Kastration zur Verhaltensänderung

  • Cuki, ich habe mich mal über die Hundezonen in Wien informiert. Da steht nichts von Leinenverbot! Im Gegenteil, da steht, dass ein Hund, von dem Gefahr ausgehen könnte, weil er nicht gehorcht, gesichert sein muss. Ich kenne das von Hundewiesen auch, dass jemand, der mit angeleinten Hund kommt, blöd angeschaut wird. Das Problem haben dann nämlich die anderen. Ich würde mich daher da drüber hinwegsetzen und immer argumentieren, dass Gin noch nicht zu 100% abrufbar ist und ihr am Üben seid. Unser Trainer hat erst zu Hause und in der gewohnten Umgebung mit uns trainiert. Dann haben wir Hausaufgaben bekommen, die ordentlich anstrengend und zeitintensiv waren. Danach erst durften wir mit den Hunden in Hundewälder. Aber auch da nur Hundebegegnungen mit Leine. Gespielt wurde da und der Rückruf gefestigt. Wenn du einen Trainer gefunden hast, wird er das auch so aufbauen, dass das später auch in den Hundezonen funktioniert.
    Und wie Birger schon geschrieben hat, du musst es einfach erleben, wie es ist, wenn es bei Gin funktioniert. Ich war selbst total fasziniert, wie unser Trainer mit den Hunden umgegangen ist. Und ich war zwischendurch total frustriert, weil ich nicht wusste, was ich falsch mache. Und wenn er mein Verhalten nachgemacht hat, war mir das nur peinlich. Aber genau so, habe ich verstanden, was er meinte! Und das Lob am Ende des Trainings war so wunderbar!
    Verstehst du, was ich meine? Du merkst selber nicht, was du falsch machst. Ein guter Trainer erkennt das und wird mit dir daran arbeiten.

  • Deswegen ja mein Rat in einem Verein zu trainieren. Ein junger DSH-Rüde, der nur auf der Hundewiese "rumgammelt", muss ja Hummeln im Kopp bekommen... Der braucht was zum Arbeiten, was ihn auch mental auslastet. Neben einer soliden Grundausbildung.


    Cuki ist doch auch in einem Verein. Sie hat doch schließlich mit iherem Gin die Begleithundprüfung gemacht.

    Ich mußte in einem Verein die Erfahrung machen machen, daß man sich dort nicht gerne mit Problemhunde abgibt. Die passten dort einfach nicht ins Konzept.
    Bei Problemhunde muß man auch mal Gewalt anwenden und Gewalt gegen den Hund war dort ein no go. Nicht mal in die Seite ticksen a la Cesar Milan durfte man dort den Hund.


    In einem anderen Verein, wo auch Schutzhundesport trainiert wird, wurde uns geholfen. Dort waren mehrere Leute bereit, an unserem Problem zu arbeiten.


    Man muß auch in dem richtigen Verein sein!

  • "Gewalt" ist in der Hundeausbildung keine Lösung. "Gewalt" beginnt dort wo der Verstand des Hundeführers endet.


    Etwas anderes ist "Zwang". Und der muss immer angemessen dosiert werden. Zudem sollte Starkzwang, rein um hundesportliche Ziele zu erreichen, tabu sein. Sprich für ein paar Pünktchen mehr, die man erreichen könnte, ist Starkzwang nicht angemessen. Da hat man heutzutage andere Möglichkeiten.


    Natürlich ist Hundeverein nicht gleich Hundeverein. Das Sportangebot muss passend sein für Hund und Hundeführer. Und die Chemie zwischen den Zweibeinern muss auch stimmen.


    Mit einem DSH muss nicht zwingend IPO-Sport betrieben werden um ihn mental auszulasten. Gerade das Suchen fordert Hunde sehr, und z.B. Zielobjektsuche oder die Flächensuche im Rettungshundewesen können einen Hund gut auslasten.

  • Wir waren heute im verschneiten Wald. Da gab es so viel zu riechen und die Hunde waren so voller Lebensfreude. Haben dicke Äste getragen und sind hin und her gerannt. Wir haben keinen einzigen Hund gesehen, und die 2 liegen sichtlich zufrieden und schlafen. Manchmal braucht es gar nicht so viel, um Hunde müde und zufrieden zu bekommen.


    Ostholstein, was meinst du mit Gewalt? Für unseren Trainer sind Schläge, Treten und Starkzwangmittel Gewalt. Laut werden, Schubsen oder Anrempeln ist dagegen für ihn völlig okay, weil das auch im Rudel so gehandhabt wird. Das Thema Gewalt wird so unterschiedlich definiert, jeder sagt etwas anderes. Bei unserer Trainerin vorher wurde auch das Werfen der Leine als Erziehungsmaßnahme eingesetzt, auch Discs bei besonderen Kandidaten. Wir machen das bei Ludwig auch manchmal, mit Erfolg, wenn die Ohren auf Durchzug gestellt sind.
    Ich denke, wie Waschbär schreibt, dass bei Gin eine gute Auslastung, die ihn fordert, in Verbindung mit einem guten Trainer, der den Rückruf neu aufbaut, die ersehnten Erfolge bringen. Gin ist mit Sicherheit, nach dem, was Cuki schreibt, kein Problemhund, sondern ein Flegel, dem es noch an Respekt fehlt.

  • Für mich ist Zwang und Gewalt das Gleiche. Zwang ist ein Synonym für Gewalt.

    Das ist definitiv etwas anderes. "Zwang" beginnt bereits damit dass Du Deinen Hund an einer Leine zurück hälst. Du "zwingst" den Hund dadurch nicht dorthin gehen zu können wohin er möchte. "Zwang" hat nicht zwangsläufig etwas mit Schmerzen zu tun. Sondern mit Einschränkung. Damit werden alle Einwirkungen auf den Hund bezeichnet, die ihn in seinem Handeln einschränken bzw. begrenzen. Wenn Du z.B. Deinem Kind das Taschengeld streichst falls es seine Hausaufgaben nicht machen sollte ist das "Zwang". Wenn Du es statt dessen verprügelst ist das "Gewalt".


    Im Gegensatz zu "Zwang" hat "Gewalt" in der Hundeausbildung nx zu suchen! Sie ist gekennzeichnet davon dass der Mensch überrreagiert. I.d.R. deswegen weil er nicht mehr Herr der Lage ist, sich keinen anderen Ausweg weiss, oder (was leider sehr häufig ist) weil er schlichtweg seine Wut bzw. Verzweifelungs darüber, dass er nicht mehr weiter weiss, ober weil er sich durch den Hund blamiert fühlt, am Hund auslässt.


    Wer von sich behauptet mit Zwang (vor allem Starkzwang, der auch mal weh tun kann) zu arbeiten sollte sich über diese Unterschiede eim Klaren sein und auch die Begrifflichkeiten kennen (ich kenne kein Fachbuch und keinen Fachartikel über Hudneausbildung, in dem "Zwang" mit "Gewalt" bezeichnet wird).

  • OK, eigentlich hast du ja recht.



    Aber wenn mein Hund mir in die Schleppleine läuft, bremse ich ihm mit Gewalt aus.
    Wenn mein Hund an der Leine zieht, halte ich ihm mit Gewalt zurück.



    Mit den Begriffen Zwang und Gewalt kann man wunderbar Wortspielereien betreiben.
    Lt. Google ist der Begriff Zwang nun mal ein Synonym für Gewalt

  • uiui hier wollen ja ein paar korrekter sein als der Papst :)


    Zu Gewalt braucht man glaube ich nichts mehr sagen.


    Zwang vs. Regeln? Es geht nun mal nicht ohne Regeln und manchmal muss man den eigenen Hund dazubringen etwas zutun bzw. etwas zu lassen. So ist das nun mal.


    Bei Cuki bin ich einfach der Meinung das sie vor lauter Bäumen den Wald nicht sieht. Den Rückruf sowie alles andere muss man aufbauen. Und man braucht Geduld.