Maicas plüschige E´s

  • Danke für die Idee mit dem Maulkorb :*


    Ich hatte die ersten beiden Tage auch darüber nachgedacht, eventuell den Novaguard zu bestellen oder in einen Maulkorb zu investieren - da hätte ja ein ganz leichter durchaus gereicht oder eben der Giftköderschutz von Grossenbacher.


    Nachdem Bene aber tatsächlich sp schlau zu sein scheint, dass sie verknüpfen kann, wie Trichter auf und Lecken am Verband zusammen hängen, habe ich das Gefühl, dass sie den Verband bewusst in Ruhe lässt, um keinen Trichter tragen zu müssen. Sie ist tagsüber auch meistens in unserer Sichtnähe und dann bleibt sie trichterlos und abends, wenn wir ins Bett gehen, bekommt sie den Trichter um und liegt dann auch entspannt in der Küche oder im Flur. Vermutlich hat sie auch da den Kompromiss akzeptiert und gemerkt, dass wenn sie sich nicht groß bewegt, der Trichter auch nicht stört und die Trichtersituation zeitlich begrenzt ist.


    Die Farbe des Babykois wird sich aber wohl sehr von Chia unterscheiden, denn sie wird eher "typisch schäferhundfarbig" werden und den hohen Schwarzanteil im Fell verlieren. Chia war ja in dem Alter noch fast schwarz und Elysia ist jetzt schon viel heller und wird wahrscheinlich ein bisschen Maske und die schwarze Decke behalten. Ich bin zwar ein erklärter Fan der überwiegend dunklen Farbe, aber bei Elysia bin ich mit jeder Farbe glücklich. Ihre Eltern Jojo und Matze gefallen mir sehr, sehr gut und wenn sie ihre Farbe bekommt und Papas Fusselbirne, dann würde ich mich auch sehr freuen. Aber sie ist perfekt, wie sie ist oder werden wird. :love:


    Ich war gestern wieder so gerührt, wie treu uns loyal der Babykoi momentan ist. Die Ghostcats leben ja in einer Abfohlbox, die ich zum Katzenwohnzimmer umdekoriert habe und wenn ich sie versorge, schließe ich die Boxentür hinter mir, damit die Hunde nicht plötzlich einen Katzenbesuch abstatten und die Mietzen dann endgültig unsichtbar bleiben. Als ich das Futter gerichtet, das Wasser erneuert, die Kisten sauber gemacht und die Betten aufgeschüttelt hatte und die Boxentür öffnen wollte, merkte ich, dass da irgendwas blockiert ... und dann lag mein Hundekind vor der Tür und freute sich unbändig, mich wiederzusehen, während Chia lieber vorne bei den Hengstboxen dem Herrchen Gesellschaft leistete, der dort mistete.


    Jeder meiner Hunde hat eine besondere Beziehung zu mir, aber derzeit ist Lyssi meine treueste Seele.

  • Es freut mich sehr, dass das Miteinander mit Elysia sich so in euer aller Leben einfügt. Die Jungspunde haben es eben drauf, sich immer tiefer in unsere Herzen zu „schummeln“, ich merke das auch gerade bei Ganja. Ist aber sehr sehr schön so.


    Unsere „Senioren“ haben ihre Status ja schon, daran ändert kein Welpe oder Junghund etwas. Gestern hat man auf dem Hundeplatz Boss tatsächlich als

    OPA bezeichnet🤣 Zwar spaßeshalber aber da musste ich dann doch meinen Senf dazugeben😏


    Das coole Shirt von Bene habe ich gesehen und auch wenn es sich farblich nicht ganz so harmonisch zu dem Verband in pink zeigt, den Zweck erfüllt es allemal und das völlig ohne Dresscode. Und wie schön zu wissen, dass alles gut abheilt und sie wieder Spaß am Laufen und Futtern findet.

  • Boss Ich denke ganz oft an Dich, Ganja und Boss, wenn ich meinen "Bund der Drei" beobachte und Parallelen zu Deinen Musketieren finde.


    Bene mag ihr T-Shirt allerdings so gar nicht. Sie bewegt sich darin, als wäre sie aus Holz, weil es sie wohl einengt. Heute Früh war sie so glücklich, als der Kragen ab und das T-Shirt ausgezogen wurde und wir zusammen eine Minirunde Gassi gingen ... sie kehrt immer ungerner um und findet, dass sie auch weiter laufen könnte (wahrscheinlich denkt sie, dass sie auf mich Rücksicht nehmen muss und nicht ich auf sie :D )


    Aber der Verband wird wahrscheinlich morgen wieder eine andere Farbe haben. Zwar ist morgen der Chef in der Praxis und Heinrich wird vermutlich weniger Verständnis für besondere Farbwünsche haben und mir nicht das Angebot machen, selbst aussuchen zu dürfen, welche Farbe Benes Verband haben soll, aber die weißen Tapestreifen verdecken sowieso das meiste des Verbandes ;)


    Was mir extrem auffällt ist momentan, dass egal, welcher der drei Hunde für eine Zeit weg ist (Bene, wenn ich mit ihr allein zum Tierarzt fahre und Lyssi, wenn wir auf dem Hundeplatz sind), die anderen Beiden jedesmal eine Party feiern, wenn die so sehr vermisste Freundin wieder da ist. Da wird die Schnauze geleckt, vor Freude gequietscht und rumgesprungen, als wären wir mindestens Wochen weg gewesen.


    Das ist unwahrscheinlich schön zu sehen, wie sehr sie aneinander hängen und wie sehr sie sich vermissen und froh sind, sich wiederzusehen.


    Bene rennt auch jeden Morgen nach unserem kleinen Spaziergang zum Kräuterparadies, wo Elysia und Chia auf uns warten (ich lasse sie nach der großen Morgenrunde immer erst mal drüben, weil die Zwei dann so aufgezogen sind, dass keiner mehr schlafen kann, der gerne noch schlafen wollte) und begrüsst erst mal ihre Freundinnen.


    Ich glaube zwar schon, dass sie die Extrwürste genießt, die ich ihr brate, aber sie würde auch gerne im Rudel Gassi gehen und fühlt sich wahrscheinlich mit den Beiden an ihrer Seite wohler. Sie spielen ja unterwegs auch immer miteinander - aber genau das muss ich Bene gerade verbieten, damit sie die Wunde nicht zu sehr belastet.


    Heute Früh war aber Elysia die mit der Solonummer, denn trotz übelster Wetterprognosen mit Sturm, Starkregen und Unwetterwarnungen fand das Gruppentraining im Hundesportverein statt.


    Mit dem Verein bin ich nach wie vor sehr glücklich und auch die Leute in der Gruppe sind alle sehr nett, aber derzeit sind zwei Trainer im Urlaub ... und "meine" Johanna leider auch. Als wir ankamen - diesmal 30 Minuten zu früh - hieß es, dass Sylvia heute die Welpengruppe leitet, weil vermutlich bei dem usseligen Wetter nicht so viele zum Training kommen und dann nur eine Gruppe nötig ist (sonst sind es zwei Gruppen auf zwei Plätzen).


    Leider war es dann aber so, dass heute mehrere neue Welpenbesitzer dabei waren und dann die Gruppe doch geteilt wurde in die, die schon "was können" und diejenigen, die noch ganz am Anfang stehen. Sylvia übernahm dann die neuen Welpen ... und ich ahnte, dass das diesmal kein Training nach unserem Gusto wird.


    Wobei das nun nicht alleine an der Trainerin lag, denn Lyssi mag es nicht, wenn es regnet und war darum ziemlich unmotiviert unterwegs.


    Los ging es dann mit dem Freilauf der Welpen, bei dem dann gleich einer der Labrador-Retriever an der Pfote verletzt wurde und schrie, als hätte ihm jemand die ganze Pfote abgebissen. Ich hatte zwar gleich das Gefühl, dass das kleine Kerlchen sich nur gehörig erschreckt hatte, weil er irgendwie mit der Pfote in den Zaun geraten war und hängen blieb, während ein anderer Labrador-Welpe ihn im Spiel bedrängte.


    Aber die Trainerin meinte, dass die Pfote gebrochen wäre und der Hund sofort zum Tierarzt muss. Später wurde mir erzählt, dass der Welpe im Auto schon wieder alle vier Pfoten belastete und auch nicht hinkte.


    Die Trainer nehmen auch immer mal ihre Hunde mit in die Welpengruppe und für Elysia war es super, dass sie mit Mila, einer Langhaarschäferhündin, beim ersten Welpentreffen eine "Tante" hatte, die ihr Sicherheit gab. Mila wurde aber dann auch von einem Mädchen geführt und nicht vom Trainer selbst.


    Johanna nimmt ihre Labradorhündin aber nicht mit, weil sie sagt, dass sie sich auf uns konzentrieren möchte und nicht bei ihrem und unseren Hunden gleichzeitig sein kann.


    Aber die heutige Trainerin hatte ihre zehn Jahre alte giftspritzige JTR-Hündin dabei, die den Welpen gegenüber im Freilauf auch recht ungnädig war ... was die Trainerin lustig fand und meinte, dass sie halt Ansagen macht und die auch ernst meint. Ob das sein muss? Lyssi hätte fast ihre vorwitzige Nase eingebüsst.


    Dann begann das Training. Der Rasen stand teilweise unter Wasser und Lyssis Lust, sich ihren Fellpopo nass zu machen, war gering. Sie saß dann zwar, weil sie ja wirklich gehorsam sein will, aber sie zitterte dabei wie Espenlaub und fiepste vor sich hin und ich überlegte wirklich, das Training abzubrechen. Es ist sicher nicht falsch, dass die Hunde auch Ruhe lernen, aber ob es sinnvoll ist, die Welpen 10 Minuten auf einem regengefluteten Rasen sitzen zu lassen, während die Trainerin Vorträge hält, sei dahingestellt.


    Dann wurde jeder gefragt, welche Probleme es mit der Erziehung gibt und ich konnte mal wieder nichts dazu beitragen und überlegte, ob ich mir was ausdenken soll, um nicht wie ein Streber zu wirken.


    Endlich durften wir uns dann auch bewegen - Leinenführigkeit sollte das Thema sein und wir sollten die Hunde auf der rechten Seite führen ... ich wollte mich zwar nicht gleich bei einer mir bislang unbekannten Trainerin unbeliebt machen, aber ich führe meine Hunde eigentlich im Training auf der linken Seite und arbeite intensiv daran, dass Lyssi das verinnerlicht. Also dachte ich "Tu so, als hättest Du das nicht gehört oder wärst ein Recht-Links-Verwechsler und mach, wie Du es für richtig hältst", nahm meinen Hund an meine linke Seite und sagte zu Lyssi "Komm!". Lyssi blieb aber sitzen und schon wurde ich gerügt, dass ich 1. nicht "Komm" sagen soll, weil das für den Abruf genutzt wird und zweitens den Hund nicht mitziehen soll, sondern warten, bis er mitläuft und das mit Leckerchen fördern.


    Ich belohne meine Hunde gerne und üppig, aber fürs Rumsitzen und nicht Mitlaufen muss ich meinem Hund keinen Keks anbieten, denn sie kennt das Kommando und läuft sonst auch flott mit. Dazu kommt, dass Johanna die gleiche Ansicht wie ich vertritt: Ich führe, der Hund folgt - nicht umgekehrt!"


    Ich schluckte innerlich meine Antwort runter und zischte Lyssi ein "Komm!" zu und mein wunderbarer Hund besann sich auf ihren Gehorsam und trabte mit ... und schon tönte es wieder: "Passt das Tempo Eures Laufens dem des Hundes an und geht nicht zu schnell!"


    ... und wieder dachte ich, dass ich keinen 15 Jahre alten gehbehinderten Senior an der Leine habe, der nicht schneller kann, sondern eine junge Schäferhündin, die sich problemlos meinem Tempo anpassen kann. Vor allem war ich letzte Woche noch zum "Vormacher" befördert worden, weil Johanna es gut fand, dass mein Hund meiner Führung folgt und ich nicht dem Hund nachgebe, sondern sie mit dem Zergel motiviere, ihre Aufmerksamkeit auf mich zu richten und in meinem Takt und Tempo mitzulaufen.


    Ich will nun keinesfalls den Eindruck erwecken, dass ich meinen 14 Wochen alten Hund zum absoluten Gehorsam dressieren möchte, aber Lyssi ist momentan noch ein absoluter Vorzeigehund, der mir jeden Gehorsam schenkt. Sie freut sich, wenn ich sie fordere und belohne und sie lernt schnell. Vor allem etabliert sie das Gelernte so gut, dass sie sich auf Handzeichen setzt, hinlegt und selbst das "Bleib!" hat sie so schnell begriffen, dass ich mich immer frage, wann der Punkt kommt, an dem sie renitent wird und mal "NEIN!" sagt.


    Darum bin ich nicht bereit, die Trainingsanweisungen einer Trainerin zu befolgen, die von mir verlangt, wieder drei Schritte zurück zu gehen. Ich kam mir vor, als wäre ich mit einem Kind, das nach den Sommerferien von der Grundschule ins Gymnasium wechselt, bei einer Lehrerin für Erstklässler gelandet. Dabei wusste sie doch, dass sie die Gruppe für die Welpen leitet, die bereits länger dabei sind und bereits was können ... da sind Hunde dabei, die schon 8 Monate alt sind und für die Leinenführigkeit eigentlich kein Thema ist - zumindest keins, bei dem der Hundeführer im Schleichgang unterwegs sein muss, damit der Hund mitkommt.


    Am Ende der Stunde kam dann der Abruf ... und wir sollten nicht "Hier", sondern "Komm" rufen.


    Ich habe vor längerer Zeit mal Martin Rütters Programm "Freispruch" gesehen, in dem er über das Kommando "Komm!" sagte: "Man sagt so oft "Komm" - wie beispielsweise "Komm, lass das mal" oder "Komm, geh mal weg da", dass man selbst das "Komm" schon unklar definiert, während das "Hier" eben hier ist und nicht woanders und wir darum das "Hier" mit einer Position definieren, die auch der Hund versteht."


    Ich fand das einleuchtend und verwende seitdem immer das Kommando "Hier!", wenn ich meine Hunde zu mir rufe und erwarte, dass sie genau vor mir parken. Lyssi hört sehr gut auf "Hier!" und rennt immer wie die Feuerwehr auf mich zu, um sich dann vor mir auf ihren Fellpopo zu setzen und ihren Keks abzugreifen.


    Wieso sollte ich also nun meinen Hund mit einem anderen Kommando verwirren?


    Ich ließ meinen HUnd also sitzen, gab das Kommando "Bleib", wies die Trainerin an, Lyssi nicht festzuhalten, weil sie das Bleib gerade lernt und nicht mehr festgehalten werden muss und marschierte zügig los. Dann dreht ich mich um und schon rief die Trainerin: "Geh in die Hocke, wenn Du sie abrufst!"


    Erstens kommt Lyssi, ohne dass ich in die Hocke gehe und zweitens ist Hocken momentan unmöglich, weil mein Knie dick und bandagiert ist. Also blieb ich stehen, Lyssi fetzte auf mich zu und ich lobte sie und gab ihr einen Keks. Schon kam der Einwand, dass wir richtig Party machen sollen, wenn der Hund sofort kommt und nicht nur loben und belohnen ... gut, ich feiere gerne Partys mit meinen Hunden, aber ich muss nicht jedes Kommando, das korrekt ausgeführt wird, mit einem Feuerwerk belohnen.


    Aber dann kam das Tony-Pudel-Herrchen, dessen Hund ja pubertätsbedingt hin- und wieder mal out of order ist und Tony rannte auf ihn zu, eine Runde um ihn rum und ließ sich dann am Halsband greifen. Tony bekam seinen Keks und die Trainerin rief: "Feiere richtig Party, wenn er kommt!", woraufhin das Tony Herrchen zweimal seine Arme in die Luft warf und Juhu, Juhu rief. Ich musste so lachen, denn er drückte damit wohl aus, was die meisten von uns dachten.


    Nach dem Welpentraining meinten dann auch einige Kursteilnehmer, dass sie erst wieder kommen, wenn Johanna und Michael wieder da sind. Ich hatte dann aber nachgefragt, weil ich ja super gerne zum Hundesportverein komme und eigentlich keine Stunde versäumen möchte, welche Trainer am nächsten Wochenende für die Welpen vorgesehen sind und da hieß es, dass die heutige Trainerin dann nicht da ist, weil sie selbst dann zwei Wochen im Urlaub wäre und Sylvia auf jeden Fall eine Gruppe übernimmt - in die ich dann rein will und wenn ich mich reinschummle 8o


    Mit Sylvia hatte ich dann auch noch einen tollen Austausch über Frusthunde, denn eine junge Frau aus unserer Gruppe hat einen Auslandstierschutzwelpen, der die Wohnung demoliert und Randale macht, wenn sie ihn alleine lässt.


    Ich bin nach dem Gespräch sehr motiviert, mit Chia ebenfalls gut aufgehoben zu sein, wenn wir dann endlich auch mittrainieren können, denn Sylvia wirkt sehr kompetent und ich denke, ich könnte ihrem Rat vertrauen.


    Heute war aber auch noch ein knapp einjähriger, grauer LZ-Rüde neu in der Junghundegruppe, der richtig rüpelte. Der Junghundetrainer hat ihn dann zusammen mit seiner Dogge auf einen Nebenplatz geholt und einer musste am Wasserschlauch stehen, falls es wirklich Probleme geben sollte, aber das Training verlief dann so gut, dass dann auch noch ein dritter und ein vierter Hund dazu geholt wurde und der Schäfi plötzlich ganz friedlich und freundlich wurde ... ich dachte an Luna und bin sicher, dass sie mit Sam in diesem Hundesportverein wirklich gut aufgehoben wäre, weil man jedem Hund eine Chance gibt und keinen vorverurteilt oder ihn rausmobbt, weil er ein bisschen anstrengender ist.


    Anfangs machte mir der Gedanke noch Bauchschmerzen, irgendwann mit Chia auf den Platz zu kommen, aber inzwischen freue ich mich doch sehr darauf, weil ich weiß, dass es für Chia ein sehr guter Weg ist und man auch ein Herz für Frusthunde hat.


    Als wir Lyssi dann schon im Auto hatten, gab es aber noch eine unschöne Szene mit einem Bullterrier. Sein Herrchen hatte ihn ins Auto verfrachtet und neben ihm wurde gerade ein Hund aus der Welpengruppe ins Auto gehoben - da hüpfte der Bully wieder aus dem Auto und wollte sich auf den Welpen stürzen. Zum Glück konnten ihn die Trainer rechtzeitig davon abhalten ... aber selbst mit solchen Situationen wird sehr souverän umgegangen und das beruhigt mich wirklich sehr.


    Nächsten Samstag geht es aber erst mal mit Lyssis Gruppe weiter und ich freue mich schon darauf - übrigens wurde heute kurz das Thema Gruppenapp angesprochen, damit - falls das Training ausfällt - jeder Bescheid weiß. Aber nachdem das Training höchstens mal ausfällt, wenn es wärmer als 25 Grad ist, brauchen wir vermutlich die App in nächster Zeit nicht ;)


    Ein Foto von Lyssi habe ich auch noch


    und eins von den beiden Unzertrennlichen:



    und eins beim Zergeln mit Chia.



    Ich war erstaunt, wie groß Lyssi geworden ist und heute bestätigte man mir auch im Hundesportverein, dass Lyssi einen kräftigen Schub nach oben getan hätte ... so schnell muss es nun mit dem Erwachsenwerden auch nicht gehen. Ein bisschen genießen möchte ich Lyssis Welpenzeit schon noch

  • Verbena es freut mich wirklich total für euch, den richtigen verein für euch gefunden zu haben. Allerdings muss ich gestehen, dass mich das schon befremdet hätte, wenn eine trainerin aus dem hier ein komm macht und die rechte, anstatt linke seite bei der leinenführigkeit sehen möchte. Auch wenn welpen schnell lernen so muss doch erst das eine sitzen, bevor ich für dasselbe ein anderes wort verwende, wenn überhaupt. Schwachsinn. Aber du hast das echt toll hingekriegt mit deinem ignorieren :thumbup: super, find ich stark. Ich hätte das nicht so hingekriegt, sondern gleich gesagt, das mach ich nicht.



    Ich selbst bin von jeglicher art von verein jetzt abgekommen. Es hat sich zuviel geändert. Zum einen hab ich die zeit nicht und zum anderen halte ich an der hundeausbildung fest, die wir früher gelernt haben und mehr als uo und fährte geht mit sam sowieso nicht. An seinem verhalten anderen hunden ggü werden wir wahrscheinlich immer zu knabbern haben und ich arbeite da schwer an mir selbst und rechne mit zunehmender vernunft von sam. Es gibt gute und schlechte tage und sehe das zwizeitlich so: nobody is perfect :) ich kann sovieles mit ihm zwischenzeitlich unternehmen, das mich sehr zufrieden macht und das genügt uns.

  • Hier heiß hier, und das punktgenau wie du es beschreibst.

    Komm oder komm mit nehme ich beim Spaziergang wenn der Hund mit mir mit lockerer Leine oder auch offline mitgehen soll - um auch eine verbalen Unterschied zum FUß zu haben. Das Kommando Fuß sollte auch die Einnahme der Grundstellung beinhalten, da brauch ich aber auch noch oft das SITZ.

    Bei den Schafen gabs auch noch das Kommando Zurück, der Hund sollte auf der gleichen Linie zurücklaufen abber nicht zu mir.

  • Schafring

    Also in den meisten Situationen klappen die Hundeplatzkommandos "Fuß" und "Hier" nicht so wie auf dem Hundeplatz. Es ist halt noch 0,0 generalisiert, was ich mal angehen, bzw. konsequent üben sollte.


    Der hat jetzt sogar schon zwei mal mein "Platz" regelrecht ignoriert als er meinte, das Eichhörnchen zu jagen ist doch wesentlich wichtiger als auf Herrchens Geräusch zu hören. So wie:" Jeder normale Hund rennt doch da hinterher, Herrchen muss nicht ganz klar sein im Kopf."


    Mich stinkt das ziemlich an und ich bin am Überlegen wie ich das deutlich verbessern kann.

  • Verbena , es gibt ja mindestens 2 verschiedene Herangehensweisen und Zielvorstellungen in den Hundevereinen/Schulen und das scheint sich dort bei den 2 verschiedenen Trainerinnen schon zu zeigen.

    Das eine ist eine Anleitung wie erziehe ich mir einen problemlosen und folgsamen Hundepartner der mit mir und meinen Allltagssituationen und seiner Umwelt gut und unbeschwert zurechtkommt. (Hundeführerschein o. Augsburger Modell).Dabei kann es durchaus auch hilfreich sein der Hund lernt rechts und links neben dir an der lockeren Leine zu laufen, und ich hab jetzt ganz bewußt nicht bei Fuß geschrieben.

    Die 2. Herangehensweise ist der Weg zur BH als Einstieg in die verschiedensten Hundesportarten den du ja in den Ausführungen der Aufgaben mit deiner Lissy ja eigentlich schon eingeschlagen hast.

    Ich hab aber oft den Eindruck das diese unterschiedlichen Zielvorstellungen den Hundeanfängern nicht klar ist und auch nicht so vermittelt wird.

    Micha369 ja da hast du natürlich recht. Ich gehe das Problem folgendermassen an dass ich beim simplen Spaziergang kein Fuß verlange, nur komm mit oder irgendso ein Larifari ,aber zwischendrin, wenns Gelände grade passt, ziehe ich das Balli raus, motiviere die Hera damit und erzeuge damit quasie eine Trainingsauftaktsituation (Aufmerksamkeitssituation), lass sie in der Grundstellung absitzen, belohne wenn sie mich anschaut mit Click und Futter laufe ein paar Schritte, evtl. sogar noch eine Kehrtwende ,paar Schritte und bestätige mit ihrem Ball. Schluß weiter lockerer Spaziergang an lockerer Leine. Ähnlich mach ichs mit Sitz aus der Bewegung und Wiederabholen und dem Platz und Hiiiier. Wenn wir so 1 Stunde spazieren gehen sind da vielleicht mal 5, an besseren Tagen auch 10 und mehr solche Sequenzen eingebaut.

    So wird ihr der Spaziergang nicht langweilig und auf dem Hupla setze ich dann diese Sequenzen "unter Aufsicht" zusammen.

    Verbessern wird sich das mit der Zeit wenn Witus 1. merkt dass er die Eichhörnchen sowieso nicht erwischt,2. wenn du ihm keine Gelegenheit mehr gibst überhaupt Eichhörnchen zu jagen und 3. wenn deine Beschäftigung mit ihm das tollste auf der Welt ist (ausser vielleicht eine läufige Hündin).

  • normalerweise übe ich auch immer mal 5 Minuten mit ihm auf all meinen Spaziergängen. Und meistens machen ihm die kleinen UO-Sequenzen auf dem Spaziergang im Wald deutlich mehr Spaß als auf dem HuPla. Das ist eh meine große Baustelle. Wie kann ich mich und den Hund in einen entspannten Zustand versetzen ähnlich wie im Wald.


    Ich übe schon immer mal "Platz" wenn er einige Meter entfernt von mir geht und gerade mal so vor sich herläuft. Jetzt habe ich einige Male ein rel. kräftiges "Platz" gegeben und gleichzeitig die Leine locker in einem Bogen auf ihn geworfen sodass sie im günstigsten Fall direkt gleichzeitig oder 1/10 sek. später auf ihn fällt. Witus zeigte sich zumindest mal beeindruckt.


    Schleppleine ist nicht sehr effektiv weil dann kann ich ihn gleich an der normalen 2 m Leine lassen. Denn mit dieser Methode kann ich mich gut und gern das halbe Hundeleben mit diesem Problem beschäftigen.

  • Liebe Luna


    ich danke Dir für Deine Worte, aber vermutlich bist Du die Taffere von uns Beiden, denn mein Weg war eher der Feige, der einer Konfrontation aus dem Weg gehen wollte.


    Der Verein ist sehr familiär strukturiert und ich möchte mit niemandem im Unfrieden leben, denn ich schätze genau diese Harmonie, die dort üblich ist.


    Also löste ich das Problem über Ignoranz, aber vielleicht hätte ich ehrlich sein sollen und mit der Trainerin sprechen.


    Ich dachte es beim Lesen der Zeilen, von Schafring, für die ich mich herzlichst bedanken möchte, denn sie haben bei mir zu einer wichtigen Erkenntnis geführt - die Frage nämlich, was ich will.


    Die Frage kann ich momentan noch nicht beantworten, weil ich nicht weiß, was Lyssi mir anbietet und ich möchte mich in der Beziehung nach dem Hund richten und ihn so fördern, wie es ihm Spaß macht.


    Aber ich weiß, dass ich mir keinen Weg verbauen möchte oder Umwege gehen will, um schlussendlich in die falsche Richtung unterwegs zu sein.


    Ich fand den Beginn der Stunde sehr gut, denn Sylvia fragte ja, was die Hunde können, um dann die Gruppen einzuteilen. Als sie "Herrn Großpudel Tony" fragte, sagte er, dass Tony Pfötchen geben kann. Sylvia sagte daraufhin. "Zirkus!" Er sagte: "Tony kann Bittebitte machen und sich auf die Hinterbeine stellen!" "Zirkus!" meinte Sylvia erneut und dann meinte sie, dass es erst einmal vier Kommandos gibt, die sitzen sollten: Platz, Sitz, Hier und Bleib" - wenn das sicher etabliert ist, dann kann man auch für eine Zirkusnummer trainieren, aber wenn der Hund auf der anderen Straßenseite ein Kaninchen sieht, nützt es nichts, wenn man "Gib Pfötchen" schreit. Was dann vor Sorgen und Leid schützt, ist ein sicherer Rückruf und dass der Hund das "HIER!" sicher befolgt.


    Das fand ich gut. Schließlich will ich mich auch auf meinen Hund verlassen können, um ihm jede Freiheit gewähren zu können, die sein und das Leben, respektive das Wohlbefinden anderer nicht gefährden.


    Nur bin ich gerade mit Chia gerade an einem Punkt, an dem ich weiß, dass ich an mir und mit ihr arbeiten muss.


    Sie ist ein genialer Hund und sie ist immer motiviert. Aber bei ihr stehen den Fortschritten ihre geringe Frustrationstoleranz und ihre Neigung zum ADHS im Weg. Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, ist sehr leicht. Sie zu behalten fast unmöglich. jeder Reiz wird wahrgenommen und lenkt sie ab. Das Problem bin ich. Ich vermittle ihr keine Sicherheit und darum glaubt sie, dass es in ihrer Verantwortung liegt, für Sicherheit zu sorgen. Damit ist sie aber total überfordert, denn ihr fehlt die Souveränität - mir übrigens auch.


    Aber heute Früh habe ich bewusst versucht, ihr Sicherheit zu geben und nicht ungeduldig zu werden, wenn nicht alles gleich klappt und sie unkonzentriert und schusselig ist. Das Ergebnis war zum Heulen schön: Chia entspannte sich und achtete viel mehr auf mich. Ich warf ihr Zergel - sie brachte es zu mir. Sonst rennt sie damit davon, verliert es unterwegs oder hört etwas im Wald und lässt das Spielzeug fallen und vergisst es dann.


    Heute nahm ich es immer wieder auf und spielte mit ihr. Sie fand das großartig. Vor allem aber hatte ich ganz viele Gründe, sie zu loben und zu belohnen, denn Lyssi ist ja eine kleine Elster, die klaut, was sie finden kann und dann das Diebesgut versteckt.


    Ideale Möglichkeiten bietet ihr derzeit ein Maisfeld, in das sie mit Bällchen oder Zergeln verschwindet, um ihr Spielzeug in Sicherheit zu bringen. Klar kommt sie, wenn ich "Hier!" rufe, aber das Spielzeug bleibt im Feld.


    Also schicke ich Chia los und die sucht das Spielzeug und bringt es mir ... und ist stolz wie Bolle ... und ich auch.


    Das Problem ist aber wohl, dass ich mich auch selbst unter Druck setze und den Hund damit natürlich auch. Ich denke immer, dass ich mich beweisen muss und auch, dass sie nicht der Hund ist, den mein Nachbar aus ihr zu machen versucht.


    Das belastet mich momentan wirklich, obwohl ich drüberstehen müsste, denn ich halte meinen Nachbarn weder für einen guten Hundeführer, noch für jemanden, der das Talent zum Hundeversteher hat. Sein eigener Hund hatte zwar die jagdlichen Prüfungen mit Bravour bestanden, aber konnte weder von der Leine gelassen werden, noch an selbiger laufen, ohne zu ziehen, als ginge es darum, Findlinge zu bewegen. Dafür gab es ständig die Leine auf den Rücken geklatscht, was natürlich zu keinem Erfolg führte.


    Aber sein Hund - seine Erziehung.


    Nur glaubt er, dass er meine Chia in einer Woche "kuriert" hätte - was heißt, dass er der Meinung ist, dass sie gefährlich ist, irgendwann mal jemanden beissen wird und ich sie sowieso nicht im Griff habe, weil ich sie in spätestens einem Jahr sowieso nicht mehr halten kann (wahrscheinlich glaubt er, dass sie ein verkappter Leonberger ist und irgendwann mal 80 kg wiegt).


    Dabei ist Chia der freundlichste, netteste und duldsamste Hund, den ich kenne. Dass sie den Nachbarn anbellt liegt daran, dass er sich vor ihr aufbaut und dann sie dann anherrscht: "Was ist los? Hä? Was ist los?"


    Chia dreht dann halt richtig auf, weil sie ihn bedrohlich findet und vielleicht auch, weil sie mich vor ihm schützen will, nachdem sie mich vermutlich auch für eine Pfeife hält, die nicht für Sicherheit sorgen kann.


    Gestern Abend waren wir mit Natalia und ihrem Berner Sennenhund Fredy zur Abendrunde verabredet und Chia hat auch kurz gebellt, als sie Fredy sah, aber Natalia hat sie begrüsst und Chia entspannte sich sofort - was mir zeigt, dass sie auf mich reagiert, denn von Natalia fühle ich mich nicht unter Druck gesetzt, beweisen zu müssen, dass Chia freundlich und nicht gefährlich ist und schon ist Chia unaufgeregt. Wir hatten einen wunderschönen Spaziergang zusammen und Natalia konnte nicht verstehen, wie man Chia als gefährlich bezeichnen kann. Klar, Chia bellt, wenn sie sich freut. Sie bellt, wenn sie sich bedroht fühlt. Sie bellt, wenn sie frustriert ist, weil sie irgendwas nicht darf, was sie gerne tun dürfen würde. Aber sie entspannt sich auch wieder, wenn sich die Situation entspannt.


    Ich kann Chia jede Leckerei aus der Schnauze nehmen. Sie liebt es neuerdings, gebürstet zu werden und akzeptiert klaglos, wenn es mal ziept (Bene wird dann knäterig und wehrig). Im Grunde ist sie sogar eher devot und will gar nicht renitent sein.


    Im Moment überlege ich, ob ich einfach mal im Verein frage, ob ich doch mal außerhalb meiner Welpengruppenzeit mit Chia in die Junghundegruppe darf. Ich bin sicher, dass Chia lernen kann, Frust auszuhalten und ich lernen kann, mich für sie so interessant zu machen, dass sie sich auf mich konzentriert und sich nicht durch jeden Reiz ablenken lässt ... ich glaube so sehr an sie, dass es mir wirklich weh tut, wenn jemand meinen Hund so grundsätzlich falsch einschätzt und mich auffordert, mal durchzugreifen und härter zu ihr zu sein ... mein Sensibelchen würde dann vielleicht wirklich aggressiv, wenn man sie so herausfordert.


    Wenn ich sie mit Lyssi vergleiche, dann ist eher Lyssi meine kleine Renitenznudel, die dampframmenmäßig unterwegs ist und mir gestern den Zeigefinger tackerte. Gut - das war meine eigene Schuld. Der getrocknete Hähnchenstreifen war zu lang und stellte sich in ihrem Gaumen quer. Bei Chia passiert das auch öfter mal und dann greife ich halt in ihre Schnauze und klaube den verkanteten Keks wieder aus den Zähnen. Aber Chia ist dankbar, dass ihr geholfen wird und wehrt sich nicht - niemals, nicht mal versehentlich, würden meine Finger zwischen ihre Zähne geraten.


    Aber Lyssi ist eben nicht Chia. Als ich in ihr Schnäzchen griff, dachte sie wohl, dass ich ihr den Keks klauen will und klappte die Zähne aufeinander ... und die Reißzähne bohrten ihre Spitzen in meinen Zeigefinger.


    Dabei ist es nicht so, dass ich ihr nichts wegnehmen kann, aber vermutlich störte sie der verkantete Hühnerbruststreifen weniger, als meine Finger in ihrem Fang und so biss sie eben die Zähne zusammen.


    Im Gegensatz zur übervorsichtigen Chia, die gar nicht dazu neigt, Risiken einzugehen, ist Lyssi eine Ramboline mit einem Selbstbewusstsein, das bis kurz vor dem Platzen aufgeblasen ist. Angst kennt sie keine und sie scheint ihren Mut mit Chia zu teilen, denn wenn Lyssi vor geht, traut sich Chia, auch hinterher zu laufen.


    Chia waren unsere Pferde immer sehr suspekt und sie hält lieber Abstand zu ihnen und betrat den Stutenstall bislang nur, wenn die Pferde nicht in den Boxen standen.


    Lyssi hingegen ist es egal, ob die Bewohner des Stalls zuhause sind oder nicht. Sie findet den Strohballen super, weil man sich darin herrlich wälzen kann und daran ändern auch die Pferdedamen nichts. Also spaziert sie in den Stall, wann immer ihr nach einem Strohbad ist und Chia überwindet ihre Furcht und spaziert hinterher.


    Wahrscheinlich denkt sich Lyssi: Momentan seid ihr noch größer als ich. Aber vergesst nicht: Ich wachse noch - ihr nicht!"


    Ich könnte nicht entscheiden, ob ich Chias Sensibilität oder Lyssis Mut besser finde, denn jede ist auf ihre Art richtig und tief in meinem Herzen.


    Bene ergänzt das Trio auch perfekt. Sie ist der Buddhist, die Gelassenheit im Hundekörper und mein Fels in der Brandung.


    Dafür ist sie aber auch manchmal stur wie ein Ochse und als Autorität sieht sie mich auch ganz sicher nicht.


    Gestern zog sie mich mal wieder mit Schwung in den Behandlungsraum der Tierarztpraxis, dass ich quasi wie das Fähnlein im Wind hinterher flog. Die Tierärztin freute das, denn sie meinte: "Da hat eine aber richtig Spaß und ist super gut drauf!"


    Ich freue mich darüber auch sehr, aber heute früh weigerte sich Bene, mit mir umzukehren, als wir am Waldrand angekommen waren - sie wollte mal wieder richtig Gassi gehen! Ich bin dann weich geworden und habe die Runde etwas vergrößert. Nur als Bene dann auf die ganz große Runde abbog, habe ich sie überzeugen müssen, dass man nicht immer alles übertreiben muss.


    Aber sie durfte gestern Abend ja schon nicht mit und Fredy erst begrüssen, als wir wieder zuhause waren ... und dann schmissen sich alle vier Hunde vor lauter Freude in die Kletten. Ich habe fast eine Stunde die Hunde gekämmt, um die Böbbels wieder aus den Haaren zu entfernen.


    Bene fand das doof - sie wollte pünktlich ihr Abendessen haben. Chia fands super, denn ihr ist es egal, wann es Essen gibt und Kämmen heißt für sie auch Kuscheln. Lyssi war vom Abenteuerspaziergang mit Fredy müde und schlief beim Kämmen ein. Zum Essen musste ich sie wecken.


    Wobei mir gerade einfällt, dass das Tony-Frauchen mit auf dem Hundeplatz doch allen Ernstes fragte, was sich denn in Lyssi für Rassen vereint haben. Als ich ihr sagte, dass sie da nur eine Rasse vereint hat und sie ein Langhaarschäferhund ist, schaute sie mich sehr zweifelnd an ... naja, unsere Tochter meinte neulich auch, dass aus Lyssi auch ein Waschbär werden könnte.


    Dafür wurde Lyssi aber von den Schäferhundkennern mit den Worten begrüsst: "Lyssi, was bist Du in einer Woche groß geworden!" und zu mir: "Bist Du sicher, dass die im Maß bleibt?"


    Nun - ich hoffe es, denn wenn ich einen Leonberger gewollt hätte, dann hätte ich vielleicht doch meinen Mann bekniet, noch einmal ja zu sagen. Aber Lyssi soll weder zu groß, noch zu dick werden und ich glaube, dass sie die 62 cm nicht überschreiten wird.


    Heute ist sie 15 Wochen alt und wiegt 12,8 kg. Mit dem Messen ist das immer ein wenig schwierig, weil sie den Keks schneller aufgefuttert hat, als ich den Bleistiftstrich machen kann. Aber die von mir ermittelten 45 cm Widerristhöhe müssten zu ihrem ziemlich gleichmäßigen Wachstum passen.


    Fotos reiche ich dann nach, denn heute Früh war es so neblig und trüb, dass ich die Hunde durch den milchig-weißen Schleier kaum sehen konnte :D

  • Liebe Sabine, ich würde gerne den Lachsmily geben, weil du einfach klasse schreibst und ich beim Lesen immer wieder lachen musste. Aber auch der traurige Smily, wegen dem Druck, den du dir mit deinem Nachbarn zu machen scheinst. Und mir geht es da gar nicht anders. Ich bin auch sehr bemüht, in der Nachbarschaft mit meinem Hund nicht negativ aufzufallen. Mir fällt es schwer zu denken und zu sagen "mir doch egal".


    Weil Harras schon einmal in der alten Firma einen vorbeiradelnden Mitarbeiter aus der Firma drei Gebäude hinter

    uns angebellt hat, ist er nun laut Ordnungsamt ein Hund, der "mehrfach Attacken auf Radfahrer und Fußgänger" gemacht hat. Es war 1 x Bellen, in üblicher Schäferhundmanier (und das klingt nun einmal anders als bei Kleinsthunden), und es war nur EIN einziger Radfahrer.


    Und auch mein Harras hält mich sicherlich nicht für fähig, gewisse Dinge zu klären bzw. zu regeln und in die Hand zu nehmen. Also meint auch er, er müsse mich beschützen und alles für mich regeln. Und dann beim Gassigehen eben auch das Tempo und die Richtung bestimmen. Aber ich arbeite dran.


    Danke nochmals für deine immer wieder lesenswerten, weil toll formulierten Berichte. :*

  • Claudia ... Danke! :*


    Es ist schon ein bisschen leichter, mit einer bedrückenden Situation souverän umzugehen, wenn man weiß, dass jemand nachvollziehen kann, wie man sich fühlt und ein ähnliches Päckchen mit sich trägt.


    Vielleicht ist es unsere Generation. Vielleicht die gute Erziehung zur Rücksichtnahme. Vielleicht der Drang, immer sein Berstes zu geben und nie unangenehm aufzufallen. Irgendwas unterscheidet uns jedenfalls von den LMAA-Leuten, die über sowas drüberstehen können und den Nervensägen vielleicht noch den Stinkefinger zeigen.


    Was bei mir dazu kommt, ist die Tatsache, dass ich meinen Nachbarn grundsätzlich gerne mag und wir oft einer Meinung sind - wenn es nicht um die Hundeerziehung geht, denn da hält er mich für einen Vollversager, der dringend seine "fachkundige" Unterstützung braucht.


    ... und das setzt mich unter Druck, weil ich immer das Gefühl habe, dass ich ihm das Gegenteil beweisen muss.


    Dabei habe ich mit Bene doch bewiesen, dass ich mit meiner Art der Hundeerziehung durchaus Erfolg habe. Aber bei Bene ist es laut unserem Nachbarn ihr guter Charakter. Aber bei Lyssi ist es garantiert die böse Chia, die ihren Charakter verderben wird, weil Lyssi ja von Chia lernt ... könnte es aber nicht doch sein, dass Lyssi von Bene lernt? Oder hat Chia von Bene gelernt? Ja, das wäre schön gewesen, aber auf der anderen Seite habe ich nicht das Gefühl, dass sich Lyssi von Chia beeinflussen lässt. Eher ist es Lyssi, die zum Vorbild von Chia wird, weil sie mutiger und entspannter ist und sich nicht wuschig machen lässt.


    Vielleicht ist es aber auch nur die allgemeine Ansicht mancher Leute, dass man mit drei Hunden schon aus Prinzip überfordert sein muss ... allerdings fühle ich mich nicht überfordert, sondern eben nur dem Druck ausgesetzt, immer beweisen zu müssen, dass mein Nachbar mit seiner Meinung falsch liegt, denn ich bin ja überzeugt, dass Chia ein freundlicher und wunderbarer Hund ist, mit dem ich absolut keine gravierenden Probleme habe. Dass ein sehr motivierter Hund auch für andere Reize empfänglich ist oder schneller frustriert ist, wenn etwas nicht in seinem Sinn läuft, finde ich nicht unverständlich. Dass ich an mir arbeiten muss, um ihre Aufmerksamkeit zu behalten und nicht so schnell die Geduld verlieren darf, wenn sie in ihrem Bemühen, die Verantwortung zu übernehmen, einfach überfordert ist und schusselig wird, ist durchaus möglich.


    Ich kann Chias Wesen nicht verändern und das will ich auch nicht. Ich kann aber an mir arbeiten, um die Vorzüge ihres Wesens zu fördern und die Nachteile nicht mehr so schwer wiegen zu lassen - ich bin sicher, dass wir das schaffen!


    ... und Claudia, Du schaffst das auch!

  • Vielleicht ist es unsere Generation. Vielleicht die gute Erziehung zur Rücksichtnahme. Vielleicht der Drang, immer sein Berstes zu geben und nie unangenehm aufzufallen. Irgendwas unterscheidet uns jedenfalls von den LMAA-Leuten, die über sowas drüberstehen können und den Nervensägen vielleicht noch den Stinkefinger zeigen.

    Ohne hier irgendwelchen Generationen zu nahe treten zu wollen, aber ich bin ja aus einer anderen Generation und GENAU SO bin ich ja auch drauf. :S


    allerdings fühle ich mich nicht überfordert, sondern eben nur dem Druck ausgesetzt, immer beweisen zu müssen, dass mein Nachbar mit seiner Meinung falsch liegt

    Oh ja, GENAU DAS! Dafür würde ich dir gerne 20 "gefällt mir" geben. Denn Brummi wäre für mich in seinem aktuellen Sein überhaupt gar keine "Belastung" oder irgendwie ein "Problem". Ich kenne seine Macken mittlerweile, ich weiß, wo ich die Leine kurz genug halten muss, was ich wie machen kann, um ihn abzulenken oder Fehlverhalten zu vermeiden... aber dann sind da diese nervigen Nachbarn, die einen Beobachten, auch heute wieder haben mich zwei Frauen gezielt angestarrt und bei der einen könnte es sein, dass es die ist, die meinen Freund damals mit dem Auto verfolgt hat. Aber immerhin kamen keine Kommentare, als Brummi mit seinem Schnulli mit mir gelaufen ist an der völlig lockeren Leine. Aber vielleicht gibts bald ne Anzeige, dass ich meinen Hund scharf mache mit dem roten Dummy oder dem zerfetzten Ball. :D


    Aber weißt du, was ich mir da irgendwie in letzter Zeit, in den letzten Tagen, immer wieder denke? Warum ist es uns überhaupt so wichtig, was die anderen denken und meinen? So lange wir uns um unsere Hunde bestmöglich kümmern und ihnen nichts tun, kann man uns erstens nicht das Gegenteil nachweisen und wenn der Hund für uns so funktioniert, wie er grade ist, kann man uns auch nicht sagen wollen, dass es anders zu sein hat. Vllt finden wir es ja gar nicht schlimm, wenn unsere Hunde bellen, weil wir vllt schon mal angegriffen wurden von einem fremden und es uns Sicherheit gibt beim Gassi? Vielleicht will ich, dass Brummi bellt, wenn es klingelt, weil ich schlecht höre und Angst habe, dass wieder jemand böses vor der Tür ist und sich so der "Böse" drei mal überlegt, ob er wirklich will, dass ich die Tür auf mache? Wer weiß das schon? Nur, weil andere das nicht wollen, ist es für uns doch nichts schlimmes? Tatsächlich, wenn wir irgendwann im Erdgeschoss wohnen, bin ich SEHR FROH darüber, wenn Brummi bellt, wenn sich irgendwer dem Grundstück nähert. Weil ich weiß, dass ich dann keine Angst haben muss, auch nicht nachts, wenn mein Freund arbeitet.


    Und so lange mein Brummi zu allen Menschen extrem freundlich ist (wenn auch zu stürmisch und er noch nicht so ganz genau weiß, wie groß und schwer er mittlerweile geworden ist) und keinem Hund was tun will, kann mir doch niemand was, euch doch auch nicht. Sollen sie doch die Polizei schicken und die Vetämter, sollen die doch kontrollieren und überprüfen, kann uns doch egal sein, wir haben doch weder was zu verbergen noch tun wir unseren Hunden was falsches oder böses an, im Gegenteil, wir können doch sogar zeigen, dass wir mit ihnen trainieren und die entsprechenden Beamten aufklären, was sich da in unserer Nachbarschaft tummelt.


    Wir haben noch sehr junge Hunde, Harras ist ja auch noch keine 10, noch dazu eine Rasse, die sehr aufmerksam ist, sehr reaktiv ist, die darauf gezüchtet wurde, immer alles im Blick und in den Ohren zu haben, alles zu bewerten und auf alles und jeden aufzupassen und Fremdlinge anzuzeigen. Natürlich bellen die. Und ein Hund von solcher Größe und Masse nunmal lauter und eindrucksvoller, als das ein Chihuahua schafft. Und natürlich sieht das auch gefährlich aus, wobei ich persönlich vor einer kleinen, blitzschnellen Kläffratte mehr "Angst" habe, als vor einem großen, massigen Trümmer, der da angewalzt kommt. Aber ich sag dann auch ganz oft: wäre der jetzt schneeweiß mit hellbraunen Fleckchen an Ohren und Nase und Schlappohren, wären die Leute dann immer noch so ängstlich? Nehmen wir mal einen Leonberger, einen Berner Sennenhund oder einen Berhnhardiner mit ihren treudoofen Blicken - wiegen mehr, sind zum Teil größer, aber die sind ja so knuffelichsüß! :love: Selbst ein Neufundländerhundekalb in schwarz finden die Leute süß, weil es plüschig ist und Schlappohren hat.


    Aber so was wie mein großer Brummi, schwarzes Gesicht, viel zu große Stehohren, sehr helle Augen - besonders im Licht, strahlend weiße Zähne - wenn der einen anhechelt, auch von Weitem, dann sieht der aus wie ein Wolf, der kleine Kinder zerfleischt. Und dann kommt da der - entschuldige, liebster Harras - Harraskollos, riesengroß, massig, dunkel, natürlich MUSS der ein böser Hund sein, geht ja gar nicht anders. Oder die laute Chia, die allen klar macht, dass sie das sagen hat und sichergeht, dass sie von niemandem weit und breit überhört wird, natürlich MUSS die aggressiv sein, sonst würde sie ja niemals bellen, Hunde tun so was ja nicht.


    Die Leute haben keine Ahnung, befassen sich nicht mit der Rasse und ihren Eigenarten und sind auch nicht gewillt, sich darüber aufklären zu lassen. Wieso sollen wir dann gewillt sein, uns denen anzupassen, die aufzuklären, die eh nichts davon hören wollen, wieso sollen wir uns diesen Leuten annehmen und auf sie eingehen, wenn sie uns die kalte, hasserfüllte Schulter zeigen oder uns anpöbeln und belehren wollen?


    Nein. Einfach nur nein. ?(

  • Danke :*


    Deine Worte gingen mir gerade runter wie handwarmes Öl und fühlen sich einfach nur gut an.


    Ich bin gerade so beflügelt, dass ich am liebsten rübergehen und sagen würde: "Wenn Du mal, wie ich, 7 Schäferhunde gehabt hast, respektive noch immer drei davon hast, dann reden wir gerne über die Führung eines solchen. Wenn nicht, dann überlass mir die Erziehung meines Hundes, denn davon habe ich mehr Ahnung als Du!" WOW!!! Fühlt sich das gut an!!! :thumbup: