Beim 3. Wiedersehen gibt es Kaffee?

  • Ich stelle mich hier erneut und zum 3. Mal vor, weil ich nicht weiß wo dieser Beitrag besser aufgehoben wäre. Grüße gehen raus aus der Dom Stadt ❤️


    Da sind ja wieder einige Monate vergangen und ich war relativ lange Inaktiv. Zwischen Uni, Alltag und Junghund bleibt einem kaum Zeit für was anderes. Vieles bleibt regelrecht auf der Strecke und es gibt Tage an denen ich mich echt ausgelaugt fühle, obwohl mir meine Mutter unter die Arme greift.


    Wie macht ihr das mit Beruf/Schule und Hund? Habt ihr eine feste Struktur und Zeiten? Bei uns ist jeder Tag etwas anders, je nachdem wann meine Vorlesungen anfangen, wie das Wetter ist oder wir generell drauf sind.


    Einen DSH Welpen aus Leistungszucht großzuziehen war für mich persönlich extrem hart. Es flossen Tränen und Blut an schlaflosen Nächten. Ich war regelmäßig überfordert, da hat der Sprung von einem kranken alten Hund auf einen quietschfidelen Welpen jenen Effekt nur noch verstärkt. Kurz und knapp: die Welpenzeit war die meiste Zeit einfach nur Horror. Stichwort "Welpenblues." Als er dann 6 Monate alt wurde, fasste so langsam die Bindung und es wurde immer leichter. Jetzt mit 11 Monaten kann ich mir keinen Tag mehr ohne ihn vorstellen.


    Er hat seine Marotten, so wie jedes Lebewesen, aber das zeugt für mich von Charakter. Einen perfekter Hund gibt es nicht und denn will ich auch gar nicht, denn ich bin es ja selbst nicht. Und wo bleibt denn da die Herausforderung trotz Widrigkeiten zusammenzuhalten und zu lernen? Eine seiner Marotten ist die niedrige Frusttolleranz, da beisst er gerne mal in die Leine und/oder hält den Ärmel fest. Bis vor 3 Wochen war es noch regelmäßig, aber jetzt scheint er eine größere Lunte entwickelt zu haben. Allem in allem sind wir dennoch sehr zufrieden mit ihm.


    Unser Alltag ohne Vereinssport sieht relativ gleich aus: Mit Freunden über die Wiese fetzen, Grundkommandos üben, Suchspiele und Tauziehen.


    Wenn ich mit ihm unterwegs bin, loben ihn die anderen Hundehalter öfters, entweder für sein Aussehen oder für sein Wesen. Über die Jahre haben sie wahrscheinlich viele negative Erfahrungen mit Schäferhunden gemacht, da ist Argos wohl eine willkommene Abwechslung. Das Pubertier versteht sich mit allen und will am liebsten mit jedem spielen. Windhunde und Bulldoggen haben es ihm besonders angetan. Er spielt auch mit intakten Rüden, was mich besonders verblüfft hat. Das bin ich von meinem hypersexuellen Seelenhund gar nicht gewohnt 😄


    Auch das Arbeiten macht super viel Spaß, da bin ich immer geflashed wie gut er die Fährtengegenstände findet. Und wie schnell er Tricks drauf hat, haut mich ständig aufs Neue um. An seinen Baustellen zu arbeiten macht komischerweise auch recht spass.


    Durchhalten wird immer belohnt und ich will meinen Quatschkopf nie mehr missen.


    Die Gassirunden sind unser Highlight des Tages und vor allem die gemeinsamen Sonnenuntergänge sind Balsam für die Seele ☺️


    Vor allem das Zuschauen, wie er mit anderen Hunden spielt, wirken regelrecht therapeutisch und die Bilder bringen mich auch immer wieder zum lachen 😂

  • Schön, dass du mal wieder vorbei schaust. Deinen obigen Bericht finde ich toll geschrieben. Da ist so einiges, was mich an meinen Harras erinnert.


    Z.B. das Spielen mit anderen Hunden


    Und das Zusammenwachsen als Team. ☺️


    Das Lob von anderen bezüglich Aussehen und Wesen. Ich finde deinen Argos sehr hübsch.


    Schaue gerne öfters hier vorbei.

  • Na, das hört sich doch schön an :)


    Struktur etc. ja, als ich noch "keine Zeit" für meine Hunde hatte, hatte ich immer Hofhunde, also da haben sie 24/7 in unserem sehr sehr grossen Garten gelebt. Naja, okay vielleicht 22/7 ^^


    Dann hatte ich Hunde mit der Absicht diese zu meinem Lebensmittelpunkt zu machen also seit einigen Jahren die Sporthunde.


    Für mich war der Gedanke immer furchtbar, Hunde ewig (alleine) im Haus lassen zu müssen und dann mit ihnen konkret Gassi gehen zu MÜSSEN. Deshalb habe ich erst Hunde seit mir das erspart bleibt, wenn man mal unseren ersten Hund ausser Acht lässt, als ich noch bei meinen Eltern lebte.


    Ich finde es super, so wie es sich liest, wie es bei dir zur Zeit klappt, möchte nur zum Thema

    Einen DSH Welpen aus Leistungszucht großzuziehen

    sagen, dass Argos noch nicht erwachsen ist. Daher klappt das Spielen mit anderen Hunden noch problemlos, vor allem auch mit intakten Rüden.


    Ich will nicht schwarzsehen aber sei aufmerksam wie sich das "Spiel"verhalten entwickelt in den nächsten 1,5 Jahren, denn wirklich erwachsen ist Argos erst mit 2,5 bis 3 Jahren.


    Lässt er sich problemlos aus Spielsituationen abrufen und kontrollieren? Wartet er auf Freigabe um zu anderen Hunden gehen zu dürfen? An der Leine und andere Hunde alles okay?

  • Ich will nicht schwarzsehen aber sei aufmerksam wie sich das "Spiel"verhalten entwickelt in den nächsten 1,5 Jahren, denn wirklich erwachsen ist Argos erst mit 2,5 bis 3 Jahren.

    Dem muss ich leider zustimmen. Bei Enzo war ich damals auch so glücklich wie sozial er mit allen Hunden war. Mit 3 Jahren fand er Rüden auf einmal total blöd. Er hatte einen extrem guten Gehorsam, so dass ich relativ wenig Probleme hatte. Aber dieses nette spielen ging dann nur noch mit Hündinnen.