KleineMama
  • Mitglied seit 29. Januar 2020

Beiträge von KleineMama

    Vor uns nehmen die Leute auch eher Reißaus. Was nicht weiter schlimm ist, da sich Kobold (von Fremden) überhaupt nicht gerne anfassen lässt.

    Er erduldet es, wenn ich es "verlange", aber es geht ihm nicht gut dabei. Deshalb verlange ich es nicht von ihm. Ich möchte fremde Menschen (und Hunde) auch nicht innerhalb meiner Individualdistanz haben.

    Wenn wir eine laaaaange Runde drehen macht Kobold oft ein schönes Häufchen am Anfang und dann folgt - je nach Dauer der Runde - noch ein oder gar zwei weiche hinterher.


    Ich hatte da mal mit unserem TA drüber geredet, der sagte, das wäre ganz normal und nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste (begründet hat er es aber leider nicht).

    Willkommen bei uns im Forum.


    Unser Leistungszucht-Rüde zog mit 8 Wochen ein, als der Kleine zwei und die Mittlere drei war (die Große ist schon aus dem Haus).

    Heißt ich musste niemanden mehr stillen, wohl aber wickeln und auch wegen Teilzeit-Homeoffice-Job (Hund braucht ja auch was zu futtern 8)) die Kinder zum Kindergarten und der Tagesmutter bringen.


    Ich neige dazu, mich in Details zu verlieren, deshalb versuche ich mal, mich kurz zu fassen:


    Es sind viele, viele, viele Dinge komplett anders gelaufen, als ich das erwartet, erhofft oder geplant hatte.

    Wir haben richtig viele Baustellen, die letztlich auf mangelnde Konsequenz zurückzuführen sind, da mit Kindern oft der Moment verpasst wird, korrigierend einzugreifen oder auch erwünschtes Verhalten im richtigen Moment zu markern und zu verstärken.

    Viele Sachen von denen ich dachte, es wäre eine Bereicherung für die Familie funktionieren so nicht.

    Ein Spaziergang mit allen ist schön und gut, reicht dem Hund aber nicht. Weil der Kilometer, den die Zwerge laufen (können), für einen Gebrauchshund grad mal "warmlaufen" ist und zu sagen: "Ok, dann machen wir nebenher eben Training, damit er richtig ausgelastet ist." - vergiss es. Du bist mit einem Auge und einem Ohr bei den Kindern und der Hund im besten Fall auch, im schlechtesten Fall mit beiden Augen und Ohren.


    Du oder dein Partner müsst also auch allein mit dem Hund raus. Das ist unterm Strich dann Familienzeit die fehlt.

    Auch Training in einem Verein findet ohne die Kinder und die Familie statt. Auch die "Nachbereitung", sprich Übung und Vertiefung der im Verein erlernten Sachen, funktioniert nur allein (zumindest im Aufbau, später können die Kinder gerne als Ablenkung dazu kommen, aber jede neue Übung musst du erst mal alleine aufbauen und oft, oft, oft üben, ehe du das Ablenkungslevel langsam steigern kannst - und Kinder sind ein (sehr) hohes Ablenkungslevel...). Das muss dir und deinem Mann klar sein, dass da einer von euch "gebunden" ist und für diese Zeit für die Familie "ausfällt".


    Die Zwickerei des Welpen zu Anfang wurde hier ja schon mal angesprochen; die Kinder und mich hat das viele Nerven und Tränen gekostet.


    Bei der Argumentation "der Schäferhund soll mich beschützen" kann ich nicht so ganz mitgehen.

    Meine Erfahrung ist 1. dass Menschen entweder eh Angst vor Hunden haben (so lang der Hund eine gewisse Größe hat) und dann eh die Straßenseite wechseln oder sie haben keine. In beiden Fällen ist es egal, welcher Hund zum "Beeindrucken" dabei ist.

    2. Nehmen viele Hunde (und Schäferhunde im Speziellen) sehr genau die Stimmung am anderen Ende der Leine wahr. Und einige neigen dazu, bei Unsicherheit nach vorne zu gehen. Wenn du dann also im Dunklen jemandem begegnest, vor dem es dich gruselt, musst du unter Umständen sehr gut aufpassen, dass der Hund nicht nach vorne geht und das schon mal für dich klärt.


    Einige Schäferhunde sind sehr reaktiv was Hundebegegnungen angeht. Was ist, wenn eurer so wird? Wie managst du das mit den Kindern? Was wenn er anfängt Fahrräder oder Autos zu jagen und du hast ein kleines Kind an der Hand und einen Kinderwagen dabei?


    Glaub mir, ich war total überzeugt davon, dass all das bei meinem Hund NATÜRLICH nicht passiert; er wächst ja in der Stadt auf, lernt das alles von Anfang an kennen, ich habe einen PLAN und viele Ideen und wenn A nicht funktioniert, dann machen wir halt B....


    Ha. Ha. Ha.


    Ich liebe meinen Hund. Wirklich.


    Aber rückblickend würde ich mich mit so kleinen Kindern nach einem Tierschutzhund umsehen.

    Es gibt viele gute Organisationen. Ich würde ein erwachsenes Tier suchen, das in einer Pflegestelle lebt, wo es bereits Kontakt zu kleinen Kindern hatte und die Pflegestelle sagt, dass das klappt.

    Das ist zwar ein bisschen die Nadel im Heuhaufen suchen und ein DSH-Züchter ist sicherlich schneller gefunden, aber ich werfe hier ernsthafte Zweifel in den Raum, ob ihr damit glücklich werdet und es das ist, was ihr euch vorstellt.


    Ich hoffe das kommt nicht bevormundend an oder so, als wollte ich euch das nicht gönnen.

    Obige Schilderungen rühren aus meinen persönlichen Erfahrungen und den Sachen, mit denen ich "auf die Schnauze geflogen" bin.

    Wenn du so Routinen hast, hast halt unter Umständen so einen "Simon's Cat"-Hund, der sich Punkt 18 Uhr mit der Pfote aufs Maul zeigt und sein Essen verlangt. Und das mitunter SEHR penetrant.

    Ich glaube es kommt auch ein bisschen auf den Charakter vom Hund an.

    Ich finde so pauschale Aussagen hier schwierig.


    Wir haben z.B. das Problem, dass Kobold WEIß: nach dem Gassi gibt's Futter. Immer.

    Das ist auch etwas, was ich versucht habe zu ändern, was aber vom Tagesablauf bei uns einfach nicht möglich ist, denn wenn ich ihn abends nicht nach dem Gassi füttere, dann geht er ohne Essen ins Bett, weil ich dann auch ins Bett gehe. Wenn ich ihn morgens nicht nach dem Gassi füttere, hat er bis Mittag nichts im Bauch, weil nach dem Gassi richte ich die Kinder und mich fertig und wir (und mein Mann) verlassen das Haus.

    Führt aber insgesamt zu dem Problem, dass Kobold auf dem Heimweg EXTREM an der Leine zieht, weil er es nicht erwarten kann, sein Futter zu bekommen. Da ist er wirklich der sprichwörtliche Esel, der der Karotte nachrennt.

    Solche Dinge können eben passieren, wenn es Abläufe gibt, die Tag für Tag gleich sind.

    Und entweder man wird dann kreativ, um es wieder los zu werden oder man lebt damit.


    Ich tendiere eher zu keine oder möglichst wenige Routinen.

    Vor allem bei einem triebigen, nervlich etwas....nennen wir es angespannten Hund.

    Aber in einem durchgeplanten Familienalltag.... vergiss es... klappt bei uns einfach nicht. Daher muss ich mit den "Nebenwirkungen" leben.

    Ich oute mich auch mal als Teil der "Die Welpenzeit war absolut nervtötend und ich bin so froh, dass DAS vorbei ist!!"-Fraktion.


    Jaaaa, Welpi lernt schnell und NATÜRLICH sind sie süß aber jetzt (mit gut 3) ist es ENDLICH entspannt. Und süß ist der Stinker ja immer noch. :love:


    Kobold hat RICHTIG lange seine Zähne eingesetzt, so lange, dass ich irgendwann in Tränen aufgelöst bei einer Schäferhund-Züchterin (nicht unsere Züchterin sondern eine Bekannte von ihr) hier in der näheren Umgebung stand und nicht mehr wusste, was ich NOCH tun soll. Die hat mich erst mal in den Arm genommen und einfach zugehört und gesagt, sie versteht mich. Und das war etwas, was geholfen hat. Nicht die Leute, die gesagt haben: Oh, Welpe ist sooooo toll, das ist die allerbeste und schönste Zeit.

    Mich hat die Zwickerei und Schnapperei tatsächlich damals den allerletzten Nerv gekostet und ich hab es GEHASST.


    Aber das Ergebnis ist es wert. ;)


    Also falls mal wieder ein: "Das Schnappidil bekommt jetzt SOFORT ne Maulschlaufe und die Augen verbunden, damit es nicht mehr trifft!" raus muss: ich lese zu. <3


    P.S.: Hier könnte die eigentlich als Katzenbremse gedachte Hausleine evtl. auch gute Dienste leisten, um den Hund mal aus so einer Situation nehmen zu können ohne mit den Händen in Reichweite der spitzen Zähnchen zu müssen.

    Ich weiß von einigen Leuten, die ihren Hunden - vor allem vor anstrengenden Leistungsphasen oder alten Hunden als "Frischzellenkur" - getrocknetes Blut zum Futter geben (gibt's bei Amazon).


    Die schwören drauf und sagen, der Hund blüht richtig auf.


    Ich kenn mich ja nun wirklich gar nicht (mit Ernährung im Allgemeinen und Barf im Speziellen) aus, aber vielleicht wäre etwas in dieser Richtung auch eine Idee?