HD ED OCD Röntgen Narkose

  • Ich kenne 8-Jährige, die in diesem Alter völlig problemlos ihren ersten (und einzigsten) Wurf hatten. Wobei das für mich nicht das ideale Zuchteinstiegsalter wäre. Probleme beim Werfen hingegen und mit der Welpenaufzucht kenne ich viel eher von sehr jungen "Erstlingshündinnen".


    6 Jahre ist für mich noch ein Alter, das ich für den ersten Wurf als problemlos betrachte. Vorausgesetzt die Hündin ist gesund, vital, stammt aus einer Mutterlinie mit diesbezüglich völlig problemlosen Mutterhündinnen und ist in erstklassiger Kondition (.d.h. gut durchtrainiert, nicht zu dick und nicht zu mager). Und wir reden hier über den Schäferhund (Leistungslinie), nicht über Rassen bei denen sowieso überproportional häufig Probleme mit dem Werfen auftreten oder die nur eine unterdurchschnittliche Lebenserwartung haben.

  • Ich hab das nur schon mehrmals in meinem Umfeld gesehen und das hat mich doch etwas abgeschreckt (waren auch alles DSH aus LZ, die vorher sportlich geführt worden sind).

  • Da spielen natürlich auch noch andere Faktoren eine Rolle. Wenn ich höre dass Züchterkollegen Welpen mit Wurfgewichten von manchmal 800 g und mehr haben, dann wundert mich nix mehr. Dito wenn ich höre dass manche Züchter ihren tragenden Hündinnen das Doppelte (oder gar mehr) an Futter geben als normal. Oder dass tragende Hündinnen in Zwingeranlagen gehalten werden, in denen rechts und links von ihnen andere Hunde stehen, und die dann alle zusammen (mit der tragenden Hündin) am rumtoben sind wenn jemand an bzw. in die Zwingeranlage geht, andere Hunde vorbeigeführt werden etc. Oft erhalten tragende Hündinnen auch nicht mehr die Bewegung, die sie vorher (als sie aktiv im Sport geführt wurden) hatten.


    Die Haltungsbedingungen tragender Hündinnen sind also nicht immer optimal. Auch (oder gerade) im Leistungsbereich (wenn jemand mehrere Hunde hält kommen die, die nicht aktiv geführt werden im Sport, nicht immer ausreichend und/oder auf die für sie passende Art Bewegung).

  • Hab ich auch schon mal gehört, aber als Übertreibung abgetan...800 Gramm?
    Aber wenn es so ist...arme Hündin...
    Kommt doch eigentlich nur durch die Fütterung, oder?

  • Ich hab das schon mehrfach von anderen Züchtern gehört mit so hohen Wurfgewichten. Oft (aber nicht immer) in Verbindung mit Kaiserschnitt oder auch lebensschwachen Welpen.


    Ja, das kommt davon wenn die Hündinnen während der Trächtigkeit stärker gefüttert werden als es für sie gut ist. Eine tragende Hündin braucht zwar qualitativ hochwertiges Futter, und bei einem grösseren Wurf natürlich auch mehr als den Erhaltungsbedarf, aber wenn sie zu stark gefüttert wird quält sie sich bei der Geburt unnötig mit zu grossen Welpen herum.

  • Oder, wie beim Wurf meiner Peggy, durch Zufall......es war der erste Wurf der Hündin und sie hatte nur 2 Welpen, Peggy und ihre Schwester. Die hatten bei der Geburt auch 800g....
    Bei 2 Welpen lass ich das auch durchaus noch gelten, wenn ich es auch nicht so toll finde, dass sie scheinbar lebenslang XXL-Format haben werden. Peggy ist jetzt 8 Monate, 62cm hoch und wiegt 32kg, wobei sie sehr dünn ist. Finde ich aber schon heftig, auch für HZ! GsD hab ich sie damals zügig auf barf umgestellt, sonst wäre es bestimmt noch heftiger. Rein optisch finde ich es gar nicht mal schlecht, mir gefallen solche Brummer eigentlich gut. Aber wie es mit der Belastung der Knochen und Gelenke aussieht????? Sie ist dazu ja auch noch unheimlich lang gebaut und stark gewinkelt in der Hinterhand. So gespannt wie bei ihr war ich noch bei keinem Hund aufs Röntgen.....aber dauert ja noch etwas. Trotzdem behandle ich sie ein bißchen schonender als ihre Kollegen vorher, die nicht so groß waren......Sie läuft allerdings super schön, von daher habe ich Hoffnung, dass es doch ein gutes Röntgenergebnis wird.....

  • Na gut, bei 1-2 Welpen ist es doch oft so, dass sie etwas größer sind.


    Aber die Endgröße ist doch genetisch bedingt so weit ich weiß und hat nichts damit zu tun, wie viel der Züchter der Mutterhündin füttert.
    Die Futtermenge und Qualität des Futters, die der Welpe bekommt, sollte auch nur die Geschwindigkeit des Wachstums beeinflussen, jedoch nicht die Endgröße (nur bei extremer Unterernährung bleiben sie doch etwas mickriger).



    Wenn ein normal großer Wurf im Durchschnitt 800 Gramm wiegt...klar haben die Hündinnen da extreme Probleme.
    Ich hatte bisher einen KS, da waren die Welpen auch recht groß, warum auch immer....waren 12 Welpen...600-700 Gramm. Nach 6 Welpen konnte die Maus nicht mehr...Seitdem füttere ich noch weniger während der Trächtigkeit (wobei die Hündin auch nicht sonst wie viel bekommen hat, nur qualitativ sehr hochwertiges, aber es war vielleicht doch zu viel?).
    Danach hatte ich nur noch 200-400 Gramm Welpen und da gabs absolut keine Probleme.


    Ihre Tochter bringt aber auch etwas größere Welpen. 500-600 Gramm bei normaler Fütterung (bis zur 6. Woche die gleiche Menge und danach das 1,5 Fache, hatte da letztens nachgefragt). Vielleicht hat das auch eine genetische Komponente?
    Wobei ich eben auch 200-300 Gramm Welpen beim letzten Mal hatte, da war der Vater ein Sohn von der Hündin. Oder beeinflusst das nur die Mutterhündin?

  • Knickohr, 62 cm und 32 kg ist m.M.n. auf keinen Fall zu dünn oder zu leicht. Unsere Hündin vorher war 65 cm und gerade mal 30 kg, als wir sie mit 4 Jahren von einer Züchterin bekommen haben. Da hat aber die TÄ schon Alarm geschlagen. Sie hat aber dann gut aufgeholt und das Gewicht hatte sich bei 34-35kg eingependelt.
    Lotte ist mit 60 cm und 30 kg perfekt. Trotz gleicher Eltern ist Ludwig ein Riese. Er und sein Bruder waren auch allein im Wurf. Bei ihm ist alles proportional groß. Auch die Zähne, wie vom Wolf.
    Sehr interessant und schwierig, was man als Züchter alles beachten muss. Für mich wäre das nichts, das würde mich überfordern. Die ständige Sorge, etwas falsch zu machen. Eine Zucht gehört in verantwortungsvolle Hände.

  • Jupp, die Endgrösse ist genetisch vorgegeben. Beeinflussen kann man das eigentlich nur dadurch dass man einen Rüden während des Wachstums kastriert. Dann wird er erheblich grösser. Oder wenn man einen Hund im Wachstum massiv unterernährt. Dann erreicht er nicht das geentisch vorgegeben Endmass.


    Vor zwei Jahren hatte ich einen Einzelwelpen, den die Hündin über eine Woche länger getragen hat als ihren vorherigen Wurf. Der hatte bei der Geburt 666 g. Heute dürfte er lt. Fotos und Aussager seiner Besitzerin an der oberen Grössengrenze liegen (um die 65 cm; leider habe ich ihn bisher live nicht mehr gesehen da er in Nordengland lebt).


    So lange eine Hündin nicht deutlich tragend ausschaut, so lange erhält sie bei mir nur ihre normale Ration. Bei dem Einzelwelpen wusste ich bis zum Schluss ja gar nicht ob die Hündin wirklich trägt. Und da sie sehr leichtfuttrig ist hat sie bis zum Ende nur "schmale Kost" (aber hochwertiges Protein) erhalten. An dem Welpen war alles dran, er war fit und gesund, aber es war kein Kaiserschnitt notwendig (wie bei Einzelwelpen ja leider häufiger notwendig).

  • da hab ich ja in ein Wespennest gestochen: freut mich !


    aber zurück zum Thema: warum Röntgen?
    offensichtlich muß man das Thema untergliedern
    - die Interessen des Züchters bzw. des Verkäufers
    - die Interessen des Käufers
    - die Interessen des Hundes


    wenn ich einen gesunden Hund erworben habe und diesen gesund ernähre und natürlich bewege (keinen Leistungssport betreibe), dann gibt es vorerst keinen Grund den Hund zu Röntgen.
    nun sieht es in der Realität aber sehr oft so aus, daß der erworbene Hund über "versteckte Mängel" verfügt
    da der Hund bzw. der Handel damit , vor dem Gesetz eine Sache ist, wird dies bei Mängeln auch so behandelt: d.h. es besteht eine 2-jährige Gewährleistung
    In diesem Rechtsrahmen und da es in der Regel um einen sehr hohen Geldbetrag geht, macht es Sinn, den Hund innerhalb dieser Gewährleistungspflicht zu röntgen.
    Die Kosten dafür hat der Käufer zu tragen, es sei denn es stellt sich durch das Röntgen ein Mangel heraus.
    Bei dieser Rechtslage, die für den Züchter/Händler sehr teuer werden kann, ist es sehr im Interesse des Züchters/Händlers über diese versteckten Mängel durch Röntgen informiert zu werden um Rechtsfolgen vorzubeugen
    somit macht es auch Sinn für den Züchter/Händler sich an den Kosten des Röntgen bzw. anderen Untersuchungen zu beteiligen
    Hierbei denke ich jetzt ganz spontan an ein Service-Heft, d.h. die Verbindung Züchter-Hund-Käufer ist nicht abgeschlossen nach dem Verkauf, sondern dauert über diesen Zeitraum der 2 Jahre, um dann einen gesunden, erwachsenen Hund zu haben. In dieser Zeit werden dann Erbkrankheiten, Ernährung, Bewegung, Einsatz des Hundes reguliert.
    Selbstverständlich müssen die evtl. dadurch entstehenden Kosten für Züchter und Käufer mit einbezogen werden.
    wäre zumindest ein faires Angebot mit dem Service-Heft , des Tieres willen und um auch Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden

  • Das ist gar keine so schlechte Idee. Dann wäre nämlich auf der anderen Seite auch der Züchter sicher, dass der Hund eine artgerechte Haltung genießt und bei schlechter Haltung und auftretender HD/ED der Halter eine Teilschuld trägt. Auch bei Weitervermittlung würden sich die neuen Käufer an den Vertrag halten müssen.

  • Du weisst nie ob Du einen gesunden Hund erworben hast oder nicht. Auch ich als Züchter kann nicht in einen Welpen oder auch erwachsenen Hund reingucken. Die Genetik kann ein Teufelchen sein. Man kann Risiken minimieren, aber nie ganz ausschliessen.


    In wie weit eine Gewährleistungspflicht besteht bzw. eine Gewährleistungspflicht lt. Kaufvertrag eingeschränkt oder gar ausgeschlossen werden kann hängt davon ab wie Käufer und Verkäufer lt. Kaufrecht eingestuft werden. Ein Verkauf von "privat" an "privat" wird diesbezüglich anders gewertet als ein Verkauf von "Händler" an "Händler" oder "Händler" an "privat" ("Händler" bedeutet hier ein lt. Kaufrecht "gewerbsmässiger/gewerblicher Züchter").

  • Aber wenn das Service -Heft verbindlich wäre für alle Welpen mit Papieren (zumindest im SV) , und dieses dann auch kontrolliert wird durch TA oder Zuchtwart , dann kann man zumindest die Erkrankung durch zusätzlich schlechte Haltung ausschließen und es würde evtl weniger kranke Hunde geben. Außerdem würde der ein oder andere potentielle Halter aufgrund der Auflagen gar keinen Schäferhund kaufen, was der Rasse nicht schaden würde.
    Vielleicht zuviel Utopie. :P

  • @Roopa
    Ich denke du übersiehst einen ganz wichtigen Punkt bei deinen Überlegungen.
    Die Rasse!
    Um die Gesundheit der Rasse zu verbessern, sollte man für die zukünftigen Verpaarungen möglichst viel über die Gesundheit der bereits gezüchteten Hunde wissen. Denn aus den Gesundheitsergebnissen der Nachkommen einer Hündin kann für die Zukunft besser geplant werden.
    Da kann man jetzt natürlich sagen, dass das bisher dem DSH nicht wirklich geholfen hat. Ja leider, aber meiner Ansicht nach nur, weil nicht alle Hunde geröngt werden und gelogen und betrogen wird.
    Leider gab und wahrscheinlich gibt es immer noch genügend schlechte Röntgenergebnisse die nicht eingeschickt werden, gibt es viele Würfe wo nur teilweise geröngt wird usw. . Deswegen sagt der Zuchtwert leider nicht so viel aus, wie er könnte.
    Wenn alle Hunde geröngt und ausgewertet würden, dann würde der Zuchtwert auch ein wirklich wirksames Werkzeug für die Zucht von gesunden DSH sein.
    Damit wäre dann sicher indirekt auch dem Züchter und Käufer geholfen, aber doch in erster Linie dem Deutschen Schäferhund!!