Hund zieht an der Leine

  • Orte ohne Ablenkung zu finden ist nicht einfach.

    wir haben einen asphaltierten Parkplatz genommen

    es ist aber schon ein gewaltiger Unterschied bei der Größe des Hundes. Schäfi hab ich ja die Hand schon am Kopf bzw. auch die Leine hat nur 20cm - er hat nicht viel Möglichkeiten - bei den kleinen Rassen ist die Leine autom. 1m lang - aber wenn man wie im Film an der Mauer läuft, geht das schon etwas leichter

    ich hab ja meistens das Anhalten praktiziert und Roopa mußte rückwärts laufen und es geht erst weiter bei Blickkontakt - bei so kleinen Rassen, alles viel schwieriger ....

  • Hi,


    war zwar mühsam, aber inzwischen geht er, auch bei Ablenkung recht gut an der Leine: Er zieht > ihn dann an der Leine zu sich holen und ihn kommentarlos nach hinten schieben. Dann solange warten, bis er keine Anspannug mehr zeigt, nicht mehr anch vorne will. Dann auf Blockkontakt warten und weiter gehts. Das immer wieder wiederholen- Irgendwann wurde das selbst Gaius zu doof und er gab auf. Aber natürlich gibt es noch Situationen hoher Aufgeregtheit, in denen wir das noch machen müssen. Wenn ich merke, dass Anspannug in ihn kommt und er gleich ziehen wird, mache ich "Schschschsch". In gesteigerter Form dann ein "SchschschT". Darauf regaiert er schon recht gut.

    Das Anhalten/Umdrehen haben wir anfangs auch versucht. Allerdings machte er sich da irgendwann ein Spiel draus und es sah aus, als würden wir einen Tanz einstudieren. Irgendwas habe ich da falsch gemacht. Egal, die obige Methode funktioniert bei uns eh besser:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • jeder muß seinen eigenen Weg finden und dann viel Geduld haben und nicht aufgeben

    Da hast du vollkommen recht. Nur das große Problem ist, daß man erst mal den eigenen Weg finden muß.



    Ich habe das Blocken wie in diesem Video gemacht. Ich habe allerdings keinen großen Knüppel genommen, sondern einen dünnen Zweig. Wenn dann noch einige Blätter an dem dünnen Zweig waren, hat er eine größere Wirkung gehabt als ein dicker Knüppel.

    Selbst wenn ich durch die Innenstadt lief und meinen Hund mit dem Zweig korrigiert habe, wurde ich nicht als Tierquäler beschimpft. Einmal hatte ich eine Peitsche zum Blocken genommen und bekam dann auch gleich Ärger mit aufgebrachten Passanten.:(

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    Interessant finde ich auch die Ansichten der Maja Nowak. Sie arbeitet wenigstens noch mit richtigen Problemhunden in ihren Videos. Die Hundeflüsterin benutzt beim Blocken auch einen Stock als verlängerten Arm.

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    Sich "Respekt und Vertrauen gegenüber seinen Hund verschaffen" lautet die Zauberformel in der Hundeerziehung.

  • Nur dasgroße Problem ist, daß man erst mal den eigenen Weg finden muß.

    genau - oder genauer gesagt, man muß lernen auszusortieren: youtube, tv, forum, Trainer --> hunderte von Meinungen. Sich davon nicht verrückt machen lassen, sondern systematisch vorgehen und aussortieren und später nochmal korrigieren .

    Interessant: vor ein paar Jahren gab es kein Internet und das TV hatte auch nur 2 Programme - da holte man sein Wissen aus dem direkten Umfeld .....

    Die ZDF-Trainerin hab ich mir auch mal alle Filme angesehen - sehr interessant - ich glaube aber, es wird nichts mehr ausgestrahlt ...

    Die Trainerin im ersten video find ich nicht gut, weil sie viel redet und trainierte Hunde hat

  • keinen großen Knüppel genommen

    das habe andere Trainer auch schon gemacht - es verhilft einem zu einem aufrechteren, selbstbewußteren Gang und lässt sich nicht so leicht umstimmen - der Hund nimmt meinen Schritt dann leichter an - vorausgesetzt er hat schon erkannt, daß ich auch da bin - denn diese Feststellung, daß der Hund mich erkennt, Blickkontakt aufnimmt, kommt ja vorher - ich habe dies mit meinem selbstgebauten Halti gemacht wo ich die Nase ohne Aufwand/Zug an meinem Knie habe mit Blick zu mir

  • Hi,


    das mit den Hilfsmitteln ist so ne Sache: Meine verstorbene Oma hatte, als sie nicht mehr so gut laufen konnte, immer ihren Spazierstock genommen, um den Foxterrier einzubremsen. Das führte dann dazu, dass der immerzu im Slalom um den Stock herum vor ihr her lief. Sah zwar lustig aus, war aber nicht wirklich effektiv...


    Will damit nicht sagen, dass das nicht funktionieren kann - hatte selbst anfangs überlegt, einen Halti zu besorgen - aber die Idee unserer Hundetrainerin, alles mit wenig Sprache, dafür aber mit umso mehr Körperkontakt zu machen, leuchtet mir ein. Auch wenn der Vergleich natürlich hinkt: Hunde nutzen untereinander ja auch keine Hilfsmittel sondern vor allem ihren Körper. Mir scheint, dass Hunde diese Körperlichkeit (zumindest gilt das für Gaius) auch gut annehmen und verstehen.

    Andererseits ist halt wirklich jeder Hund, jedes Herrchen anders, zudem ist das mit dem händischen Zurückholen in der Tat körperlich anstrengend. Und das nicht nur für den Hund...


    Maya Nowak finde ich auch interessant. Nicht unbedingt weil ich diese Rudelstellungstheorie einleuchtend finde, aber ihr Ansatz bietet ja noch weit mehr. So habe ich von ihr durch ihr Buch vor allem gelernt, mehr auf, ich nenns mal "telepathische" Kommunikaiton zu achten. Ich kann damit natürlich Gaius nicht steuern wie mit verbalen Kommandos, aber da ist wirklich eine Art Verbindung zwischen Hund und Herrchen auf dieser Ebene, die man nutzen kann.


    Überhaupt denke ich inzwischen, dass gute Hundeerziehung zu 20% aus Methoden und zu 80% auf Persönlichkeit basiert. Ich habe mir, bevor Gaius zu uns kam, so viele unterschiedliche Ansätze angeschaut, angelesen und mir ist dabei aufgefallen, dass viele dieser Trainer gut mit Hunden auskommen, obwohl sie vollkommen unterschiedliche Ansätze haben. Von Nowak über Milan, hin zu Schröck oder Fauser, von Hundehaltern "vom alten Schlag" bis hin zu wissenschaftlich fundierten Methoden der (meist positiven) Verstärkung. Persönlichkeit aber kann man schwer trainieren.

    Es ist auch hier ähnlich dem Schulunterricht: Selbst die besten Arbeitsblätter, der super vorbereitetete, durchdidaktisierte Unterricht funktioniert nicht, wenn es auf der Beziehungsebene nicht stimmt, wenn es dem Lehrer an (authentischer) Persönlichkeit mangelt. So ist es mE auch mit Hunden. Merke das auch an mir selbst: Bin ich innerlich ruhig und sicher und srahle das auch aus, ist Gehrosam kein Thema: Gaius orientiert sich einfach an mir, ohne dass ich viel sagen muss. Bin ich selbs unsicher, gestresst, nicht voll und ganz beim Hund, ist er auch nicht voll und ganz bei mir (körperlich wie geistig) und umso mehr muss ich bewusst erziehen, Kommandos geben, etc. Und umso schwieriger wird das Ganze.

    Vielleicht bringt es daher mehr, an sich selbs zu "arbeiten" als immer neue Methoden auszuprobieren.



    Liebe Grüße

    Lupus

  • - Andererseits ist halt wirklich jeder Hund, jedes Herrchen anders

    - gute Hundeerziehung zu 20% aus Methoden und zu 80% auf Persönlichkeit basiert.

    - Es ist auch hier ähnlich dem Schulunterricht:

    - Vielleicht bringt es daher mehr, an sich selbs zu "arbeiten" als immer neue Methoden auszuprobieren.

    an sich selbs zu "arbeiten" bzw. zu schauen was bin ich selbst für ein Trainer?


    kann ich voll und ganz unterschreiben !

  • Selbst die besten Arbeitsblätter, der super vorbereitetete, durchdidaktisierte Unterricht funktioniert nicht, wenn es auf der Beziehungsebene nicht stimmt, wenn es dem Lehrer an (authentischer) Persönlichkeit mangelt.

    In meinem letzten Beitrag hatte ich folgendes geschrieben:

    Sich "Respekt und Vertrauen gegenüber seinen Hund verschaffen" lautet die Zauberformel in der Hundeerziehung.

    In sofern gehen unsere Meinungen doch gar nicht so weit auseinander.






    aber die Idee unserer Hundetrainerin, alles mit wenig Sprache, dafür aber mit umso mehr Körperkontakt zu machen, leuchtet mir ein.

    Der Stock dient doch nur als Verlängerung des Arms und ist auch eine Art Körperkontakt.

  • Dieses Video zur Leinenführigkeit finde ich auch ganz gut. Das Blocken wird hier sehr gut erklärt.

    Und man muß das Knurren lernen.;)


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    So arbeite ich auch mit Charly. . Charly läuft schon ganz gut, inzwischen auch mit langer, durchhängender Leine, nebenher. Geht er dann doch mal auf Zug mache ich einen Richtungswechsel bzw. eine 360 Grad-Kehre usw.

    ABER: Dies funktioniert bei uns momentan nur ohne Ablenkung bzw. auf dem Heimweg. Diese Methode erfordert Geduld, doch sie funktioniert.? Den Hund zurück ziehen bringt nichts, da Zug nur Gegenzug provoziert. ?

  • Also auch mit der Vorahnung, dass ich jetzt gelyncht werde, gebe ich nun meinen Senf dazu. Dazu muss ich sagen, dass das sicherlich bei uns kein Usus ist und ich prinzipiell Gewalt ablehne. Also wir hatten unser Theater mit Lupin da wir früher nie mit Leine gegangen sind. Fazit- er hat natürlich nie einen Anlass gehabt sich damit zu befassen. Tja das haben wir mal verkackt.


    Einige Monate haben wir so ziemlich alles durchprobiert, von Blocken über "gscht" bis zu Leinenruckeln und Umdrehen oder Stehenbleiben. Nichts. Ein paar Meter hats geklappt und dann ist er wieder Vollgas in die Leine gegangen. Das hatte zur Folge, dass wir ihn nur noch mitgenommen haben damit wir trainieren können- sprich: keine Stadt oder sonstige Spaziergänge. Diese Trainings waren furchtbar und meine Schulter tut jetzt noch weh, wenn ich dran denke. Es kam der Tag wo so ziemlich alles schief gelaufen ist was schieflaufen kann. Krank, Nachtdienst, viel Arbeit, kein Schlaf, Streit zu Hause, Hunger und Wetter war schlecht. Als Krönung- Lupin hängt mit seinen 32 kg in der Leine. Nach 10 Minuten umdrehen, "gscht" zischen und blockieren, stand ich da, er in der Leine wie in der Hängematte und auf einmal waren die Nerven weg. er hat einen Schnalzer mit der Leine auf den Hintern bekommen. mea culpa. Lupin dreht sich entsetzt um und starrt mich an als ob ich sämtliche Hundegötter verspottet hätte. Ich hatte sofort ein schlechtes Gewissen, da er natürlich nichts für meine schlechte Laune kann und er nur deshalb zieht weil ich unfähig bin. Auf einmal gehe ich weiter und er geht an der lockeren Leine, mind. ein Ohr schaut zu mir und er reagiert sofort auf "gscht!". Ohne Worte.


    Ich kann nicht sagen, ob er jetzt jedesmal Angst hat oder ich einen Weg eingeschlagen hab sich als fatal erweisen wird.. aber ganz ehrlich- ich kann mit meinem Hund endlich in die Stadt gehen, sogar durch die Stadt! an einem Samstag, ohne dass es komplett ausartet. ich kann endlich Spaziergänge machen die ich genießen kann und da die leine auch lange ist, kann er schnuppern wo er will. früher hätte die leine 20 meter lang sein können- er wäre drinnengehängt.


    Vielleicht hab ich mir selbst damit ein Ei gelegt .. aber nach Monaten üben und trainieren, Konsequenz und Geduld, und es tut sich einfach NICHTS obwohl er es wissen müsste.. nein tut mir leid Lupin, ich bereue nichts. Der Schnalzer am Hintern war sicher nicht die feine Art aber vielleicht braucht ein (damals) 9 Monate alter Rüde die Erinnerung daran, dass stures Nichtbefolgen auch Folgen hat die Wehtun.


    Ganz wichtig- es war EIN schnalzer, ich prügel ihn nicht durch die Straßen oder sonst was. das war einmal ! und es ist absolut keine Empfehlung dem Hund wehzutun !! die tipps und das Video sind klasse um den Hund zu vermitteln was du überhaupt von ihm willst. ich wollte nur damit sagen, dass nur weil ein Hund dann weiß was er tun sollte- das noch lange nicht machen muss.

  • entspanne dich.... Das habe ich bei Argos auch schon gemacht . Hat garantiert nicht weh getan... war nicht mehr als wenn ich ihn mit den Fingern in die Seite stubse.

    Ich wusste auch keinen Rat mehr will er vollkommen auf Durchzug gestellt hat.

    Solche Situationen habe ich auch immer noch mit ihm aber meistens bleibe ich enorm gelassen.

  • Kann ich nachvollziehen. Ich hatte teilweise auch solche Momente, wo ich ihn sonst wo hin hätte treten können.? Die Zieherei geht ganz schön auf die Knochen. ? Aber ich habe mich zusammen gerissen, immer im Kopf, dass er noch jung ist und er/ich lernen muss. Aber die Konsequenz für ihn war den Rest des Weges keine lange Leine, kein Schnüffeln, keine Ansprache, sondern nur stur laufen und er musste folgen. Fiel mir auch nicht schwer, da ich richtig sauer auf ihn war. Das hat er auch gespürt. Das mache ich auch heute noch, wenn er nur auf Zug geht und mich damit zur Weißglut bringt. Doch in letzter Zeit läuft er gut, wobei es mir egal ist, ob es durch die Übungen oder die zeitweilig kurze Leine besser geworden ist. :)?