Röntgen für Hundesport - Hinweise erbeten

  • Also könnte man pauschal behaupten, die Röntgenbilder zeigen grundsätzlich was "besseres" an, als zum Beispiel ein CT, weil man da alles immer genauer sieht oder wie? ?(

    Es kann umgekehrt genauso sein... es sind schon Hunde anhand der Beurteilung auf den Röntgenbildern aus der Zucht geflogen, und nachher hat sich im CT herausgestellt, dass die Gelenke Tip Top waren...


    Im Zweifel bekommt man beim offiziellen befunden auch eher eine schlechtere Bewertung, als eine Bessere. Drum hat es mich echt geschockt, wie das bei Witus passieren konnte... da müssen am Gelenk selber noch keinerlei sekundäre veränderungen (zun Glück für Witus!) sichtbar gewesen sein. Den Splitter selbst sieht man auf dem Röntgenbild oft nicht direkt, aber eben andere entsprechende Veränderungen sind üblicherweise sehr schnell deutlich sichtbar.

  • Danke Ruebchen für die Erklärung.

    Ändert so eine Diagnose dann nachträglich noch mal was an der ursprünglichen Diagnose? Also nehmen wir an, man findet diesen Splitter (unabhängig vom SV jetzt), hat der Hund damit dann ED und falls ja, wird die dann als schwer gewertet o.ä.?


    Meine Tierärztin sagte ja, dass bei Brummi am Ellenbogen das aussähe wie eine Sollbruchstelle und dass es sein könnte, dass das irgendwann abbricht, was dann eben zur ED gehören würde. Aber bisher läuft er ja (wieder) spitze. :/

  • @Azemba naja in Witus' Fall ist nun ja "ED normal" eingetragen im Zuchtbuch.


    Man könnte es nun nachträglich noch melden, mit CT Bilder, Name, Chipnummer des Hundes, dann würde es wahrscheinlich nachträglich nochmal geändert werden. Wenn was abgebrochen ist, ist es automatisch schwere ED.

    Aber das machen wohl die wenigsten.


    In deinem Fall wäre das so wie die TÄ das beschrieben hat wahrscheinlich ED noch zugelassen oder ED mittel. Wenn da aber wirklich was abbrechen sollte, wäre es auch schwere ED.

    Kommt halt immer auf den Heitpunkt drauf an, wann man Röngt und beurteilt.


    Arthrose ist ja auch eine sekundäre Veränderung die auf ED hinweist und je nach Ausprägung zu Abstufungen führt.

    Guckt man sich das mit 12 Monaten an, sind die Ablagerungen vielleicht 1mm hoch, guckst du mit 3 Jahren nochmal, sind es vielleicht schon 2 oder 3 mm.


    Die Beurteilung des gutachters ist immer eine Momentaufnahme. Darum gibts im SV (zumindest für vieldeckende Rüden) das sog. Qualitätsröntgen. Da müssen die zu eine späteren Zeitpunkt nochmal geröngt und beurteilt werden.

  • Noch mal danke Ruebchen!


    Ich hab ja bewusst nicht noch mal röntgen lassen, als er letztens operiert wurde. Denn ich weiß, dass er ED hat, der Verdacht bestand ja sowieso und der bestünde nicht, hätte es auf dem normalen Röntgenbild keine Hinweise darauf gegeben. Ich mags nur einfach nicht schwarz auf weiß haben, so lange es keine Beschwerden gibt. Denn es würde für uns nichts mehr ändern, was den Sport angeht und Brummi darf ein Hund sein, wie er sich das wünscht und verdient hat.


    Allerdings finde ich den Switch krass, dass man auf Röntgenbildern einen "ED normal" Hund hat, der kurz darauf wegen "schwerer ED" operiert werden muss und so etwas von vielen dann eben auch nicht geändert wird.


    Jetzt ist zumindest für mich glasklar, wieso die Linien wohl nie wirklich bessere Gelenke bekommen, denn wer lässt nachträglich seinen vollausgebildeten, eventuell sehr teuren Hund noch als "untauglich" verbessern und von der Zucht ausschließen, wenn er endlich die Erlaubnis dafür bekommen hat? Aber wundern, nein, das tut es mich nicht mehr und das finde ich sehr schade. :(


    Denn wer weiß, nehmen wir mal Witus' Fall, aber verallgemeinern das unabhängig von Witus: vielleicht war das bei den Eltern ja ganz genau so? Dann hat man da gutgläubig einen Hund aus einer "sauberen" Linie erworben und dann passiert so was. Da gehts ja nicht nur um Zucht und Leistung, man hängt ja auch mit dem Herzen an den Hunden und macht dann so was Schlimmes durch. Über Monate gehts dem Hund dann ggf. schlecht, bis man mal weiß, was Sache ist, dann muss er auch direkt noch operiert werden und droht auf Dauer ein stark geschädigtes Gelenk zu haben, womit man ja niemals gerechnet hätte, was man aber evtl hätte verhindern können, wären auch die Züchter ehrlich zu sich selbst gewesen und hätten die Eltern, wenns da so was gab, nicht zur Zucht eingesetzt.


    Einerseits wird da total viel seitens des SV getan, um die Linien von den Dysplasien zu befreien, andererseits gibt es dann eben auch Züchter, die das nicht wirklich ernst nehmen, zum Leidwesen der ganzen Rasse.

  • @Azemba ich würde jetzt behaupten, dass sowas wie bei Witus wirklich seltene Einzelfälle sind.


    Und bedenke, wirklich in die Zucht gehen ja weitaus nicht alle Hunde, die lediglich HD/ED normal im Papier stehen haben. Grade bei den Topvererbern ist die körperliche Belastung enorm, und das halten nur Hunde aus, die auch WIRKLICH gesunde Gelenke haben.

    Schau, Witus hat nun zwar das "normal" im Papier stehen, aber er ging bei völlig moderater Belastung bereits monatelang lahm. So ein Hund würde im Sport (und auch bei den großen Schauen) nicht dauerhaft bestehen können und dementsprechend eben so züchterisch ausgemustert werden.


    Einerseits wird da total viel seitens des SV getan, um die Linien von den Dysplasien zu befreien, andererseits gibt es dann eben auch Züchter, die das nicht wirklich ernst nehmen, zum Leidwesen der ganzen Rasse.

    Das sehe ich persönlich übrigens auch als ein Problem, das ist fpr mich sogar boch ein größeres Problem, als einzelne (aber eben mögliche) falsch-positive HD oder ED Befunde.


    Züchter, die zb.:

    - Hunde mit LÜW Typ 2 oder 3 haben, und trotzdem züchten, weil ein LÜW Befund aktuell noch nicht pflicht ist

    - Hunde mit OCD in der Schulter (wenn man es ganz früh merkt und entfernt, bleibt bei OCD oft wirklich NICHTS zurück, was den Hund beeinteächtigt) zur Zucht hernehmen, weil das keiner merkt, da die Schulter auf den Röntgenbildern der Ellenbogen nicht mitabgebildet ist

    - Gesunde Hunde haben, die aber nachweislich auffällig schlecht vererben, und trotzdem weiter in der Zucht eingesetzt werden und somit bewusst viele kranke Welpen produziert werden

    - Usw.

  • So ein Hund würde im Sport (und auch bei den großen Schauen) nicht dauerhaft bestehen können und dementsprechend eben so züchterisch ausgemustert werden.

    Die Frage ist halt, wenn jemand da einen extrem teuren Hund hat, ob das nicht auch viel schneller behoben wird. Erste Symptome - zack CT - zack OP. Dann gibts ein paar wenige Wochen Schonfrist und weiter gehts, ohne dass irgendwas auffallen würde. Weißt wie ich meine? :/


    Die Punkte die du genannt hast, ja, das kommt ja auch noch dazu. Oder Stella, die berichtete, von einem Hund gebissen worden zu sein - für mich ein Grund, mit diesem niemals (weiter) zu züchten, für den Besitzer und Züchter wohl kein Thema, so wie sich das heraus las. Und irgendwer hat dann einen Welpen davon, der ähnlich drauf ist und dann wird blöd aus der Wäsche geguckt, weil man gar nicht versteht, wie das sein kann. :|

  • So ein Hund würde im Sport (und auch bei den großen Schauen) nicht dauerhaft bestehen können und dementsprechend eben so züchterisch ausgemustert werden.

    Die Frage ist halt, wenn jemand da einen extrem teuren Hund hat, ob das nicht auch viel schneller behoben wird. Erste Symptome - zack CT - zack OP. Dann gibts ein paar wenige Wochen Schonfrist und weiter gehts, ohne dass irgendwas auffallen würde. Weißt wie ich meine? :/

    Ja, ich verstehe schon, was du meinst... aber wenn da VOR dem Röntgen operativ was gemacht wurde, dann sehen die das definitiv. Entweder der TA der die Bilder aufnimmt sieht es direkt am Hund, oder der Beurteiler sieht es dann doch an den Bildern, eben wegen diverser sekundärer Veränderungen.


    Also das vorher machen lassen geht nicht, und danach, dann muss der Hund ja erstmal trotz der bereits vorhandenen Einschränkung das "ED normal" bekommen, so wie Witus. Das alleine ist schon selten, dann muss man es im Nachhinein noch möglichst schnell entfernen und hoffen, dass sich keine Arthrose bildet (laut Micha369 's TA besteht bei Witus eine 50% Chance, dass er keine Arthrose aufgrund des Eingriffs entwickelt) UND dann muss der Hund auch noch so gefragt sein, dass ihn überhaupt einer für die Zucht hernimmt.


    Also ich glaube, dass so ein Hund unter solchen Umständen tatsächlich in die Zucht gelagt und sich im großen Stil vermehrt, das ist einer unter hunderttausend.


    Und DAZU kommt dann noch, dass es ja leider nicht so einfach ist ED frei + ED frei ergibt nicht automatisch wieder ED frei... genauso können auch bei ED + ED nicht nur ED kranke, sondern eben auch völlig einwandfreie Welpen rauskommen.


    Natürlich befürworte ich die Selektion auf möglichst gesunde Hunde hin. Aber ich denke nicht, dass solche krassen Einzelfälle nun die Gesundheit (oder nicht-gesundheit) der gesamten Rasse zerstört haben.

    Immerhin sind wir im Bezug auf HD ein ganzes Stück voran gekommen in den letzten 60(?) Jahren... bei der ED sind wir leider einige Jahrzehnte hinterher, da das Röntgen erst ab Anfang 2000 Pflicht wurde.


    Was wäre das resultat, wenn nun statt dem üblichen Röntgenprozedere eine CT-Untersuchung von Ellenbogen und Hüften verlangt würde.

    Die Kosten für eine solche Untersuchung sind (zumindest hier in Ö) 2 - 3x so hoch.

    Davor würden viele Welpekäufer zurück schrecken. Dann würden wahrscheinlich noch weniger Leute als eh schon Untersuchen lassen... dadurch würden den Züchtern aber wahnsinnig viele Informationen fehlen/verloren gehen.

    Ob das wirklich die bessere Alternative ist?

  • @Micha: Ich wünsche dir und Witus,dass es bald endlich vorbei ist mit dem ganzen Humpelkram und ihr die Welt wieder zusammen in vollen Zügen geniessen könnt. 😊



    Liebes Grüssle von mir und Nasenstupser von Duut 😊🦊

  • Hallo Baumwanderer, Der Baumwanderer


    Danke für die netten Wünsche! Also lahm gehen oder humpeln war sofort nach der OP (vor zwei Wochen) vorbei. Nichts mehr! Zum Glück!


    Aber die Schonung geht schon sehr an die Substanz der Nerven bei Hund und Hundeführer :D


    Aber eine kleine Fährte machen wir morgen mal wieder. Ist ja alles an der Leine und läuft ganz ruhig ab.

  • Aber die Schonung geht schon sehr an die Substanz der Nerven bei Hund und Hundeführer :D


    Aber eine kleine Fährte machen wir morgen mal wieder. Ist ja alles an der Leine und läuft ganz ruhig ab.

    Ich will hier keine "falschen Tipps" geben, aber ich hab Brummi jetzt auch nicht sooo ruhig gehalten, wie ich das vielleicht hätte tun sollen von der Ärztin aus. Einfach, weil die Nähte eben vernäht sind, die werden durch gemütliches Spazieren nicht aufgehen und nur 3x am Tag jeweils 30min an 2m Leine war einfach echt zu wenig. Also bin ich wenigstens einmal am Tag 45-60min gegangen, damit war er viel glücklicher und in der Wohnung nicht so "hummelig im Po".


    Ich drück weiterhin die Daumen für eine schnelle Genesung und dass ihr bald wieder euren Übungen und Trainings nachgehen könnt - dann völlig ohne Einschränkungen! :)

  • Weiterhin ein gutes Nervenkostüm und je genauer du dich daran hältst, umso weniger Probleme sollte es nach der Schonzeit geben.

    Ich denke, dass du dir viele Vorwürfe machen würdest, sollte Witus danach wieder Lahmheiten zeigen. So kannst du dir aber sicher sein, dass es nicht in deiner Verantwortung lag.

    Von einem ab und zu längeren Spaziergang rede ich da nicht, es sollte aber nicht die Regel sein.

    Gute Besserung deinem Witus.

  • ab heute wird schon mal der Entzündungshemmer reduziert von 1,5 Tabletten auf eine Tablette :)


    Ich gehe mit ihm sicher jeden Tag so ca. 5 x raus. Fast immer nur 10 bis 15 Minuten, selten mal 25 Minuten. Was ich aber nicht verhindern kann sind ab und zu seine Katzen-Attacken. Klar kann ich ihn sofort stoppen, also dass er das lassen soll. Aber wenn er da ganz plötzlich seinen Ausraster bekommt das kommt eben so plötzlich, da zerrt er erstmal kurz volle Sau an, so wie die geisteskranken Mustang-Fahrer manchmal auf dem Parkplatz Gummi geben müssen. :cursing:



    Ich meine, es ist eigentlich zum Lachen. Witus trägt sein Stöckchen gemütlich nach Hause, wir kommen an Nachbars Hecke vorbei und er fängt an frei zu drehen. Manchmal versucht er richtig das Stöckchen tot zu schütteln. *kopfschüttel und augenverdrehe*