Aber wie schätzt ihr Morty im Spektrum der DSH ein?
Ziemlich triebstark und nervös oder hat man sowas mit den meisten DSH aus LZ zu erwarten?
Ich finde er ist ein absolut toller Hund. Aber natürlich wäre es schöner, wenn er im Alltag etwas gelassener ist.
Ich denke mal mit früherer konsequenter Erziehung mit potenziell mehr Ruhe und geistiger Auslastung, sähe es generell schon besser aus. Aber die angeborenen grundsätzlichen Eigenschaften des Hundes wird man ja auch nicht ändern können.
Als aller Erstes: Das was du schon gleich erkannt hast. Hätte man schon früher an gewissen Dingen gearbeitet, wäre es nicht so dramatisch geworden und der Hund hätte schon eine stabilere Basis gehabt.
Morty erinnert mich in einigen Eigenschaften sehr an meinen Axel: "extrem reizempfänglich", "Situationen in normalem Stresslevel bewältigen", "....dass er gar nicht erst so hochfährt", "überdreht", "kleinschrittig arbeiten" usw. ---> nicht genannt, aber vorhanden "niedrige Frustrationstoleranz"
Das gerade genannte war die schwierige Seite.
Die gute Seite ist, ebenfalls wie bei Morty: Extrem klug, lernbegierig, nimmt sofort Neues auf, bringt grossen Einsatz bei Aufgaben, ausdauernd wenn er arbeiten darf (es ist tatsächlich ein arbeiten dürfen, bei diesen Hunden, das verstehen viele "Tierschützer" nicht)
Meiner Einschätzung nach sind LZ DSH nicht generell so. Es gibt wirklich ziemliche Unterschiede. Die Triebstärke ist da so eine Sache. In meinen Augen ist Morty nicht unbedingt "triebstärker", sondern andere Aspekte in seinem Temperament führen dazu, dass er mit seinen Trieben von alleine nicht gut umgehen kann (Frustration, Nerven). Ein anderer Hund der gleichen Kategorie kann genauso triebstark sein, hat aber evtl. ein stärkeres Nervenkostüm und grössere Gelassenheit.
In Mortys Fall sehe ich auch einen Mangel an Triebbefriedigung, der, wenn mit dem Hund von jünger an schon an beidem gearbeitet wird, Gleichgewicht zwischen Impulskontrolle und Instinktbefriedigung herzustellen, auch die Frustration auf ein Minimum gebracht werden kann und der Gesamtzustand des Hundes sich reguliert. Ruhe lernen, Abschalten lernen, etc. das fängt man am besten auch sehr früh an.