Ich finde das Thema auch extrem interessant, spannend und auch wichtig.
Ich finde es oft erschreckend (und auch oft naiv), wie wenig Genetik berücksichtigt wird und es auf Erziehung und äußere Umstände geschoben wird, wenn bestimmte Verhaltensweisen auftauchen, die dann Probleme (aus Sicht des Hundehalters) verursachen. Ein Jagdhund, der Interesse an Wild zeigt. Huch, damit hat man ja gar nicht gerechnet...
Wobei es da ja auch berücksichtigt werden sollte, ob es rassebedingte Genetik oder die "individuelle" Genetik betrifft (weiß gerade nicht, wie ich es anders benennen soll). Bei z. B. Jagdhunden kann man das besonders gut bei den Vorstehhunden sehen. Welpen braucht man nicht beizubringen, wie sie vorstehen müssen. Das liegt ihnen sozusagen im Blut.
Bei der "individuellen" Genetik guckt man dann nach anderen Eigenschaften, beim DSH z. B. dem Griffverhalten, Sprungtechnik usw.
Ich glaube, auch das Verhalten auf glatten Böden und Höhenunempfindlichkeit sind in der Genetik verankert. Ich hätte mit meiner vorherigen Hündin immer wieder auf glatten Böden üben können, sie war da immer sehr unsicher, auch was Höhe betraf. Und von mindestens einer anderen Hündin aus dem gleichen Wurf habe ich das auch erfahren.
Phaja und Crazy habe ich, würde ich mal sagen, ziemlich gleich erzogen, wie sind in die Stadt gegangen, beide sind mit ins Büro gekommen usw. Und trotzdem sind beide komplett unterschiedlich und reagieren in vielen Situationen sehr unterschiedlich.
Deshalb finde ich es extrem spannend und wichtig, sich damit auseinander zu setzen.
Nun ist es aber eher selten so, dass man immer weiß, welchen "individuellen" Genpool die Welpen mit im Gepäck haben (den rassespezifischen Genpool lassen ich jetzt mal außen vor). Daher bleibt vieles doch eine Überraschung, wie sich der Hund letztlich entwickelt, trotz der besten Erziehung.