Herdengebrauchshundezucht - Hochzucht/Leistungszucht?

  • Aber - und das wurde ja auch immer wieder geschreiben: Maß und Ziel sollten nie aus den Augen verloren werden, denn wenn eine Winkelung der Hinterhand und die Kruppen-/ Rückenformation ins Extreme kippen, kann das natpürlich auch einen vorzeitigen Verschleiß der Gelenke begünstigen.


    An dieser Stelle denke ich dann auch, dass man dann Abstriche beim persönliche Empfinden von Schönheit, zugunsten der Langlebigkeit und Einsatzfähigkeit des Hundes machen sollte.

    Absolut.

    Kennst du Jemanden, der dieses ganz Extreme denn schön findet?

    Ich nicht... wenn ich so drüber nachdenke frage ich mich grade, woher diese Extrembeispiele eigentlich alle kommen :/


    Nur halt vom nervenkostüm federn gelassen haben.

    Auch nicht alle... es gibt auch in den LZ Linien sehr grundsolide und nervenfeste Hunde. Da kommt es halt auf die Linie drauf an. Wie in der HZ auch, auch da gibt es nervenschwache nervöse Pinkel. ^^

  • Hmmm... also eher rückständige Hunde sind ja im Sport häufig anzutreffen. Auch bei anderen Rassen und anderen Sportarten. Das hat ja nicht nur Nachteile. ;)

    Hinterbeine fallen halt eher auf, viel weniger Leute sehen mEn eine schlechte Vorhand oder einen schlechten Hals.


    Was aber zumindest mir auffällt - und das meine ich nicht böse! - ist, dass viele DSH durchtrittig und/oder kuhhessig sind. Das stört mich persönlich viel mehr, als die langen Hinterbeine. Und genau das soll nach Standard auch eigentlich vermieden werden.

  • Stimmt @Filler, das durchtrittige und kuhhessige der HH, sieht man auch. Als Sam noch kleiner war und wir damals wg. der Impfung beim Tierarzt waren, sagte ich dem, dass ich finde, dass Sam ja schon fast Plattfüße hat. Er hat zwar gelacht, aber ernster seine Füße angesehen. Und er ist durchtrittig.

  • Klar, zu viel ist nix, aber ein DSH ist ein DSH. Wenn ich hinten schnurgrade Stelzen will und einen Rücken grade wie ein Brett, muss ich einen Belgier oder Holländer kaufen.

    Ein leistungsfähiges Gebäude ist beim Belgier nicht anders als beim DSH. Dort sind die Hunde dann auch gut gewinkelt. Vorhand wie Hinterhand. Als "schnurgerade" habe ich bei Belgier und Holländer bislang nur showlinien kennengelernt.

  • Stimmt @Filler, das durchtrittige und kuhhessige der HH, sieht man auch. Als Sam noch kleiner war und wir damals wg. der Impfung beim Tierarzt waren, sagte ich dem, dass ich finde, dass Sam ja schon fast Plattfüße hat. Er hat zwar gelacht, aber ernster seine Füße angesehen. Und er ist durchtrittig.

    Plattfüße entstehen zum Beispiel aufgrund vom Durchtrittigkeit. Die Pfoten können nicht vernünftig aufknöchern.

    Im Standard stehen nicht grundlos 20-22°, das wird in Bezug auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit als ideal angesehen. Eine Abweichung geht zulasten der Gebrauchsfähigkeit. So sagt es auch der Standard.

  • Klar, zu viel ist nix, aber ein DSH ist ein DSH. Wenn ich hinten schnurgrade Stelzen will und einen Rücken grade wie ein Brett, muss ich einen Belgier oder Holländer kaufen.

    Ein leistungsfähiges Gebäude ist beim Belgier nicht anders als beim DSH. Dort sind die Hunde dann auch gut gewinkelt. Vorhand wie Hinterhand. Als "schnurgerade" habe ich bei Belgier und Holländer bislang nur showlinien kennengelernt.

    Natürlich haben auch Belgier nicht wortwörtlich schnurgerade Beine, das war jetzt überspitzt ausgedrückt zur verdeutlichung. Aber gewinkelt wie ein DSH ist der Belgier trotz "auch guter Winkel" hinten trotzdem nicht, das sieht der Standard auch nicht vor.

    DSH von der Seite gesehen leicht rückstehend, Winkel von ca. 120°.


    Belgier von der Seite gesehen senkrecht zum Boden stehend, Winkel "normal" (was auch immer normal ist... ich schätze mal weniger als 120°)

  • Kommt halt auf die Linie drauf an, da ist der Belgier ja nun ein "bunter Hund" mit sehr viel Varianz. Ich finde den Unterschied in der Länge des Rückens viel Markanter. Der DSH ist doch deutlich Rechteckiger als ein Belgier. So soll es ja auch sein.


    Der Interpretationsspielraum entsteht ja bei "leicht Rückstehend". Was ist leicht? Dabei sollen die Beine parallel verlaufen und nicht kuhhessig sein. Kuhhessigkeit kann eine Kompensationshaltung sein, weil der Hund Rückständig ist. Rückständigkeit macht instabiler. Kuhhessigkeit belastet die Gelenke falsch - es gibt einen höheren Verschleiß und Fehlbelastung. Meiner Meinung nach, ist das eigentlich ein guter Rahmen. Leicht Rückständig, aber nicht so Rückständig, dass die Hunde instabil bzw. kuhhessig werden. Leider finde ich in meinem Umfeld die Kuhhessigkeit nicht wirklich selten. Außerdem beschreibt der Standard stabile Sprunggelenke, also keine Sprunggelenke die nach innen zeigen. Greift ja doch alles ineinander.


    Die Winkelung von 120° ist für mich gar nicht das Thema. Es geht ja um den Winkel von Oberschenkel zu Unterschenkel von 120° bei annährend gleichlangem Ober- und Unterschenkel. Das nennt sich Äquidistanz und wird auch gefordert. Problematisch ist, dass der Unterschenkel immer länger wird, obwohl genau das nicht passieren dürfte.


    Auch bei meiner Hündin kann ich diese Disbalance nachmessen. Ihr Unterschenkel ist 3cm länger als der Oberschenkel, was für die Stabilität wirklich nachteilig ist (3cm ist viel). Sie ist übrigens auch leicht kuhhessig.


    Wie Winkelung finde ich ehrlich gesagt immer schwierig zu beurteilen, so, wie der DSH gestellt wird. Liegt aber wahrscheinlich an mir und der fehlenden Erfahrung. Je nachdem wie weit ich das Bein rausziehe verändert sich doch vieles. Ich stelle meine Hündin für mich persönlich so hin, wie es alle anderen tun. Da sind wir weit weg von 120° Grad ^^

  • Interessanterweise wäre die Winkelung meiner Hündin besser, also größer und näher an 120°, wenn Ober- und Unterschenkel gleichlang wären.