Wie und womit anfangen beim Welpen?

  • Na als Kursleiterin spreche ich doch mit meinen Schützlingen! :)

    Ich frage nach Wünschen und Zielen, genauso wie nach Sorgen und Problemen, selbstverständlich auch zu Hause.


    Viele der Quereinsteigerhunde durften laut Aussage der Besitzer - wie manch einer es gerne nennt - "einfach Hund sein". ;)

    Und wenn ich dich bisher richtig verstanden habe, ist das doch genau das, was du predigst.


    Daran ist übrigens auch nichts falsch, es ist einer von vielen möglichen Wegen, und am Ende muss sowieso jeder selber mit seinem Hund zurecht kommen.


    Allerdings finde finde es anmaßend und frech, diesen Weg als den einzig wahren und gesunden darzustellen, und anderen Leuten (im speziellen Hundesportlern) zu unterstellen, deren Hunde hätten kein Hundgerechtes Leben, eine "Kindheit" geprägt von Drill und Unterdrückung, und kein Recht auf selbstbestimmtes Handeln, bzw. Freizeit.


    Das ist schlicht falsch.

  • Das war lediglich aus einem Buch. Und nein das ist keine Studie. Aus einer Studie kann ein Buch entstehen, aber wirkliche Studien zitiert besagte Userin nicht.

    Musst du eigentlich jedes Thema, in dem ich mitschreibe, mit deinen persönlichen Angriffen zumüllen?

    Hast du keinen Frisör oder Therapeuten, mit dem du über deine Probleme reden kannst?


    Übrigens wenn alle ihre Hunde zwischen 16 und 20 Jahre alt wurden, wie viele Welpen hat man dann in der Regel wenn man seit 40 Jahren Hunde hält.


    Tja, dafür müsstest du wissen, wie viele Hunde ich gleichzeitig hatte und nicht nacheinander und wie viele Welpen ich vermittelt habe.

  • Allerdings finde finde es anmaßend und frech, diesen Weg als den einzig wahren und gesunden darzustellen, und anderen Leuten (im speziellen Hundesportlern) zu unterstellen, deren Hunde hätten kein Hundgerechtes Leben, eine "Kindheit" geprägt von Drill und Unterdrückung, und kein Recht auf selbstbestimmtes Handeln, bzw. Freizeit.


    Ich unterstelle den Leuten nichts, sondern schreibe überwiegend allgemein.

    Ich kenne real sehr viele Hundehalter durch meine langjährige Hundevermittlung und in Foren bekommt man auch viel mit.


    Dort wird ja ausführlich in Welpenthemen geschildert, wie der Alltag der Welpen aussieht.

    Die Hundehalter, bei denen ein Welpe sein Welpenverhalten ausleben kann, sind nach meiner Erfahrung eine Minderheit.

  • Muriel Gut, du hast es nicht direkt unterstellt aber in deinen Posts mehrfach immer wieder suggeriert. Kommt für mich aufs gleiche raus.

    Aber ich denke wir können diese Diskussion an dieser Stelle beenden, denn Frank hat ja ein paar Tipps bekommen und hat nun bald auch ein wirklich gutes Buch zur Hand. Mehr war ursprünglich ja ohnehin nicht gefragt.

  • Also ich hab ganz am Anfang beim spielen das „aus“ eingebaut, nachdem er so eine Woche bei uns war. Dazu hab ich nicht weiter gespielt, mich nicht bewegt und das Spieli etwas zu mir ran/hoch gezogen, während ich Aus gesagt habe. Jedes Mal, wenn er dann losgelassen hat, gab es Riesenlob und sofort das Spieli wieder. Das hab ich so 2-3x bei jedem spielen gemacht und danach völlig kommandofrei gespielt. Dafür, dass mein Hund heute ohne wenn und aber in Sekundenbruchteilen hergibt, was ich mit Aus verlange, werde ich von sehr vielen anderen Hundehaltern beneidet bzw. verwundert angestarrt. Damit er weiß, er darf sein Spieli haben (weil er irgendwann die Unart hatte, an mir hoch zu springen,m und wild drauf los zu beißen, darf er immer erst auf „Fass“ sein Spieli haben oder reinbeißen etc. Das hat er auch sofort verstanden.


    Was ich ganz alltäglich geübt habe, war Sitz. Das hat er von Anfang an überall von selbst gemacht, warum also nicht auf Kommando beibringen? Das hat er total fix begriffen, hat es super gerne gemacht und macht es immer noch mit Freude, klar. Und das schon als er den 2./3. Tag bei uns war.


    Irgendwann kam spielerisch das Hinlegen hinzu (deswegen kein Platz, weil das im Hundesport was anderes ist als das normale hinlegen in der Wohnung). Dazu einfach, wenn ich ihm was leckeres geben wollte, ihn vom Sitz hinlegen lassen und dann gelobt. Fand er lustig, hab ich so nach 2 Wochen angefangen (als er 9-10 Wochen alt war).


    Was ich von Tag 1 gemacht habe war „komm her“ (Abruf), den Namen und Pfui. Das ist elementar finde ich. Das habe ich auch täglich gebraucht/gemacht. Alles andere war so nebenbei, mal 2-3 Tage gar nicht, dann mal so 1-2x am Tag. Mal zwei Tage hintereinander und dann wieder paar Tage nicht. Trotzdem kann er die Kommandos nun alle problemlos.


    So mit 4 Monaten kam dann das erste unnötige Gedöns wie „Pfote“, was vier Wochen gedauert hat, weil er sich das erst mal falsch eingeprägt hatte, upsi. Mit ziemlich genau 5 Monaten bzw so eine Woche davor hab ich dann angefangen mit Futtertreiben und mache das nach wie vor alle paar Tage mal (nach dem Buch Meisterhafte Unterordnung oder so ähnlich). Da wäre als Nächstes dran, das Kommando aufzubauen, aber damit lasse ich mir vorneweg noch 2-4 Wochen Zeit. Ab und zu sage ich es immer mal wieder dazu. Momentan findet er sich von selbst in die Position links neben mir, Nase in meiner Hand und läuft sehr gut an meiner Seite mit, das will ich noch festigen, bevor der nächste Schritt kommt.


    Was ich auch mit 5 Monaten begonnen habe war weiteres unnötiges Gedöns, nämlich „Dreh dich“, damit ich so „Trick-Sessions“ zwischendurch mal machen kann, wo ich ohne Material einfach Tricks abfrage die er ausführen kann, egal wo wir sind und so weiter,. Und seit ein paar Tagen üben wir nun Meerkat/sit pretty (ich nenne es Männchen). Er lernt unfassbar fix und er ist so voller Leidenschaft dabei, deswegen macht das auch unglaublich viel Spaß.


    Im Prinzip mache ich das alles nur, weil er da mega Bock drauf hat und - logisch - mir das dann mega Spaß macht. So motivieren wir uns gegenseitig und es ist kein „ach ich muss heute noch unbedingt xy üben“. An manchen Tagen mach ich auch nix und es wird nur gespielt, geknuddelt, die Welt entdeckt (was ist sowieso täglich Brot).


    Vor 4 Wochen hab ich begonnen, „Decke“ und „Bleib“ einzubauen, einmal die Woche.


    Tatsächlich hab ich mir nun, er ist 22 Wochen alt, einen „Trainingsplan“ geschrieben, weil er schon so viel kann, dass ich den Überblick verloren habe. Ich mache nun zwei mal die Woche Decke, Bleib, Komm her, Hier hin (sitzen an einer Stelle auf Zeigekommando, hat sich auch aus dem Alltag per Zufall ergeben). Zwei mal die Woche mache ich Tricks (Sitz, Hinlegen, Dreh dich, Pfote als neue Übung Männchen). Und zwei mal die Woche Futtertreiben. Sonntags ist unser offiziell ganz fauler Tag und manchmal lass ich auch Tage dazwischen ausfallen. Ich muss aber sagen, dass er jetzt in dem Alter diese Beschäftigung schon „braucht“. Die ersten Wochen/Monate war Welt draußen erkunden völlig ausreichend für den Tag. Aber mittlerweile mache ich dann abends eben so eine Übung. Nie lange, immer nur so 3-5min, je nach Laune, danach wird ausgiebig gespielt, mal mit und mal ohne Spieli. Sonst ist er irgendwie „nervig“ - eben „unausgelastet“.


    Ob das jetzt der „way to go“ ist, keine Ahnung. Ich Versuch immer zu schauen, was Hundi so will. Er ist zb grade in einer Phase, da ist er total müde, total verschlafen. Er wächst gerade sehr, nachdem die Schneidezähne alle da sind kommen grade die Backenzähne nach und nach durch, die letzten Reste des Babyfells verabschieden sich... an solchen Tagen, wo er so müde ist, machen wir nichts. Da gehe ich auch nur kurze Runden gassi mit ihm und das reicht ihm dann auch. Da wird nur auf dem Sofa geknuddelt und etwas gespielt.


    Was er aber immer machen darf, ist 1x am Tag sein Futter in der ganzen Wohnung zu suchen, da hat er total Spass dran, freut sich drauf, schnuffelt sich hier ruhig durch alle Zimmer. Hab ich auch langsam aufgebaut. Anfangs nur so eine Hand voll an den Wänden entlang ausgelegt, dass es einfach ist und nicht zu lange dauert, den Rest gabs dann im Napf. Irgendwann keine Futter“ketten“ mehr, sondern kleine Häufchen in kurzen Abständen. Irgendwann die sogar etwas versteckt, weil er mir zu viel die Augen benutzt hat und zu wenig die Nase hihi. Und mittlerweile bekommt er die ganze Ration dann kreuz und quer in der Wohnung verteilt. Da hab ich zwar überall Nasenspuren auf dem Boden, aber mittlerweile stört mich nicht mal mehr das.


    Ansonsten hat sich im Alltag noch ergeben, dass er auf Kommando in seine Box geht, dass er aus Räumen raus geht, dass er vom Wohnzimmertisch weg geht, dass er sich „rumdirigieren“ lässt an stellen, wo ich ihn haben will. Weil egal was ich gemacht habe, ich hab mir dazu ein Wort überlegt und es dann immer dazu gesagt und irgendwann konnte er das dann einfach. Was ich aber voll verplant habe und noch immer nicht mache, ist ihm auf Kommando Pipi und Häufchen machen beizubringen. Wenn man das jedes Mal dazu sagt, während sie machen, verknüpfen sie das auch irgendwann.


    Ich würde sagen: schau, was sie gewillt ist zu tun, schau, wie lange sie kann und Nutz alltägliche Momente, um die ersten Kommandos zu üben (zb Sitz, wenn du den Napf hinstellst oder Sitz, wenn du grade eine Tür auf machst). So richtige „Sessions“ mach ich erst jetzt, wo wir wirklich 3-5 Minuten was machen. Bei der Unterordnung frag ich vorher immer „willst du arbeiten“ und wenn wir was anderes machen, sag ich „sollen wir was tun?“ und dann ist er immer ganz aufmerksam :D Hätte er mehr Zeit gebraucht für das alles, Jo dann wer es so gewesen, dann hätten wir halt erst mit vier Monaten Sitz geübt, weißt wie ich meine? Also einfach probieren. Zwergino hört jedenfalls aufs Wort, wenn keine extremen Reize ihn davon abhalten und das alles ohne Zwang beigebracht, einfach nur durch Motivation. Und wie gesagt, einen Spaziergang aussuchen (mittags), wo ihr einfach nur gemeinsam die Welt entdeckt, Stöcke sucht, über Baumstämme klettert... ich mach mich da regelmäßig zum Vollaffen bei dem Zirkus, den wir teilweise veranstalten :D

  • Ach und was ich noch geübt habe seit er so 4 Monate alt ist, ist 1x die Woche Maulkorbtraining. Macht er auch sehr gerne. Tatsächlich hab ich gleich die „adulte Größe“ benutzt, obwohl viel zu groß, weil das Gefühl dann automatisch immer „enger“ wird und er nicht von jetzt auf gleich den Schnabel in so ein „enges“ Ding stecken muss.


    Aber ich muss zugeben, dass ich hier einen richtigen Streber habe. Neue Dinge kapiert er nach 2-3x wiederholen sofort. Manche Hunde brauchen aber 20 Wiederholungen, bis sie auch einfache Dinge verstehen. Da darf man dann nicht enttäuscht sein oder genervt. Wie gesagt, ich hab 4 Wochen an „Pfote“ gesessen, weil er sich das anfangs falsch eingeprägt hatte und uns dann förmlich „verkloppt“ hat mit seinen Füßen. Das ist der Nachteil, wenn ein Hund so schnell lernt - er lernt auch genau so schnell falsche und ungewünschte Dinge :D

  • Und wenn jemand wirklich meint, dass von 1440 Minuten, die ein Welpe am Tag hat, 3-5 Minuten zu viel sind (und die ersten Monate sind das ja eher 1-3 Minuten, wenn wir mal ehrlich sind), so dass der Welpe kein Welpe mehr sein kann oder sonst was, nunja, also, was soll man dazu noch sagen...

  • Ach wie immer wenn man auf Dinge hinweist werden wir persönlich und unsachlich

  • @ Azemba Danke für die ganzen Anregungen, werde mir einiges davon abschauen :) seit gestern Abend lass ich Sie sitz machen wenn Sie Futter bekommt weil Sie da immer so rumgehüpft ist heute Morgen hat meine Frau geübt beim Füttern und eben hat Sie sich ohne was zu sagen hingesetzt, freut man sich wie ein kleines Kind :)

    Noch eine Frage zum Futtertreiben, genügt es das langsam anzufangen oder dann direkt alle drei Mahlzeiten ? ist ja dann auch etwas zeitaufwendig. In dem Buch steht das man wohl jede Mahlzeit machen soll, hab leider noch nicht genug zeit gehabt zum Lesen, aber scheint sehr hilfreich zu sein, Danke für den Tipp Ruebchen

  • Frank69 die ersten Tage lang jede Mahlzeit so zu verfüttern wäre optimal, aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, wenn der Jungspund ab und an mal das Futter einfach so bekommt tut das dem späteren Erfolg keinen Abbruch.

    Ich hatte bei Ero wenn ich keine Zeit/Lust hatte, das Futter einfach so quer durchs Zimmer auf den Boden geschmissen, dann hatt er bisschen was zu tun um das zusammen zu suchen und ich hab' mir trotzdem Zeit gespart.


    1x pro Tag eine Mahlzeit so aus der Hand/über das Futtertreiben zu verfüttern klingt gut. :)

    Jetzt am Anfang geht es ohnehin noch nicht so wirklich um die Übung sn sich, sondern darum dem Knirps beizubringen, dass die Arbeit mit dir suuuper spaßig und lohnenswert ist. Sie soll einfach eine gute Zeit haben und sich freuen. Wenn ihr sie sitzen lasst, bevor sie den Napf bekommt, hat sie ja auch schon was geleistet und sich das Futter "selbst verdient" - darauf kommt es an. :)

  • Freut mich, wenn ich da ein paar Anregungen geben konnte! :)


    Ich würde das auf keinen Fall täglich mit allen kompletten Mahlzeiten machen und ehrlich gesagt hab ich den Part komplett übersprungen und trotzdem läuft es 1a bei uns (da ich mit Futtertreiben begann bevor ich das Buch hatte und da schon an dem Punkt war, wo er schön neben mir her läuft und es dann eben noch mal nach dem Buch anders aufgebaut hatte). Ob er 100% gerade läuft keine Ahnung, sieht danach aus, aber ich mache das eh nicht auf Wettbewerbsniveau, sondern zu unser beider Spaß. :)


    Und mein Zwerg hat nach drei mal (also drei Sessions an drei verschiedenen Tagen) „willst du arbeiten“ (die vorgegebenen Beispielsätze finde ich übrigens auch viel zu lang) und dabei Leckerlie in die Luke stecken und sofort anfangen mit Futtertreiben auch direkt gecheckt, um was es geht, wenn ich diesen Satz sage. Ohne dass ich das monatelang übers Futter hätte aufbauen müssen. Ich würd mir vllt ne Hand voll nehmen und das dann so aufbauen und den Rest normal füttern oder eben etwas verteilen zum schnüffeln/suchen, so dass es aber nicht zu anstrengend ist. Wäre doof, wenn sie sonst nach 1min total kaputt ist und keine Lust mehr hat, da macht ihr euch mehr madig als dass es für sie was tolles wird.


    Mittlerweile, wenn ich sag „willst du arbeiten“, dann gibts direkt ein Leckerchen und das sage/mache ich so 2-3x vor jeder Session. Und spätestens beim dritten Leckerlie findet er sich neben mir schon in seine Position ein :) Deswegen baue ich bald das Kommando auf.


    Also macht euch keinen Stress, viele beginnen damit ja auch erst wenn der Hund sogar schon 2 Jahre alt ist und es klappt trotzdem :) ihr verpasst nichts, wenn ihr das nicht strikt nach Buch und von Tag 1 so strikt durchzieht. Macht es so, wie es für die kleine am besten passt. Beginnt immer langsam und steigert euch, schaut wie sie drauf reagiert und passt das Training dann an. Je mehr ihr unter Druck steht, desto verkrampfter wird das ganze nämlich, das merkt auch der Hund und dann läufts einfach nicht so „rund“ am Ende.


    Ihr bekommt das auf jeden Fall hin und die kleine wird ganz viel Spaß haben, davon bin ich überzeugt! :)


    Ich merke zb, dass er das Prinzip von „Männchen“ sehr gut verstanden hat. Aber: es hapert an der Balance oder den Muskeln. Ist ja auch eine seltsame Haltung. Deswegen übe ich das jeden Tag 1-2x und in ein paar Wochen wird er dann auch so sitzen können und die Position halten können. Das würde nicht schneller gehen, wenn ich das 3x am Tag für 10min mache. Aber es würde uns beide nur unter Druck setzen. Deswegen: ihr habt alle Zeit der Welt, nehmt sie euch und genießt sie :)

  • Ich verstehe eh nicht wie man ganze Mahlzeiten "verfuttertreibt" wenn der Hund kein Trockenfutter bekommt. Wir haben sehr kurze Zeit Trockenfutter gegeben deshalb konnten wir immer nur etwas Futtertreiben betreiben :)


    Keine Ahnung ob es nun daran liegt aber unser Hund ist nicht sonderlich scharf auf Futter während der UO-Sequenzen und geht viel mehr ab auf Beute-Spielzeuge.

  • Micha369 ich bin kein Experte für Hundesport, aber gib doch einfach das Futter nach dem Training. Und nimm zum Futtertreiben was geiles wie Käsewürfel zum Beispiel. Evtl. Wirkt das