Mobilisierung alter Hunde

  • Vielleicht hat der eine oder andere hier schon Erfahrungen mit alten Hunden und die langsam eingeschränktere Beweglichkeit dieser. Meine alte Dame ist an sich noch fit, aber ihre Probleme im Rücken machen sich halt mittlerweile dauerhaft bemerkbar. Grundsätzlich natürlich die Beweglichkeit, aber auch immer wieder mit massiver Lahmheit hinten. Vorallem wenn sie länger liegt. Sobald sie ein paar Schritte gelaufen ist wird es besser, bzw merkt man, abgesehen von ihrer grundsätzlichen steiferen Bewegung, nichts mehr. Kälte mag sie auch gar nicht, da läuft sie danach auch ganz schrecklich, zudem sucht sie die Wärme und liegt gerne vor dem Ofen oder Heizkörper (früher war ihr das alles zu warm. ^^ ).

    Eine genaue Diagnose hat die Tierärztin nicht gestellt. Wollte zwar eine grundlegende Untersuchung, aber dachte zuerst es käme von der Hüfte. Die Tierärztin hat sie nur abgetastet und festgestellt, nein das kommt von der Wirbelsäule. Scherzmittel, Zusatzfutter und fertig. Meine Craniotherapeutin tippt auf Spondylose.

    Nun ja im Endeffekt ist es eh egal, bei einem 12 jährigen Hund wird man nicht mehr viel machen, Heilung wirds nicht geben, aber ich möchte halt so lange dagegen anhalten wie es nur geht. Wenn es ganz schlimm ist bekommt sie Schmerzmittel, die Entzündungshemmer darin helfen dann meist auch nachhaltiger. Zusatzfutter bekommt sie momentan das Flexaldyn.


    Hat von euch jemand vielleicht Ideen für Übungen, die die Mobilität noch unterstützen? Wir sind ohnehin viel unterwegs, da die Kleine soviel Bewegungsdran hat und Fina ist immer mit dabei. Also 1-2 Stunden gehen ist kein Problem, wobei 2 Stunden für sie schon an der obersten Grenze sind. Kommt halt auch ein wenig aufs Gelände an.

    Aber gerade am so Tagen wie gestern, wo es stürmt und schneit und man eigenltich nicht vor die Türe will, wäre auch für drinnen Übungen ganz nett. Kiara macht halt dann UO Übungen. Fina wäre so gerne mit dabei, aber Sitz-Platz auf dem rutschigen Parket ist für sie noch schwiriger als draußen auf der griffigen Wiese. Klar kann ich sie auch GS verweisen lassen, oder Tricks lernen, aber vielleicht kann man das Lustige mit dem Nützlichen verbinden.


    Vielleicht hat jemand Lust sich über dieses Thema ein wenig auszutauschen.

  • Hast Du denn mal an Physiotherapie für Zuhause gedacht?

    Da hat Boss einige Bilder in ihrem thread.

    Wir haben uns auch letztes Jahr nen Gymnastik Ball und Balance Kissen angeschafft, womit ich mit beiden übe.

  • Genau an sowas hätte ich gedacht. Wäre vielleicht sinnvoller sich das mal vom Profi zeigen zu lasen. Hab auch schon überlegt mal mit ihr zur Physio zu gehen. Aber das braucht bei mir immer ein wenig bis ich was geeignets gefunden habe, mich durch gerungen habe einen Termin zu vereinbaren.....


    Aber vielleicht habt ihr ja einfache Übungen parat. :saint:

  • Ich würde zuerst einmal einen guten Physiotherapeuten aufsuchen. Da jetzt als Laie, mit einem Buch in der Hand, irgendwelche Übungen durchzuführen halte ich für gefährlich. I.d.R. bekommt man vom Physiotherapeuten dann eh "Hausaufgaben" bzw. kann mit diesem besprechen welche Übungen zu Hause sinnvoll sind, und vor allem in welcher Intensität und Dauer.


    Wenn das mittelfristig keinen Erfolg bringt würde ich mit dem Physiotherapeuten und dem Tierarzt abklären ob die Voraussetzungen für eine monoklonate Antikörpertherapie vorliegen. Da würde der Hund dann monatlich eine Injektion erhalten die ihn nach ein paar Wochen schmerzfrei macht und hält. Dafür müssten aber die Ursache für die Schmerzen genau abgeklärt werden.

  • Meine Schwiegereltern hatten folgende "Hilfestellungen" für ihren alten Rüden (er hatte Probleme in der Hinterhand mit Wegrutschen im Alter und bei Kälte/Nässe Probleme mit dem Rücken):


    -Warmhalten bei Kälte und trockenhalten bei Nässe draußen, war oberstes Gebot: bei Kälte/Nässe ging es entweder mit Pullover, Winter- oder Regenmantel nach draußen, damit der hintere Rücken und die Hüften geschützt wurden, sonst ist er wirklich gruselig gelaufen


    -Futterzusätze für den Bewegungsapparat


    -Erhöhte und gut gepolsterte Liegeflächen: je härter der Untergrund auf dem er lag, desto schlechter ist er nach dem Aufstehen gelaufen, ebenso haben härtere Untergründe Liegeschwielen gefördert (in den Bereichen war er dann oftmals schmerzhaft beim abtasten)


    -Vermeidung von rutschigen Untergründen: Sie haben rutschfeste Matten in der ganzen Wohnung ausgelegt, damit er auf den Fliesen beim Aufstehen nicht wegrutscht (das hat ihn wieder deutlich mobiler werden lassen, da er sich wieder selbstständiger bewegen konnte). Als es schlimmer geworden ist, hat er draußen Schuhe für die Hinterpfoten angezogen bekommen (gerade auch als Schutz vor Verletzungen)


    -Physiotherapie: Sie haben einerseits Übungen für Zuhause gezeigt bekommen, zusätzlich auch Massagetechniken, um Verspannungen sanft zu lösen (richtige Blockaden wurden von der Physio behandelt). Im Sommer sind sie regelmäßig mit ihm draußen schwimmen gegangen und im Winter im Becken bei der Physio (gerade nach dem Schwimmen war er immer relativ locker im hinteren Rückenbereich und meiner Meinung nach auch deutlich beweglicher und koordinierter)


    Ich denke der Besuch bei der Physiotherapie wird sicherlich mögliche Ansätze für euch aufzeigen können. Ältere Hunde aus dem Bekanntenkreis können aktuell gut von Librela profitieren.

  • -Vermeidung von rutschigen Untergründen: Sie haben rutschfeste Matten in der ganzen Wohnung ausgelegt, damit er auf den Fliesen beim Aufstehen nicht wegrutscht (das hat ihn wieder deutlich mobiler werden lassen, da er sich wieder selbstständiger bewegen konnte). Als es schlimmer geworden ist, hat er draußen Schuhe für die Hinterpfoten angezogen bekommen (gerade auch als Schutz vor Verletzungen)

    Wozu auch gehört das Fell zwischen den Ballen regelmäßig so zu kürzen dass es nicht zwischen Ballen und Fußboden geraten kann. Weil das den "rutschige Wollsocken-Effekt" hätte. Man kann halt nicht immer und überall glatte Böden mit Matten und Teppichen bedecken (z.B. in Treppenhäusern und Zugangsbereichen von Mehrfamilienhäusern). Da hilft es dann schon viel wenn das "Pfotenfell" die Sache nicht noch rutschiger macht als unbedingt notwendig. Es gibt auch spezielle "Anti-Rutschmittel" für die Ballen (als Spray oder "Stift"), i.d.R. findet man diese bei Anbietern die Zubehör für Shows/Ausstellungen verkaufen. Wobei die Aussteller die Pfoten manchmal auch einfach nur mit Cola einreiben damit diese auf glatten Hallenböden Halt finden 8)


    Librela ist übrigens die von mir erwähnte Therapie mit den monoklonalen Antikörpern. Aber da sollte halt zuvor die Ursache für die Schmerzen genauer diagnostiziert werden. Weil sich das nicht bei jeglicher Ursache eignet.

  • Hier noch eine Stimme für einen Besuch bei einem guten Physiotherapeuten. Man bekommt Übungen für zu Hause gezeigt, die auch wirklich zum Hund und seinem Gesundheitsstand passen. Und nebenbei findet der Physio auch Verspannungen, die den Hund möglicherweise plagen und kann sich darum kümmern.


    Das von Kimba2001 erwähnte Buch hab ich mir die Tage gegönnt aber noch nicht ganz gelesen, gefällt mir bislang ganz gut, weil man neben dem geschriebenen Wort noch über eine App vom Verlag Videos dazu anschauen kann. Denke das findet sich auch in der gedruckten Version, ich hab das E-Book genommen. Ich würde trotzdem nicht auf den Physiotherapeuten verzichten wollen.

  • Ja, Mantel haben wir auch schon, den hat sie immer dann an, wenn wir länger draußen sind oder es sehr kalt ist. Oder auch bei kälteren Temperaturen wenn Sie mal im Auto warten müssen oder so.

    Ins Wasser bei kalten Temperaturen hab ich auch schon abgestellt. Sie ist ja bei jedem Wetter ins Wasser. Muss halt ständig den Hund im Blickfeld haben, wenn wir an der Donau gehen, wenn ich sehe sie läuft Richtung Wasser reicht ein NEIN!. Aber bei ganz kalten Temperaturen geht sie freiwillig nicht mehr.


    Ich dachte auch das schwimmen für die Muskulatur etc gut wäre, aber sie läuft nach dem Schwimmen oft auch schlechter. Habe den Tipp mit der Schwimmweste bekommen, dann muss sie den Kopf nicht so überstrecken, das könnte helfen. Aber die ist halt nur mit dabei wenn wir gezielt schwimmen fahren.


    Sie hätte eine orthopädische Hundematte, aber wer liegt da drauf? Kiara und die Katzen! Fina nimmt ihr altes Hundebett, oder den Boden. :rolleyes: Nein sie nimmt es schon auch an, aber die meiste Zeit liegt sie tatsächlich irgendwo am Boden herum.


    Wozu auch gehört das Fell zwischen den Ballen regelmäßig so zu kürzen dass es nicht zwischen Ballen und Fußboden geraten kann. Weil das den "rutschige Wollsocken-Effekt" hätte. Man kann halt nicht immer und überall glatte Böden mit Matten und Teppichen bedecken (z.B. in Treppenhäusern und Zugangsbereichen von Mehrfamilienhäusern). Da hilft es dann schon viel wenn das "Pfotenfell" die Sache nicht noch rutschiger macht als unbedingt notwendig. Es gibt auch spezielle "Anti-Rutschmittel" für die Ballen (als Spray oder "Stift"), i.d.R. findet man diese bei Anbietern die Zubehör für Shows/Ausstellungen verkaufen. Wobei die Aussteller die Pfoten manchmal auch einfach nur mit Cola einreiben damit diese auf glatten Hallenböden Halt finden 8)

    Ja das Fell zwischen den Ballen bekommt sie regelmäßig beim Hundefrisör geschnitten. Zum einem wegen dem rutschen und im Winter auch, damit der Schnee nicht festfriert dran.


    Ich bin am Freitag zum impfen bei einem neuen Tierarzt (möchte aus mehreren Gründen wechseln) , dann frag ich da auch mal nach, vielleicht können die ja auch einen Physiotherapeuten empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kathy ()

  • Librela ist übrigens die von mir erwähnte Therapie mit den monoklonalen Antikörpern. Aber da sollte halt zuvor die Ursache für die Schmerzen genauer diagnostiziert werden. Weil sich das nicht bei jeglicher Ursache eignet.

    Ja ich weiß, doch habe ich deinen Beitrag erst nach dem Absenden gelesen. Und klar, dass vorher eine vernünftige Diagnostik beim TA erfolgen muss..davon gehe ich aus, dass das jedem klar ist und habe es deswegen nicht erwähnt..

  • Ich dachte auch das schwimmen für die Muskulatur etc gut wäre, aber sie läuft nach dem Schwimmen oft auch schlechter. Habe den Tipp mit der Schwimmweste bekommen, dann muss sie den Kopf nicht so überstrecken, das könnte helfen. Aber die ist halt nur mit dabei wenn wir gezielt schwimmen fahren.

    Man konnte bei ihm auch einen Unterschied merken, wenn es draußen und bei der Physio zum Schwimmen geht. Draußen kommt es meiner Meinung nach auch oft auf die Umgebung (wie sind die Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten) und sehr auf die Wassertemperatur (je kühler, desto steifer) an. Bei der Physio gab's Schwimmweste und Halskragen, so dass der Kopf gut gehalten wurde. Auch ist das Wasser dort natürlich sehr angenehm von der Temperatur her und die Wärme hat ihm (augenscheinlich) immer gut gefallen.

  • Tja ich wäre ja für eine vernünftige Diagnose beim Tierarzt gewesen. Hab mir extra einen VM-Termin ausgemacht, mir frei genommen, damit genügend Zeit ist um gegebenfalls zu Röntgen (zumindst Rötngen hätte ich eigentlich voraus gesetzt), etc. Aber nein, dass wollte die Tierärztin alles nicht. Kurz hin gesehen wie sie läuft, abgetastet fertig.

    Keine genaue Diagnose nur jede Menge Werbung für die Zusatzfuttermitteln die sie in der Ordination führen.


    Ich schau jetzt mal bei dem neuen vorbei, meine Freundin ist aber sehr zufrieden dort und zudem ist auch die Fahrzeit dahin kürzer.