Beißhemmung bringt mich noch zum Verzweifeln

  • Halli Hallo,


    Ich bin's mal wieder :)


    Seit vier Wochen nun lebt eine kleine Hochzuchtwelpin bei uns. Sie wird die Tage 14 Wochen alt. Sie lernt wahnsinnig schnell und ist eine selbstbewusste junge Maus.


    Da sie anfangs leider nicht so gesund war, durfte sie bis zur 13. Woche keinen Kontakt zu Artgenossen haben - jetzt kennt sie noch keine anderen Hunde und als wir vergangenen Samstag das erste mal in der Welpengruppe waren, und auch sonst überall wird die Problematik sehr deutlich: sie bellt andere vierbeinige Vertreter gehörig und ausdauernd mit aufgestellten Nackenhaaren an. Gut, echt dumm gelaufen. Das üben wir jetzt aber. Gehen jetzt zu zwei Welpengruppen und unter der Woche darf ich mit der Kleinen bei andern Gruppentrainings nebenan mit der Welpin ein paar Übungen machen.. ich hoffe, das bekommen wir bald in den Griff, sie ist ja noch jung.


    Ein viel blöderes und für uns belastenderes Problem ist die fehlende Beißhemmung... wenn die kleine Maus nicht gerade komplett müde und fertig ist, beißt sie alles an. Möbel, Decken, ihre Box, vorzugsweise unsrere Hände und Füße, beim Tragen schnappt sie sogar manchmal ins Gesicht. Wir haben schon so viel probiert. Ignorieren / Abbruch bringt nichts, da rennt sie uns entweder hinterher und "setzt nach" oder direkt zu einem ihr verbotenem Möbel und beißt da rein. Schnauzengriff funktioniert nicht, macht sie nur noch wilder. Momentan nehme ich sie jedes mal wortlos, trage sie in ihre Box, mache zu und gehe weg von ihr (aber Sichtweite)... Sie knabbert dann ihre Box ganz heftig an. Nach 10 Minuten hat sie sich dann oft beruhigt und schläft.

    Sobald sie ausgeschlafen ist, also besonders morgens beim Raustragen (Wir haben Treppen), im Spiel, wenn sie überdreht ist oder wenn sie frustriert ist, weil sie z.B. gerade keine Aufmerksamkeit bekommt... immerzu schnappt sie nach uns. Wir machen uns echt Sorgen, ob das ihre Problemlösungsstrategie ist und wir uns da eine "Beißerin" ranziehen.... es wird halt auch nicht besser und jetzt ist sie schon einige Zeit bei uns.


    Im Wurf war sie übrigens die frechste von allen und hat da schon immer ihren Geschwister gehörig in den Hintern gebissen :evil:


    Ist dieses extreme Schnappen (bei Schäfis) normal? Wann hat das bei euch aufgehört? Wie seid ihr damit umgegangen?

  • Hallo und herzlichen Glückwunsch zu dem kleinen Krokodil ?

    Argos hat am Anfang auch viel gebissen... wenn er auf den Arm war auch ganz plötzlich ins Gesicht.

    Aber das gibt sich. Dauert halt und ihr müsst hartnäckig bleiben.

  • Herzlichen Glühpunsch zur Schnappschildkröte ^^

    Tief durchatmen und Kaffee trinken. Wird alles besser. Zum beissen, hat es bei Mylo auch nichts gebracht aufzuschreien, schnautzengriff etc... das beste war ruhig zubleiben, zähne zamzubeissen und über ein "sachte kleiner mann" das aufzulösen und zu entspannen, dann ist er auch runtergekommen und hat meistens aufgehört. Falls er nicht aufgehört hat hab ichs beissen unterbunden und bin dann weg gegangen wo er mich ned erreichen kann und ignoreren. Denk das einsperren wird sie nicht verstehen. Sowas verknüpft sie glaub ich dann eher weniger als konsequenz vom beissen.

    Mylo knabbert übrigends immer noch an den händen, aber ganz sanft. Wills ihm auch ned ganz verbieten weil was soll er denn sonst machen ohne hände^^ ist beim kuscheln mit ihm find ich nicht störend und er kann seine zuneigung so auch ausdrücken :)


    Ohren steif halten und weiter machen :D

    Zum Hunde problem kann ich leider nix sagen da mylo mein erster eigener hund ist

    Und er eher der 4beiner fanatiker ist und unbedingt hin will zum spielen.

  • Ich laboriere ja auch mit der Beißhemmung herum, wobei mit der Zeit wurde es echt besser. Bei uns hier ist es sehr ähnlich, Schnauzengriff etc. stachelt ihn nur noch mehr auf. Ich beende die Situation und gebe ihm kurz Zeit. Meistens wird es dann besser. Wenn er sehr aufgedreht ist spiele ich grundsätzlich nur mit einem Spielzeug und nicht mehr mit meiner Hand. Ich trainiere gerade mühsam wieder die Box ein, da ich ihn mal als Bestrafung zu früh hinein verfrachtet hatte. Thema allein zu Hause sein in einem anderen Faden ist da auch sehr empfehlenswert sich anzuschauen. Es kann sein, dass deine kleine die Box nun mit negativen Erfahrungen verknüpft.

    Ich versuche jetzt mehr auf Futterbeutel Spiele oder Suchspiele zu gehen und Zerrspiele auf ein Minimum zu beschränken.

    Wichtig ist finde ich, dass wir uns hier mit den kleinen Schnappschildkröten helfen und uns gegenseitig Mut zu sprechen.

  • Hi,


    ich wiederhole mich ja, aber ich würde auf alle Helfer verzichten: Keine Box, kein Wegsperren, dafür RUHE ausstrahlen und mit dem Hund zusammen sein so viel es geht. Gemeinsam "runterfahren". Mal ausprobieren: Wenn möglich, einfach ein paar Stunden mit dem Hund (Körperkontakt) ruhen.


    Eventuell tauschen, also ihm einen Knochen geben, wenn er grad am Knabbern ist an anderen Sachen oder kröpersprachlicher Abbruch.


    Ansonsten einfach, auch wenns schwer fällt, abwarten, bis der Kleine nicht mehr ganz so wild ist - das wird mit der Zeit!:)



    Liebe Grüße

    Lupus

  • Lupus ich will die Box nicht wegen frechem Verhalten nutzen, den Fehler hatte ich ja gemacht. War einmalig und absoluter Bockmist. Die Box soll bei uns sein Ruheort wenn möglich werden. Elli durfte und hat überall entspannt geruht. Wenn er entspannter wird darf er das auch gerne tun. Aber da ich hier einen sehr schisshaften Hund zu haben scheine braucht der Hund einen absolut sicheren Rückzugsort, an dem er sich auch entspannen kann.

    Körpersprachliches arbeiten gefällt mir auch besser.

  • Hi,


    ich wiederhole mich ja, aber ich würde auf alle Helfer verzichten: Keine Box, kein Wegsperren, dafür RUHE ausstrahlen und mit dem Hund zusammen sein so viel es geht. Gemeinsam "runterfahren". Mal ausprobieren: Wenn möglich, einfach ein paar Stunden mit dem Hund (Körperkontakt) ruhen.


    Eventuell tauschen, also ihm einen Knochen geben, wenn er grad am Knabbern ist an anderen Sachen oder körpersprachlicher Abbruch

    Hey Lupus, ich verstehe vollkommen was du meinst und bin auch der Meinung, dass die Maus lernen muss, überall runter zu fahren und sich mit der Situation auseinanderzusetzen. ABER wenn sie überdreht ist, bzw. ihre 5 Minuten hat, ist sie körpersprachlich nicht zu beruhigen. Sie greift uns regelrecht an. Füße, Hände, Beine, Brust, Rücken, Klamotten... Ich hab schon versucht, sie zu halten oder sie auf den Rücken zu legen und einfach mal festzuhalten, aber das gefällt ihr gar nicht und es entsteht Frust auf allen Seiten. In der Box fährt sie runter und kann sich entspannen. Wenn sie müde ist, geht sie oft freiwillig rein, wenn der Punkt überschritten wurde und sie überdreht, kommt sie von allein nicht auf die Idee - und bevor wir uns vor unserem Welpen "retten" müssen, geb ich ihm eine Auszeit, lass sie 10 Minuten runterfahren - dann schläft sie eh meistens und ich mache die Box wieder auf. In den Momenten, in denen es geht, versuchen wir diese Attacken natürlich ohne Hilfsmittel auszusitzen und ihr zu verdeutlichen, dass wir das nicht wollen, aber sie ist dann schnell gefrustet und rennt jaulend zu den Möbeln oder anderen sich im Raum befindenden Füßen :D Tauschen klappt ein paar Sekunden, dann ist das Spielzeug, der Knochen wieder uninteressant und das Verbotene besser. Außerdem kann ich ihr ja nicht jedes mal, wenn sie diese Attacken hat, ein Spielzeug, etwas zu beißen oder meine Aufmerksamkeit schenken, das wäre doch eher kontraproduktiv, oder?

    Ablenkung / Alternativverhalten mit Leckerlies ist zudem in den Situationen oft gar nicht möglich, sie ist kaum zugänglich...

    Es ist echt extrem, sonst würd ich hier nicht um Hilfe bitten

    Einmal editiert, zuletzt von HoneyNanni ()

  • Kann immer wieder nur eine Kauwurzel empfehlen.

    sie hat eine in ihrer Box und wird nicht oft genutzt. Auch wenn ich die Kauwurzel wegtue, um sie interssant zu machen, sind 5 Minuten das Maximum, dann sind die Möbel oder Menschen wieder dran :P

    Hallo und herzlichen Glückwunsch zu dem kleinen Krokodil ?

    Argos hat am Anfang auch viel gebissen... wenn er auf den Arm war auch ganz plötzlich ins Gesicht.

    Aber das gibt sich. Dauert halt und ihr müsst hartnäckig bleiben.

    Hoffentlich gibt sich das ;(

  • Solche Sachen wie auf den Rücken drehen würde ich lassen. Das erzeugt nur Unsicherheit und Frust und puscht den Hund noch mehr auf. Im schlimmsten Fall geht es auf das Vertrauen und das will man sicher nicht. Auch dinge wie Schnauzgriff usw würde ich nicht anwenden.


    Viele Dinge legen sich wirklich mit der Zeit, gerade das schnappen beim hochheben oder ähnlichem da hilft durchhalten.


    Wenn sie ganz wild wird würde ich sei einfach in einen anderen Raum befördern und Tür zu. Ist sie ruhig Tür auf. Fängt sie wieder an, sanft raus befördern und das selbe Spiel. es kann zwar einige Wiederholungen dauern aber irgendwann wirkt es.


    Ansonsten kannst du anfangen ihr das Wort "nein" beizubringen. Leckerlie oder Spielzeug vor sie legen, wenn sie es nehmen will "nein" sagen und verhindern das sie es aufhebt. Dann toll loben und das Leckerlie freigeben. DAs kann man schön spielerisch und locker aufbauen. Es ist ja noch ein Hundebaby das hat halt nun mal nur seinen Zähne zum erkunden ;)


    Wenn sie an möbel geht, alternatives Verhalten anbieten und wenn sie dann das Kommando "nein" schon ein wenig einordnen kann, "nein" sagen und alternatives Verhalten bzw Kau Gegenstand anbieten. oder lass sie spielerisch etwas suchen , natürlich nur kurz und einfach in dem Alter das macht sie geistig ruhiger und müde


    Ansonsten kann es sein das es bei euch viel Action gibt? Sprich Kinder, Besuch oder ähnliches?

    Einmal editiert, zuletzt von Asnea ()

  • Ansonsten kann es sein das es bei euch viel Action gibt? Sprich Kinder, Besuch oder ähnliches?

    Keine Kinder, nur sie und ich den ganzen Tag (bis mein Urlaub vorbei ist) abends kommt Herrchen heim. Wir spielen selten, sie darf morgens ihr Futter suchen oder erschnüffeln, dann Ruhepause (ca 2 Stunden), dann für max. Ne dreiviertel Stunde/ Stunde raus in die Natur, Wald und Wiesen kennenlernen oder in die Stadt oder in den Park - natürlich maximal 15 Minuten am Stück gehen, es ist eher rumsitzen, Sachen angucken, entdecken und nicht von der Stelle kommen - danach Ruhepause und am Abend/Nachmittag nochmal wohin - je nachdem das Gegenteil von dem was wir vormittags gemacht haben, damit es nicht zu viele Eindrücke pro Tag gibt, und dann evtl noch den Futterball rollen, dann schlafen. Oft sind wir auch bei meiner Mutter Zuhause, da sie dort ebenfalls leben wird, aber da schläft sie dann auch mal ein. Zwischendurch immer mal wieder in den Garten zum Lösen und ab und zu ein paar Sitz- / Platz- Bleib- Übungen (am Stück maximal 5 - 10Minuten) ist das zu wenig / viel?


    Wenn mal mehr los ist, haben wir das Gefühl, dass sie mehr schläft und weniger auf "dumme" Ideen kommt...

    2 Mal editiert, zuletzt von HoneyNanni ()

  • Um so mehr du machst, um so mehr fordert sich der Hund irgend wann.

    Natürlich muss man etwas machen aber wie gesagt das ist wie wenn du 2 - 3 Monate 5km joggen gehen würdest irgend wann reichen dir die 5 km nicht mehr .