Großer, großer Mist - CES

  • Aber der Agressionstrieb wird bei der Ausbildung doch auch gefördert. Der Hund soll doch nicht nur hinter der Beute hinter her betteln, sondern er muß die Beute richtig einfordern beim Verbellen. Es soll doch schließlich auch alles ein wenig ernsthaft aussehen.


    Einen Sportschutzhund nur über den Beutetrieb ausbilden machen doch bestimmt nur wenige Hundeführer.

  • Beuteaggressionen und zivile Aggressionen sind aber 2 paar Schuhe. Genauso das Dominieren des Helfers, hat auch rein gar nichts mit "scharf machen" zu tun.

  • Scharf gemacht werden die Hunde auf den Plätzen nicht, aber im allgemeinen wird die Aggression gfördert.


    Nur mir ist aufgefallen, daß viele Schutzhunde im Bezug auf Sozialverträglichkeit gegenüber ihren Artgenossen doch zu wünschen übrig lassen. Allerdings habe ich auch nicht sehr viel Erfahrung im Schutzhundesport.



    Bei der Polizeischutzhundausbildung kann man sehr schnell aus einer Beuteaggression eine zivile Aggression machen, in dem der Helfer über den Schutzarm eine normale Jacke zieht und es auch außerhalb des Platzes trainiert wird.
    So besonders weit sind diese 2 paar Schuhe doch gar nicht auseinander.

  • Sicherlich ist das alles machbar, aber für einen Laien schwierig zu verstehen und man sollte öffentlich nichts schreiben, was einen falschen Eindruck erwecken könnte, der Sport ist eh schon genug in Verruf geraten bzw. erweckt oft einen falschen Eindruck. Ohne fundiertes Wissen sollte man mit gewissen Aussagen vorsichtig sein, da es schnell falsch interpretiert werden kann.
    Also kurzum: Sport ist Sport, zivilie Arbeit zivil.



    Was die sozialen Aggressionen angehen...vieles ist auch hausgemacht.



    Der schwarze links auf dem Bild ist mittlerweile Diensthund, der eine graue rechts daneben Personenschutzhund und der dunkelgraue ganz rechts ist ebenfalls Diensthund.

  • Bild 1: 4 Hündinnen, alle 4 im IPO gearbeitet.
    Bild 2: 2 Hündinnen, 3 Rüden (darunter der zukünftige Personenschutzhund und der Diensthund, und eine Hündin, die im IPO, sowie Vollschutz- und Korb gearbeitet wurde)
    Bild 3: wieder 2 Hündinnen, eine im IPO gearbeitet, die andere in Ausbildung aus einer Linie, die nicht unbedingt für ihre Sozialkompetenz bekannt ist (aber wo ein Wille...)
    Bild 4: Sohnemann besucht seinen Vater
    Bild 5: wieder ein kleines Familientreffen. Eltern + 2 Nachkommen
    Bild 6: 2 Rüden, die sich zum ersten Mal treffen
    Bild 7: ein 3. Rüde kommt dazu (da dort aber noch eine heiße Hündin rumlief, funktionierte dies nicht ganz so gut :P )


    Und nein, das sind weiß Gott nicht alle meine. Ich veranstalte 1-2 mal pro Jahr ein Nachkommen Treffen, aber so sind die Welpenkäufer jederzeit willkommen und ja, wir lassen die Hunde dann auch zusammen rum laufen. Natürlich versteht sich nicht jeder mit jedem, aber eigentlich klappt das ganz gut, gerade auch in größeren Gruppen.
    Ich kann nicht bestätigen, dass IPO Hunde aggressiver im Umgang mit Artgenossen sind als andere. Viele Probleme sind einfach hausgemacht, wobei es eben auch Hunde gibt, die andere einfach nicht sonderlich mögen...aber zu jedem Topf gibt es einen Deckel und ich habe noch keinen Hund erlebt, der sich mit absolut niemanden versteht, egal ob dieser schon andere beschädigend gebissen oder getötet hat, oft ist es einfach nur eine Trainingsfrage.
    Dazu Bild 8. Mittlerweile läuft er auch ohne Korb ohne Probleme.

  • Bronxter, du hast das gut erklärt. Ich habe das so verstanden : In privatem und dienstlichem Gebrauch sind Hunde gewünscht, die klar im Kopf und zivil-/familientauglich sind. Mit einer guten Ausbildung ist eine gewollte Aggression kein Problem, weil der Hund auf Kommando sofort aufhört. Und die meisten HF betreiben es eh nur auf dem Platz als Sport und die Hunde sind außerhalb des Platzes gar nicht anders als andere Hunde. Richtig?
    Ich verstehe inzwischen auch den Reiz. Den Hund im Trieb hochzuschrauben, ihn richtig zu powern, und ihn dann in erforderlichen Momenten durch einen sehr guten antrainierten Gehorsam wieder runterzuholen. Unserem Rüden würde das bestimmt auch gefallen. Aber ich bin dazu der völlig falsche Typ. Mir reicht es schon, dass der Kerl beim Ballspielen so aufdreht. Der sieht dann keine anderen Hunde mehr, Leckerlies interessieren nicht die Bohne, selbst läufige Hündinnen können ungehindert vorbeilaufen. Ihn dann im Gehorsam zu halten, damit er nicht ungehindert an den Ball springt, ist anstrengend. Wenn ich das auf dem Platz machen würde, wo die Geräuschkulisse ihr übriges tut, wäre ich vermutlich total k.o.
    Lotte spielt auch sehr gern. Aber sie ist dabei lockerer, nicht so angespannt. Die dreht eigentlich nie so hoch, bellt auch nicht dabei.


    Du hast unheimlich schöne Hunde. Ganz tolle Zeichnungen! Und ich finde die Nachzuchttreffen eine tolle Sache. So können die jungen Hunde mal mit anderen Hunden toben und ausprobieren und müssen nicht ständig Angst haben. Zudem ist ja der Austausch und der Vergleich untereinander toll und auch du kriegst so ein Feedback.

  • Genau so :)


    Früher dachte ich auch, dass Diensthunde ganz andere Hunde sind. Dann lernte ich einige kennen, mein Ex war ebenfalls DHF der Bundeswehr. Seinen Hund habe ich das erste Mal bei einer Vorführung gesehen, wo er zivil - und mit Korb gearbeitet hat.
    Ich dachte auch, dass dieser sicherlich aggressiv wäre und man ihn nicht anfassen sollte....bei der Trennung hätte ich den am liebsten behalten :D So ein lieber, toller Hund. Klar im Kopf, sozial verträglich, teils auch mit Rüden, sehr verschmust und offen im Wesen. Sobald es an die Arbeit ging, legte er den Schalter um.
    Auch die Hunde, die ich gearbeitet oder aufgezogen habe und dann Diensthunde wurden, das waren auch alles nette Hunde.
    Beim Ankauf des einen Hundes hab ich mal spaßeshalber gesagt, sie sollen den einen Rüden von mir mit nehmen (der steht natürlich nicht zum Verkauf), der hält auch mal ordentlich gegen....sofortige Reaktion: nein, so was brauchen wir hier nicht.
    Es gibt natürlich auch solche Hunde im Dienst, aber die findet man eher in Spezialkommandos. Rein ins Gebäude, einmal alles zerlegen, raus. Und die werden dann auch ganz anders gearbeitet und haben ein gewisses Naturell....aber die breite Masse braucht so einen Hund nicht.


    Ich weiß nicht, ob es nur ein subjektiver Eindruck ist, aber ich finde, Hunde, die aktiv gegen den HF gehen, sind immer häufiger anzutreffen...und das sind keine Hunde mit gesteigertem Aggressionspotential, auch wenn dies gerne so dargestellt wird, sondern Nervenwracks, die sich, oft fehlgeleitet, nicht anders zu helfen wissen und dies als einziges Mittel ansehen, um Konflikte zu lösen. Und wenn sie dann damit noch Erfolg hatten...wird es schwierig....oft beginnt dann ein ewiger Teufelskreis bis die Hunde dann verscherbelt oder eingeschläfert werden. Sehe und höre das in letzter Zeit immer häufiger...und dann wird damit noch geprahlt, der Hund missverstanden und es beginnt eine nicht endende Gewaltspirale.
    Und solche Hunde braucht auch niemand.
    Ebenfalls häufig anzutreffen sind jene als "Brecher" betitelten, die ihr Aggressionsverhalten aus reiner Unsicherheit heraus zeigen. Richtig aufgebaut, zeigen diese nachher auch eine gute Arbeit, aber das Kartenhaus bricht schnell zusammen, wenn der Druck zu groß wird.
    Da bevorzuge ich doch die kernigen, mit guten Nerven, Selbstbewusstsein, die aus der Ruhe heraus agieren können und von dem, was sie zeigen auch überzeugt sind. Die auch wirklich "dominieren" wollen und oft ihren eigenen Dickschädel haben.
    Doch am liebsten ist mir einer wie mein alter Bub. Die Ruhe selbst, ein tiefenentspannter Hund, den ich überall mit hin nehmen kann (auch in Freizeitparks). Umweltneutral, ignoriert andere Hunde, verträgt sich aber auch gut mit anderen, freundlich/neutral zu Fremden...in der Uni lag er schnarchend auf der Seite während des Seminars. Zur Körung mitten im Ring, während wir warten mussten und andere Hunde bellend dicht vorbei rannten, schnarchte er ebenfalls laut.
    Angebunden neben dem Platz, Schutzdienst, der Hund schnarcht. Kleine Kinder dürfen sein Spielzeug weg nehmen und mit ihm spielen.
    Fremde Besucher werden bekuschelt, zum Spielen aufgefordert und sofort ins Herz geschlossen.
    Und dann ist er dran mit Arbeiten, Schalter wird umgelegt, der Hund explodiert und brennt, steht sich dabei aber auch oft selbst im Weg. Den kann man 24/7 zum Arbeiten raus holen, er baut im Trieb nicht ab, absolut kooperativ und arbeitsfreudig. Im Schutzdienst etwas zu wehrig, da musste viel in die Beute kanalisiert werden (im Zweifelsfall nimmt man auch mal den Richter, wenn der da so im Weg steht....)
    Und bei einem Einbruch mit Überfall verjagte er den Täter erfolgreich. Da war mir auch anders, als nachts plötzlich jemand vor mir stand in meinem Garten und mich dazu aufforderte mit ihm zu kommen...ich hab den Dicken vorher noch nie so wütend gesehen, hielt ihn nur am HB fest...ich brauchte kein Kommando o.ä. geben, er erkannte die Situation und meine Gefühlswelt sofort und schaltete um.
    So ein Hund ist für meinen Geschmack perfekt und ich hoffe, dass ich später wieder so einen bekommen werde.


    Lolu: Also ja, diese Hunde unterscheiden sich im privaten nicht von anderen Hunden.
    So einen Hund wie deinen mag ich auch gerne arbeiten, das sind meist die Besten :) Du kannst es ja einfach mal probieren, dort lernst du auch, wie du ihn am besten kontrollieren und seine Triebe kanalisieren kannst. Keine Sorge, da wird keiner lachen und wenn doch, sind das Idioten, also mach dir da keine Gedanken. Es macht unheimlich viel Spaß mit so einem Hund Unterordnung zu machen.

  • Doch am liebsten ist mir einer wie mein alter Bub. Die Ruhe selbst, ein tiefenentspannter Hund, den ich überall mit hin nehmen kann (auch in Freizeitparks). Umweltneutral, ignoriert andere Hunde, verträgt sich aber auch gut mit anderen, freundlich/neutral zu Fremden...in der Uni lag er schnarchend auf der Seite während des Seminars. Zur Körung mitten im Ring, während wir warten mussten und andere Hunde bellend dicht vorbei rannten, schnarchte er ebenfalls laut.
    Angebunden neben dem Platz, Schutzdienst, der Hund schnarcht. Kleine Kinder dürfen sein Spielzeug weg nehmen und mit ihm spielen.
    Fremde Besucher werden bekuschelt, zum Spielen aufgefordert und sofort ins Herz geschlossen.


    So sollte ein Schäferhund im Alltag meiner Meinung nach auch sein. Bei dem einen Hund liegt solches Verhalten in der Gene, bei dem anderen Hund muß man hart trainieren, um ein solches Verhalten zu erzielen.


    Stadtspaziergänge, Besuch von Kaufhäusern, Kinderspielplätzen, Fußballplätze, Bahnhöfe, Tierpark usw, Konfrontation mit anderen Hunden, Menschenansammlungen, Fahrradfahrern , Skatern, Jogger usw. gehören bei mir einfach zum Trainingsprogramm mit dazu.
    Wenn man das alles vom Welpenalter an trainiert, hat man auch gute Chancen, so einen Hund zu bekommen.

  • Soll ja auch nicht heißen, dass die anderen nicht alltagstauglich sind.
    Nur er ist da doch etwas anders als viele andere. Wie oft sieht man denn auf einer SV Ausstellung oder Körung einen Hund, der mitten im Ring auf der Seite liegt und laut schnarcht? :D Und im nächsten Moment, wenn er dran ist, richtig Gas gibt?
    Meine anderen machen da auch kein Theater, aber sie sind doch etwas anders. Ich glaube, den Dicken muss man selbst erlebt haben, um zu wissen, was ich meine.

  • Der Schutzhundlesport funktioniert ja auch anders herum. Meine alte Hündin brannte für den Sport - und lernte so, sich draussen im Alltag zu zügeln. Auch in hoher Trieblage absolut gehorsam, so funktionierte es bei ihr und machte sie alltagstauglich. Und einen in der Dämmerung an unserem Zaun herumschleichenden Mann hat sie gestellt und verbellt, kam auf Kommando rum - da spulte sie das Gelernte ab.

  • Bronxter : Danke :) . Du hast vermutlich recht. Das könnte ihm wirklich Spaß machen. So tiefenentspannt wie dein Herzenshund ist Ludwig aber (noch ) nicht. Allerdings ist er wirklich "geerdet " , wenn er richtig ausgepowert ist. Am besten schauen uns wir das Training im SV mal an. Ich habe ja hier viel mitbekommen, wie es nicht aussehen darf.
    So ein Hund, wie du hattest, ist ein Traum. Aber vermutlich war er wirklich so entspannt, weil er die Auslastung hatte.
    Du sprachst an, dass immer mehr Hunde ihre Aggression gegen ihre Halter richten. Das Problem heute ist ja wirklich, dass unerfahrene Leute sich Hunde aussuchen aus Arbeitsrassen , weil sie toll aussehen und ein Statussymbol sind.
    Wenn man bei Ebay Kleinanzeigen sieht "Suche Schäferhund " und weiter liest, schlägt man bei einem Großteil der Anzeigen die Hände über dem Kopf zusammen. Kann man da was ändern? Vermutlich nur, wenn Züchter, egal ob sie mit oder ohne Papiere züchten, nachfragen und sich die Leute genau unter die Lupe nehmen. Aber bei vielen spielt nur eine Rolle, dass der Preis gezahlt wird.
    So wird es immer weiter Schäferhunde geben, die, kaum dass sie angekommen sind, weitergegeben werden.
    Heute eine Anzeige: Schäferhund zu verkaufen oder Tausch gegen Handy oder Auto. Da fehlen einem die Worte......
    Peppermint : Das ist wirklich toll, was ihr mit eurer Hündin erreicht habt. Gerade bei nicht so einfachen Hunden geben viele Halter schnell auf. Ihr habt aber den richtigen Weg gefunden. Klasse!

  • Das resultiert aus einem immer dünner werdenden Nervenkostüm und vermutlich, ich weiß nicht wie sie aufwachsen, zu viel Druck und das ganze wurde im Junghundalter wohl auch nicht in die richtigen Bahnen gelenkt, denn da zeigt sich so ein Verhalten meist schon. Da einen Fehler gemacht, kann ich mir gut vorstellen, dass sie sich in diese Richtung entwickeln.


    Ich denke nicht, dass dies etwas mit ebay Verkäufen von Billig Welpen zu tun hat, das wäre nochmal ein ganz anderes Thema. Die Leute, die da überfordert sind, haben meist einen normalen Hund, der nur etwas zu stark geworden ist bzw. aus mangelnder Erziehung den Ton angibt. Diese Hunde kann man sehr einfach wieder in die richtige Bahn lenken. Egal ob sie es aus Unsicherheit machen oder einfach einen auf dicke Hose machen wollen.
    Als Problem sehe ich eben eher die Nervenwracks an, die ohne Vorwarnung wegen Nichtigkeiten auf den HF los gehen (kein Schnapper, sondern mit Beschädigungsabsicht).


    Probier es einfach mal aus, wenn es dir nicht gefällt, musst du ja nicht weiter machen :)

  • ich wollte ganz am anfang mit meiner hündin auch schutzdie machen nur leider musste man sie im so massiv bedrohen um das sie überhaupt auf den arm ging oder mich bedrohen das es mir zufettig war das ich es sein ließ. Hatte auch bedenken das man es dann im alltag schwieriger hat in Situationen wo uns dann doch mal einer zu blöd kommt.
    Vielleicht hätte ein guter helfer das hinbekommen aber den gabs da nicht also blieb es.


    Sie ist aber auch wie bonxter s ihren herzenshund beschreibt. Der größte trubel um sie und sie pennt jeder kann sie anfassen und mann kann überall hingehen
    Aber wen es an den start zum turnier geht und sie rennen und springen kann erkennt man sie nicht mehr wieder.