Junghund und wildtiere

  • Hallo an alle.


    Ich habe ein kleines Problem mit meiner ophelia.


    Sie ist jetzt knapp 7 Monate alt, hört tatsächlich sehr gut und lässt sich sehr gut abrufen.


    Aber es war nun 2 mal das sie wildtieren hinterher macht.

    Einmal waren es Krähen und heute ein Hase.


    Ich kann, dann wenn sie los schießt, machen was ich will, sie rennt weg.


    Sie kam bei beiden malen zügig wieder.

    Wie kann ich es nun unterbinden, das sie gar nicht erst los rennt?


    Sowas hatte ich bisher noch nicht 😊

  • Hhmm .. ich würde sagen, Du hast eine Jägerin ! Und einmal Blut geleckt, wird sie immer wieder abrauschen ...


    Zumindest ist es bei Django so und ich lass' ihn deshalb kaum von der Leine. Erst brauchen wir ein Antijagd-Training.

  • Willkommen im Club der pubertierenden Hunde. Völlig normal, dass der Reiz so übermächtig wird, da hilft nur eines, Schleppleine dran und zwar überall da, wo sich nur die geringste Gelegenheit von Wild bietet.

    Ich hab dasselbe Pubertierchen hier, nicht jagend aber nun alles hinterfragend. Box im Auto, alleine?? NÖ, hab ich noch nie gemacht, will ich nicht. Sitz! ECHT JETZT? kenn ich nicht? Es gäbe noch viele solcher Dinge. Und dann gibt es wieder Tage, da ist alles wie immer, gar kein Problem.


    Du kannst dir sicher sein, dass sich dieser Knopf im Kopf mit der Zeit wieder löst. Bis dahin, Konsequenz, beharrliches Durchsetzen von dem, was du möchtest. Alles mit Ruhe und Souveränität.

  • ... und wenn Dein Hund zu Dir zurückkommt und dem Rückruf folgt, dann trotzdem loben und belohnen, auch wenn man eigentlich sehr sauer ist.


    Chia hatte schon mit 5 Monaten die Jagd auf Vögel für sich entdeckt und mit dem Schleppleinentraining und Lob, wenn sie sich zurückrufen ließ, klappte das irgendwann problemlos.


    Aber dann waren wir mit einer Gruppe von 6 Hunden Gassi und als vier davon hinter einen Hasen herschossen, rannte Chia mit und ich fing quasi von vorn an ... und sicher auch, weil ich sie dann verbal maßregelte, sie kurz nahm und Fuß gehen ließ.


    Seit ich sie wieder (möglichst) entspannt zurückrufe und sie dann kommt, wofür sie gelobt wird und Kekse erhält, schaut sie mich wieder zuerst an, bevor sie losschießt und ich kann ihren Drang zu jagen unterbinden.


    Aber es gibt auch Stellen, wo ich sie trotzdem anleine, weil die Bahngleise mir zu nah sind, um zu riskieren, dass sie wegen eines Hasen unkontrolliert losrennt.


    Ich bin aber auch sicher, dass Chia nicht jagt - also das Tier nicht mit einer Tötungsabsicht verfolgt -, sondern es hüten will, wenn es wegläuft und daran, dass nicht sie kontrolliert, sondern ich, arbeiten wir derzeit auch intensiv. Dafür ist aber die Festigung einer guten, vertrauensvollen Bindung wichtig und dass der Hund weiß, dass er sich auf mich verlassen kann - jede Maßregelung führt zum Gegenteil.

  • Ich bin aber auch sicher, dass Chia nicht jagt - also das Tier nicht mit einer Tötungsabsicht verfolgt -, sondern es hüten will, wenn es wegläuft und daran, dass nicht sie kontrolliert, sondern ich, arbeiten wir derzeit auch intensiv. Dafür ist aber die Festigung einer guten, vertrauensvollen Bindung wichtig und dass der Hund weiß, dass er sich auf mich verlassen kann - jede Maßregelung führt zum Gegenteil.

    Das vermute ich beim Brummi von Anfang an. Wenn ein Tier weiter weg ist, duckt er den Kopf, fixiert und will da hinrennen. Aber wenn er 1m vor einem Tier ist, egal ob kleiner Vogel, Krähe oder sonst was, dann macht er:


    GAR NICHTS!


    Der guckt einfach nur interessiert und bleibt stehen und wedelt ganz tief und gemütlich mit der Rute, schnuffelt in die Richtung. Als würde er sagen wollen "Hallo du da, was bist du überhaupt?". Und das schon seit er so 3-4 Monate alt war, also noch deutlich vor der Pubertät. Ich unterbinde schon das Anstarren mit einem "Äh-äh!" und lenke sofort die Aufmerksamkeit auf mich durch Ansprechen, dafür wird er belohnt und merkt gleich: anstarren blöd, aber direkt umdrehen is gut.


    Ich würde da auch die Schleppleine dran machen und nicht ableinen in solchen Gebieten, denn schon nur das Lossprinten ist ein Erfolg. Und dran denken: Die Schleppleine ist nicht dafür da, dass er Hund die hinterherschleift, sondern der Mensch sie mit sich rum schleppt. Man gibt nur so viel Leine frei, wie der Hund grade braucht und hält die auch fest, denn rennt der Hund los, ballert er einem nicht mit Anlauf in die Leine, sondern kommt gar nicht vom Fleck. Und man nimmt die Leine immer wieder auf, wenn der Hund die Länge nicht braucht. Das ist anstrengend und nervig und vielleicht auch mal schmuddelig, aber im besten Falle liegt die Leine nie auf dem Boden auf. So kann man das natürlich auch machen, aber da weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie man einen schweren Hund im Vollspeed dann festhalten will, ohne dass es einen umhaut, wenn man drauf tritt oder man sich die Hände verbrennt, weil man plötzlich in eine schnelle Leine greift - oder er haut halt mitsamt Schlepp ab, aber dann braucht man die auch von Anfang an gar nicht :D

  • ich danke euch, das hilft mir.


    Ja die gute alte schleppleine liegt hier in 5 facher Ausführung überall verstreut.


    Einen generellen jagdtrieb schließe mich momentan aus, aber kindlicher Leichtsinn passt definitiv :D

  • Für mich hört sich das nach richtigem Jagdtrieb an. Habe ich hier jetzt das 2. Mal.


    Das Jagen ist selbstbelohnend, also wird ihr das mit jedem Mal besser gefallen.

    Würde auch zusehen, dass sie sich nicht mehr selbst bestätigen kann und sie an der SL behalten und das Rückrufkommando festigen.

  • Cinja

    Da bin ich mir nicht ganz sicher. Boss war nie an Wild interessiert, obwohl er mit Max, einem Terrier-Mix mit sehr ausgeprägtem Jagdtrieb aufwuchs. Allerdings gab es, als er in die Pubertät kam, von jetzt auf gleich dasselbe Problem wie es mit Ophelia nun ist.

    Als er beständig an die Schleppleine kam, hat sich das wieder gelegt, nachdem auch er wieder klarer im Kopf wurde. Bei einem Hund mit der Passion zum Jagen wurde sich das nicht ändern lassen. Aber Schleppleine und perfekter Rückruf sind nun angesagt, das stimmt.


    Zum Rückruf: Du hast das ja mit Crazy sehr erfolgreich und eindrucksvoll trainiert. Vielleicht hast du ja die eine oder andere Idee zum perfekten Aufbau.

  • Hallo ihr lieben,


    Ich wollte mal updaten.


    Wir haben fleißig geübt mit schleppleine und Käse und siehe da, jetzt lässt sie sich auch aus dem Sprint heraus wieder abrufen.


    Alles andere ist immer noch total interessant und das Ding ist auch gewillt mal gucken zu gehen aber die muddi ist dann wohl doch besser


    Danke für eure vielen Meinungen 😊

  • Das sind doch wirklich tolle Neuigkeiten und ein großer Erfolg, den Ihr zusammen feiern düfrt.


    Ich frage mich zwar auch of, ob ich gerade das Durchstarten belohne oder mein Hund zum Durchstarten animiere, weil sie weiß, dass es danach Kekse gibt. Aber dass Deine Ophelia das Jagen nun uninteressanter findet, als den Käse in Deiner Tasche bestärkt mich, doch das Richtige zu tun, wenn ich die Rückkehr belohne.

  • Es ist immer nicht leicht, den eigenen Ärger und Frust beiseite zu schieben und die dann letztendlich doch gewünschte Handlung vom Hund (das Zurückkommen, auch wenn davor ein Ausbüxen war) zu belohnen. Kenne ich von mir auch. Der Frust sitzt tief und ich muss durchatmen, um dann dennoch das Gute / Positive in/an meinem Hund zu erkennen.

  • Prada bleibt an der Schleppleine, jeder jagdlicher Ansatz wird sofort unterbunden, schon beim interessiert schauen , geht gar nicht das sie Katzen, Vögeln oder gar Wild hinterher jagen würde. Wehret den Anfängen.


    Meine vorigen 2 Hunde waren immer im Wald dabei, bei der Holzarbeit, wenn da Wild /Eichhörnchen etc. auftaucht passierte da gar nichts obwohl sie im Umkreis von 20 mtr. um mich rum waren und Wild/Eichhörnchen vor ihnen quasi an der Nase vorbei sprang.




    Hatte schon früher mal eine Hündin die im Wald einfach weg war und ich Stunden gewartet hab. ;( X(als ich dann so sauer war und gehen wollte tauchte sie jedesmal wieder auf. :/ Muss ich nicht wieder haben.