Wirkstoff Osaterone acetate

  • Mein Hundekind hat seit fast fünf Wochen mit einer Blasengeschichte zu tun hat. Im Zuge dessen ist eine vergrößerte Prostata aufgefallen mit der Empfehlung, diese mit Tabletten zu behandeln. Er hat also eine Woche das Medikament bekommen und kurz nach Beendigung der Kur eine Wesensveränderung an den Tag gelegt, die mich fassungslos macht. Heute morgen ist er z.B. nach 150 Metern Gassi umgedreht und nach Hause gestürmt, war nicht abrufbar - sicherer Abruf in allen Situationen war bisher immer möglich, sonst dürfte er ja nicht ständig frei laufen. Ich habe ihn dann an der Haustür abgeholt, angeleint und bin die übliche Frühmorgen-Strecke gegangen. Bombus ist so nervös gewesen - krass. Wenn ich mir vorstelle, er müsste aus gesundheitlichen Gründen kastriert werden, frag ich mich, was das für ein Hundeleben sein soll. Die Wirkung dieses Medikamentes soll fünf Monate anhalten.


    Hat jemand Erfahrungen mit diesem Wirkstoff, der unter dem Namen Ypozane verkauft wird?

  • Das ist ein Antiandrogen und kann entsprechend durchaus Angstzustände auslösen. Gutartige Prostatavergrösserung lässt sich sehr gut Brennesselwurzeltinktur behandeln. Das hat dann weitaus weniger Nebenwirkungen

  • oje, ich kann an der Stelle zwar nicht weiterhelfen, weil ich mit dem Medi keine Erfahrung hab.

    Ich drück euch aber die Daumen, dass es sich möglichst bald wieder gibt.

    Da hilft wirklich nur Management über die Zeit und während dessen mal sicher nicht kastrieren.

  • Ypozane ist keine "Kastrationssimulation"!


    Es hemmt die Testosteronbildung NICHT.

    Es verhindert nur, dass das Testosteron an der Prostata andocken, und diese somit beeinflussen kann. Dadurch wird die Prostata wieder kleiner, da die Vergrößerung im Zusammenhang mit den Geschlechtshormonen steht.


    Ero hat das bei seiner Prostatavergrößerung auch bekommen. Wesensveränderung hat er aber keine durchgemacht. Er war weder unsicher noch schreckhaft. Nur das Interesse an läufigen Hündinnen war minimal gehemmt (aber nicht gleich Null, er hat 3 Monate nach der Gabe des Medikaments auch erfolgreich gedeckt).


    Die einzige Nebenwirkung war, dass er Fell verloren hat wie eine Hündin kurz vor der Läufigkeit... Und er sah' dann auch knapp ein halbes Jahr lang entsprechend arm und mikrig aus 🙈


    Bei uns hat die Wirkung nach ca. 4,5 Monaten begonnen nachzulassen, komplett weg war die Wirkung dann nach ca. 5,5 Monaten, dann würde auch das Fell wieder schön und üppig.

  • Wirkstoff: Osateron - Pharmakologie


    Beim Menschen wurden entsprechend Wesensveränderungen dokumentiert.

    Auch ein geringfügiger Abfall des Testosteronwertes kann grossen Einflussauf die Befindlichkeit haben.

    Ich selber behandle die benigne Prostatahyperplasie darum lieber mit Brennnesselwuzel. Diese bindet 5- Alpha- Reduktase. Das ist ja nicht der erhöhte Testosteronspiegel, sondern die Aromatase

  • Bass23
    1. habe ich nicht geschrieben, dass es unmöglich ist, sondern dass WIR das nicht hatten.

    2. sind Hunde keine Menschen.


    Du kannst gerne alternativ arbeiten, bei uns war das damals schlicht keine Option, denn das war ne recht knappe Geschichte - deshalb bin ich froh, das Medikament gehabt zu haben und dass es so gut angeschlagen hat und genau das getan hat, was es sollte.

  • Bei Prostatavergrösserung, vor allem wenn auch Fieber und Zysten vorhanden sind, oder es Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang gibt, ist Ypozane auf jeden Fall das Mittel der Wahl, es gibt nichts was schneller wirkt, auch nicht eine sofortige Kastration oder der Kastrationschip.

    Jerry hatte schon Fieber und Zysten und es ging ihm richtig dreckig, und Ypozane hat ihm innerhalb von wenigen Tagen geholfen.


    Trotzdem können die Nebenwirkungen echt heftig sein und fallen wohl bei jedem Hund anders aus, von Depressionen über Ängste, schreckhaftes Verhalten, lethargisches herumliegen, Gewichtszunahme, Fellveränderungen- hat Jerry alles gehabt.

    Die Wirkung lässt auch unterschiedlich schnell nach, bei Jerry meist ( er musste leider schon öfters Ypozane nehmen) schon nach drei Monaten. Dann wird der Stoffwechsel wieder aktiv, er braucht mehr Futter, wird leider dann vom Wesen her aggressiver und nur noch an Hundeduftnoten interessiert, undleider ist dann davon auszugehen, dass die Prostata sich wieder vergrößert.


    Das muss aber alles nicht zwingend bei Deinem Hund so sein, falls sich die Prostata immer wieder vergrößert, ist vielleicht eine Kastration doch nötig, das haben wir aus anderen Gründen bisher nicht gemacht (Jerry ist jetzt 8 Jahre).


    Gab es denn bei Euch einen Auslöser, wie Kontakt zu läufigen Hündinnen oder so?

  • Ach ja, Vergrößerung der Milchleiste mit entzündeten Brustwarzen haben wir auch einmal gehabt, seltsamerweise sind nicht bei jeder Gabe die gleichen Nebenwirkungen aufgetreten.

    Wichtig ist vielleicht auch noch zu wissen, dass das Medikament bei manchen Hunden den Cortisolspiegel senkt und man sie deswegen in den ersten Wochen körperlich und stressmässig weniger belasten sollte, vor allem , wenn sie auch müde und lethargisch wirken.

    Ich hoffe, die Nebenwirkungen verschwinden schnell wieder!

  • Enzo musste mit 12 Jahren sonntags als Notfall in die Tierklinik, durch die vergrößerte Prostata war sein Darm quasi verschlossen Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich das noch nie gehört, mein Verdacht war eher ein Fremdkörper.

    Da beim Ultraschall auch noch ein Knoten in einem der Hoden entdeckt wurde, habe ich ihn ein halbes Jahr später noch kastrieren lassen. Er hat aber in der ganzen Zeit keine Verhaltensänderung gehabt.

    Mittlerweile ist er 14 1/2, er sabbert nicht mehr, wenn er an Pipi schnüffelt. Bei einer Hündin im Direktkontakt nimmt er allerdings Haltung an wie in seiner intakten Zeit.