Vertragen sich eure Hündinnen, wenn alle läufig sind?

  • Hallo ihr Lieben!


    Nun eröffne ich gleich mal ein Thema - und zwar:


    Das Trio habe ich ja vorgestellt, es sind zwei intakte Hündinnen (1 Jahr und 3 Jahre) und unser Rüde, 2 Jahre.

    Beide Damen sind aktuell läufig, die Kleine das erste Mal - und weil es so schön ist, ist sie gleich noch in der Pubertät und denkt, sie muss unserer Großen das Revier streitig machen. Eva ist auf Krawall gebürstet, obwohl sie vom Wesen her eine super Liebe ist und mit Bonnie sogar auf einer Matratze pennt. Aber seit zwei Tagen kriegt sie jedes Mal einen Irokesen, wenn sie an Bonnies Hinterteil riecht ... Gestern hat ihr die Große mal gezeigt, wer der Chef ist - da hats ihr gereicht. Aber die Kleene stänkert weiter.


    Nun meine Frage: Welche Erfahrungen habt ihr mit zwei gleichzeitig läufigen Hündinnen? Müsst ihr sie trennen oder verstehen sie sich bis auf kleine Rangeleien auch in dieser Zeit? Ansonsten - also bis zur Läufigkeit, sah es hier so aus :)



    Momentan ist Eva eine "Stinknille", die ihren Rang aufbessern möchte.
    Übrigens, keine Sorge - wenn sie in die Standhitze kommt, wird sie natürlich vom Rüden getrennt. Platz haben wir genug - die Fellnasen haben 2000 m² Hof und die gleiche Fläche noch mal im Garten - und ein Haus steht auch drauf ;)


    Würde mich freuen, wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichten könnt.

    Liebe Grüße, Rina

  • Na ich lasse mich mal überraschen :) Wie gesagt, bisher habe ich den Streit auch nur zweimal beobachtet. Sie sind ruhig, spielen auch zusammen. Dass die Kleene momentan eh rumstänkert, ist auch der Pubertät geschuldet. Unserem Rüden steigt sie auch regelmäßig aufs Dach, aber das freut ihn, da die Große nie mit ihm spielen wollte, von Anfang an nicht. Er war halt da, das war auch gut - aber anzufangen wusste sie mit ihm nicht viel.

  • Wir haben und hatten ja auch immer mehrere Hündinnen gleichzeitig aber komischerweise kann ich mich an keine paralleln Läufigkeiten erinnern.

    In der Regel sind die Damen immer nach und nach läufig geworden.

  • Meine Züchterfreundin musste Mutter und Tochter dauerhaft trennen, ab dem Zeitpunkt wo die Tochter etwa 14 Monate alt war, das war um den Zeitraum der zweiten Läufigkeit von der Jungen rum.

    Gleichzeit läufig waren die 2 aber nicht.

    Die Junge hat permanent gestänkert und provoziert, die Alte hat reagiert und dann gingen sie mehrfach aufeinander los...

    Beide Hündinnen waren mit anderen Hunden aber zu jeder Zeit verträglich, deshalb vermutet meine Freundin, dass es an der Mutter - Tochter konstellation lag.

  • Na ich hoffe mal nicht, dass ich beide dauerhaft trennen muss. Wie gesagt, bis auf kleine Ausnahmen - die Ältere ist die Alpha, ist Ruhe und sie fressen, spielen und schlafen alle zusammen. Ich kenne viele, die einen eigenen Welpen behalten haben im Rudel und es passt. Ist laut "Wolfsgesetz" ja die natürlichste Form der Rudelbildung. Bisher hatte ich die Konstellation aber auch noch nicht, nur Hündin und Rüde und weibliche "Besuchshunde" die auch länger blieben. Ging immer gut, schlechte Erfahrungen habe ich nur mit Rüde + Rüde, da gab es mal eine böse Keilerei mit meinem ersten Schäfi und einem Dobermann, der als Zweithund kommen sollte. Das ging drei Tage gut und dann war empty.

    Einmal editiert, zuletzt von WeatheredFire1791 ()

  • So, jetzt habe ich mal 10 Minuten länger Zeit und kann mal ausführlicher werden.

    Also der Stänkerfred ist die Eva. Sie legt ihren Kopf auf Bonnie, die Haare im Nacken stellen sich auf und sie knurrt. Gleiches passiert, wenn sie Bonnies Läufigkeit riecht. Beim Toben im Garten rennt sie an ihr vorbei, knurrt und rempelt. Ich kann alles mit einem Kommando unterbrechen, rufe die Mädels heran und beide sitzen vor mir, als ist alles in Butter.


    Der Rüde hält sich raus. Er wollte anfangs mitmischen und ist von Haus aus ein nervöser und hektischer Typ. Seitdem ich mit ihm intensiv Impulskontrolle trainiere, wird er langsam ruhiger und wenn die Mädels terzen, ist er außen vor.


    Nun stellt sich mir die Frage, was wird, wenn Bonnie trächtig wird (es ist geplant und die Deckung ist nächste Woche). Ist klar, wenn gedeckt wird, sind Bonnie und Clyde allein und ich nehme die Kleine ins Haus. Meine Frage bezieht sich darauf, ob jemand von euch Erfahrung hat, wie das dann mit der Aufzucht läuft und ob Eva für die Welpen eine Gefahr darstellt? Räumliche Abtrennung ist klar, das habe ich beim letzten Wurf auch gemacht, da war aber nur der Rüde da und noch keine zweite Hündin. Clyde durfte immer schnuppern und nach 4 Wochen, wo die Welpen dann auf dem Hof rumgetappt sind, haben sie mit ihm gespielt und für Bonnie war das okay.


    Ich möchte keinen "Zwingerwurf" in vollständiger Abtrennung. Ich nutze Absperrgitter, über die Eva und Clyde nicht springen (Bonnie schon, aber die soll ja rein und raus).


    Meinen ersten Schäfi hatte ich mit 15 und bis auf eine "Auszeit" von 5 Jahren hatte ich immer zwei Hunde. Erfahrung ist also da, auch in der Zucht anderer Tiere. Doch Eva gibt mir momentan Rätsel auf, da ich das so noch nicht erlebt habe. Wir trainieren täglich. Ich habe das Gefühl, dass sie momentan in einer Mischung aus Eifersucht und Hormonschub hängt, dazu ist sie noch zum ersten Mal läufig und mitten in der Pubertät. Ein Vorteil ist, dass alle drei hören und wissen, wenn die Chefin was sagt, ist das Gesetz.


    Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Erfahrungen teilt. Man lernt nie aus - auch mit 46 Jahren nicht ;)

  • Rina ... Du Jungspund :D Ich habe fast 13 Jahre mehr auf dem Buckel und lerne auch nie aus ;)


    Aber ich hatte zwar auch schon zwei intakte Hündinnen gleichzeitig, aber nie die Mutter-Tochter Konstellation und meine Hündinnen waren auch immer zeitversetzt läufig. Direkt nacheinander zwar (und ich hatte auch immer einen Rüden dabei, dem es dann auch irgendwann schon egal war :D ), aber die Bommeline und Anka waren wie Tochter und Mutter. Wobei Anka immer ein Fräulein Rottenmeier war und die Bommeline streng erzog. Insofern traute sich die Bommeline auch nicht ganz so viel. Zickenkrieg gab es auch hin und wieder. Der ging aber auch immer von Anka aus. Die Bommeline bekam von Anka auch mal die Schnauze gelocht, aber die Bommeline schwenkte dann auch immer rasch die weiße Fahne und respektierte die Ältere auch noch, als die schon im Seniorenalter war und friedlicher wurde.


    Bei Bene und Chia ist es auch ein wenig anders. Bene ist kastriert und 11 Jahre alt, aber die unangefochtene Chefin. Chia ist 2 Jahre alt und versucht nicht mal annähernd, Benes Position anzutasten. Sie sind aber auch ein Herz und eine Seele.


    Ich drückje aber fest die Daumen, dass Deine Mädels sich nach der Läufigkeit wieder einig sind und es nicht zum Dauerzickenkrieg kommt.


    Ich glaube, bei Waschbär gab es mal heftiger Zoff zwischen zwei Hündinnen, der beim Tierarzt endete.

  • Meine Frage bezieht sich darauf, ob jemand von euch Erfahrung hat, wie das dann mit der Aufzucht läuft und ob Eva für die Welpen eine Gefahr darstellt?

    Unbeaufsichtigt würde ich Eva dann, wenn die Welpen da sind, nicht dazu lassen.

    Erst wenn die Welpen dann mal im Welpenauslauf mit der Mutter unterwegs sein konnten hab ich den Kontakt mit den anderen Hündinnen vorsichtig probiert.

  • Mit der ersten Läufigkeit ist Eva nun geschlechtsreif und somit könnte sie ihre Mutter dahingehend als Konkurrentin ansehen? Wäre das möglich? Dazu noch die Pubertät, in der sie ohnehin ihren Platz suchen und finden im Rudel.

    Mit der Zucht kenne ich mich gar nicht aus und derzeit habe ich ein Rüden-Hündin-Team. Aber von Freunden habe ich gehört, dass es mit Hündinnen, die sich nicht vertragen, sehr böse ausgehen kann, wenn sie sich in die Wolle kriegen. Einer Freundin wäre das fast passiert. Sie musste die Hündinnen dauerhaft trennen. Erst recht, wenn eine der Beiden einen Wurf hatte.


    Vielleicht ist es mit Eva jetzt aber nur eine Übergangsphase und alles bessert sich nach ihrer eigenen Läufigkeit wieder. Vorsichtig muss man ja immer sein sobald Welpen da sind. Es gibt ja auch genug Züchter, wo es sehr liebevolle Tanten gibt, die bei der Aufzucht helfen.


    Dennoch solltest du auch über eine eventuell dauerhaft notwendige Trennung und die Möglichkeit dazu nachdenken. Die Daumen werden natürlich für die friedliche Variante ganz fest gedrückt.


  • @ Schafring: So habe ich mir das auch gedacht. Es wird eine Gittertrennung geben - die wird hier nur von Bonnie, also von der Mutter, übersprungen. Ansonsten gibt es eine vorsichtige Annäherung, wenn die Kleinen auf "eigenen Beinen stehen" und im Garten unterwegs sind. Da bin ich mit Argusaugen hinterher, war ich bei unserem Rüden auch - doch da hat alles super geklappt, zum Glück. Bonnie verteidigt ihre Babys bis aufs Messer, das hat sie beim letzten Wurf auch gemacht. Ab ca. ab der 4. Woche war sie froh, dass der Papa die Bespaßung übernommen hat und sie sich mal ganz in Ruhe sonnen konnte :)

  • @ Boss: Ich gehe auch davon aus, dass bei Eva derzeit nur die Hormone verrückt spielen. Nun - gerade eben, haben alle drei friedlich zusammen gefressen und nun liegen sie im Hof, ohne dass ich auch nur ein Geräusch höre. Eine räumliche Trennung, sofern es dauerhaft nicht anders gehen würde, ist bei 4000 m² Grundstück mit Hof und Garten, sowie einem Haus mit 220 m² problemlos möglich. Bonnie liegt eh gerne hier im Büro und mag dann nur raus, wenn sie wirklich mal muss. Ich hoffe auch auf die friedliche Variante - aber, Adlerauge sei wachsam. Ich bin auf alles vorbereitet.


    Mit Vereinen habe ich nichts am Hut. Meine Hundis sind HD und ED frei, kerngesund und vollständig geimpft. Für mich zählt nicht das Papier einer Herkunft, sondern ich lege Wert auf das Wesen der Tiere und auf ihre körperliche, sowie die psychische Konstitution. Bonnie ist ein reinrassiger Schäferhund DDR Linie und Clyde stammt von einer weißen Schweizer Schäferhündin und einem schwarzen Schäferhund Langhaar aus Leistungszucht ab.


    Die Kleenen sind echt süß, aber ist das bei den Eltern ein Wunder? <3