Angst - Wie helfen diese zu überwinden....

  • Hallo Freunde der Fellnasen,


    jetzt hat sich bei uns doch noch ein für mich sehr unschönes Problem ausgebildet.

    Es ging los in Lienz, vermutlich am Landeplatz für Gleitschirmflieger. Wie Ihr vielleicht wisst bin ich im Urlaub u.a. auch immer aktiv in diesem Sport.


    Wir standen am Landeplatz, es war nichts los außer eben eine leere Wiese und wir haben mit dem Chef der örtlichen Flugschule geplaudert als plötzlich ein Paraglider die Wiese anflog und dort landete. Da musste Witus sich wohl mächtig erschrocken haben oder beeindruckt gewesen sein.

    Er wollte sofort ins Auto in seine Box rein.



    Jetzt sind wir im Fassatal, in den Dolomiten, eine Paraglider-Hochburg. Hier fliegt bei schönem Flugwetter immer irgendwo mal ein Gleitschirmflieger herum, natürlich nur tagsüber, wenn die Sonne kräftig ist.

    Auf unseren Spaziergängen hier zeigt der Hund teilweise richtig Angst. Er läuft nicht frei, guckt immer wieder nach oben in die Luft, will sich auch immerzu irgendwo verstecken, gehen wir an eine Kellertreppe oder einer Bushaltestelle vorbei will er dort hinein, setzen wir uns auf eine Bank will er immer unter die Bank kriechen. Und das obwohl hier nicht immer Gleitschirme in der Luft zu sehen sind.


    Morgens joggen wir unsere Stunde, da ist die Luft natürlich noch "rein" :D Aber selbst da guckt er manchmal deutlich sichtbar in die Luft.


    Manchmal, tagsüber, zerrt er richtig in irgendeine Richtung, so nach dem Motto, nur schnell weg hier, sonst kommt wieder so ein riesiger, unheimlicher Vogel an. Also wirklich dicht sind die Flieger wirklich nicht, eher immer weit weg. Und deshalb war ich mir auch nicht sicher, ob es wirklich die Gleitschirmflieger sind die diese Panik in ihm auslösen.


    Aber eben ist es mir deutlich aufgefallen: Ich bin an unserer Wiese (an unserem Ferienhaus), alles schön, wir spielen mit zwei Bällchen, ich werfe sie hin und her. Witus fetzt hin und bringt ihn mir zurück, na dieses Spiel, Ihr wisst schon. Plötzlich aber landete ein Flieger relativ dicht auf einer Wiese, gerade mal zwei Häuser weiter. Dieser Flieger sah natürlich schon groß aus. Witus wollte gerade zum Bällchen rennen, sieht diesen Flieger und stoppt abrupt und will in Deckung gehen. Als der Flieger dann hinter dem Haus verschwunden war konnte er seinen Ball nach Ermunterung meinerseits auch wieder holen. Wir haben dann ganz normal weiter gespielt als wenn nichts gewesen wäre.


    So ein Verhalten kannte ich überhaupt nicht von den anderen Hunden. Denen waren die Flieger völlig wurscht. Immer, viele Jahre.


    Ich wollte morgen mal, wenn die Flieger alle landen - an einem schönen Flugtag landen am Landeplatz ganz viele, also so jede Minute einer -

    mit Witus zum Landeplatz gehen und mich dort einfach hinsetzen. Also dass er lernt dass diese Riesenvögel ihm nicht tun.


    Evtl. bisschen ablenken mit Leckerchen oder einem Spielie. Ruhig streicheln, Na so was eben.

    Witus sollte sich unbedingt an diese Paraglider gewöhnen.

    Wenn ich das gewusst hätte, das das mal ein Problem geben könnte dann wäre ich schon im ersten Jahr, also als er 4 Monate alt war, hier hergefahren. Aber es war Corona und wir hatten damals keine Lust zum Verreisen.



    So, nun die Frage:

    Was seht Ihr noch für Möglichkeiten, ihm die Angst vor der "Bedrohung" aus der Luft zu nehmen?


    Kennt Ihr etwas ähnliches? Also wo Euer Hund Panik vor irgend etwas hatte? Habt Ihr aktiv daran gearbeitet oder nur die Situation gemieden?


    Witus ist leider ein ziemlich unsicherer, leicht zu beeindruckender Hund.


    Vielen Dank für Eure Ratschläge.


    Witus ist leider ein ziemlich unsicherer, leicht zu beeindruckender Hund.

  • Gewohnheit und nochmal Gewohnheit und das noch mit x mal multiplizieren. Und evtl mal zu so einem Gleiter hingehen es anfassen.

  • Hallo, ich habe würde vielleicht nicht gleich zur Landebahn. Eher erst dorthin wo sie starten. Mit dem Hund da mal vorsichtig zu einem fertig aufgebauten. So kann er erstmal zu einem stehenden Objekt vertrauen aufbauen. Dann steigern und beim starten zu sehen und ganz zum Schluss zur Landebahn. Denke das wieder rauszubekommen wird viel Zeit kosten.

  • Hallo, ich habe würde vielleicht nicht gleich zur Landebahn. Eher erst dorthin wo sie starten. Mit dem Hund da mal vorsichtig zu einem fertig aufgebauten. So kann er erstmal zu einem stehenden Objekt vertrauen aufbauen. Dann steigern und beim starten zu sehen und ganz zum Schluss zur Landebahn. Denke das wieder rauszubekommen wird viel Zeit kosten.

    so sehe ich das auch - bis auf das Thema mit der Zeit - ich glaube nicht dass es schon so gefestigt ist, dass es soooo lange dauern wird das es überwunden ist, wenn du es schnell angehst


    Das Problem scheint einerseits die Unsicherheit vor dem "Unbekannten" zu sein und andererseits wie bei Lexy z.B. das Flattern der Gleitschirme zusammen mit dem Geräusch welches für sie nicht einordbar ist. Vll. ist das bei Witus auch so?

    Ich würde auch jede Gelegenheit nutzen und Witus das von ganz nah zeigen, so dass er die Chance hat zu merken, das ist völlig harmlos und nix was ihn gleich auffrisst :)

  • Hallo liebe Gemeinde,


    danke für Eure Tipps. Hier im Ort sieht man in allen Himmelsrichtungen auf hohe Berge und überall die Flieger. Wir waren heute am Landeplatz, ganz früh, da war es noch überschaubar. Aber Witus hatte beim Auftauchen des ersten Schirmes gezittert vor Aufregung. Ich habe ihn beruhigt, habe ihm einige Male Sitz-Kommandos gegeben und immer schön gelobt.

    Dadurch war das Zittern auf alle Fälle schnell komplett weg. Nun haben wir einfach da gesessen und auf die nächsten landenden Piloten gewartet. Witus war es unbehaglich. Er hat sich dennoch auf ein Spiel mit mir eingelassen.

    Aber immer kam auch seine Angst durch, dann wollte er sich einfach nur irgendwie verstecken, und weil da nichts war, was Schutz bot wurde sich eben zwischen meine Beine gelegt (mit Blickrichtung weg vom im Landeanflug befindlichen Piloten :D ) oder es wurde sich in den einzigen kleinen Busch verkrochen welcher da mitten auf der Wiese war. Ich habe ihn natürlich immer wieder herausgelockt und gelobt und abgelenkt.


    Dann sind wir noch ca. 5 km am Fluss entlang gelaufen, und es waren immer wieder viele Gleitschirmflieger zu sehen.

    Das hatte den Hund schon gestresst. Wir gehen jetzt jeden Tag mehrmals durch den Ort. Vielleicht wird das ja noch.

  • Ich kenne so etwas von einem Hund. Allerdings waren es dort Heißluftballons. Nach der ersten blöden Situation, (Hund erschreckt sich als ein Heißluftballon von hinten zur nicht geplanten Landung ansetzt, den Brenner auf Dauerbetrieb um einen Absturz zu vermeiden) war eine Angst für 's leben entstanden. :(


    Ich würde mit Witus noch nicht direkt zum Landeplatz gehen. Denn wenn er schon zittert, steckt er schon tief in der Angst.

    Dein beruhigen kann in diesem Augenblick die Angst aber verstärken.


    Ich persönlich würde einen Abstand wählen bei dem Witus noch ruhig ist. In dem er noch Aufnahmefähig ist. Dort mit ihn spielen/spaß haben. Und dann langsam die Distanz verringern. Aber immer im grünen Bereich bleiben.


    Sucht Witus den schon den Himmel nach Flieger ab?

    Das hat der Hund mit dem Ballonproblem nämlich gemacht.

  • Ich würde auch den Abstand so groß wählen, dass Witus noch entspannt ist und keine Angst zeigt. Und die Näherung an den Auslöser nur so weit, wie Witus das zulässt.

    Im Hauruck-Verfahren mit totaler Konfrontation wird das eher nichts werden.

  • Problem ist aber, dass wir immer, sobald wir das Haus verlassen, Gleitschirmflieger sehen und der Hund auch. Wir tun so als ob es das normalste der Welt ist, dass diese Vögel da am Himmel schweben. Ich gehe vorwärts und der Hund muss an der Leine eben mit. Er geht ja dann auch, wenn er merkt, zurück geht es nicht.

  • Mir kommt gerade noch ein Idee. Du Micha369 fliegst doch selber? Hab ich das richtig verstanden? Wenn ja, hast du doch sicher auch eine eigene Ausrüstung. Oder Kontakte zu jemandem der eine Ausrüstung hat. Kannst du dann nicht mal selber mit Witus trainieren? z.B. könnte ich mir vorstellen, dass du das Geschirr anziehst. Und dann genauso komisch aussiehst wie die Piloten. Das Witus dich damit sieht, und sich dan gewönen kann.

    Dann evtl. irgendwo ein Stück von diesem Stoff/Tuch (Keine Ahnung ob das so heißt) besorgen aus den die Schirme sind und damit dann ein Spielzeug basteln. Der Stoff knistert doch so komisch.... Wenn du z.B. einen Ball einwickelst wie ein Bonbon mit Anfangs kürzerem Wedel, dann immer länger machen. Das dann als Wurfspielzeug nutzen. Geräusch des Schirms plus Fliegen...und auf diese Weise dann immer ausbauen. Bis du zum schluss den Sichirm im Garten/Wohnzimmer ausbreiten kannst ohne, dass Witus reagiert.


    Ist einfach mal so gedanklich gesponnen, ob irgendwie machbar???

  • Hat Witus denn jetzt schonmal so einen Gleitschirm von nahem sehen können und vll. sogar dran schnuppern und in aller Ruhe begutachten ohne das das Ding sich bewegt?

  • Hallo Ihr Lieben,


    also klar, Witus hatte schon mehrere Male an meinem eigenen Schirm schnuppern können. Frauchen hat mich ja schon mehrmals vom Landeplatz abgeholt und manchmal war der Schirm da noch komplett entfaltet auf der Landewiese.

    Der Schirm, das Segeltuch, welchen manchmal Geräusche macht, sind nicht sein Problem.

    Das Problem ist wenn die Schirme da oben herumgleiten, wenn die nicht mehr allzu hoch fliegen dann wirken die für Hunde schon wie Riesen-Adler.

    Auch die Goldel, welche alle 15 min. über die Straßen nach oben bzw. unten schwebt ist ungewohlt. Selbst die komischen Seile, an denen Sichtkörper zum besseren Erkennen für die Piloten montiert sind, guckt er skeptisch an.


    Wir üben hier jetzt jeden Tag ein bisschen. Evtl. gibt sich das noch.


    Gestern Nachmittag habe ich nochmal eine Runde mit Witus gedreht. An einem Plätzchen habe ich mich auf eine Bank gesetzt und über uns zogen zwei Flieger ihre Kreise. Ich habe Witus gebeten sich hinzulegen. Er sollte nur liegen und sehen, dass die ihm nichts tun. Er blieb auch liegen war aber sichtbar am Beobachten. Im Video sieht man es schön, wie unruhig der Hund ist. Und in dem kurzen Moment in welchem ich zum Himmel hinauf geschwenkt habe passierte folgendes:

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  • Sorry, falls du meinen Humor gerade nicht abkannst, aber ich muss es schreiben:


    Witus ist ein gallischer Hund. Er hat Angst, ihm könnte der Himmel auf den Kopf fallen. ;)


    (Im Moment rette ich mich gerade in sooo vielen Situationen mit Gelgenhumor, weil es anders nicht zu ertragen ist).

  • Sorry, falls du meinen Humor gerade nicht abkannst, aber ich muss es schreiben:


    Witus ist ein gallischer Hund. Er hat Angst, ihm könnte der Himmel auf den Kopf fallen. ;)


    (Im Moment rette ich mich gerade in sooo vielen Situationen mit Gelgenhumor, weil es anders nicht zu ertragen ist).

    Nö, ich ertrage schon einiges.


    Aber was ist denn bitte ein gallischer Hund? :/

  • Beim Teutates Asterix und Obelix nie gelesen