Hund knurrt Besitzer an

  • Hallo ihr Lieben !


    Seit ca. 2 Wochen haben wir ein kleines Problem mit unserem Leo..ich schildere euch mal kurz den Sachverhalt :


    Leo ist jetzt 15 Monate alt ( geboren 01.01.2020 ) und wir haben ihn mit 12 Wochen zu uns genommen. Er hat sich seitdem toll entwickelt, ist inzwischen (hoffentlich!!) ausgewachsen und ein toller und auch lieber Hund.


    Aus heiterem Himmel passierte vor 2 Wochen folgendes :

    Mein Bruder ( Leo wohnt bei meinem Bruder, meiner Mutter und mir im Haus ) kommt von der Arbeit nach Hause. Wie gewohnt freut Leo sich über die Ankunft eines seiner Herrchen und wedelt mit dem Schwanz, springt an ihm hoch ( wir verhindern das mit dem direkten nicht beachten/runterschubsen..weitere Tipps ? ) und fängt dann ohne weiteres ( mein Bruder ist ihm nicht auf den Schwanz, Pfote oder sonst was getreten ) an zu knurren. Daraufhin wurde er in den eingezäunten Garten "rausgeschmissen".


    Als er wieder rein durfte kam er quasi angekrochen mit zurückgeklappten Ohren und war ganz unterwürfig.

    Bei mir wiederholte es sich dann am nächsten Tag und ohne dass ich ihn berührt hatte, knurrte er einfach. Kam dann aber 30 Sekunden später wieder an um sich zu entschuldigen.


    Die Hundetrainerin hat dann in der Einzelstunde festgestellt dass er wohl Schmerzen hat, weil er auch nicht vernünftig gelaufen ist. Nach einem Besuch beim Tierarzt unseres Vertrauens, einer Spritze mit Schmerzmittel, sowie einer 10-tägigen Schmerzmittelkur ( Rimadyl Tabletten ) und Gassi gehen an der Leine, sowie KEINE Spielstunden geht es ihm nun eigentlich wieder besser.


    Er hat sich auch 6 Tage am Stück normal verhalten wie immer...gestern nachdem wir beide wieder arbeiten mussten und nach Hause kamen, hat er uns beide jedoch wieder angeknurrt nachdem er sich für ein paar Sekunden gefreut hat. Bei mir kam er direkt nach 10 Sekunden mit eingezogenem Schwanz/Ohren angekrochen und entschuldigte sich quasi.


    Er wird in 2 Wochen kastriert, nur zur Information ( bitte keine Diskussion ob gut oder nicht :) )


    Habt ihr eine Erklärung für sein Verhalten und wie wir das in den Griff bekommen ?

    Erledigt es sich evtl. durch die Kastration schon oder ist das normales Verhalten in der Pubertät ?


    Vielen Dank für eure Antworten vorab ! :)


    Liebe Grüße

    Das besorgte Herrchen

    Kevin

  • Hmm eventuell mal durchröntgen lassen. Vielleicht ist ja körperlich mehr im Argen als gedacht.

  • Wurde denn nach der Ursache für mögliche Schmerzen geforscht? Es hört sich nach einer reinen symptomatischen Behandlung an.

  • Er wird in 2 Wochen geröntgt, dann wissen wir mehr.


    Er hat dieses Verhalten jedoch auch nur gegenüber meines Bruders und mir gezeigt, bei seinem Frauchen ( meiner Mutter ) kommt sowas gar nicht vor.

  • Also wir können beim Laufen keine Probleme mehr feststellen, sind heute Abend wieder zur Einzelstunde..vielleicht hat die Trainerin ein besseres Auge.


    Er verhält sich beim Spielen/Toben auch so wie immer, da knurrt er nicht und er hat großes Verlangen nach Spiel & Spaß und zeigt dort auch keine Anzeichen von Schmerzen ?(

  • na das ist schonmal gut.

    Aber ein Hund knurrt nicht einfach so, da muß etwas sein.

    Wenn er keine Schmerzen hat dann will er

    etwas verteidigen, evtl. kommt ihr an irgendeinen "Schatz" zu dicht ran und ihr merkt es gar nicht.

    Oder er hat irgendwie gelernt mittels Knurren etwas zu erreichen.


    Aber wenn ihr zu einer Trainerin geht dann solltet Ihr ja schonmal auf der sicheren Seite sein,


    Bitte das Knurren an sich nicht verbieten. Er soll ja nicht gleich mit dem nächsten Schritt der Eskalationsstufe beginnen, das wäre dann das Schnappen.


    Ich würde ihn in dem Moment ignorieren, aber nicht irgendwie weggehen. Denn dann lernt er, dass er mit Knurren Euch vertreiben kann.

    Wenn er jetzt knurrt, dann würde ich einfach mal stehenbleiben und ganz ruhig reagieren. Nur keinen Stress machen, laut werden oder so etwas, das hilft nicht.


    Hört er von alleine wieder auf? Ist schwierig von extern zu beurteilen. Der Trainer sollte evtl. zu Euch nach Hause kommen um die Situation genau zu sehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Micha369 ()

  • Wenn die Trainerin schon gesagt hat, dass der Hund unrund läuft + wohl Schmerzen hat und das Verhalten unter Schmerzmitteln dann auch verschwunden ist, würde ich auch davon ausgehen, dass der Hund Schmerzen HAT.


    Mit den Schmerzmitteln habt ihr ja nur vorübergehend den Schmerz und das damit gekoppelte Verhalten "ausgeschaltet", aber nicht die Ursache behoben.


    Wenn er eh in Narkose gelegt wird, würde ich auf jeden Fall Ellenbogen, Hüfte und den gesamten(!) Rücken röntgen lassen.

    Wenn er immer beim euch anspringen (also auf den Hinterbeinen stehend) knurrt, kann ich mir vorstellen, dass er was am Rücken oder an der Hüfte hat.


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    Und noch ein ganz anderer Ansatz: Übermut kanns nicht sein? Einer unserer Jungs knurrt uns auch immer an zur Begrüßung :D

    Aber da spricht die Körpersprache Bände, der ist dabei absolut gut drauf und auf Körperkontakt aus.

  • Wenn du sicher bist, dass der Hund richtig knurrt (fletscht er dabei vllt sogar die Zähne, eine richtige Warnung also) und nicht nur vor sich hin brummt (kann manchmal sehr ähnlich klingen) und er unrund läuft, dann schließe ich mich meinen Vorrednern an.


    Vllt knurrt er bei eurer Mutter nur nicht, weil die ihn anders begrüßt, er da evtl keine Schmerzen hat.


    Wenn Hunde hoch springen und das nicht sollen, kann man ihnen das unangenehm machen. Manche finden es z.b. total bescheuert, wenn man dann ihre Pfoten packt und (evtl zusätzlich) mit ihnen zügig im Rückwärtsgang (also auf sie zu) läuft. Irgendwann finden sie diese Wackeltour so dämlich, wenn das immer passiert, dass sie das dann sein lassen, weil sie da keine Lust drauf haben. ABER!!!!! Macht so Scherze nicht, bis ihr nicht wisst, warum er knurrt. Denn hat er Schmerzen und er soll dann auch noch auf zwei Beinen rückwärts laufen, macht ihr da evtl mehr kaputt, als dass es überhaupt hilft. Ansonsten konsequent z.B. streng, aber ruhig "runter" sagen und ihn runter schieben (schubsen/rempeln kann wieder Spielen und Spaß und lustig bedeuten), ist er unten (besonders wenn er das von selbst macht), dann wird gelobt und ruhig(!) begrüßt und gekrault.

  • Vermute auch, dass der Hund Schmerzen hat oder auch welche erwartet, durch bestimmte Bewegungen des Hundes selbst oder auch Berührungen an schmerzender Stelle von dir/deinem Bruder. Unbedingt per Röntgen abklären lassen, da ja nur der Schmerz behandelt wurde.


    Anspringen kannst du von vornherein vermeiden indem du dem Hund beim Begrüßen schon entgegenkommst. Ihn also am Boden schon abfängst, bevor er springen „muss“.

    Wenn er so aufdreht beim Begrüßen dann ignoriere den Hund völlig, er ist sozusagen „gar nicht vorhanden“. Erst wenn er ruhig ist, wird er begrüßt und zwar, wenn alle vier Pfoten am Boden sind.

  • Wow, erstmal vielen Dank für die vielen, schnellen und ausführlichen Antworten !!


    Ich werde mal beim Tierarzt nachfragen, was jetzt alles bei der Narkose geröntgt werden sollte und dort nochmal das genaue Vorgehen absprechen.


    Er knurrt nicht bei jedem Springen, es wirkt bei ihm ein wenig so als wenn es etwas mit seiner "Laune" zu tun hat ob er knurrt oder nicht.


    Also ein Zähne fletschen ist noch nicht vorgekommen, allerdings würde ich schon sagen dass es eher ein Knurren als ein Brummen ist. Er sieht dabei dann auch nicht so freundlich aus wie auf den bisherigen Fotos die ihr evtl gesehen habt.


    Ich hoffe wir finden die Antwort beim Tierarzt und werde euch gerne auf dem Laufenden halten :)

  • Ich würde, wenn du kannst, das ganze mal Filmen. Wenn du weißt, dein Bruder kommt um 15 Uhr heim, stell schon mal das Handy hin, so dass man alles erkennt. Und genau in dem Moment, wo er knurrt, schaut ihr ganz besonders hin, was ihr da macht und dein Bruder soll das auch bei dir machen, bevor du nach Hause kommst. Und genau damit dann zum Hundetrainer/Tierarzt. Denn die sagen euch dann, was an eurem Verhalten der Grund ist oder was an seiner Körperhaltung der Grund ist. Oder vielleicht ja auch beides :D

  • ich würde erst Mal bis etwas Klarheit bezüglich Schmerzen herrscht, die Begrüßung abändern. Heißt wenn möglich begrüßt euch nicht der Hund an der Tür sondern deine Mutter. Der Hund kann euch dann begrüßen wenn er sich abgeregt hat.


    Aber auch hier würde ich zu einer Analyse des Knurrens durch Trainer und Hausbesuch oder Videoaufnahme raten.

  • Ich persönlich bin kein Freund von aversiven Methoden. Bezüglich des anspringen würde ich eher alternativen anbieten. Also Futter werfen etc. Alles andere wie Knie hoch, Pfoten festhalten und rückwärts laufen und was es noch so gibt würde ich sein lassen.