Der Junghund und die Leine

  • Nach den tollen Erfolgen beim Rückruf durch eure Wahnsinnstipps komm ich schon mit dem nächsten Problemen angedackelt (oder angeschäfert..)


    Die Leine. Das notwendige Übel in der Stadt und oft genug auch Land. Nachdem wir ländlich wohnen und der Rückruf klasse funktioniert haben wir- nachlässig, dumm und faul wie der Mensch nun mal so ist- das Leinentraining etwas schleifen gelassen und stehen nun vor unserem selbst erschaffenen Scherbenhaufen. Natürlich haben wir ein Schäuferl nachgelegt und unabgesprochen unterschiedliche Regeln aufgestellt (ich will nicht dass er zieht, er will nicht dass er vorn geht.)


    Um das Würtschl nicht zu verwirren und eine klare Linie zu fahren an die sich auch Hundesitter halten können, haben wir uns nach einigen Diskussionen geeinigt und beschlossen dass wir es so handhaben - der Hund geht nicht (niemals) vor uns und aus.


    Um das zu erwirken drängen wir ihn ab, verstellen ihn den weg, loben ihn ausgiebig in der richtigen Position und gehen nicht weiter bis er sich wieder an uns orientiert. ich glaube ich brauche nicht zu sagen wie "flott" wir unterwegs sind. die leine habe ich dabei hinter meinen Oberschenkel da ich so den zug gleich korrigieren kann bzw mein stehen bleiben wirklich abrupt ist.


    Frage- Lupin ist fast 6 Monate, ist das sinnvoll daran zu arbeiten oder einfach noch zu viel verlangt dass er nicht vor uns geht und wir sollten nur mal das nicht "ziehen" üben?


    Und. Es stört mich akut nicht, aber dennoch ist es schon auffallend.


    Hundebegegnungen. Ich weiß es ist scheinbar ein Schäferproblem bzw ich habe es bei Artgenossen vermehrt bemerkt- mein Spinner KANN sich nicht normal irgendwem nähern.


    Es geht nicht. Er muss hinstürmen, ALLRAD, seine Rückenhärchen aufstellen damit er 4 Meter groß wird, dann ´5 cm vor dem Objekt der Begierde einen Vollstopp machen (mit staub und allem, richtig dramatisch) und dann vorsichtig schnuppern. Leine oder keine Leine.


    Leine- Ablenken funktioniert super, gebe ich ihn dann frei beginnts. Lupin in Aktion. Beim spielen geht nur 100 % oder nichts. Ride or Die. Spiel oder Stirb. Er macht keine halben Sachen. Manche Hunde findens klasse, andere eher nicht so und die lasst er dann gsd auch zu frieden aber das Ritual ist immer dasselbe obwohl wir immer wieder versuchen vorhersehbare Begegnungen zu kontrollieren und selbst freizugeben. Ist der Partner eindeutig unterlegen und überfordert, wird das Spiel von mir unterbrochen und meist beendet.


    Bevor ich mit dieser Baustelle wirklich intensiv beginne würde ich nur gern wissen- ist das mit 6 Monaten überhaupt regelbar?


    Ich bedanke mich im Voraus und entschuldige mich dafür einen alten hut aufzuwärmen !


    LG

  • Du sprichst mir aus der Seele ;).

    Aber ich kann sagen: das mit dem Hinspurten lässt nach. Zumindest bei meiner Ossi-Tussi hat sich es sich wie von selbst gegeben. Hat nur etwa 4 Jahre gedauert. :cursing: Ich musste halt aufpassen und bin in Sachen Leine schnell auf eine Retrieverleine umgestiegen. Da hat man das Gefummel mit einem Karabiner nicht.

    Leinenführigkeit habe ich anfangs echt vernachlässigt weil ich hier eine Leine nur fürs Wohngebiet und über die Straße brauche. In der Stadt war die Leine nie ein Problem weil das Schäfertier vor lauter Aufregung ganz dicht bei mir lief. Wenn irgendwo Leinenpflicht ist muss ich zwischendurch immer mal ein Machtwort loswerden und habe mir die Leine auch schon an einen Bauchgurt gemacht.

    Wo es super klappt ist auf dem Hundeplatz. Da funktioniert das Fuss-Gehen aber so gut das ich eigentlich keine Leine brauche.

    Ich denke mein Hund mag keine Leinen und ich eigentlich auch nicht.

    An der Leine laufen, dicht bei mir, funktioniert am Besten wenn sie etwas trägt. Dann ist sie im Arbeitsmodus. Ich habe es versucht als sie etwa ein halbes Jahr alt war und sie hat es ganz schnell verstanden. Erst mit ihrem Lieblingsball und später mit anderen Gegenständen wie z.B. Schirme in jeder Größe. Vorteil ist auch das sie andere Hunde dann gerne mal einfach ignoriert, auch wenn sie heran kommen oder bellen.


    LG Terrortöle

  • Aber ich kann sagen: das mit dem Hinspurten lässt nach. ....Hat nur etwa 4 Jahre gedauert. :cursing: I

    Na servas da hab ich ja noch ein Zeital vor mir ^^


    Im prinzip find ichs eh klasse dass er so freundlich ist und scheinbar die schlechten erfahrungen ihn überhaupt nicht geprägt haben, nur ists einfach eine unart. also ich habs früher gehasst wenn das hunde bei meinem labrador gemacht haben weil der dann sofort jegliche lust aufs spielen verloren hatte. und jetzt hab ich selbst so eine trampelnde zebraherde in schäferformat !


    heute zb war es um einiges besser weil wir beide getrennt das üben- dennoch hab ich das gefühl dass er das leinen gehen als übung sieht. so auf die art "ok ich geh jetzt mal 2 minuten neben dir- oh ein Lob wir sind fertig LASST DAS ZIEHEN BEGINNEN" und nicht als prinzip. wahrscheinlich weil wir das eben so grausam vernachlässigt haben.. wah ich ärger mich.. da weiss man es eigentlich besser und trotzdem verkack ichs.

  • Magicbustrip... ich habe es in keinster Weise vernachlässigt und mein Hund steht jeden Morgen auf, guckt mich an und denkt.... auf ein neues.

    Ich fange seit Monaten jeden Tag aufs neue an.

    Aber ich bin da ganz bei terrortöle ? spätestens mit 10 Jahren ist das vorbei ? 4 Jahre wären toll!!

  • Hundebegegnungen.

    der will doch nur spielen !

    glaub, hatte schonmal geschrieben:wie Roopa - du hast nen Powerhund, der immer auf 180 ist und 100% Power gibt und wie Argos schreibt: die nächsten 10 Jahre

    mit 6 Monaten, kann man es noch etwas lustig sehn, aber der Spaß hört bald auf: die Leute wollen keinem durchgeknallten Hund begegnen

    Begegnungen nur mit bekannten Hunden oder mit Roopa (der kann damit umgehen)

    fremden Hunden würd ich aus dem Weg gehen bzw. den Hund ablenken, konzentration auf mich

    ich bin der Mittelpunkt der Erde !

    mein Tip:

    vergiß Hundewiesen und andere Orte wo Hundebegegnungen unvermeidlich sind

    geh allein mit dem Hund und laß den Radius nicht größer werden als 5-10 Meter - und beschäftige dich mit dem Hund ohne Pause - wir haben es mit der Nasenarbeit geschafft, daß Roopa schon die Ohren spitzt, nur wenn ich in die Tasche greife und Suchspiele interessanter sind als der entgegenkommende Hund - er soll immer mit mir in Blickkontakt sein, zumindest ein kleines Geräusch muß sofort sein Kopf zu mir schauen.

    Die Nasenarbeit liegt nahe, denn das ist die Natur des Hundes und macht beiden großen Spaß


    Leine

    wann fängt die Schule an? mit 10 Wochen oder mit 11 Wochen? (manche wollen da ja diskutieren...)

    mit 24 Wochen sollte ein tägliches Arbeiten aber Pflicht sein und der Hund sollte langsam wissen, was Fuß bedeutet (bevor er dich übers Trottoir zieht)

    wir haben auch dies mit der Nasenarbeit geschafft: Spielmodus: volle Konzentration auf mich und es ist ein Kinderspiel die Grundregeln in die Tat umzusetzen


    aber: 1.000 Wiederholungen zur Festigung

    Spaziergang bedeutet immer : Schule

  • ooohhjeee.... er interessiert sich überhaupt nicht für mich. Seit 4 Tagen bekommt er sein Futter nur noch für Aufmerksamkeit zu mir... so wie es im Moment aussieht verhungert er innerhalb der nächsten Woche ?

    Sind grade zur Wiese gegangen... bei Fuß... klappte leidlich. Auf der Wiese abgesetzt und auf Blickkontakt gewartet... 40 Minuten...

    Seit einer Woche hört er überhaupt nicht mehr auf Rückruf...

    Er ist wirklich ein Geduldsspiel ?

  • Magicbustrip... ich habe es in keinster Weise vernachlässigt und mein Hund steht jeden Morgen auf, guckt mich an und denkt.... auf ein neues.

    Ich fange seit Monaten jeden Tag aufs neue an.

    Aber ich bin da ganz bei terrortöle ? spätestens mit 10 Jahren ist das vorbei ? 4 Jahre wären toll!!


    Ja das Gefühl kenne ich. Bsp.: "Was??? ich muss beim essen auf die freigabe warten?? seit WANN?" ... seit deiner geburt du wurst.


    mit 6 Monaten, kann man es noch etwas lustig sehn, aber der Spaß hört bald auf: die Leute wollen keinem durchgeknallten Hund begegnen



    aber: 1.000 Wiederholungen zur Festigung

    Spaziergang bedeutet immer : Schule


    Eben. Meine Hoffnung ist, dass mit zunehmendem Alter das Interesse an anderen Hunden zumindest etwas sinkt und dann auch der Walkürenritt nicht mehr so oft vorkommt.. aber da er erst 6 Monate ist und die Hölle uns erst bevor steht fürchte ich nicht ;(

  • evtl. hab ich mich nicht ganz verständlich ausgedrückt: der Ernst beginnt erst! und dein Hund wird sein Verhalten ganz bestimmt nicht von sich aus ändern

    wer ändern kann, bist du, bevor es wirklich Ärger gibt mit anderen Hunden, HH (einfach den Begegnungen aus dem Weg gehen)

  • das hat Argos geschafft? - tolle Leistung !

    bei uns gibt es auch immer Zeremonie und manchmal entfern ich mich auch und er muß warten .... (aber nie 10 min)

    auf youtube gibt es tolle videos zu diesem Thema

  • meine labbies habe ich mal über eine Stunde vergessen.. kam spontan Besuch.

    Die lagen beide lieb vor ihren Näpfen und ich musste wischen weil da zwei riesige "Sabberseen" entstanden sind.

    Jaaa... der Argos ist nicht immer ein ungestümer Hitzkopf. Das sitzt bei ihm wie nix anderes ?

  • Andere Hunde??? Argos ist jetzt 10 Monate alt und wenn 100 Meter hinter uns ein anderer Hund läuft geht er rückwärts Gassi... wir sind bestimmt schon bei Wiederholung 7544 ?

    :D:D:D:D:D wie ich das kenne. sein wahres akrobatisches können zeigt sich bei Lupin erst dann wenn irgendwo in der ferne ein hund auftaucht- sei es nur für eine sekunde. dann wird sich verrenkt, verbogen, getanzt rückwärts slalom gerannt nur um vlt doch noch einen blick zu erhaschen


    evtl. hab ich mich nicht ganz verständlich ausgedrückt: der Ernst beginnt erst! und dein Hund wird sein Verhalten ganz bestimmt nicht von sich aus ändern

    wer ändern kann, bist du, bevor es wirklich Ärger gibt mit anderen Hunden, HH (einfach den Begegnungen aus dem Weg gehen)

    nein das habe ich schon verstanden und wie gesagt wir arbeiten daran ich dachte nur dass es sinnvoller ist die Begegnungen zu üben als ihnen aus den weg zu gehen weil sonst kann sich ja nie etwas ändern oder?

  • ich bin keiner Begegnung aus dem Weg gegangen und das klappt erstaunlich gut.

    Beim vorbeilaufen bleibt er lieb bei mir und seht keinen Ton... erst Wenn wir vorbei sind geht das zurück gucken los.

    Außer bei den einen labbi... da muss ich aufpassen

  • Harras ist jetzt fast 2 1/2 und kann gaaanz toll bei Fuß gehen: beim Training auf dem Hundeplatz, trotz Ablenkung. Er KANN auch sonst, aber meistens scheint er (dank meiner Inkonsequent?) nicht immer zu wollen. Also ist jeder “normale“ Spaziergang Training für uns. Ich hoffe aber auch immer noch, dass es dauerhaft besser wird. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt.