Waschbär Moderator
  • Mitglied seit 5. Februar 2012

Beiträge von Waschbär

    Ich zahle für das "Hauptröntgen" ( = Hüfte/Rücken/Ellenbogen) unter Sedierung plus Blutabnahme und Einsenden der Befunde ca. 185 Euro. Wobei wenn nur die Ellenbogen geröngt werden und sich der Hund händeln lässt, dieses auch ohne Sedierung gemacht werden kann.


    Betreffender Tierarzt rechnet das Röntgen nach dem 1-fachen Satz der Gebührenverordnung ab. Wenn eine Klinik oder ein Tierarzt nach dem 1,5- oder 2-fachen Satz abrechnet verteuert sich das natürlich entsprechend. Auch gibt es unterschiedliche Möglichkeiten in Bezug auf die Sedierung, so dass es da zu Preisdifferenzen kommen kann, auch wenn zwei Tierärzte nach dem selben Satz abrechnen.

    Matt, ich fände es übrigens gut wenn Du hier im Forum bleiben würdest. Als erwachsener Mensch sollte man damit umgehen können wenn andere Personen das eigene Handeln kritisieren. Man ist nicht dazu auf der Welt um es allen anderen Menschen recht zu machen. Natürlich muss man lernen es auszuhalten kritisiert zu werden. Aber Kritik kann auch konstruktiv sein. Mach daran, dass der oder die eine oder andere in dieser Diskussion emotional überreagiert hat, ein Häkchen. Und gut ist's. Es muss und kann nicht jeder die Beweggründe eines jeden anderen verstehen und/oder akzeptieren. Trotzdem kann man sich dann in Bezug auf andere Dinge dann auch wieder einig sein.

    Alles in allem sucht auch der Freizeitreiter ohne sportliche Ambitionen ein gesundes, reitbares Pferd. Unreitbare Beistellpfetde, die nur auf der Koppel herum stehen können, gibt es so viele dass man die kostenlos hinterher geworfen bekommt. Es geht hier um den Kauf eines "Freizeit-Begleiters". Und sowie ein regulärer Kaufpreis ins Spiel kommt erwartet auch der Nichtreitsportler ein Pferd, welches keine erhöhten Tierarztkosten verursacht und im Gelände geritten oder gefahren werden kann. Freizeitmäßig halt, ohne Sportambitionen. Und ich kenne es nicht anders, selbst beim Kauf von "Kinderponys", dass diesbezügliche Laien IMMER die Empfehlung erhalten nicht alleine losziehen um ein Pferd zu kaufen, sondern jemanden mit einzubeziehen der sich auskennt

    Basco ist vorhin vom Verkäufer abgeholt worden und geht morgen zu einer Familie mit Haus, Garten und Kindern. Ich hoffe für Basco, dass die Ärzte sich mit ihrer Prognose geirrt haben und er ein langes und glückliches Hundeleben hat. Aber falls es anders kommt, muss ich ihn nicht nach einem längeren Leidensweg in ein paar Jahren einschläfern lassen.


    Zukünftig werde ich mir einen Hund nur noch von renommierten Züchtern holen und dabei auch wieder eine Rücknahmevereinbarung treffen, falls sich bereits beim Welpen gesundheitliche Schäden abzeichnen, die nicht heilbar sind. Das kann man herzlos finden und den Vorwurf nehme ich auch an, aber es ist einfacher, einen Hund nach zwei Monaten wieder abzugeben als nach zwei Jahren, nachdem die Bindung zwischen Mensch und Tier noch sehr viel stärker geworden ist.

    Ich kann Deine Entscheidung nachvollziehen. Und sehe sie völlig wertungsfrei. Die Möglichkeit, dass Basco dort die besseren Umweltbedingungen hat falls seine Hüfte tatschlich schlecht sein sollte (meinen Erfahrungen nach muss das nicht so sein; ich kenne tatsächlich mehrere Fälle in denen Tierärzte bei DSHs im Alter zwischen 4 bis 6 Monaten eine schwerste HD diagnostiziert und teilweise sogar das sofortige Einschläfern empfohlen hatten, und später beim Hauptröntgen haben diese Hunde dann den Befund "fast normal" erhalten und haben ohne jegliche Probleme mit ihrer Hüfte ein normales Alter erreicht), sind dochtatsächlich gegeben. Momentan besteht eine symptomatische Problematik im Bewegungsablauf, und da ist es auf jeden Fall gut wenn der noch wachsende Hund die Möglichkeit hat sich in Haus und Garten frei bewegen zu können, andererseits aber möglichst wenig angeleint laufen muss. Insofern kann der Halterwechsel jetzt zu diesem Zeitpunkt sogar ausschlaggebend dafür sein dass sich die derzeitig schlechte Prognose in Bezug auf Basco's Hüfte später nicht erfüllt, oder zumindest nicht in dem derzeit befürchteten Ausmaß.


    Moralisch mag das manch einer anders sehen. Aber man kann sowieso nie der Moralvorstellung aller anderen Leute entsprechen. Und das, was manchen Menschen für das moralisch richtige halten, ist nicht immer auch die tatsächlich richtige Entscheidung für das betreffende Tier.

    es ist doch nicht nur im Alter der Hund muss auch auf den Behandlungstisch gehoben werden. Ich kann ja verstehen wenn man als weibliche Halterin sich da Hilfe holt. Aber doch nicht als Mann. Ich bin da halt anders erzogen worden. Die Wohnung an sich ist mir egal solange wirklich ein Fahrstuhl existiert und der Hund den auch problemlos annimmt. Aber ich muss den Hund auch körperlich halten können. Das ist zumindest meine Meinung.

    Das hat aber nix mit dem Geschlecht des Hundehalters zu tun. Männer können z.B. Bandscheibenprobleme haben. Und auch als Frau sollte ich mir nur das Kaliber Hund anschaffen welches ich gewichtsmäßig wuppen kann. Meine Tierärztin würde blöd gucken wenn ich mit 3 oder 4 DSH in ihre Praxis komme und sagen würde "Auf den Behandlungstisch heben kann ich die aber nicht, da musste jetzt 'nen Mann für rufen...."

    Wenn ich ein Pferd kaufte, geschah das in der Regel auch sehr verstandsbetont, denn es musste - genau wie das Auto - in das Profil passen, das ich anstrebte und somit mit meinen sportlichen und züchterischen Vorgaben weitgehend übereinstimmen, denn auch wenn der Hengst mit der kleinen Verstellung im Vorderbein vielleicht mein Herz berührte, wäre er doch niemals gekört worden und hätte meiner Hengststation keinen Nutzen gebracht. Genau wie die Stute, die mich durchaus zu verzaubern wusste, aber deren Rittigkeitsnoten in der Stutenleistungsprüfung einfach nicht reichten, um zu hoffen, dass ihre Fohlen die Turnierplätze als Sieger verlassen könnten.


    Und was das mit diesem Thema zu tun hat, verrate ich nun auch, denn: Ich bin als Hundekäufer ein rein emotional denkender Mensch. Ich betreibe längst keinen Hundesport mehr und mein Hund soll nichts anderes sein, als mein Freund und unser Familienmitglied. Ich habe kein züchterisches oder sportliches Profil, in das der Hund passen muss und insofern treffe ich meinen Entscheid für oder gegen einen Hund rein mit dem Herzen und nidht mit dem Verstand.


    Wenn mir also ein Hundezüchter vorwerfen würde, dass ich mich ja im Vorfeld hätte besser informieren können, um zu wissen, dass in vierter Generation ein Hund mit gesundheitlichen Problemen in den Papieren steht, würde ich wohl auch die Meinung vertreten, dass ich als Käufer keinen Kurs in Sachen Schäferhundzucht besuchen muss, um das Risiko zu minimieren, einen kranken Hund zu kaufen, sondern dass ich mich darauf verlasse, dass wenn ich zu einem seriösen Züchter gehe, der sich in der Pflicht sieht, in der ich mich als Pferdezüchter sah: Nämlich im Interesse der Tiere das Beste zu züchten, das möglich ist.

    Und jetzt mal anders herum: Wenn ich als Pferdekäufer nicht wirfschaftlich denke, sondern ein Pferd/Fohlen erwerben möchte als rein emotional denkender Mensch, der keinen großartigen Reitsport betreiben möchte, sondern einfach nur ein Pferd haben möchte welches er später händeln kann und mit ihm zusammen einfach nur in der freien Natur die Freizeit genießen möchte, ist es eine gute Idee einfach so naiv alleine loszugehen, ohne von irgendetwas eine Ahnung zu besitzen, und ein Pferd/Fohlen zu kaufen? Sich alleine auf die Angaben des Verkäufers zu verlassen? Weil der ja als Experte (wenn er denn überhaupt einer ist, das kann ich ja gar nicht feststelle wenn ich selbst von Nix 'ne Ahnung habe) in der Pflicht steht alles richtig zu machen und mir gegenüber zu 100% ehrlich zu sein???


    Sorry, ich kenne das aus Pferdezucht und -sport ganz anders... Nämlich so dass Du als Laie auf diesem Gebiet immer und in jedem Fall mind. eine Person bei so einem Unterfangen zur Beratung mit einbeziehst, die wirklich Ahnung von der Materie hat. Besser zwei ( = eine Person Deines Vertrauens mit entsprechenden Kenntnsisen und einen guten Pferdetierarzt).

    Natürlich reden wir von Lebewesen.

    Jeder Welpenkäufer weiß, daß ca. 20% der DSH HD haben, wenn er sich über die Rasse informiert hat.

    Von einem renommierten Züchter erwarte ich, daß er kein erhöhtes Risiko bei den Verpaarungen eingeht und nicht gezielt Deckpartner einsetzt, wo HD in den Linien vorgekommen ist.

    Dieser Deiner Aussage nach wäre dann aber ein HD-Prozentsatz von 20% bei den Hunden aus einer Zuchtstätte normal??? Weil wenn ein Züchter kein erhöhtes Risiko eingegen würde bei seinen Verpaarungen, dann läge er im Durchschnitt und damit bei 20%... Das wäre für mich ein verdammt hoher Prozentsatz an HD-kranken Hunden....


    Und Deckrüden, in deren Linien keine HD vor kommt, wirst Du nicht finden beim DSH (und den allermeisten anderen Rassen). Je mehr ein Rüde deckt, desto wahrscheinlicher wird es dass über die Genetik der Mutterhündinnen der eine oder andere HD- (oder auch ED-) Fall auftreten wird. Zudem müsstest Du dann auch alle Rüden aus der Zucht nehmen in deren Seitelinien (bzw. denen von Eltern und Großeltern etc.) Fälle von HD aufgetreten sind.


    Um bei Deinem Prozentsatz von 20% von HD-Fällen innerhalb der Population DSH zu bleiben: Es würde so gut wie kein Deckrüde übrig bleiben, wenn man auf diese Weise selektieren würde. Die paar Handvoll Hunde, die übrigbleiben würden, würden untereinander verpaart zu einem extremen Ahnenverlust und somit einer rapide auftretenden Inzuchtbelastung führen.

    Der Verkäufer ist kein Vermehrer, sondern jemand der seine Hunde erstmals gepaart hat. Beide Elterntiere besitzen rote Ahnentafeln vom Verein für Deutsche Schäferhunde, sind lt. Bestätigung HD/ED frei und kommen von (unterschiedlichen) professionellen Züchtern aus Brandenburg. Ich dachte eigentlich, dass das Sicherheit genug sei.

    Nein, "rote Papiere" und ein entsprechender HD/ED-Status sind nur jeweils EIN Kriterium, welches ein Hund erfüllen muss der zuchtzugelassen wird. Alleine um die Mindestbedingungen bis zur Zuchtzulassung zu erfüllen gehört beim DSH noch sehr viel mehr dazu. Sollte der Wurf, aus dem Dein Hund stammt, keine "Papiere" besitzen, dann handelt es sich bei dieser Verpaarung durchaus um "Vermehrung" im umgangssprachlichen Sinn und nicht um "Zucht" (mit diesem Begriff assoziiert man im allgemeinen eine durch Dokumentation nachvollziehbare Zuchttätigkeit innerhalb eines Zuchtverbandes).


    Und selbst wenn Hunde miteinander verpaart werden, die beide eine leichte HD oder eine leichte ED haben, können daraus Nachkommen entstehen die HD- bzw. ED-frei sind ( = Befund "normal"). Solche Hunde tragen aber in aller Regel mehr genetische Sequenzen in ihrem Erbgut, die an der Entstehung einer HD oder ED beteiligt sind als Hunde, die aus HD- und ED-freien Eltern- und Großelterntieren stammen. Vor allem wenn von Letzteren die Wurfgewister ebenfalls alles HD- und ED-frei waren. Ein HD- und ED-freier Hund kann aber z.B. auch aus einem Wurf stammen in dem alle anderen Hunde nicht HD- und/oder ED-frei waren. Dann ist seine genetische Belastung in Bezug auf HD und/oder ED höher als wenn alle seine Geschwister ebenfalls HD/ED-frei waren.


    Dazu mal ein Beispiel: Im SV müssen Hunde für die Zuchtzulassung erst seit dem Geburtsjahr 2004 zwingend einen ED-Befund im Bereich "normal" bis "noch zugelassen" besitzen. Es gibt einen Deckrüden, der nach diesem Stichtag geboren wurde und der neben dem HD-Befund "normal" auch den ED-Befund "normal" besitzt. Später wurden dann sein Elterntiere (die beide vor dem Stichtag geboren wurden und schon in der Zucht waren bevor das ED-Röntgen dafür Pflichtvoraussetzung wurde) ebenfalls noch ED-geröngt. Bei dem einen Elternteil wurden die Ellenbogen mit dem Befund "mittlere ED" ausgewertet und bei dem anderen mit "schwere ED". Besagter Rüde war aber zu diesem Zeitpunkt bereits ein relativ stark frequentierter Deckrüde mit dem Befund "ED normal". Und war von Züchtern mit bestem Wissen und Gewissen zur Zucht verwendet worden. Auch beim sog. "Qualtitätsröntgen" vor seinem 30. Deckakt, also in bereits höherem Alter, waren seine Ellenbogen tadellos.


    Inzwischen ist die Zuchtordnung entsprechend angepasst worden insofern dass auch beide Elterntiere einen vom SV anerkannten HD- und ED-Befund besitzen müssen, der innerhalb des Verbandes zu Zucht berechtigen würde. Damals aber musste lt. Zuchtordnung nur der jeweilige Hund selbst einen solchen besitzen. Von daher konnte der betreffende Rüde nicht mit einem Zuchtverbot belegt werden. Und viele Züchter wussten überhaupt nicht dass seine Eltern noch nachträglich geröngt und ausgewertet worden sind, weil das in so einem Alter eher unüblich ist. Und in der Ahnentafel des Rüden standen die Befunde bei ihnen nicht drin, weil diese ja ausgestellt worden ist bevor die Elterntiere ED-geröngt und -ausgewertet wurden. Und man schaut bei älteren Hunden in einer Ahnentafel auch nicht dauern im Online-Zuchtbuch nach, ob von denen nachträglich noch Röntgenergebnisse eingetragen worden sind. Viele Züchter wussten somit gar nicht dass zwei Großeltern ihrer Welpen mittlere und schwere ED hatten (die übrigens selbst damit tadellos gelaufen sind).


    Das ist also alles gar nicht so einfach mit der Zucht... Wenn es ausreichen würde lediglich HD- und ED-freie Hunde miteinander zu verpaaren um HD- und ED-freie Nachzucht zu erhalten, dann wären beide Erkrankungen schon längst ausgestorben.

    Natürlich muß ein Welpenkäufer sich über die Rasse und Hundehaltung informieren.

    Dazu gehören auch die Krankheiten einer Rasse, Hochzucht und Leistungszucht, wo für man die Rasse einsetzen kann, Eigenschaften der Rasse usw.

    Von einem Otto-Normal-Welpenkäufer sollte man meiner Meinung nach aber nicht verlangen, daß er die einzelnen Linien verfolgt, ob bei der Verpaarung ein erhöhtes Risiko, in Bezug auf Krankheiten und negative Auffälligkeiten, eingegangen wurde.

    Darüber muß ihm der Züchter informieren.

    Es gibt Züchter, die in der Vergangenheit "Risikoverpaarungen" gemacht haben (teils auch deswegen weil man zu diesem Zeitpunkt von dem betreffenden Risiko noch gar nichts gewusst hat), und die aus solchen Verpaarungen kerngesunde Hunde gezogen haben. So ein Züchter wird risikobereiter sein in der jeweiligen Hinsicht als ein anderer, der mit so etwas noch gar keine oder gar schlechte Erfahrungen gemacht hat (und seinen züchterischen Schwerpunkt anders gewichten, teilweise mit ganz erheblichen Erfolgen). Die persönliche Einschätzung eines Risikos wird immer davon mit beeinflusst welche persönlichen Erfahrungen mit ins Spiel kommen. Und wenn so ein Züchter seine Welpen bisher überwiegend an Menschen verkauft hat die ihre Hunde nach seinen Empfehlungen aufgezogen haben (z.B. Welpen keine Treppen laufen zu lassen, ausschließlich Futtersorte XYZ zu verfüttern, jeden Monat bei Vollmond einen Hühnerknochen im Garten zu vergraben und dabei dreimal über die linke Schulter zu spucken usw.), dann wird er das Risiko, dass die betreffende Erkrankung später bei den Hunde auftritt, eher darin sehen dass die Aufzuchtbedingungen nicht optimal gestaltet worden sind (und vielleicht ein Putenknochen anstatt eines Hühnerknochens vergraben wurde, oder der Welpenkäufer die linke mit der rechen Schulter verwechselt hat :evil: ).


    Zudem können viele Leute doch einen "Züchter" gar nicht von einem "Vermehrer" unterscheiden. Wie kommt es sonst dass nicht mal 2% der Population von beliebten Moderasse wie der Französischen Bulldogge von seriösen Züchtern, sondern aus überwiegend äußerst dubiosen Quellen stammen? Und vermutlich denken mehr als 90% dieser Welpenkäufer zumindest beim Kauf dass sie ihren Welpen bei einem "seriösen Züchter" oder aus tatsächlicher "Hobby-Familienaufzucht" erworben haben. Und selbst wenn ein Züchter in einem Zuchtverband züchtet, so weiß ein Welpenkäufer doch gar nicht wie er einen Züchter mit wirklicher Erfahrung von einem unterscheiden kann, der halt einfach nur Hunde miteinander verpaart die die (immerhin relativ hohen) Anforderungen der jeweiligen Zuchtordnung efüllen.


    Du darfst für Dich persönlich natürlich gerne davon ausgehen dass ein Züchter in jedem Fall immer äußerst erfahren und auf dem allerneusten Stand der Wissenschaft sein sollte. Und das auch alles dementsprechend umsetzt. Nur in der Praxis kann man einem Menschen immer nur bis vor den Kopf gucken. Der Welpenkäufer dem Züchter. Und auch der Züchter dem Welpenkäufer.


    Als halbswegs intelligenter Mensch sollte man sein Glüch aber nicht weitgehend dem Zufall überlassen, dass man dann auch tatsächlich an so jemanden gerät. Und z.B. alle überprüfbaren Angaben, die ein Züchter über seine Hunde und seine Zuchttätigkeit macht, dann auch überprüfen. Denn genau das ist der Vorteil der Rassehundezucht: Man kann diese Angaben überprüfen!!! Diese Möglichkeit bietet sich einem nicht wenn Welpen "ohne Papiere" verkauft werden. In so einem Fall ist man auf Gedeih und Verderb dem ausgeliefert, was einem der "Züchter" erzählt. Und das kann wahr sein oder auch nicht...


    Unter'm Strich ist der Vorteil beim Kauf eines Welpen, der in einem seriösen Zuchtverband gezüchtet wurde, nicht der dass er "Papiere hat". Sondern der dass relevante Angaben, die wichtig sein sollten für eine Kaufentscheidung, überprüfbar sind. Aber überprüfe ich nix, dann liefere ich mich halt zu einem ganz großen Teil dem Schicksal aus.

    Was ein "vernünftiger Welpe" ist, das ist aber abhängig von dem was Du haben möchtest. Wenn ich einen kerngesunden Hund züchte, Du bei mir dann einen Welpen kaufst mit dem Du auf der Bundessiegerzuchtschau ganz vorne laufen willst, dann wirst Du von dem Hund, den Du bei mir gekauft hast, schwer enttäuscht sein. Wenn Du Schafe hüten möchtest mit Deinem Hund, der keinerlei Hüteinstinkt besitzt, dann wird das für Dich kein "vernünftiger Welpe" sein, den Du erworben hast. Wenn Du Diensthundeführer bist, dann wird ein Hund, der nicht die Fähigkeit besitzt im richtigen Moment offensiv zu entscheiden, für Dich kein "vernünftiger Welpe" gewesen sein beim Kauf. Wenn Du Arbeitshunde züchtest, dann gibt es zig Aspekte in der Zucht zu beachten. Und dann nimmst Du manchmal auch gewissen "Pferdefüße" in Kauf, um bestimmte Arbeitsveranlagungen zu erhalten oder zu verbessern.


    Zudem Du beim Züchten alleine im Hinblick auf die Gesundheit nicht nur einen Aspekt berücksichtigen musst. Wenn man jeden einzelnen Aspekte alleine betrachtet ist es leicht zu urteilen "Mit diesem oder jenem Hund züchte ich nicht". Dann kommt ab der der zweite Aspekt hinzu, der dritte, der vierte, der fünfte.... Hüfte/Rücken/Ellenbogen sind super, DM-Genotyp ist N/N. Mit so einem Hund züchtet man... Jau, aber anders sieht das aus wenn man noch Keratitis und Plasmom (im wahrsten Sinne des Wortes) im Auge behält und die Bauchspeicheldrüse... Ist da auch alles tippitoppi hat ein Wurfgeschwister möglicherweise eine starke Allergie... Bei einem Hund, bei dem bei diesen drei Aspekten keine Problematik in der Zuchtlinie besteht, hast Du dann aber vielleicht wieder nur eine B-Hüfte.... Oder der DM-Genotyp ist nicht makellos... Und das alles jetzt mal ganz abgesehen davon dass Du als Züchter ja über viele gesundheitliche Problematiken der Verwandtschaft eines Deckrüden gar nicht bescheid weißt.


    Spezialisten auf dem Gebiet der Hundezucht und Populatonsgenetik wie Helga Eichelberg oder Hellmuth Wachtel warnen ausdrücklich davor versuchen zu wollen nur mit augenscheinlich völlig gesunden Hunden züchten oder gar sämtliche Anlagenträger aus der Zucht nehmen zu wollen. Das wäre das Ende der Rassehundezucht.


    Unter'm Strich bedeutet das: Als Welpenkäufer muss man ganz genau wissen was man haben möchte. (Allein mit dieser logischen Schlussfolgerung sind viele ja bereits überfordert.). Dann muss man tatsächlich recherchieren, damit man einen Züchter finden kann der das Produkt anbietet welches man selbst haben möchte. Die Ziele des Züchters somit mit den eigenen überein stimmen. Mal zu Deinem Beispiel mit dem Auto: Du gehst also völlig unbedarft, ohne überhaupt darüber nachzudenken was Du haben möchtest und was Du tatsächlich brauchst, ins nächste Autohaus und sagst dort: "Ich will ein Auto der Marke XYZ und das dann in der Farbe Rot!". Und dann fährst Du wirklich mit dem nach Hause was Dir der Autohändler auf's Auge drückt und bist damit die nächsten 10 bis 15 Jahre glücklich??? Sorry, das kann und will ich nicht glauben.... Völlig egal ob der Dich in einen Smart setzt, in einen Van, ob mit Diesel- oder Elektroantrieb??? Ganz geal ob Du da beim Einkaufen keine Colakiste rein bekommst? Oder Du 2 x im Monat an der Tankstelle 150 Tacken in den Tank blasen musst? Oder Du mit einmal Aufladen an der Steckdose nicht bis zu Oma Hilde kommst?


    Das hört sich für mich doch verdammt blauäugig an...

    Es wundert mich ja immer wie wenig Welpenkäufer vor dem Kauf recherchieren. "Papiere" sind keine Garantie für einen erbgesunden Hund. "Papiere" sind die Möglichkeit recherchieren und selektieren zu können aus was für einer Verpaarung man einen Welpen erwirbt. Man kann sich im Vorfeld darüber informieren welche HD-, ED- und inzwischen auch LÜW- und OCD-Befunde die Elterntiere eines Welpen besitzen. Welche HD-, ED- und inzwischen auch LÜW- und OCD-Befunde die Geschwister der Elterntiere besitzen, die Großeltern, die Geschwister der Großeltern, evtl. schon vorhandene Nachzucht von Vater und/oder Mutter usw.

    Aber das Recherchieren ist doch eigentlich Aufgabe des Züchters, bevor er seine Zuchthündin verpaart. Von den unwissenden Käufern, die da keine Ahnung von haben, gibt es doch genug.


    Das die Welpenkäufer selber Recherchieren sollen, zeigt doch mal wieder, daß viele Züchter nur an`s Geld denken oder selber keine Ahnung haben.

    ... und Futter, Steuer, Versicherung und Tierarzt soll ein Züchter wohl auch noch tragen im ersten Lebensjahr beim Welpenkäufer?


    Sorry, Welpenkauf ist kein Rundum-Sorglos-Paket. Ein bisschen sollte ich mich als Welpenkäufer da auch schon informieren. Das beste ist es ja immer noch wenn ich höre "Ja, wenn Du zu DIESEM oder JENEM Deckrüden gegangen wärst, dann würde ich sofort einen Welpen bei Dir kaufen...". Dass "DIESER" oder "JENER" Deckrüde meinen persönlichen Anforderungen in Bezug auf die Gesundheit dann so gar nicht entspricht spielt keine Rolle. Aber selbstverständlich muss ich als Züchter dann trotzdem eine Gewährleistung auf die Gesundheit geben, gerade solche Welpenkäufer sind nämlich meist die, die sofort mit einem Anwalt kommen wenn mit Ihrem Hund später etwas nicht stimmt... Die haben eine ganz genaue Vorstellung davon welche Abstammung ihr Hund haben soll (am besten ist der Vater Bundessieger oder Weltmeister), aber das gesundheitliche (oder andere) Risiken aus dieser Blutlinie hat dann der Züchter gefälligst zu tragen....


    Der Knackpunkt in Deiner Aussage ist der "unwissende Käufer"... Wenn ich beim Kauf von irgend etwas "unwissend" bin, dann suche ich mir vor dem Kauf einen Fachmann, der mich vor und beim Kauf berät. Und gehe nicht alleine los und kaufe mir irgendwelchen Mist, von dem ich keine Ahnung habe. Das mache ich so wenn ich ein Auto kaufe. Das habe ich aktuell gemacht als ich mir ein Fahrrad gekauft habe. Das mache ich so wenn ich einen PC kaufe. Und ich würde es erst recht bei einem Hund oder einem Pferd oder einer Kuh machen, wenn ich keine Ahnung von der Materie besitze.


    Dass ein Züchter in einem Zuchtverband züchtet entbindet den Welpenkäufer doch nicht davon sich vor dem Kauf sachkundig zu machen. Da geht es ja nicht nur darum einen möglichst erbgesunden Hund zu kaufen. Sondern man muss sich auch sachkundig machen darüber wie ein Welpe/Hund gehalten, geprägt, aufgezogen und ausgebildet wird. Soll das der Züchter auch noch alles übernehmen? Bei einem Welpenpreis von 800 oder 900 Euro, inkl. Gewährleistung auf Hüfte/Ellenbogen/Rücken und was weiß ich noch alles übernimmt der Züchter auch noch die Kosten für Welpengruppe und Hundeschule bzw. übernimmt das Training direkt noch selbst? Weil den armen, unswissenden Welpenkäufern kann man eine Recherche vor dem Kauf, bezüglich dessen was da alles wichtig ist und auf sie zukommen wird, ja nicht zumuten....

    Ich begreife nicht, wieso man auffällige Tiere nicht in professionelle Hände abgibt, wie Tierheime, die die Möglichkeit haben, mit Trainern an dem Hund zu arbeiten, BEVOR er wieder weiter vermittelt wird.

    Weil Du meistens kein Tierheim findest welches einen solchen Hund übernimmt. Habe ich schon mehrfach erlebt. Z.B. im Falle eines Malinois, der seiner unerfahrenen 65-jährigen Halterin als Welpe als DSH verkauft worden war. Vater knallharter Diensthund aus KNPV-LInien.... Nachdem sich die Frau und ihre Familie nach eingehender Beratung aufgrund mehrerer kleinerer Vorfälle mit diesem Hund bereit erklärt hatten den Hund abzugeben hat kein Tierheim in unserer Gegend diesen jungen, halt ungestümen, aber prinzipiell nicht "gefährlichen" und vor allem gesunden Hund aufnehmen wollen (da war der ca. 18 Monate alt). Ein paar Monate später war er dann wegen zwei Vorfällen mit blauen Flecken, die dem Ordnungsamt gemeldet worden sind, als "gefährlich" eingestuft worden, wurde vom VetAmt eingezogen und dann dem örtlichen Tierheim überstellt. Als "gefährlich" eingestuft war der dann natürlich schwerer zu vermitteln als es es ein paar Monate vorher gewesen wäre...

    Basco stammt übrigens von einem privaten Anbieter, der erstmalig seine Hunde gepaart hat. Obwohl beide Elterntiere rote Papiere vom VDS besitzen, kann der Nachwuchs dann wohl trotzdem HD bekommen.

    Es wundert mich ja immer wie wenig Welpenkäufer vor dem Kauf recherchieren. "Papiere" sind keine Garantie für einen erbgesunden Hund. "Papiere" sind die Möglichkeit recherchieren und selektieren zu können aus was für einer Verpaarung man einen Welpen erwirbt. Man kann sich im Vorfeld darüber informieren welche HD-, ED- und inzwischen auch LÜW- und OCD-Befunde die Elterntiere eines Welpen besitzen. Welche HD-, ED- und inzwischen auch LÜW- und OCD-Befunde die Geschwister der Elterntiere besitzen, die Großeltern, die Geschwister der Großeltern, evtl. schon vorhandene Nachzucht von Vater und/oder Mutter usw. "Rote Papiere" (von welchem Verband eigentlich, "VDS" sagt mir nix) kann auch ein Hund besitzen der eine schwere HD hat.


    Man kann immer Pech haben und einen Welpen erwischen der später leider nicht gesund ist. Durch eine vernünftige Recherche vor dem Kauf kann man das Risiko aber deutlich eingrenzen.


    Ob Du Deinen Hund behälst oder zum Züchter zurück gibst kannst nur Du selbst entscheiden. Wenn Du Dich um den Hund nicht richtig kümmern kannst oder möchtest ist es für ihn tatsächlich besser wenn er über den Züchter zu jemandem geht der ihm optimale Bedingungen bieten kann.


    Zum "Frühröntgen": Das ist nur sehr wenig aussagekräftig. Zudem "eiern" in dem Alter Welpen/Junghunde oft herum, auch wenn sie dann später beim Röntgen gute Hüften und Ellenbogen haben. Je nachdem wie stark ein Hund gewinkelt ist schaut das zwischenzeitlich, wenn die Bänder noch nicht fest sind, teilweise echt übel aus vom Bewegungsablauf her (vor allem wenn die Hunde aus den Hochzuchtlinien kommen). Ich kannte mehr als einen Junghund, der mit einer ähnlichen Prognose zum Züchter zurück gegangen ist. Und später beim Hauptröntgen war dann alles in Ordnung. Muss nicht in jedem Fall so verlaufen (manchmal ist eine schlechte Prognose halt eine schlechte Prognose), kann aber...


    Zu Deiner Wohnsituation: Wenn man sich einen Hund anschafft muss man immer davon ausgehen dass man den auch mal tragen können muss, ggf. auch mal eine längere Zeit (z.B. nach einem Unfall).

    Originalton meiner Tierärztin letzte Woche: "Die hat mich gerade gebissen!!!" Drei Sekunden Pause. Dann: "Ich glaub das hat sie aber gar nicht böse gemeint..." ^^


    Völlig richtig gemeint... Skay wollte die Tierärztin nur festhalten, die ist ihr zu weit vom Behandlungstisch weg gegangen. Und wenn die zu weit weg steht kann Skay sie ja nicht (grobmototrisch) mit ihrer Liebe überschütten... 8)