Konsequenzen bei Nichtbefolgen von Kommandos

  • Bei uns ist " nein" oder "lass das" auch etabliert und wirkt ganz gut auch in den unterschiedlichen schärfen.

    Manches mal auch ein "ey" wenn sie zum Beispiel ihre Nase am Boden hat obwohl sie das Kommando "Schau" bekommen hat.


    Meist reagiert Lexy auf verbale Sachen besser als auf körperliche. Nur manchmal wenn der Aussenreiz zu hoch ist hilft nur anstupsen oder Hand auf den Rücken legen. In manchen Situationen ist Raum nehmen mein Mittel, das funktioniert bei mir z.B. besser als bei meinem Mann. Aber das liegt in der Natur der Sache. Mich nimmt sie ernst :)


    Im Fall das sie ein bekanntes Kommando nicht ausführt, dann wiederhole ich es entweder nochmal im ernsteren Tonfall oder ich nehme nochmal eine entsprechende Handgeste hinterher.

    Aber manchmal reicht auf ein Blick mit hochgezogener Augenbraue und sie macht dann doch was sie soll :)


    Sind wir locker unterwegs oder im Training, dann wiederhole ich die gesamte Aufgabe nochmal. Sind wir in Situationen mit hohem Aussenreiz, dann versuche ich erst ruhe rein zubringen und versuche dann die Aufgabe/das Kommando nochmal. Ich bestehe aber darauf, das Kommandos die ich gebe ausgeführt werden und wenn wir 5 Anläufe brauchen.

    Ich schicke Lexy eben dann auch die Treppe wieder hoch wenn sie entgegen mein Kommando runter gerannt ist und dann gibts das gleiche nochmal von vorne. Mein Mann macht das leider nicht "aber jetzt ist sie halt doch schon mal unten".



    Es gibt Menschen die können nicht differenzieren zwischen Konsequenz und Härte. Die achten im Prinzip nie auf eine ordentliche Ausführung gegebener Kommandos, sagen 10 x sitz und brüllen oder schlagen den Hund dann, wenn er es immer noch nicht macht. Finde ich furchtbar, die eigene Inkonsequenz und Unfähigkeit dem Hund anzulasten.

    Oder so Ignoranten, die das Kommando nicht "beibringen" sondern per Zufall ist der Hund eben einmal gesessen auf das Kommando und dann wird erwartet das er das ab da immer und überall macht. Die beschäftigen sich nicht wirklich damit und schimpfen den Hund dann aus, wenn er wo er doch schon einmal gesessen ist das z.B. dann in der Gruppenarbeit nicht mehr macht.


    Also eine Konsequenz auf eine verweigerte Ausführung eines Kommandos ist auf jeden Fall das eigene Nachdenken darüber ob der Hund wirklich schon gelernt hat und ob der Aussenreiz auch der Lernstufe angemessen ist.

  • das klingt echt gut nette :thumbup: und einiges davon mache ich auch, obwohl das Einhalten des eigenen konsequenten Handelns bei mir so eine Sache ist. :(

    Da bin ich quasi z.T. selbst noch im Übungsmodus.


    Aber wenn Harras z.B. aus meinem Auto springt ohne vorher Blickkontakt zu mir aufgenommen zu haben und auf mein "Los" wartet, dann schicke ich ihn wieder ins Auto.

    Auch das habe ich schon zwei Mal nacheinander machen müssen. Aber im großen und ganzen klappt es jetzt ganz gut.


    Wenn er ein Kommando nicht ausführt, weil er gar nicht richtig mit dem Kopf bei mir ist, dann hilft oft ein "Ähem" (so ein Art Räuspern).

    Und manchmal, wenn der Herr z.B. meint vor mir durch die Tür nach draußen gehen zu wollen, dann mache ich es auch körperlich und

    dränge mich davor und ihn damit zurück.

  • Und manchmal, wenn der Herr z.B. meint vor mir durch die Tür nach draußen gehen zu wollen, dann mache ich es auch körperlich und

    dränge mich davor und ihn damit zurück.

    An der Stelle war ich echt am arbeiten mit mir selber, weil ich merke, dass diese Form einen gewissen Machtkampfmodus hat und Lexy an diesem Punkt der Lernerfolg dann manchmal fehlt. Ähnliches mit Tür aufmachen und sich durchquetschen damit der Hund bloss drin bleibt. Sowas versuche ich mir abzugewöhnen, weil das kein wirklicher gehorsam ist, sondern ich demonstriere an der Stelle ich bin der Stärkere. (wie rangeln von Kindern wer zuerst raus darf )


    Mir ist das beim Treppen runter laufen irgendwann mal aufgefallen - ich bringe mich a) mit diesem Drang unbedingt vor ihr zu laufen in Gefahr selbst die Treppe runter zu fallen und dadurch das ich Körperlichkeit zulasse, drängelt sie dann b) von hinten und schubst mich quasi die Treppe runter. (alternativ tritt sie mir hinten in die latschen und ich bleibe dann an ihr hängen 8o)

    Beim Tür aufmachen das gleiche, ich kann mich zwar davor drängeln, aber sobald ich die Tür aufmache drängelt sie natürlich dran vorbei - es sei denn ich quetsche mich durch einen 20 cm breiten Türspalt :)


    Also hab ich mir angewöhnt an der Stelle zu blocken aber ansonsten auf einen freien Durchgang und nicht körperbetonten Treppenlauf, bei dem sie anständig hinter/neben mir läuft zu bestehen.

    Heisst wir haben lange lange geübt, dass sie erst auf Kommando durch die Tür durchgeht bzw. an der Treppe hinter/neben mir bleibt. Ich blocke sie indem ich mich mit dem Körper in sie reindrehe und meist auch noch die Hand in Hüfthöhe wie so ein "Stopp" benutze.

    Beim Tür aufmachen habe ich Anfangs die Tür immer wieder zugemacht, wenn sie losschoss, aber dann hab ich gedacht ne das ist nicht optimal. Ich bin doch nicht ihr Türöffner, also hab ich geübt ich mach die Tür auf und das ist noch lange nicht das Kommando, sondern das Kommando kommt von mir. Also Tür auf und wenn sie vorschoss in sie reingedreht und geblockt, sie absitzen lassen selbst durch die Tür gegangen und dann vor der Treppe wieder das gleiche Spiel.

    Mitlerweile mache ich es so wenn sie sich versucht vorzudrängeln, dann warte ich 1 Sekunde und sie macht einen Schritt nach hinten und hat sich erinnert wie das geht und läuft brav hinter mir die Tür durch. Zudem kennt sie das Kommando zurück - das hilft an der Stelle auch.


    Ich muss dazu sagen, dass macht sie nur bei mir, weil ich eben bei sowas auch auf Kleinigkeiten achte und konsequent bin. Mein Mann lässt sie der Einfachheit halber vorrennen oder wundert sich wenn der Hund manches mal von hinten in ihn reinbrettert.

  • Warten will gelernt sein. Und so hat Sam das Kommando "warten" auch gut gelernt. Hauptsächlich beim Spazierengehen wende ich es an. Wenn er weiter als 15 m von mir weg ist, kommt das Kommando und er bleibt stehen oder kommt zurück. Sam läuft bei mir hauptsächlich frei.

    Freilauf im Gelände hat er schon von klein auf gelernt (ohne Schleppleine), war auch nicht schwierig, weil Nelli mit dabei war und er praktisch von der Grande Dame vieles übernommen hat, außerdem wäre er ohne sie sowieso nicht weggelaufen. Seit Monaten gehe ich aber meistens alleine, weil er für Nelli zu stürmisch geworden ist. Sie mit ihren 15 Jahren mag es gemütlich und schnüffeln und er möchte mit seinen 15 Monaten powern und Langstrecken.

    Nebenbei noch ca. 3 x die Woche Unterordnung im Gelände... Der Junge muss ausgelastet werden und deshalb hat er auch nicht viel Blödsinn im Kopf. Wenn mein Mann dabei ist, geht Nelli auch mit und das werden oft schöne lange Waldspaziergänge mit beiden an der Leine.

    Ich nenne es Straßenralley, wenn Sam und ich ein bis zweimal die Woche um die Häuser ziehen, nur an der Leine. Macht ihm zwischenzeitlich auch Spaß, weil ich ihn da mit vielem konfrontiere: Straßen, Lastwägen, Bulldogs, Brücken, Einkaufscenter usw... Aber die Leinenführigkeit lässt manchmal noch zu wünschen übrig, aber er wird ja auch älter und ruhiger.

  • ostholstein Wie schon erwähnt, es war das erste Mal dass vor Sam ein Hase im freien Gelände aufgesprungen ist und dass damit die Jagd losgegangen ist. Der Schreck war für uns beide groß, so dass ein Reagieren einfach nicht mehr möglich war. Diese Situation hatten wir noch nie und kann man auch nicht üben, wie auch.

    Man kann nicht alle möglichen Situationen üben, denn es werden immer wieder neue Situationen auftreten, die man nicht geübt hatte.


    Wenn der Hund aber ein Kommando beherrscht und weiss, daß er bei Ungehorsamkeit mit einem Donnerwetter rechnen muß, wird er daß Kommando auch in ungeübten Situationen annehmen und ausführen.

    Ein Hund wird Kommandos nur sicher ausführen, wenn der Hund weiß, daß es bei Ungehorsamkeit ein Donnerwetter gibt. Da können auch die Wattebauschwerfer nichts dran ändern.


    Das große Problem ist doch nur, wenn der Hund einen Tunnelblick bekommt und keine Kommandos mehr annehmen kann. Da helfen dann nur noch Hilfsmittel, mit denen man den Hund erschrecken kann. Einige Hunde lassen sich auch durch lautes Brüllen erschrecken.

  • ostholstein, da hast Du wohl recht. Bedenken muss man aber immer das Alter des Hundes.

    Sam ist 15 Monate alt, er hat nur eine Jugend und die soll er auch auskosten. Er wäre für die Begleithundeprüfung schon fertig, wenn Corona nicht wäre und da hat er schon viel gelernt und das mit Freude.


    Ein echtes und sein erstes Donnerwetter hatte er mit mir wegen seiner Hasenjagd erlebt. Am nächsten Tag sind wir gleich nochmal die Strecke gegangen, ob wirklich was hängen geblieben ist. Er hat da auf mich aufgepasst und war sehr demütig. Mir hat er ja schon fast wieder leid getan. Aber die Folgen, wenn ein Auto gekommen wäre, wären verheerend gewesen und deswegen hielt sich mein Mitleid in Grenzen.

    Klar, der Respekt und ein bisschen Unterwürfigkeit muss dem Herrn gegenüber schon sein und er sollte es sich gut überlegen, ob er es darauf ankommen lässt. Aber wie gesagt, das Alter und der Charakter sind hier auch mit entscheidend. Ich will einen stolzen und erhabenen DSH haben, das habe ich mit allen dreien bisher noch immer erreicht. Dazu gehört aber auch, sein Alter zu respektieren und ihn nicht überfordern. Ich bin stolz auf ihn, dass er sich so toll entwickelt.

  • Warum soll der Hund denn bitte Unterwürfig wenn auch nur ein wenig sein. Tut mir Leid aber das wirkt auf mich so typisch Schäferhundhalter Klischee like. Deswegen wollte ich eigentlich nie einen Schäferhund. Im anderen Namen Faden muss auch für einige der deutsche Schäferhund einen deutschen Namen haben. Ich überspitz das jetzt mal extra, aber ich mag auch den Respekt, aber Loki soll das aus Liebe und Respekt zu mir tun und nicht aus Angst oder extremen Druck. Und nein ich werfe nicht mit Watte falls das dann kommt. Aber Unterwürfigkeit will ich nicht.

  • unterwürfig muss der Hund für mich nicht sein.

    Aber ich finde Mona s letzte Sätze toll.

    Ich will einen stolzen und erhabenen DSH haben, das habe ich mit allen dreien bisher noch immer erreicht. Dazu gehört aber auch, sein Alter zu respektieren und ihn nicht überfordern. Ich bin stolz auf ihn, dass er sich so toll entwickelt.

  • unterwürfig muss der Hund für mich nicht sein.

    Aber ich finde Mona s letzte Sätze toll.

    Ich will einen stolzen und erhabenen DSH haben, das habe ich mit allen dreien bisher noch immer erreicht. Dazu gehört aber auch, sein Alter zu respektieren und ihn nicht überfordern. Ich bin stolz auf ihn, dass er sich so toll entwickelt.

    und ich Kimba2001 habe mir extra fieser weise dass rausgepickt was mich ziemlich stört. Hatte ja auch extra gesagt das ich das jetzt mal etwas überspitze.

    Ich weis ja auch, dass du das ähnlich wenn nicht genauso wie ich siehst. Wollte jetzt auch nicht alle Schäferhundhalter unter Generalverdacht stellen. Mich störte nun mal extrem dieses Wort.

  • Ich weiß jetzt nicht was Du unter unterwürfig verstehst. Aber als Schäferhundhalter oder wie auch immer, musst Du mit anderen Worten der Rudelführer sein. Als Rudelführer hat er Dir zu gehorchen und Gehorsam ist auch eine Form von Unterwürfigkeit. Im Rudel gibt es einen Boss und im Leben mit dem Menschen ist dieser der Boss und das ist wichtig bei so einer Rasse.

    Sam wiegt jetzt 40 kg und wird noch schwerer und verfügt über Intelligenz und die gilt es, im richtigen Maße zu lehren und zu führen. Das hat weder was mit Angst noch mit Druck zu tun. Das ist verantwortungsvoller Umgang mit dieser Rasse.

    Übrigens gibt es hierzu ein sehr gutes Buch, das Du mal lesen solltest ("Meine Rudelwanderung" _Mit Hunden unterwegs_ von Mario Jessat).

  • Ich weiß jetzt nicht was Du unter unterwürfig verstehst. Aber als Schäferhundhalter oder wie auch immer, musst Du mit anderen Worten der Rudelführer sein. Als Rudelführer hat er Dir zu gehorchen und Gehorsam ist auch eine Form von Unterwürfigkeit. Im Rudel gibt es einen Boss und im Leben mit dem Menschen ist dieser der Boss und das ist wichtig bei so einer Rasse.

    Sam wiegt jetzt 40 kg und wird noch schwerer und verfügt über Intelligenz und die gilt es, im richtigen Maße zu lehren und zu führen. Das hat weder was mit Angst noch mit Druck zu tun. Das ist verantwortungsvoller Umgang mit dieser Rasse.

    Übrigens gibt es hierzu ein sehr gutes Buch, das Du mal lesen solltest ("Meine Rudelwanderung" _Mit Hunden unterwegs_ von Mario Jessat).

    kenne ich lustigerweise das Video dazu. Und nein ich will Gehorsam durch Bindung und Respekt/Vertrauen und nicht durch Unterwürfigkeit. Dass der Hund gehorchen muss steht außer Frage und auch ich bin durchaus bereit mal etwas burschikoser zu sein. Aber Unterwürfigkeit ist für mich ein no go zumindest wenn ich das bewusst herbeiführe. Es gibt auch sehr große Rassen, die niemals Unterwürfig sein würden HSH oder Akitas zum Beispiel.

    Dieses Unterwürfigkeit Gedöns ist so eine Gebrauchshundehalter Mentalität anscheinend.

  • Bedeutung

    Info

    in würdeloser Weise darum bemüht, sich die Meinung eines Höhergestellten o. Ä. zu eigen zu machen, und bereit, ihm bedingungslos zu Diensten zu sein


    (Duden)

  • Den DSH zum Schutzhund auszubilden, ohne Unterwürfigkeit, ist nicht möglich. Spätestens im Schutzdienst wäre das Chaos perfekt. Es ist auch keine Rasse zum dutzi dutzi, sondern die will und muss gefordert werden. Sie ist auch mit keiner anderen Rasse vergleichbar. Wahrscheinlich noch mit den Malis, die immer mehr im kommen sind, weil gelehrig, flink und temperamentvoll mit Biss.