Heute war es endlich soweit:-)

  • Hi,


    natürlich hat sich die Bequemlichkeit durchgesetzt: Gaius darf jetzt auf Einladung auf die Couch. Wir legen dann ne kleine Decke dorthin und rufen "Couch". Ein Kommando übrigens, das nur ganz weniger Wiederholungen bedurfte, um absolut verlässlich ausgeführt zu werden;)

    Bereut haben wirs bisher nicht: Er macht keine Anstalten, von sich aus hoch zu kommen und geht auf Handzeichen auch wieder runter. Und es ist einfach viel schöner, wenn wir alle zusammen so daliegen.


    Gestern war unser großer Spaziergang mit der Hundetrainerin: 5 erwachsene DSH, einer ist aktuell zur Vermittlung dort. Dann noch ein Dogo Canario (selten einen so in sich ruhenden Hund gesehen), ein Owtcharka (einfach beeindruckend...) und ein kleines, freches etwas, das ich rassenmäßig nicht zuordnen kann. Unser Kleiner hatte es also gleich mit 8 Hunden zu tun und war zu Beginn auch etwas überfordert, weil er gar nicht wusste, mit wem wohin, was machen. Und diese Hunde sind einfach der Hammer: Kein Knurren, keine Aggressivität, hören aufs Wort.

    Ich sollte mit Gaius mehr klettern meinte die Tranerin, um Muskeln aufzubauen. Auch sagte sie, es sei Zitat "Schwachsinn", sich bei DSH an diese 5 Minuten pro Monat- Regel zu halten. Ich solle mit Gaius ruhig eine Stunde gehen, auch zweimal am Tag. Und Gaius und ich haben das sehr gerne angenommen, weil ich schon gerne auch mal länger mit ihm gehen würde, bisher aber ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich mal ein paar Minuten drüber war. Vor allem auch, da er nach unseren aktuell 40 Minuten keineswegs den Eindruck macht, irgendwie müde zu sein.

    Zwei Stunden durch Wald und Feld ist er gestern - einfach den anderen Hunden alles nachgemacht: Über große, gestapelte Baumstämme, durch nen Bach, an nem Teich - super spannend, das zu beobachten. Und dennoch fing er auch hier irgendwann an, nicht direkt zu besteigen, aber schon Pfote aufzulegen, entsprechende Bewegungen, schlicht einen auf dicke Hose zu machen. Die Trainerin meinte, es sei allein meine Aufgabe, das zu unterbinden, nicht die der Hunde, da ich als Herrchen sozusagen alle Äußerungen von Sexualität/Dominanz zu erlauben oder zu verbieten habe. Ich soll sogar schon dann einschreiten, wenn seine Nase zu tief am/im Hinterteil eines anderen Hundes ist.

    Dieses Vorgehen ist mir insgesamt bei der Trainerin aufgefallen: Sie schreitet grundsätzlich sehr sehr früh ein. Beispiel: Es war schon recht dunkel, da entdeckte einer der Hunde auf einem Feld ein Reh. Sofort sagte sie energisch seinen Namen. Das reichte aus, dass der Hund sofort sich wieder in die Gruppe einreihte und das Reh links liegen lies. Ich fragte dann, warum sie an diesem Punkt schon eingreife - schließlich sei nach dem Reh schauen doch erlaubt, solange es nicht zur Jagd komme. Sie sagte dann, dass es darauf ankomme, wie der Hund schaue, auf seine Körperhaltung dabei und dass diese in dem Moment bei ihrem Hund so war, dass sie sofort was sagte. Ich habe vieles gelernt gestern, eines aber vor allem: Noch viel genauer hinzuschauen, den Hund noch viel besser zu beobachten.

    Auch muss ich üben, noch mehr Sicherheit auszustrahlen. Beispiel: Als sie ihre Hunde am Anfang alle aus dem Auto raus hatte, sollte ich Gaius an der Leine halten und zunächst eine zeitlang so mit den anderen Hunden spazieren gehen. Gaius war da natürlich voll durch den Wind: All die Hunde, neue Umgebung und dann noch an der Leine. Er hat dann auch gezogen, auch mal gerempelt. Ich hab das eher als Ungehorsam interpretiert. Sie aber meinte, das seien "Führungsanfragen", kein "Führungsinfragestellen". Gaius wolle also von mir, dass ich ihm deutlicher zu verstehen gebe, was er gerade tun soll. Dies würde ihm Sicherheit geben und die Situation insgesamt entspannen. Er musste dann also solange an der Leine bleiben (im Fuß), bis er das komplett ruhig über eine längere Strecke hinbekam. Der arme Kerl! Die anderen Hunde waren ja andauernd um ihn herum. Natürlich alle ohne Leine. Und die sind in dieser Formation echt beeindruckend, auch wenn sie total gut erzogen sind... Aber nach ein paar Minuten hat es dann geklappt, nachdem ich ihn ca. 39566172294 mal wieder kommentarlos hinter mich geschoben hatte (das ist ihr Prinzip: Einmal Kommando, bei Nichthören, sofort physisch durchsetzen, mit so viel Körperkontakt wie möglich), wenn er zu weit nach vorne ging. Ich war da nach ein Minuten echt schon fertig, Gaius auch:D

    Dann sollte ich ihn kommentarlos ohne großes Aufsehen im Laufen einfach losmachen. Gesagt, getan. Und Gaius lief von dem Moment an einfach in der Gruppe mit, als habe er das schon x mal gemacht. Er wurde von Minute zu Minute ruhiger. Ich auch. Das war echt ein schöner Moment:)

    Neben all den Eindrücken positiv war, dass die Trainerin meinte, die Bindung zwischen uns sei sehr gut. Zum Beispiel würde er immer wieder in kurzen Abständen nach mir schauen - ganz gleich, was gerade los sei. Das hat mich sehr gefreut, dass es nicht nur mein Eindruck war. Und so schlecht das Leinelaufen am Anfang ging (das war echt ne Katastrophe), so gut funktionierte der Rückruf, auch mitten aus der Gruppe heraus. Sie geht davon aus, dass er sich zu einem ernsthaften und aufmerksamen Hund entwickeln würde und wir ein gutes Team werden könnten. Meine Aufgabe sei es vor allem, ihm noch mehr die oben erwähnte (Handlungs)- Sicherheit zu geben und noch konsequenter bei Kleinigkeiten zu sein. Ein sehr schöner Abend, auch wenn wir beide am Ende total fertig waren. Ich musste, als wir uns verabschiedeten, ihn auch gar nicht rufen. Bin einfach zum Auto geschlurft und er tat es mir gleich.:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • das hört sich ja super an ??

    Schön das es so gut klappt und ihr eine so tolle Bindung habt.

    Deine Beschreibung von der Trainerin gefällt mir auch sehr gut... ich denke sie arbeitet ähnlich wie unsere.

    Bei uns wird die Bindung auch immer besser. Vorhin sind wir mit einer seiner "Freundinnen " ohne Leine gelaufen. Sie ist einem Hasen hinterher... ein zweiter ist dann auch über eine Wiese und mein Hund guckt erst zu mir und lässt sich abrufen.

  • Hast du eine Möglichkeit ab und dann so einen Spaziergan zu wiederhollen? So ein Spaziergang ist Gold Wert. Für dich, um die vielen Tipps und Erfahrungen der Traininerin live zu sehen und für den Gaius. Hunde guclen sich gerne Sachen von anderen Hunden ab und ein ausgeglichenes, gehorsames Rudel ist schwer zu finden.

    Zwei Stunden durch Wald und Feld ist er gestern - einfach den anderen Hunden alles nachgemacht: Über große, gestapelte Baumstämme, durch nen Bach, an nem Teich - super spannend, das zu beobachten. Und dennoch fing er auch hier irgendwann an, nicht direkt zu besteigen, aber schon Pfote aufzulegen, entsprechende Bewegungen, schlicht einen auf dicke Hose zu machen. Die Trainerin meinte, es sei allein meine Aufgabe, das zu unterbinden, nicht die der Hunde, da ich als Herrchen sozusagen alle Äußerungen von Sexualität/Dominanz zu erlauben oder zu verbieten habe. Ich soll sogar schon dann einschreiten, wenn seine Nase zu tief am/im Hinterteil eines anderen Hundes ist.


    Dieses Vorgehen ist mir insgesamt bei der Trainerin aufgefallen: Sie schreitet grundsätzlich sehr sehr früh ein. Beispiel: Es war schon recht dunkel, da entdeckte einer der Hunde auf einem Feld ein Reh. Sofort sagte sie energisch seinen Namen. Das reichte aus, dass der Hund sofort sich wieder in die Gruppe einreihte und das Reh links liegen lies. Ich fragte dann, warum sie an diesem Punkt schon eingreife - schließlich sei nach dem Reh schauen doch erlaubt, solange es nicht zur Jagd komme. Sie sagte dann, dass es darauf ankomme, wie der Hund schaue, auf seine Körperhaltung dabei und dass diese in dem Moment bei ihrem Hund so war, dass sie sofort was sagte. Ich habe vieles gelernt gestern, eines aber vor allem: Noch viel genauer hinzuschauen, den Hund noch viel besser zu beobachten.

    Das ließt sich so toll! Ich kann so richtig mich hineinversetzten und nachfüllen wie schön es war. Gaius hat 100% alles genossen und auch viel gelernt. Das er den Hunden alles nachgemacht hatte ist normal und auch schön :) er konnte ein richtiger Hund sein.

    Das mit Eingreifen der Trainerin war sicherlich lehrreich für dich. Ich würde auch sicherlich von ihr viel lernen können.

    Sie aber meinte, das seien "Führungsanfragen", kein "Führungsinfragestellen". Gaius wolle also von mir, dass ich ihm deutlicher zu verstehen gebe, was er gerade tun soll.

    Das habe ich nicht gewusst! Super interessant! Ich werde auch darauf achten. Es ist schon gut möglich das es so stimmt.

    Und so schlecht das Leinelaufen am Anfang ging (das war echt ne Katastrophe), so gut funktionierte der Rückruf, auch mitten aus der Gruppe heraus.

    Haaa! Ihr habt den Rückruf aber auch super traininert. Sei stolz!

    Sie ist einem Hasen hinterher... ein zweiter ist dann auch über eine Wiese und mein Hund guckt erst zu mir und lässt sich abrufen.

    Meiner würde zu 10000% abzischen. Hut ab!

  • Toll, ich bin auch fertig, nur vom Lesen. :D

    Ich denke, du kannst stolz auf dich und Gaius sein. Die Trainerin gefällt mir.

    Hi,


    ja, die Trainerin ist super! Hast das Video mit der Chefin und ihren Hunden gesehen? So ungefähr war das bei uns auch, nur dass es eben keine knapp 20, sondern "nur" 9 Hunde waren:)

    Wir waren ja zuvor für den Welpen- und Dummykurs in einer anderen Hundeschule. Und die war dafür auch ok, aber die neue passt jetzt besser. Ist ein spannendes Konzept, drei Trainerinnen, von denen jede mind. 5 DSH hat und teilweise auch SV-Ausbilderinnen sind. Das ist für uns insofern praktisch, als schon einiges an Wissen über DSH da ist, von dem wir profitieren können.

    Interessant ist, dass mir von IPO oä, also Sport, bei dem es vor allem über Trieb geht, abgeraten wurde. Ich solle mir das zumindest gut überlegen, da Gaius sich wohl zu einem recht ernsthaften Hund mit recht hoher Reizschwelle entwickeln könnte. Aber dazu schreib/frag ich in nem anderen Faden nochmal was.


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Das die Trainerinnen sich alle mit DSH auskennen ist toll. Damit können meine Trainer, glaube ich, leider nur ein wenig mit dienen, wenn überhaupt. Aber ansonsten sind die schon o.k.

  • Hi,


    so, Gaius ist nun 8,5 Monate alt. Es ist eine sehr schöne Zeit: Man wächst praktisch täglich mehr zusammen. Und inzwischen ist er auch schon fast ein "richtiger Hund" mit seinen 31 Kg. Der Kopf passt besser zum Körper und die Ohren besser zum Kopf. Muskeln bekommt er auch langsam, auch wenn das doch noch was anderes ist als ein kräftiger Rotti.

    Interessant ist, dass er praktisch nicht haart. Im Sommer, an den sehr heißen Tagen, hat er viel Haare verloren, aber die ganze Zeit drumrum praktisch gar nicht. Ist 4 Wochen her, dass wir ihn letztmalig gekämmt haben. Und das auch nur zum Üben. Sein Fell glänzt, ist relativ weich und kein bisschen verfilzt. Auch das Thema Zecken ist rum: Er hatte anfangs des Jahres vier Stück in zwei Tagen und seitdem keine einzige mehr, obwohl er permanent durchs hohe Gras stapft. Dabei haben wir gar nichts gemacht vorsorglich.


    Kann es sein, dass auch das Futter Einfluss darauf hat, ob ein Hund viele Zecken bekommt?


    Weniger unkompliziert gestaltet sich die Erziehung aktuell. Nach wie vor versucht er, einen auf dicke Hose zu machen bei anderen Hunden. Überhaupt ist er, vor allem draußen, manchmal regelrecht durch den Wind. Letztens ließ er sich nicht mal vom Spielball ablenken, so interessant muss der Duft in der Luft gewesen sein.


    Da er so unaufmerksam ist, merken wir das natürlich auch im Gehorsam. Im "Hier" muss immer wieder versucht werden, den Radius um ein paar Zentimeter zu erweitern. Ermahnt man ihn, guckt er ganz irritiert "ich hab doch gar nix gemacht". Ein Blick, den ich als Lehrer nur zu gut kenne von Jugendlichen. Und oft glauben sie das ja auch wirklich.

    Er kommt dann auch wieder nah ran, nur um ein paar Sekunden später erneut zu große Distanz zu schaffen (er sollte eigentlich max. ca. nen Meter weit weg sein im "hier").


    Und auch der Rückruf leidet. Ich war ja bisher so froh, dass das alles gut klappte: Er ließ sich von Rehen aus vollem Sprint abrufen, usw. Und jetzt? Bereits zweimal das Gegenteil: Eine Situation grad gestern: Keine Ahnung, was dieses Jahr mt den Rehen los ist: Erstens treffen wir fast täglich welche, zweitens scheinen die kaum Angst zu haben und drittens nicht zu checken, wer da grad vorbei kommt. Denn urplötzlich kamen aus der Hecke am Wegesrand gleich vier von denen über den Weg gerannt und ab die Post. Das war keine 20 Meter von uns weg!!! Gaius sofort hinterher. Ich musste dreimal sehr laut und bestimmt rufen, bis er dann kam. Er war da aber locker schon 200 Meter weg. Ätzend! Ich weiß auch gar nicht, ob er dann kam, weil ich ihn rief, oder weil er einfach gemerkt hat, dass er die Rehe nicht einholen kann.

    Auch wusste ich nicht, was ich tun sollte, als er zurück kam: schimpfen oder loben? Ich war stinkwütend. Unsere Trainerin sagt: "Egal, was der Hund gemacht hat - wenn er zurück kommt niemals strafen!". Und er kam so zurück, dass er sich wirklich keiner Schuld bewusst zu sein schien. Ich habe ihn dann, entgegen meiner Verfassung, gelobt und mich dabei auch wieder entspannt. Aber dennoch bleibt, dass er, wenn auch nur kurz, abgehauen ist, was ja nur zeigt, dass er mich nicht wirklich anerkennt.

    Ähnlich ist es, wenn er seine Freundin oder andere Hunde sieht: Auch da bleibt er nur bei mir, wenn er schon nah bei uns ist. Letztens war er das nicht und er sah seinen Kumpel: Meine Frau rief ihn, er schaute sie an, seinen Kumpel und weg war er.

    Jetzt sind wir ein bisschen ratlos: Einerseits klappt der Rückruf gut, so lässt er sich ohne krasse Ablenkung immer abrufen. Auch im Spiel mit anderen Hunden ist das kein Problem, egal, wie schön das grad sein mag.

    Aber in Situationen, in denen er etwas plötzlich entdeckt, dass ihm wichtig ist, klappt der Rückruf nicht.


    Was soll ich also tun? Denn jedes mal, wenn er so eine Aktion hat, ist die selbst ja schon Belohnung genug. Ich würde als Hund auch keine Jagdsequenz gegen Leckerli tauschen. Und wenn ich ihn strafe, muss die ja so krass sein, dass sie den Spaß der Jagd aufhebt. Also vehement. Das aber führt ja nur zu einem Gewöhnungeffekt, was dazu führt, dass man die Sanktion verschärfen müsste. Ein Kreislauf, in den ich nicht kommen will.

    Bleibt die Schleppleine, weil jeder Erfolg, den er im obigen Sinn hat, einer zu viel ist. Aber ich hab da irgendwie kein gutes Gefühl bei, ohne zu wissen, warum.

    Habt ihr Ideen, was ich da machen kann?


    Was Schönes zum Schluss: Gaius hat die Monogamie aufgegeben und eine zweite Freundin: Eine 10monatige Bernersennehündin, mit der wir uns einmal die Woche zum Spazierengehen treffen. Die Dame ist auch recht kräftig und kann Gaius daher gut paroli bieten. Wenn auch konditionell nicht sehr lange;) Echt lustig, wieviele junge Hunde es in unserem kleinen Dorf aktuell gibt. Viele Hunde und viele Babys - eine gute Kombi:)


    Auch habe ich endlich einen Hundesportverein gefunden in der Nähe, der Obedience anbietet. Als ich da anrief und einige Sachen fragte, merkte ich zum ersten Mal richtige Vorurteile gegen DSH. Wir sprachen schon kurz, da fragte die Dame, was für einen Hund ich hätte. "DSH, Arbeitslinie Ost" - kurzes Schweigen ihrerseits. dann etwas kühler in der Stimme: "Ob ich schon mal auf einem SV-Platz war, ob das nicht besser passen würde?!".

    Wir haben dann noch länger gesprochen und anscheinend hat sie echt ein Vorurteil, weniger über DSH als vielmehr über einige deren Halter, die sie wohl bisher so kennengelernt hat. Egal, insgesamt hört sich das Angebot des Vereins echt gut an. Wir werden demnächst mal hinfahren und uns das anschauen.

    Bericht kommt:)



    Liebe Grüße

    Lupus

  • Nur kurz zum Ausbüxen: ich habe weder Banja noch Askja dann fürs Zurückkommen gelobt. Ich war 'unterkühlt', wortlos angeleint und Spaziergang abgebrochen.

    Hi,


    das hört sich sinnvoll, nach einem guten Tipp an, danke!


    Es macht insofern Sinn, als es ja eine Art Kompromiss ist: Man muss nicht zu krass strafen und doch kommuniziert man dem Hund, dass er was falsch gemacht hat. Ich werde es, so er es wieder machen sollte, mal ausprobieren:)


    Hat das eurer Erfahrung nach dazu geführt, dass der Hund dann weniger von sich aus zurück kommt? Er könnte ja "denken": "Wenn ich zurück komme, bestraft mich Herrchen mit Leine und Abbruch des Spaziergangs, also komm ich nächstes mal lieber nicht zurück!"...


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Bei Askja hatte es zur Folge, dass sie eher ins Meideverhalten geht, wenn Wild in Sicht ist. Aber das funktionierte nicht auf Anhieb, wir hatten schon unsere Ausfälle... Und ich bin auch mal so richtig stinkig geworden: hab gemault, mich umgedreht (ohne anzuleinen) und bin heimgelaufen. Und habe durch Körpersprache dafür gesorgt, dass sie hinter mir und nicht neben mir läuft.

    Nach einer Weile hab ich das dann ganz deutlich 'aufgehoben': zu ihr gedreht, "also gut, kleine Kröte, dann komm mal her!", dann war ich wieder locker.

    Banja wie auch Askja könnten/können es nicht ertragen, wenn ich sie ignoriere. Es gibt sicher auch hartgesottenere Typen... :rolleyes:

  • Weniger unkompliziert gestaltet sich die Erziehung aktuell. Nach wie vor versucht er, einen auf dicke Hose zu machen bei anderen Hunden. Überhaupt ist er, vor allem draußen, manchmal regelrecht durch den Wind. Letztens ließ er sich nicht mal vom Spielball ablenken, so interessant muss der Duft in der Luft gewesen sein.

    ganu eindeutig, spielen jetzt die hormone verrückt

    Das war keine 20 Meter von uns weg!!! Gaius sofort hinterher. Ich musste dreimal sehr laut und bestimmt rufen, bis er dann kam. Er war da aber locker schon 200 Meter weg. Ätzend!

    Ich gebe dir einen guten Rat. In Gebieten, wo vielleicht die Rehe auftauchen KÖNNTEN, nimm die Schlepp. Jagen, das Hinrennen selbst ist selbstbestätigend. Gin hat auch so "unschuldig" angefangen. Sobald die Hunde diesen Kick erfahren, dann jagen sie und es ist sehr schwer es zu managen. Schleppi ne Weile tut nicht weh. Du machst es dann sicher, dass er FALLS er dich nicht hören will doch nicht hinrennt. Es gibt 15-20m Schleppis, die die Entscheidung ob er rennt dennoch ermöglichen, und du kannst im letzten Moment dich durchsetzten.

    Bei Gin war seine Freundin die eine Jägerin war. Gin interessierte sich nicht für Wild. Die Freundin ging auf das Geruch und ging stiften. Gin ein Mal mit, kam zurück. Dann noch ein Mal, und eines Tages, ging er wirklich hinterher und hörte ein Mal NICHT und drehte zum ersten Mal NICHT um. "Das hat er nie gemacht". Seit dem Moment ist er Wildgeil. Und ist stets an der Schlepp im Wald.

    Wenn du dich jetzt durchsetzt und dem Hund verklckerst, dass es gar nicht drinn ist DOCH nicht zu hören, dann kannst du in Zukunft später auf Schlepp verzichten..

    Meine Frau rief ihn, er schaute sie an, seinen Kumpel und weg war er.

    Schlepp dran. Ich habe Gin halbes Jahr / Jahr an der Schlepp / Leine gehabt weil er auch meinte er wird rennen. Jetzt habe ich einen Hund, der IMMER umdreht bzw. auf OK wartet auch wenn Hundekumpels in Sicht. Ich habe ihm die Möglichkeit genommen einfach stiften zu gehen und falls er wollte, hatte er keinen Erfolg. Sehr angenehm jetzt mit Gin.

    Bleibt die Schleppleine, weil jeder Erfolg, den er im obigen Sinn hat, einer zu viel ist. Aber ich hab da irgendwie kein gutes Gefühl bei, ohne zu wissen, warum.

    Habt ihr Ideen, was ich da machen kann?

    Wieso gibt dir eine Schleppleine ein schlechten Gewissen, komisches Gefühö? An der Schlepp kann dein Hund trotzdem rennen und schnüffeln und sich frei bewegen wie er will. Und die Schlepp wird erst benutzt / angespannt (draufsteigen zB.) wenn er mutwillig abhaut. Wenn er es nicht tut bzw. den Rückruf befolgt kommt sie gar nicht so zum Einsatz..

  • Hi,


    vielen Dank für die Ratschläge, danke auch Cuki für die Eindringlichkeit!

    Ich werde eine Kobination dieser versuchen: Die nächsten Tage werde ich ihn an den "rehgefährdeten" Stellen ins "Hier" nehmen (kann ich das gleich mit üben) oder ihn in meiner Nähe beschäftigen. Sollte er dabei zu weit weg sein, werde ich das mit der Leine probieren.

    Auch werde ich die Gelegenheit nutzen, den "Notruf" aufzubauen (wollte ich schon länger machen), also einen Ruf, der super belohnt wird und immer einzuhalten ist. Die Fleischwurst, als Superleckerli liegt schon im Kühlschrank:)

    In der Hoffnung, dass dieser Ruf auch im Rehfall funktioniert. Sollte er nochmal durchgehen, hilft alles nix und ich besorge mir eine Schleppleine... Tipps diesbezüglich?


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Auf jeden fall eine aus Biothane, diese Stoffdinger sind eine Katastrophe sobald es nass und dreckig wird.


    Für den Super ruf würde ich eine Pfeife nehmen so das dieser sich immer gleich anhört. Bei einem ruf mit der Stimme schwingt oftmals in solch einem Fall wenn der Hund stiften geht Panik, Angst oder ähnliches mit was dazu führen kann das der Hund nicht drauf hört.

    Bei einer Pfeife ist das Signal immer gleich