Bergtouren mit Hund? Erfahrungen?

  • Danke dir! Mir geht es um Höhenmeter auf der Strecke, und die Täler um Monschau sind wohl auch höher, jedenfalls sind die Touren um Monschau auch alle so um 5-600 auf 20 km. Ich habe aber noch eine andere Idee, ich gucke mal nicht bei Wanderungen sondern bei den Trailern, die reißen sich normal ja auch um HM. Oder muss doch mal in Komoot investieren, ich denke da gibt es noch deutlich mehr Touren...

  • Zwar nicht die Eifel und nur ca. 10 km. Aber von Schierke übers Eckerloch auf den Brocken ist eine anspruchsvolle Tour mit vielen Findlingen auf dem Weg.

    Von Steigung und Länge anspruchsvoll wäre der Teufelsstieg auf den Brocken.

    Evtl. bei jeder Tour schon mal mit dem ganzen Klettersteig Equipment laufen.

  • So, wir haben überlebt. Ansich war die Tour wunderschön. Ich habe sie fast eine Woche lang jeden Tag verschoben und kürzere Touren gemacht, damit wir gegen 11 wieder unten sind weil es einfach warm war. Und dann waren oben 17 Grad vorher gesagt, und wir sind los. ersten 2/3 der Tour mega, Arwa ist super geklettert (viel besser als noch in Norwegen), total selbstbewusst geworden in dem Gelände und war bei Kühen und Pferden vorbildlich. Ein Bauer hatte mich noch gewarnt, dass die Pferde wohl letztens Wolfskontakt gehabt hätten und evtl angreifen wenn Arwa zu nah kommt, tatsächlich sind sie auch auf uns zu galoppiert, aber nur zum zu gucken. Ich habe darauf geachtet, so zu gehen, dass wir immer Abstand haben und Arwa auf der abgewandten Seite läuft und vor allem sich immer weg bewegt vom Vieh. An einer Stelle ging das nicht, weil ausgerechnet 2 Mutterkühe vor dem Weidezugang standen, aber die Kälber sind ja schon recht alt jetzt und ich hab den Kühen viel zeit gegeben, zu schauen, und bin nur weiter wenn sie sichtbar entspannt waren und wenn Anspannung kam hab ich halt wieder paar Minuten gewartet. Das hat gut geklappt. Alles sicherheitshalber ohne Leine, damit sie falls sie rennen muss nicht behindert wird. Ich weiß dass man anleinen soll, aber Arwa ist so gut unter Kontrolle und ich kann sie auch auf etwas Distanz "dirigieren" wie sie laufen soll, also Bögen schicken oder auf mehr Distanz, dass mir ohne Leine sicherer schien. Für alle letztlich.


    Oben ist dann dummerweise das Wetter umgeschlagen. Kennt man ja ansich, Wetterumschwünge in den Bergen, aber ich hatte völlig niemals daran gedacht, dass es sie auch in Richtung "besseres" Wetter gibt =O Gewitter oder plötzlicher Kälteeinbruch, ja, hat man im Kopf, ist entsprechend ausgerüstet, aber ich habe wirklich niemals an Hitze gedacht. Das war echt blöd, noch ziemlich weit von der Baumgrenze weg... Wir haben alles Wasser zusammengeschmissen für Arwa, alle 20 Minuten Pause im Felsschatten gemacht und gewartet bis sie abgekühlt ist. In meiner Sorge auch ständig Schleimhäute und Zunge kontrolliert, aber ihr war nur sehr warm, also ging noch nicht Richtung Hitzschlag. Hab trotzdem Angst gehabt, Pfoten gekühlt, Bauch nass gemacht, und sie ins erste Schlammloch geworfen was nach der Baumgrenze kam. Unten gab es dann noch einen Gebirgsfluss in den wir beide reingesprungen sind, und alles war wieder gut. Ach ja, wir haben dann abgekürzt deshalb, und sind die erste Möglichkeit abgestiegen, waren dann nur 23 km und 1400 HM.


    Trotzdem Fazit: Die Kletterei ist nichts für einen ungeübten Hund (Arwa klettert gut), ein Hund der nicht sehr bedächtig und zuverlässig schaut, wohin er tritt und sich sehr gut einschätzen kann, hätte ernste Probleme gehabt (das wusste ich, dass Arwa das kann) und sich wahrscheinlich verletzt, weil die Furchen im Gottesacker doch heftig sind teilweise, und nie wieder im Sommer so weit weg von der Baumgrenze. Und 6 Liter Wasser reichen nicht für uns beide - ich hätte einen Teich leer trinken können unten. Es wird also zukünftig Touren mit Hund und Touren ohne Hund geben. Und einen Hund, der auf Reize reagiert würde ich auch nie mitnehmen - Murmeltierchen war nicht soo weit weg und Hund hätte sich ggf den Hals gebrochen wenn er losgerannt wär :D Ich stelle demnächst noch Bilder rein vom Gipfelschäfi :)

  • Ich weiß dass man anleinen soll, aber Arwa ist so gut unter Kontrolle und ich kann sie auch auf etwas Distanz "dirigieren" wie sie laufen soll, also Bögen schicken oder auf mehr Distanz, dass mir ohne Leine sicherer schien. Für alle letztlich.

    Grundsätzlich schon an der Leine, aber bei Gefahr den Hund ableinen. Also denke ich mal, dass genau so wie du vorgegangen bist genau richtig ist. Du kannst ja nicht im vorhinein wissen ab wann die Gefahr eintritt.

    Nur diese Nervtölen die dann kläffend auf die Kühe hinlaufen, dass ist dann richtig gefährlich!

  • Die Sekunden, die es mich kostet, den Hund abzuleinen, fehlen Arwa an Vorsprung :) Aber ja, wenn ein Hund nicht so unter Kontrolle steht und auch Großvieh kennt (und genau richtig damit umgeht - großer Respekt, aber keine kopflose Angst, zumindest mit Pferden und Schafen kann Arwa ja sogar kommunizieren und deeskaliert grundsätzlich erstmal, die hat sich ja sogar mal von einem Schaf rammen lassen und erst beim zweiten Versuch von dem blöden Schaf einen Korrekturansatz gemacht), definitiv Leine. Man spaziert ja quasi mit einem Beutegreifer durchs Wohnzimmer vom Vieh, das ist schon viel Toleranz die man da erwartet. Hätte Arwa es gewagt die anzubellen, hätte sie von mir eine Ansage bekommen ^^

  • Ich halte Kiara immer ganz dicht bei mir wenn ich an einer fremden Kuhherde vorbei muss.


    Kiara kennt auch Kühe, aber sie tritt aus Erfahrung sehr schnell den Rückzug an. Zuhause weiß sie wo sie hin muss um sich vor den neugierigen, distanzlosen Jungvieh in Sicherheit zu bringen. Schnell unter dem Zaun durch!!! Sie geht auch nicht unbedingt unter einem Zaun durch in die Weide. Aber was willst auf einer Alm machen? Kein Zaun weit und breit. Daher ganz dicht zu mir und schnell vorbei.

  • Rückzug ist eine sehr gute Strategie bei Kühen :thumbup: :thumbup:


    Ja, dicht auf jeden Fall, schnell hab ich nur weg von den Kühen gemacht - wenn wir drauf zu mussten, eher langsam und den Kühen Zeit geben, eine Meinung zum Hund zu entwickeln. Hat sich zumindest bei uns jetzt bewährt. Bei den Pferden war ich aber auch Fraktion Tempo :D Die sind irgendwie flinker im Kopf, finde ich. Das waren auch keine Haflinger oder irgendwas entspanntes, das waren wunderschöne, schnelle und eher bewegungsfreudige Junghengste. Hach.