Wenn fremde Leute das Training stören

  • ich war die erste Zeit, als Argos noch Baby war, ziemlich genervt von vielen Leuten. Jeder zweite fühlte sich verpflichtet mir zu erzählen das er früher auch einen DSH hatte und wie der erzogen werden sollte. Das waren dann die, die es toll fanden das er sie angesprungen hat ?.

    Jetzt, wo er "groß" ist gibt es solche Kommentare nicht mehr.

    Wir wohnen ja auch sehr "dörflich" und viele kennen uns und ich bekomme nur noch zu hören wie hübsch er ist, wie gut er hört und was für ein tolles Wesen er hat.

    Und wirklich niemand mischt sich ein. Alle haben Verständnis wenn ich mal ein paar Minuten brauche um über die Straße zu kommen... bleiben geduldig stehen mit dem Auto und ich bekomme einen "Daumen hoch" wenn er endlich lieb stehen bleibt und gesittet über die Straße geht.

    Radler, Jogger, ältere Menschen im Rollstuhl, Kinderwagenschubser usw bedanken sich wenn ich ihn ins Fuß nehme wenn sie uns passieren.

    Andere HH bewundern, das er, wenn er von deren Hunden angepöbelt wird, kommentarlos an denen vorbei geht.

    Und die, die Angst und Respekt vor ihm haben wegen Größe und Aussehen, gehen uns aus dem Weg... lassen sich aber auch gerne mal zu einem netten Kommentar hinreißen.

    Mir ist jetzt erst aufgefallen, wo dieses Thema aufgekommen ist, wie freundlich und stressfrei wir hier durch den Tag laufen.

    Auch alle Gemeindemitarbeiter sind freundlich und freuen sich wenn sie uns treffen.

    Erst gestern erzählte mir eine andere HH das sie im Rathaus zu hören bekommen hat das ihr Hund draußen warten muss... ich hatte Argos gestern mit im Rathaus und keiner hat was gesagt.

  • Ich glaube, es ist tatsächlich ein Unterschied, ob man in einer kleinen Gemeinde wohnt und sich die Leute eher kennen oder ob man in einer größeren Stadt wohnt. Denn in der Stadt ist es doch anonymer und so können die Besserwisser auch ungehinderter ihre Meinungen verkünden.

  • es gibt hier bestimmt auch "blöde" Leute... aber ich bin im allgemeinen ein sehr positiver Mensch und wirklich immer freundlich. Da muss mir schon einer sehr dumm kommen das ich böse oder genervt bin.

  • Ich wohne in der Hauptstadt.

    Ich habe mir schon einiges eingefallen. Bei mir zieht immer:

    sehr schroff zurück:


    "Hat Sie jemand um Meinung gefragt? Als Hundetrainer/Polizeihundeausbildner (da lasst du dir etwas einfallen) habe ich mehr Ahnung, oder sind Sie auch vom Stadt zertifiziert?!.. immer diese Besserwisser"

    Das ganze schön laut das jeeeeeder in der Nähe es hört und dem Blödmann das ganze gaaaanz schön peinlich wird.

  • Argos


    Ja das finde ich an meinem auch so toll, das er brav ist bei Radlern und Joggern und Kinderwagen. Die Leute sagen auch ganz lieb Danke


    ausser ein Typ letztens hat mich überrascht mit dem Rad und wir hatten lange Leine. So schnell konnte ich garnicht reagieren und der Hund hat sich auch nicht für ihn interessiert. Er sagte dann “ dummer sau” zu mir. Er musste um uns rum fahren.

    Ich dachte mir nur was für ein

    A...

  • Ana...

    Jetzt mal eine Aussage von mir, für die mein Mann mich steinigen würde ?.

    Wenn jemand so reagiert wird mein Mann immer ganz schnell böse... und ich sage dann immer gerne das ich glaube das das eigentlich ein ganz Lieber ist und wir doch gar nicht wissen was er vielleicht gerade erlebt hat.

    Vielleicht ist ihm grade gekündigt worden...etc.

    Dann wäre ich auch nicht gut drauf.

    (? dann flippt mein Gatte förmlich aus ???)

    Aber bei allem Verständnis für eventuelle Situationen anderer Menschen meinerseits möchte ich trotzdem nicht so angeblufft werden.

    Hier im Ort gibt es einen alten Mann mit einem DSH.

    Einmal bin ich (schon etwas länger her) mit meinem Labbi im eine Ecke gekommen und wurde von ihm angebrüllt. Leider weiß ich bis heute nicht was er gebrüllt hat oder warum er es tat.

    Alle HH die ich hier kenne erzählen er ist ein A....lo... und er misshandelt seinen Hund der extrem bissig ist.

    Letztens kam er mir entgegen und ich habe einfach mal ganz freundlich gegrüßt und gefragt wie es ihm und seinem Hund geht.

    Und siehe da... anstatt ausfallend zu werden fing er fast an zu weinen.

    Wir haben uns lange unterhalten.

    Er ist sehr arm und sein Hund hat schlimm HD... und es tut ihm so leid dass er dem Hund keine OP bezahlen kann. Er hat außer dem Hund niemanden.

    Sein Rex ist dann auch zu Argos hin... was der Mann erst nicht erlauben wollte... hat geschnuppert und ist wieder weg. Argos war ganz ruhig und lieb und Rex auch.

    Manchmal steckt halt hinter offensichtlichen Idioten auch eine traurige Geschichte.

  • Bei uns fragen die meisten Jogger ob sie weiterlaufen sollen oder lieber gehen sollen...

    Argos: klar, verständlich, aber trotzdem kann man, finde ich einfach vernünftig wenigstens guten Tag und tschüss sagen und nur weil man einmal was blödes erfahren hat, sollte man nicht allen Leuten von vorne rein doof entgegen kommen. Damit tut man sich doch selbst keinen gefallen. Klar. Das Umfeld ist dann ganz schnell mit was für nen a.... etc. Aber weiß nicht. Habe es hier allerdings auch schon erlebt dass hier solche Leute gefühlt den glauben an die Gesellschaft verloren haben. Schade ist so etwas!

  • ich bin auch grundsätzlich der Meinung das man sich benehmen sollte.

    Aber wie auch bei Hunden ist es bei den Menschen leider so, das nicht alle gut sozialisiert sind ?

  • Glaube ehrlich gesagt nicht das das wirklich am Antiautoritärem liegt. BZW das die Eltern wirklich antiautoritär erziehen würden. Von wem weis man denn schlussendlich wirklich wer da antiautoritär erzieht und wer nicht?


    Nenene. Die gesamte Gesellschaft hat ein Problem. Besser gesagt viele,viele Kleine und Größere. Wo Eines in´s Andere greift. Was aber ,zumindest in seiner Ganzheit gesehen niemand interessiert. Einfach weil die Wirtschaft von dem ihr einzig angemessenen Platz (nämlich einem der Gesellschaft dienenden) auf einen überhöhten (nämlich die Gesellschaft führenden) Platz empor gehoben wurde.

    Nicht zuletzt von den Politikern,die wir wählen. Und nicht zuletzt von uns selbst,weil wir jahrelang die Lohnarbeit ja als das "Allerwichtigste" gesehen haben-und wohl auch heute noch sehen. Und natürlich auch von der die Demokratie unterhöhlernden Wirtschaft selbst,die,wenn sie tun und lassen kann was sie will und die Representanten des "Souveräns" in der Tasche hat,noch viel mehr Profit machen kann. Das ist das Einzige was zählt.


    Wenn eine junge Frau bei einem von ihr selbst verursachten Unfall das Sterben ihrer Schwester filmt und bei Facebook reinstellt,dann liegt das doch nicht an einem antiautoritärem Erziehungsstil. Sondern an denselben Grund wieso Leute heute nicht mehr telefonieren,sondern sich-völlig absurd(!)- Sprachnachrichten schicken. Die gesamte Kommunikation,das Selbstbild,ist nur nach außen gerichtet. Und ich meine damit keine Extrovertiertheit,sondern das ständig unter Beobachtung stehende. Das ständig Bewertende.Von Anderen. Es geht nicht mehr um Selbstreflektion,sondern nur darum wie Andere einen sehen. UND das man von Anderen (überhaupt)wahrgenommen wird. Was ansich schon eine Wertung ist. Auch ohne "Likes". Sprachnachrichten spielen mit in diese Problematik. Es gibt keine Konzentration,keine Auseinandersetzung mit dem Gegenüber zu einem Zeitpunkt wo man sich eben trifft,mit den Aussagen die getätigt werden,sondern nur noch dann,abgehakt,wenn man es hören möchte. Und dann nochmal,wenn man sich dazu äußern möchte. Nachdem man was anderes gemacht hat. Nachdem man sich was cooles überlegt hat. Wenn man eben die Lust dazu hat. Oder gerade den Nerv. Oder gerade die Energie. Und wenn nicht? Auch egal. Man ist ja stets verfügbar. Wissenschaftlich ist dieser Teil der Problematik längst erkannt worden. Geändert wird daran aber garantiert nichts. Da kann sich der Lehrausbilder auch noch 5x darüber wundern das die Lehrlinge weder belastbar sind,noch sich längere Zeit konzentrieren können. Weder zuhören können noch Informationen zügig verarbeiten können. ...sehr wohl "kann man" aber Internet chatten,daddeln und TV schauen zugleich.... Und die Überflutung mit (zumeist völlig unwichtigen) Informationen wird gar nicht als Solche wahrgenommen. Man kann ja abschalten. Oder switchen. Auserdem bekommt man Dank eines-bewertenden- Computers über Algorithmen immer genau das was man lesen möchte. Jedenfalls ist genau diese Informationsflut,nicht nur an Input,sondern auch gerade von jenen die ihre Selbstbild so derart nach außen richten (müssen-um geklickt zu werden),also an Output ,das Öl der neuen Zeit. Daten! Daten und nochmal Daten! Algorithmen zeichnen einfach alles auf. Und sie "errechnen" über Korrelationen einfach alles UND.....bewerten.... Zum Beispiel ob man an der Kasse im Sporthaus dieselben Ratenzahlungsangebote bekommen kann,wie der Kunde vor einen.


    Oh Bewertungen....man kann unendlich weitermachen. Die Wirtschaft bewertet ständig. Und wenn sich die Wirtschaft-nicht zuletzt durch den auch noch als "gemeinnützig"(die Stiftung) geltenden-Bertelsmann Konzern (der übrigens von der Milliardärsfamilie Mohn geleitet wird)- in die Bildung einkauft,dann wird eben auch jene-und zwar marktkonform- bewertet. Mit PISA. Und da gewinnen dann so Länder wie jene die die höchste Kinderselbstmordrate weltweit aufweisen. Korea. SÜD! NICHT Nord! Wo Kinder gnadenlos in ein Leistungssystem gepresst werden. Nicht zuletzt von ihren Eltern. Wer nicht leistet -und was Leistung ist bewertet freilich,man ahnt es schon,die Wirtschaft!- fällt durchs Raster. Ganz nach unten. Und es wird alles dafür getan das die Sozialsysteme erkalten. Natürlich. Denn das schafft Druck auf ein Arbeitsmarktsystem welches ebenfalls dem Angebot und Nachfragesystem unterliegt,sprich,wo NIEMALS alle ihre Arbeitskraft verkaufen werden können. Auch noch nie haben. Auch nie sollen. Ausgerechnet China hat sich entsetzt von der PISA Bewertung losgesagt,als sie die Auswirkungen auf ihr Schulsystem inklusive die ihrer Kinder (die zum Beispiel nicht mehr selbstständig Denken durch geänderte Prioritäten im Lehrplan um PISA gerecht zu werden=O.T. eine der Begründungen!). Und hier? Hier gehen scheinbar immer mehr Eltern dazu über mehr oder weniger bewusst die Hausaufgaben für ihre Kinder zu machen. Hauptsache gute Zensuren! Für später! Nur das sich auch da wieder der Lehrausbilder wundert wieso ein Abiturient einfachste Dinge dann doch nicht kann und das Abitur schon lange nicht mehr als ein Qualitätszeugniss gesehen wird.


    Achja die Eltern. Wenn man Glück(?) hat sind sie noch zusammen. Organisationstechnsich vereinfacht das vieles für die Eltern. Zumeist sind es alleinerziehende Mütter. Nichts gegen solche! Ich war damals froh als es endlich soweit war das mein Vater ging. Und ich kenne wirklich viele die sich regelrecht aufopfern für ihre Kinder. Im Gegensatz uz den in der Regel sich selbst völlig maßlos überschätzenden Vätern und deren "Beiträge". NUR ist es eben auch maßlos schwer 24/7 alleine für ein Kind da zu sein. Immer die Nerven zu bewahren. Immer angemessen zu reagieren. Dennoch den Kind etwas bieten zu können. Es wird ja bewertet. Von den anderen Kindern. Was es trägt. Ob es an Veranstaltungen der Klasse mit teilnimmt und ob es mal nebenher ein paar Chips nach der Schule kaufen kann,womit es wieder teilhaben kann an der Konsum,-hoppla..... Freizeitgestaltung der heutigen Zeit. Auf Bäume klettern,Räuber und Gendarm oder Fussball zwischen Wäschestangen spielen ist ja heute nicht mehr.

    Dummerweise ist aber das HARZ so berechnet das es bei 20 Euro weniger zum verhungern führen würde,bei 20 Euro mehr jedoch den Hartzern genug Energie verschaffen würde um auf die Barrikaden zu gehen. ABER....man hat ja noch die ARGEn. Die traktieren dann die gestressten Mütter noch zusätzlich,das sie arbeiten sollen um nicht "dem Staat auf der Tasche zu liegen".

    Obwohl immerhin doch deren Kinder - die nationiale,zensierende "Verteidigungs"trulla hats ja schließlich vorgemacht- später mal die Ressourcen "verteidigen" könnten,die uns per Landesgrenze nicht gehören. Jedenfalls haben dann die Mütter die dem nachkommen zusätzlich zu wenig Nerven,auch noch wenig Zeit für ihre Kinder. Sozial ist schließlich was Arbeit schafft! Und vielleicht sind sie noch beziehungsgeschädigt. Was deren Eltern vielleicht auch schon waren. Da aber aus wieder anderen Gründen. Und dann müsste man ja schon wieder von über Generationen weitergegebene Traumatas reden......

    Aber hey. Das Arschloch im Wandschrank -ganz früher mal Hexen,dann Juden und auch mal unter der "roten" Regierung "ich-werde-nie-vergessen-wo-ich-herkomme-Schröder" die Arbeitslosen-ist ja längst schon präsentiert. Und allen voran der sächsische Mitlife-Crisis Ossi vergisst anbei,das seine Generation,oder die nur etwas vor ihm,selbst nur wegen Reisen und Bananen,also aus wirtschaftlichen Gründen,in den Westen migriert ist. Schlimmeres blieb jenem-also dem Westen jetzt-nur durch die Beitrittserklärung des Ostens erspart. Andererseits musste zumindest der normale westl.Steuerzahler dann für den Aufbau der Infrastruktur Ost bluten. Die Wirtschaft dagegen hat -wiedermal-einen Reibach gemacht. In vielerlei Hinsicht.


    Eine schier unendliche Geschichte........
    Ich denke jedenfalls nicht das "unsere" -ich habe ja keine- Kinder ein antiautoritäres Problem hätten.oO

  • Ich kenne im bekannten Kreis kinder die mit dieser Erziehungs Methode aufwachsen und es sind wirkliche Monster. Ohne Übertreibung eine Katastrophe.


    Man darf ja heutzutage als Eltern nichtmal nen klaps geben ohne das das Jugendamt vor der tür steht :S

  • twosouls, wow, wäre dein Beitrag ein Essay, hättest du dir damit eine echt gute Note gesichert.?

    Tja, das Thema Kinder....und Hunde.

    Sicher spielen alle genannten Aspekte eine Rolle. Das Ergebnis ist eine Rücksichtslosigkeit,die oft sprachlos macht. Mitgefühl endet an der Haustür. Statt zu helfen, werden Unfälle gefilmt. Täglich gibt es Nachrichten aus dem reichen Deutschland, dass Tiere jeden Alters grausam ausgesetzt oder entsorgt werden. Dass Kinder ohne Essen in die Schule gehen, alte Menschen ohne Angst nicht mehr auf die Straße gehen.....

    Mit unseren Hunden halten wir es so: Man muss uns und unsere Hunde nicht mögen. ABER wir bemühen uns, dass unsere Hunde möglichst nicht der Auslöser sind für Streitigkeiten. Ich freue mich über Komplimente. Wenn es um Kritik geht, muss sie Hand und Fuß haben. Pauschalaussagen können mir den Buckel runterrutschen.