Konzentration fördern und fordern

  • Hallo ihr Lieben,


    ich brauche mal ein paar Ideen und Überlegungen von euch. Ich hänge gerade ein bisschen mit Crazy fest.


    Ich habe bei Crazy das Gefühl, dass sie sich bei der UO nicht wirklich auf mich konzentriert. Klar, wenn ich einen Ball unterm Arm habe, dann schon. Aber sobald die Beute weg ist, wird sie etwas luschiger. Sie lässt sich nach wie vor leicht ablenken, wenn noch ein anderer Hund auf dem Platz ist. Sie ist ja jetzt drei Jahre alt und wir trainineren seit August 2019 auf dem HuPla (vorher war das eher nicht so gut in der Gruppe, in der ich bis dahin war).


    Wir hatten die Fußarbeit über Futtertreiben neu aufgebaut, auch die anderen Übungen haben wir neu erarbeitet. Es klappt auch meistens recht gut, aber für mich geht immer ein bisschen der Ausdruck verloren, sobald der Ball weg ist.


    Gestern z. B. waren wir allein auf dem Platz und ich dachte, super, dann können wir schön konzentriert arbeiten. Pustekuchen. Immer mal wieder ging der Blick weg, sie hielt ihn nicht in der Grundstellung, das Sitz eher zögernd. Beim Springen war sie auch sehr unkonzentriert und gab sich irgendwie nicht richtig Mühe.


    Wie kann ich mit ihr arbeiten, um ihre Konzentration besser und länger auf mir zu halten? Dass sie auch konzentriert bei mir ist, wenn noch ein anderer Hund mit auf dem Platz ist und gearbeitet wird? Besonders dann, wenn für diesen anderen Hund das Spielzeug geworfen wird?


    Ich habe echt keine Lust, ständig am Halsband zu zippeln. Aber wie mache ich ihr deutlich, dass sie auf mich und nicht auf andere achten soll?


    Wäre für eure Hilfe sehr dankbar :)


    LG Heike

  • das Problem hab ich auch, manchmal ist Lexy wie ein Schmetterling auf einer Blumenwiese :(


    was mir dabei manchmal auffällt ist die vorbereitung aufs training - die scheint auch eine rolle zu spielen

    wie starte ich das training

    was mache ich davor

    wieviel zeit hat sie "anzukommen" und sich erstmal um zu schauen

    wie sieht mein "warmmachprogramm" aus


    ... ich setzt mich mal hier auf`s sofa und hoffe auch auf tipps :)

    *kaffee hinstell*

  • ich schließe mich hier an und warte auch auf Tipps, denn ich habe hier auch einen kleinen deperl sitzen.

  • Hmmmm, ich denke, das Problem haben so einige.


    Ich war am Donnerstag auf einem privaten Seminar der Züchterfreundin und da war es dasselbe. Allerdings war es für Boss erst das zweite Mal, dass wir heuer am Hundeplatz waren. Und vorher hatten wir fast nie unter Ablenkung trainiert, dieses Mal waren aber viele Leute und Gewusel, da hat er auch geschaut.


    Mir hat der Ausbilder(er trainiert seit über 40 Jahren und macht seit langem Mondioring. Wird dabei nie laut, weil er der Meinung ist, nur weil ich lauter werde, hört der Hund nicht besser👍)gesagt, viel viel öfter für richtiges Verhalten bestätigen. Damit kommt ziemlich schnell mehr Aufmerksamkeit in den Hund und das war auch bei uns sehr bald der Fall.

    Das zweite Thema war: Besser kurz und knackig üben, dafür mit voller Aufmerksamkeit. Das bringt deutlich mehr als dieses „Strecke laufen“. Und wenn es mal so gar nicht klappen mag, einen Spaßtag einlegen, wo mit dem Hund gespielt wird und so nebenbei die Positionen abgefragt werden, ohne Fußlaufen.


    Pausieren kann auch helfen.

  • Wir haben nun kein extremes Aufmerksamkeitsproblem, aber ich achte im Training trotzdem drauf. Zum einen versuche ich nicht, den Hund durch Locken oder Ansprache zur Aufmerksamkeit zu überzeugen. Sondern ich bestätige die Interaktion mit mir. Nicht ich frage den Hund, ob wir was tun wollen, sondern sie soll mir sagen, dass sie was tun will.


    Dazu dann ein sinnvoll aufgebautes Training, kurz und knackig, dafür öfter.

  • Ich übe am liebsten ohne Leine, mit dem Prinzip, dass der Hund mich auffordert etwas mit ihm zu machen. Das geht natürlich nur, wenn der Hund nicht zu anderen durchstartet oder sich dann verabschiedet - also zumindest etwas Basis da ist.

    Mir hilft es sehr, die Leine nicht als Hilfsmittel zur Verfügung zu haben und gar nicht zuppeln zu können, sondern direkt anders arbeiten zu müssen. Also bisschen Zwang für mich persönlich dahinter zu haben ^^

  • Ich habe genau das selbe Problem.

    Ich mache es wohl auch von Anfang an falsch.

    Aber so wie Filler es sagt, so sollte es sein.

    Was aber, wenn der Hund nicht so viel Lust hat und mir nichts anbietet?


    Man kann natürlich stehen bleiben und warten. So lange warten bis der Hund mal hochguckt. Dann sofort bestätigen.

    Aber was, wenn dem Hund langweilig wird und er sich hinlegt um zu warten bis der Zweibeiner endlich mal weiter geht? :D



    Mir hat mal jemand gesagt, dass man ruhig mit Bällchen arbeiten kann, immer wieder und immer wieder. Das machen hier auch die ambitionierten Hundesportler so. Sie wollen dann die Hilfe mittels MO abbauen wenn dem Hund das Gucken nach oben in Fleisch und Blut übergegangen ist. Ob das wohl funktioniert? Ich weiß es nicht.


    Aber sicher sollte man sehr viele, dafür kurze Sequenzen machen. Immer wieder belohnen. Das Problem ist, dass wir den Hund locken und nicht belohnen. Aber ich kann es auch nicht besser/anders, siehe mein Video im Faden zur Vorbereitung zur BH.

  • Genau :) Zum Beispiel. Hund an die Leine, passiv hinstellen und jede Interaktion bestätigen. Wenn dem Hund langweilig wird, würde ich wohl generell erstmal an einer gewissen Basis und Arbeitseinstellung arbeiten. Das hat für mich dann auch wenig mit Förderung der Konzentration und Aufmerksamkeit zu tun - da würde ich eher an der Motivation arbeiten. Es ist dann in der Tat eine für den Moment unpassende Herangehensweise.

  • Und was könnte man Deiner Meinung nach machen dass die gewisse Basis und Arbeitseinstellung erreicht wird? Es geht ja darum, dass der Hund Lust haben sollte etwas zu machen (Lust = Trieb, oder?).


    Kann es sein, dass Hunde, die etwas zu viel Futter bekommen, zur Antriebslosigkeit neigen?


    Kann es sein, dass zu viel Interaktion mit seinem Hund auch zur Lustlosigkeit führt?

    Oder muss man eher regelmäßig etwas machen?


    Ich habe zum Beispiel schnell gemerkt, dass zu immer den selben Tageszeiten und Situationen der Hund super arbeitet oder zu tollem Spiel aufgelegt ist.

  • Ich denke Punkt 1 erreicht man über den grundsätzlichen Aufbau der Übungen und des Trainings. Einfach dadurch, das die Übungen in der Unterordnung dem Hund spaß machen und mit positiven Emotionen verknüpft sind.


    Finde ich nicht. Persönlich halte ich auch nichts davon, den Hund außerhalb des Trainings hungern zu lassen oder durch Hunger motivieren zu wollen. Mein Hund hat feste Fütterungszeiten - darauf kann sie sich verlassen. Im Training gibt es dann einen Anteil von der Tagesportion oder einfach was oben drauf. Sie ist nicht unmotivierter als andere Hunde.


    Gute Frage. Ich denke du kannst durch unpassende Interaktion sicherlich deinen Hund hemmen.


    Nun bin ich aber auch kein Experte, sind lediglich meine Gedanken.

  • Sam hat auch immer eine eigentlich schöne UO gemacht und nun merke ich auch seit geraumer Zeit, dass ihn die irgendwie langweilt. Sitz- oder Platzübungen werden manchmal nach einer bestimmten Schrittanzahl schon fast selbständig (ohne Kommando) von ihm ausgeführt. Auch wenn die Übung gut war und als Lob der Ball kommt und man dadurch immer auflockern kann, aber es bleibt dabei, er arbeitet schon fast von alleine und das gefällt mir nicht.

    Jetzt würfele ich an manchen Tagen einfach alles durcheinander. Ohne Grundstellung einfach mal das Sitz beim Gassigehen oder das Platz, manchmal das Voraus oder wie auch immer und dann Riesenspaß. Ich glaube es hat ihn genervt, auch wenn wir nur 1-2 x die Woche UO machen. Momentan ist er wieder ganz guter Dinge und ich werde ihm langsam das Steh beibringen (müssen), damit er wieder etwas neues dazu lernt. Dann werde ich mal eine UO an einem ganz anderen Ort machen, z.B. auf einem Parkplatz, einfach um Abwechslung reinzubringen.

  • gefällt mir gut. Wie alt war Dein Sam gleich nochmal?



    Was man halt machen sollte, damit er immer Spaß macht, ist schnelle Wechsel von Konzentration, Anspannung und dann Belohnung. Aber mit Belohnung meine ich dann Action, wo der Hund so richtig von begeistert ist. Oder auch Futter.

    Also bei fortgeschrittenen Hunden will man ja nicht mehr permanent locken und bestechen sondern sie sollen auch mal einige Sekunden oder länger Konzentration zeigen für die dann folgende Belohnung, oder?

  • Sam ist 2 jahre Micha369

    aber durch das, dass wir ja jetzt am gebrauchshundeverein sind, wird, wenn wir dann tatsächlich in der gruppe mitarbeiten können, auch abwechslung mit reinkommen. Die uo alleine ist ja nicht unbedingt zielführend, aber wir hatten durch seine mobberei nicht viele möglichkeiten.

    Aber beim gassigehn, kann man immer wieder etwas von der uo einbauen, ohne dass er schon von anfang an weiss, was jetzt kommt.