Threu abgeben? Bitte um Euren Rat.

  • Geistig und mental, sitzt da ein 4 jähriges Kind im Sandkasten und will nicht da raus.

    Mit den körperlichen Möglichkeiten eines Rummelboxers. ;)

    Mir ging es um das der Hund will Macht/ herausfordern, etc. Das Regeln einzuhalten sind auch vom Rummelboxer setze ich vorraus. Bei mir würde der Hund im Garten nen Maulkorb tragen und dann kann ich ohne Sorge da die Konsequenz es wird nicht gebuddelt durchsetzen. Muss nicht überhart reagieren. Aber ich hätte mir so einen Hund bewusst auch nicht geholt. Da bin ich ehrlich.

  • mal an alle: nach dem ersten Knurren in der geschilderten Situation.... was hättet ihr getan? (und wir blenden mal aus, dass unsere Hunde dies NIE machen würden ;) )


    interessiert mich wirklich sehr

    Kommt auf den Kontext drauf an. Von "einfach ignorieren und weiter tun, was ich eben tue" über "wegschicken" bis "heftiges Donnerwetter" ist alles möglich.

    Beispiel Ressourcenverteidigung: Ich will dem Hund nen' Knochen weg nehmen, und er knurrt mich an. Da würde ich bei meinen Hunden (!) steif werden und denen körpersprachlich aber ganz ruhig (Haltung, Blick, NICHT rumfuchteln oder gestikulieren) drohen und so vermitteln, dass sie sich zu verpieseln haben, weil das eklige Ding eh meins ist. Ich hatte das erst 2x, aber da war es dann so, dass sie binnen wenigen Sekunden mit dem Knurren aufhörten und begannen zu beschwichtigen... sind dann in weiterer Folge aufgestanden und weg gegangen, den Knochen haben sie bei mir liegen lassen.
    Bei nem' fremden Hund macht man das natürlich lieber nicht, weil man weiß nie, ob er einem nicht doch ins Gesicht filegt... In dem Falle würde ich dann nach dem Modell "Auge um Auge, Zahn um Zahn" verfahren, aber mehr aus Reflex :D

  • Nur mal so am Rande, weil es weiter oben angesprochen wurde: Unsere Beziehung und Bindung sind top. Das wird mir immer wieder in Hundeschule und SV attestiert (natürlich merke ich das auch ohne Dritte ;) ) Threu fokussiert mich, orientiert sich an mir, keine Chance, dass er mit jemand anderem mitgeht. Er ist auch sonst sehr sozial, freundlich zu Menschen und anderen Hunden – solange die nicht anfangen.


    Auch alles Erzieherische von Grundkommandos über Impulskontrolle, Freilauf, Freifolge, Rückruf und so weiter – passt. Darauf bin ich auch sehr stolz. Wenn da nicht diese Anflüge von Gößenwahn bei dem Bürschchen wären.


    Und noch was zu dem Gedanken, bei einem Angriff draufzuhauen: Das würde ich nie wieder tun. Die negative Energie, die reingeht, kommt auch wieder raus. Nach Möglichkeit fixieren und so den Raum verwalten, so handhabe ich das.


    Habe übrigens die Sitaution von vorgstern Abend spaßeshalber gerade nachgestellt, um mal zu sehen, was passiert: Er durfte am Loch Platz machen, ich rein, die Leine geholt, wieder hin zu ihm, ihn angeleint und dann mit ihm rein gegangen. Nix.

  • Nur mal so am Rande, weil es weiter oben angesprochen wurde: Unsere Beziehung und Bindung sind top.

    Aber irgendwo muss da doch der Wurm drin sein, weil sonst würde er ALLE deine Entscheidungen (auch die, die grade nicht in seinem Interesse sind) akzeptieren, was er ja aber definitiv nicht tut.



    Habe übrigens die Sitaution von vorgstern Abend spaßeshalber gerade nachgestellt, um mal zu sehen, was passiert: Er durfte am Loch Platz machen, ich rein, die Leine geholt, wieder hin zu ihm, ihn angeleint und dann mit ihm rein gegangen. Nix.

    Logisch, er wollte in dem Moment ja nix bei dem Loch, also ist es ihm auch egal, wenn du ihn da weg holst.
    Das Problem ist nicht das Loch, und es ist auch nicht die Leine.

    Er will es nicht akzeptieren, wenn du ihn dabei einschränkst, wenn er grade seinen persönlichen Interessen nachgehen will.

    Deshalb wird euch am Platz bzw. bei diversen Übungen auch eine super Bindung attestiert... du hast einen Arbeitshund, er arbeitet gerne mit dir. Das heißt aber auch, dass das was ihr da am Hundeplatz oder im Alltag an Übungen einübt, auch zufällig grade seinen eigenen Interessen entspricht ... ergo gibt es da in dem Moment kein Konfliktpotential.

  • die frage ist, was er macht, wenn ihn wirklich etwas interessiert und mensch ihn davon weg haben möchte :/

    Ich denke, das kommt auf den Menschen drauf an. Wie er reagiert, wie er sich gibt und durchsetzen kann. Da ist von "aufgeben" bis "eskalieren" alles möglich.

  • bei null glaub ich nicht Fiasko, dazu ist threu schon zu weit bzw heftig (seinen eigenen herrn zu beissen, da ist er schon über eine riesenschwelle gegangen und das war ja schon der zweite vorfall dieser art) .Oder meinst du mit null, etwas komplett neues einfädeln?

  • ich meine die Vertrauensbasis generell.


    Mir ist klar, dass Threu da eine böse Grenze schon zum zweiten Mal überschritten hat. Ich bin aber ein unerschütterlicher Naivling 8) bei mir gibbet auch die dritte Chance :S

  • JvG, die Bindung zu Deinem Hund ist nicht top wenn er Dir den Arm abbeisst und Dich angreift weil Du ihm das Buddeln untersagen willst. Also, Du musst schon ehrlich mit Dir selber sein, wenn Du dieses Problem in den Griff bekommen willst.


    Ich habe mir mal Deine alten Beiträge durchgelesen, und da gab es schon einige red flags für mich. Ich zitiere mal ein paar Dinge, die Du geschrieben hast hier, nicht um Dich damit zu nerven, sondern um Dir zu zeigen, dass Dein Hund nicht auf einmal mit diesen Verhaltensmustern aufgewacht ist und Euch vielleicht zu helfen.


    "Threu ist oft respektlos, heisst, er schnappt bei Korrekturen nach, gibt Widerworte mit seinen Zähnen. Auch seine Spielaufforderungen, bei denen ich nicht reagiere, steigern sich oft in heftiges Zwacken, was einfach zu viel des Guten ist und die Spaßgrenze bei weitem überschreitet." Hier war Dein Hund noch nicht mal 6 Monate alt und die Hundeschule hatte einen Maulkorb für ihn empfohlen. Das ist nicht normal und eine verpasste Gelegenheit Threus Verhalten richtig zu adressieren, bevor es weiterhin eskalierte.


    "Mein kleiner Threu (viereinhalb Monate) ist einfach nur ein Geschenk. Auch, wenn er manchmal viel Nerven kostet. So, wie gerde beim Zahnwechsel. Er nagt an mir und zwackt und lässt es auch nicht, selbst wenn ich ihn in die Grenzen weise." Mit 4 Monaten haben alle meine Welpen noch an mir genagt, aber sie wussten auch schon, dass ich kein Kauknochen bin und wie fest sie an mir rumknabbern durften.


    "Gerade beim Schneespaziergang ist er so durchgedreht, dass er nur noch wild nach mir geschnappt hat. Entsprechende Reaktionen von mir. Dann Blut im Schnee. Er hat seinen zweiten Zahn verloren. Und es tat mir sooo leid, dass ich das nicht eher realisiert habe und verständnisvoller mit dem kleinen Kerlchen umgegangen bin."

    Nö. Zahn verloren oder nicht, meine Hunde dürfen nicht nach mir beissen oder schnappen, und es ist mir auch egal wie alt sie sind. Wie gesagt, Welpen knabbern an Allem, aber beissen und schnappen ist etwas ganz Anderes, und das gibt es nicht. Und wenn meine Hunde das täten, dann wüsste ich dass etwas nicht stimmt mit ihnen. Was war die "entsprechende" Reaktion von Dir?


    "Ein bestimmtes Muster kann ich nicht ausmachen. Eigentlich schnappt und zwackt Threu meistens. Ob aus einem Spiel, einer Damelei heraus oder wenn ich ihn tatsächlich korrigiere. So, also will er immer das letzte Wort haben. Um es auch ein wenig zu relativieren: Er will und wollte mich noch wirklich beissen, da ist keine ernsthafte Aggression drin." Falsch, und jetzt haben wir den Salat.


    "Also ist meine momentane Strategie, möglichst viel zu ignorieren, ihm also keine Erfolgserlebnisse zu bescheren und nur bei wirklich ausfallendem Verhalten die Reissleine zu ziehen – aber siehe oben: Wirklich beeindrucken tut es ihn nicht." Wenn Dein Kind im Zimmer mit einer Flasche Schnaps sitzt, würdest Du das dann auch ignorieren?


    JvG, bitte versteh mich nicht falsch mit meinem Post hier. Ich bin kein preisgekrönter Hundetrainer und kein perfekter Hundehalter. Ich schreibe das nicht um Dich zu kritisieren, sondern weil ich mir echt Sorgen mache, dass Du mit Deinem Hund komplett überfordert bist, und dass Du irgendwann mal richtig böse verletzt wirst. Diese Geschichte wird kein gutes Ende nehmen, weder für Dich, noch für Deinen Hund, der schon gelernt hat, dass Beissen und Aggression ok sind.


    Mein Vorschlag für Dich wäre einfach mal alle Deine Interaktionen mit Threu auf Video aufzunehmen für den Trainer und für Dich und Euch das gemeinsam anzusehen. Ich würde mir auch überlegen ob der jetzige Trainer die richtige Person ist um mit Threus Aggression umzugehen. Es wurde vorgeschlagen den Hund zum TA zu bringen und erstmal alle körperlichen Gründe für sein Verhalten auszuschliessen, und dem stimme ich zu. Und dann musst Du Dir auch mal Dein eigenes Verhalten mit Threu und Deine Trainingsmethoden ansehen um zu sehen, was Du bisher falsch gemacht hast und was Du ändern könntest.


    Ich könnte nicht mit einem Hund leben, der mir das Leben in meinem eigenen Haus zur Hölle macht. Normalerweise würde ich nicht dazu raten den Hund abzugeben, aber ich bin echt beunruhigt wenn ich lese, dass Du denkst Du hast eine supertolle Bindung zu Deinem Hund, wenn er Dich regelmässig angreift. Die Situation ist zu gefährlich für Dich, den Hund, und potentiell ander Menschen um Dir Honig um den Mund zu schmieren und zu sagen, ach es wird schon mit etwas Geduld. Threus Verhalten eskaliert immer mehr, Alles was Du soweit versucht hast hat keine positive Veränderung herbeigeführt, und wenn Du weiterhin das Gleiche mit Threu machst und ein anderes Ergebnis erwartest, wirst Du sehr enttäuscht sein.

  • Fiasko diese chance muss aber sitzen und gut geplant sein, weil vertrauen ist nicht etwas, das man mit einem fingerschnipp herbringt.

    absolut!


    Das Lockere ist vorbei, nu muss die Basis des Vertrauens von Threu erarbeitet werden ... eigentlich ja von beiden. Team und so. Das sehe ich dann auch nicht auf dem Platz. Da funktioniert Threu ja.

  • SaLoDeTo deine ausführungen waren echt super. Ich glaube, dass JvG seinen threu so sehr liebt, dass ihm vieles in seiner liebe zu ihm entgangen ist oder er ihm aufgrunddessen immer wieder diese kleinen ansätze verziehen hat. Dass threu so ein starker hund ist, konnte er nicht abschätzen.