Alle Jahre wieder: die Brut- und Setzzeit

  • Sagt mal, wie macht Ihr das, dass Eure Hände nicht ständig porentief verdreckt sind mit der dämlichen Schleppleine? Ich habe eine Biothane und der ganze Dreck sitzt an deren glatter Oberfläche schön locker drauf sodass der Dreck ganz einfach in die Poren der Hände eindringen kann.

    Ich bin schon am Dauerschrubben meiner kaputten Händehaut und das Eincremen danach ist irgendwie nur Makulatur.

    Ist ja bei älteren Menschen schlimmer, weil alles langsamer heilt und sich die Haut langsamer regeneriert .


    Aber immer mit Handschuhen? jetzt wo es warm wird....

    ;(


    Ich will keine Schleppleine mehr! :evil:

  • Mal ein Erlebnis von Freitag, das zeigt, wie wichtig die Leinenpflicht für Hunde ist, die nicht abrufbar sind:


    Ich hatte meine Fährte gelegt und wartete. Plötzlich sah ich zwei Rehe quer übers Feld laufen, dachte noch, danke, ihr macht mir schon mal die Verleitungen. Dann aber sah ich einen JRT hinter den Rehen herrennen. Alle drei liefen auf eine Straße zu, auf der viel Verkehr ist. Zum Glück haben es alles drei zumindest über die Straße geschafft, was dann mit dem JRT passiert ist, konnte ich nicht mehr erkennen, er kam jedenfalls nicht zurück. Die Halterin, die ich da schon öfter gesehen hatte, blieb mit dem anderen Hund da stehen. Und wartete. Und wartete. Vorher auch kein Versuch, den Hund abzurufen. Wahrscheinlich wusste sie, dass das eh nichts bringt. Nach einer Weile fuhr sie dann los, um den Hund zu suchen.


    Ich war das jetzt in dem Bereich vier mal fährten und wusste nach dem ersten Mal, dass da in den Büschen zwei Rehe stehen. Die Trulla ist da offenbar ständig, sollte es also auch wissen. Und trotzdem lässt sie den jagenden Hund frei laufen.Sie lässt das Auto da auch stehen und geht nur 100 m vor und dann wieder zurück.


    Gerade jetzt sind die Ricken hochträchtig. So was muss echt nicht sein.


    Ich hoffe nur, die beiden Rehe sind später wieder gut über die Straße gekommen.

  • Das sind dann aber leider genau die Hunde und deren Leute, die alle Hunde und Hundehalter in Vewrruf bringen und weshalb dann eben auch die abrufbaren Hunde mit der Leinenpflicht gestraft werden.


    Gewiss hoffe ich auch, dass die Rehe den Schock gut überstanden haben und der Jack Russel wieder heil zuhause landete. Aber wir sind gestern früh ein einem Rudel von 5 Rehen vorbeigelaufen und beide Hundehaben zwar Notiz von uns genommen und die Rehe auch von uns, aber die standen zufrieden grasend im Gerstengras und ließen sich ihr Frühstück entspannt schmecken und die Hunde bekamen ihre Belohnungen und niemand war auch nur eine Sekunde in Gefahr.


    Heute früh liefen wir mit einer Freundin und deren Hund und vor uns flitzten ständig Feldhasen über den Weg und übers Feld. Meine Freundin meinte, ob ich Chia anleinen muss, aber für die sind Hasen und Kaninchen nicht wirklich interessant. Davon rennen ja so viele täglich bei uns über den Hof, dass Chia quasi abgehärtet ist und Bene macht sich die Mühe längst nicht mehr, hinter irgendwas herzurennen - höchstens hinter ihrem Ball.


    Bei uns unter den Brombeerbüschen brüten derzeit Fasanen - die lassen sich von den Hunden nicht stören und die Hunde finden es bestenfalls interessant, wenn die Fasanenmutti ihre Küken dann spazierenführt ... und das tut sie, obwohl die Hunde präsent sind, aber keine der Hundedamen würde hinter den Vögeln herrennen. Die schauen und staunen, aber für die Fasenen besteht keine Gefahr. Ich denke manchmal, dass die Hunde inzwischen das Wild eben als Familienmitglieder akzeptieren, die eben auch mit auf dem Hof leben.


    Umso mehr mopst es mich, dass ich momentan in aller Frühe auf Wegen mit den Hunden laufe, wo ich keinem begegne, der sich genötigt fühlt, mich an die Leinenpflicht zu erinnern - während heute den ganzen Nachmittag die Motoren von Motocrossmopeds durch den Wald bis zu uns dröhnten.


    Ich würde mir nach wie vor eine Prüfung wünschen, in der die Hunde beweisen können, dass sie abrufbar sind, nicht jagen und nicht stöbern und in der auch der Hundehalter seine Verantwortung gegenüber den Wildtieren beweist, indem er seine Hunde nicht durchs Gerstengras rennen lässt und mit ihnen auf den Wegen bleibt, sie zu sich holt und anleint, wenn sie Wild fixieren und den sicheren Rückruf trainiert, bevor sie Rehe und Hasen hetzen.


    Mein Vorteil ist vielleicht, dass hier im Revier eigentlich jeder jeden kennt und die Jäger, die vorwiegend Landwirte aus dem Ort sind, auch meine Hunde kennen. So ist die Gefahr wenigstens gering, dass ich mir eine Anzeige einhandle, aber meine Freundin wohnt ein Stückchen weiter weg und wurde bereits von einem "Dorfsheriff" rund gemacht und darauf hingewiesen, dass wenn er ihren Hund nochmal ohne Leine sieht, sie eine Geldstrafe von 500 € zu zahlen hat ... seitdem kann sie ihren Hund (der wirklich abrufbar ist) auch nicht mehr zum Reiten mitnehmen, denn die Gefahr, dass sich das Pferd erschreckt und der Hunhd nicht ausweichen kann und getreten wird, ist einfach zu groß, wenn er an der Leine ist.

  • Das ist so verantwortungslos. Mich macht das echt zornig, dass der Hund regelmäßig seinem Jagdtrieb folgen darf ohne Rücksicht auf das gejagte Tier. In diesem Fall offensichtlich aus purer Bequemlichkeit. Wozu wird sich so ein JRT angeschafft, wenn man diesen dann nicht auslasten kann oder will.


    Mir ist einmal ein so gehetzter Rehbock mit voller Wucht seitlich ins Auto, auf der Rücksitzbank meine zwei Kinder, damals ein und zwei Jahre alt.

    Ich konnte den kleinen Bock nicht sehen, er sprang die Böschung hoch, die neben der Straße lag. Er konnte mich auch nicht sehen. Aber bei der Panik hätte das wahrscheinlich gar nichts genützt.

    Der Hund hat sich verkrümelt, der Besitzer weit und breit nicht zu sehen. Mein Auto seitlich total kaputt , meine Kinder völlig verschreckt und das Böckchen tot. Der ist da in einem Tempo in das Auto, ich hatte keine Möglichkeit es zu verhindern. Es war noch Glück im Unglück dabei, der erste Aufprall war auf der Höhe des Seitenspiegels, da hat der Rahmen viel abgefangen. Wäre er mit der Wucht in meine Seite, hätte er mich voll erwischt. So hat der Schwung ihm aber das Genick gebrochen und er prallte sich um sich selbst drehend, seitlich an unserem Auto entlang. Entsetzlich.


    Toll gelaufen, weil manche Menschen unfähig sind, ihren Hund an die Leine zu nehmen. Das qualvolle Schreien des armen Rehbockes hab ich noch immer in den Ohren, genauso wie das Weinen meiner Kinder, die sich kaum und kaum beruhigen ließen.

  • Ich als Jagdhundhalter kann so ein Verhalten überhaupt nicht verstehen. Nun habe ich aber auch eine Rasse denen das sogenannte Will-to-please gänzlich fehlt und Draussen sind meine reinen Podencos an der Schlepp. Da gibt es doch gar keine Diskussion. Hunde wo der Rückruf nicht klappt, bleiben am Seil. Punkt Ende und Aus! Wer damit nicht klarkommt sollte sich eine andere Rasse aussuchen und eigentlich sollte man wissen das Terrier auch Jäger sind. Ich habe da null Verständnis für wenn Wildtiere gehetzt und in Todesangst versetzt werden.


    Anbei Bilder von meinen kleinen Jagdmäusen.


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    Erlaubt ist bei uns nur die Mäusejagd, an der Schlepp


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    [img]<a href="https://up.picr.de/41060490ab.jpg">https://up.picr.de/41060490ab.jpg</a>[/img]

  • Heute früh um 6.50 Uhr sah ich im Wald von fern Autoscheinwerfer leuchten und nahm vorsichtshalber die Hunde an die Leine. Kaum standen wir am Wegrand, da rauschte schon ein Männlein im tarnfarbigen Zwirn an uns vorbei.


    Kurz darauf wunderte ich mich, warum die Rehe so hektisch an uns vorbeirennen und die Feldhasen vollkommen panisch auf dem Acker herumhoppeln und man keinen Fasan sah ... und da krachte es auch schon: 1. Mai - Bockjagd!


    Ich war letztes Wochenende schon verärgert, weil die MotoCrosser wieder durch den Wald gerast waren und alle Graswege dementsprechend aufgewühlt aussahen, aber heute fragte ich mich einmal mehr, ob nun wirklich meine Hunde die Wildtiere nicht doch weniger stören, als ein bockjagender Flintenträger, denn die letzten Tage standen so viele Rehe auf den Feldern, die sich von uns nicht stören ließen und die Feldhasen sind uns fast über die Füße und Pfoten gehoppelt. Fasane liefen ohne Panik neben uns im Gebüsch und alles wirkte friedvoll ... bis heute und ich bin sicher, wenn spater die Dämmerung hereinbricht, wird es noch ein paarmal knallen. :(

  • Boss Och mann hab grade echt mitgefühlt beim Lesen. Da könnte ich glatt Weinen, richtig richtig schlimm. Letztes Jahr hat an meiner alten Adresse ein DSH ein Reh vom Wald unten nach oben auf die Hauptstrasse getrieben, das Reh rannte verwirrt auf der Strasse umher und der junge Mann am Steuer wollte ausweichen und ist ins Gebäude nebenan gekracht. Ich kenne seine Eltern, er sitzt heute im Rollstuhl, das Reh ist dann in ein anderes Auto gerannt und war auch sofort tod, der DSH wurde angefahren, keine Ahnung ob ers überlebt hat oder nicht. Ich werde nie verstehen wie man so blind durch die Gegend laufen kann.

  • Vielleicht kann mich ja wer des besseren belehren aber jedesmal wenn wieder angesetzt wird zur Treibjagd könnte ich nur noch um mich schreien vor lauter Wut. Ich war ( damals noch mit Diamiro) im Wald unterwegs, er war angeleint und da rannte ein Reh über den Weg, völlig erschöpft. Hinterher die Hunde, etwas weiter unten ist das Reh dann zusammengebrochen und die Hunde stürzten sich aufs Reh. Die Jäger kamen gefühlte 10 Minuten später an. Ich hab dort Rotz und Wasser geheult, diesen Anblick werde ich niemals vergessen und seitdem habe ich einen Hass auf alle Jäger. Ich werde sowiso nie verstehen wieso man Tiere erschiesst und sowas auch noch als Hobby ansieht und ich werde auch weiterhin kein Wild essen. Vielleicht bin ich aber da auch einfach zu sensibel.

  • Ich werde sowiso nie verstehen wieso man Tiere erschiesst und sowas auch noch als Hobby ansieht und ich werde auch weiterhin kein Wild essen.

    Ganz einfach, weil sich der Bestand in unserer Kulturlandschaft schon lange nicht mehr allein regulieren kann. Es besteht ein Überangebot an Nahrung und es fehlen genügend potente Raubtiere. Die paar Wölfe, die wir wieder haben, können da auch nicht wirklich gegen an fressen. ;)

    Allerdings bin ich der Meinung daß das schießen nicht durch Hobbyjäger, sondern von Berufsjägern erledigt werden sollte.

    Was dir an Wildfleisch (moralisch) nicht passt verstehe ich allerdings nicht. Frei geboren und aufgewachsen, und in der Regel (bei der Ansitzjagd) schnell und streßfrei getötet. Das ist doch weit tiergerechter als die meisten Tierhaltungen zur Fleischgewinnung.

  • @Dimi

    Du Arme, mir würde so ein Anblick auch nie mehr wieder aus dem Kopf gehen, entsetzlich. Das arme Reh, so etwas sollte nie passieren dürfen und da versteh ich die Jägerschaft auch nicht, dass genau solche Szenen entstehen können.


    Dass man den Wildbestand in ein für die Natur zugängliches Maß bringen muss, ist verständlich. Dass man kapitales und gesundes Wild aber für bezahlten Abschuss von Möchtegern“Jägern“ freigibt, weil da genug Kohle über den Tisch geht, finde ich nicht richtig.