Was ist für euch Gewalt in der Hundeerziehung?

  • Ich kenne Genug, die mit ihren einfachen Hunden ständig was von "gewaltfreier" Hundeerziehung geschwafelt haben, bist sie dann an den Richtigen geraten sind. Tja dann gabs nur Entweder Oder.

    Danke, genau das meine ich.

  • @Ellionore hast recht, wir können die Diskussion hier auch lassen. Nur eines wünsche ich dir mal: einen richtigen, rassetypischen Gebrauchshund, am besten noch aus entsprechenden Leistungslinien.

    Dann wirst du selber merken, was viele dir hier und auch in anderen Fäden immer wieder versuchen zu sagen.

    Super und schon wieder der Versuch einer Legitimation.

    Ist klar.

  • Du sagst, dass du bei deinen Hund beim anspringen nicht die Pfoten festhalten würdest. Vollkommen OK.

    Wenn andere schreiben sie haben Hunde/es gibt Hunde für die diese Methode kein Problem ist, dann ist das für dich der " Versuch einer Legitimation und zack die Entschuldigung für gewisse Methoden".


    Für mich auch ein Form der Gewalt, wenn man nur seine Meinung / Methode als richtig ansieht und alle anderen unterstellt sie würden "Zack gewisse Methoden entschuldigen".

  • Ich kenne Genug, die mit ihren einfachen Hunden ständig was von "gewaltfreier" Hundeerziehung geschwafelt haben, bist sie dann an den Richtigen geraten sind. Tja dann gabs nur Entweder Oder.

    Danke, genau das meine ich.

    Nette richtig schauen, obwohl der Versuch es mit Pfoten halten schön oder kleinzureden passt.

    Es ging bei dem Legitimieren schon lange nicht mehr ums Pfoten halten, sondern um dieses beim Gebrauchshund wirst du schon sehen.

    Bringt auch nicht mehr viel, aber eine einfache Frage, du hast zwei Kinder!

    Kind 1 ist so unsensibel und hart das merkt die Ohrfeigen gar nicht, während Kind 2 so sensibel ist, dass du dort nur die Stimme erhebst.

    Würde hier das wirklich so praktizieren?

    Gewalt ist und bleibt übrigens immer Gewalt völlig ungeachtet davon was man selber davon denkt.

    Und es ist im gesellschaftlichen und gesetzlichen Rahmen definiert.

  • Siehst du und genau das meine ich, du fährst so sehr deinen eigenen Film, dass du es noch nicht mal merkst, dass es mehr als nur scbwarz/weiss gibt.

    Nur weil ich Pfoten festhalten nicht schlimm finde, versuche ich Gewalt nicht kleinzureden. Nochmal eine andere Führung eines anderen Hundes bedeutet nicht das Gewalt und Schmerz im Spiel ist!!! Und darum ging es doch. Akzeptiere, das andere mit ihren anderen Hunden anders umgehen und trotzdem dem Hund nicht mit Absicht Schmerzen zufügen.


    Du setzt es gleich, dass alles was nicht so läuft wie du es machen würdest nur gewalttätig sein kann.

    Siehe das Beispiel mit den Kindern. Kannst du dir vorstellen, dass man diese in der völlig gleichen Situation unterschiedlich behandelt ohne eine Ohrfeigen zu verpassen? Scheinbar nicht!

    Man schlägt weder Kinder noch Hunde und hat überhaupt nix mit der Art der Führung zu tun, sondern ist einfach nur ein Zeichen von Dummheit, Hilflosigkeit, Machtgehabe oder was auch immer.

  • Du kommst schon wieder mit dem Pfoten halten, wo es schon lange nicht mehr drum ging, sondern darum, dass es den Typ Hund geben soll wo es nur entweder oder gibt.

    Und ich habe das Beispiel mit den Kindern gebracht um etwas zu verdeutlichen.

  • Nun streitet Euch doch nicht ... wir werden nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen, weil jeder für sich Gewalt anders definiert.


    Ich bin ein bekennender Wattebäuschchenwerfer und ich habe ein rabenschwarzes Gewissen, wenn ich meine Hunde aus einer Wut heraus maßregle, weil sie ein Reh stellten und das arme Tier in Todesnot geriet - da sind mir die Sicherungen durchgebrannt und ich habe jedem der Hoheiten den Kurzführer einmal auf den Hintern gehauen - wahrscheinlich war es wie bei meiner Mutter, die bei Ohrfeigen stets sagte: "Das tut mir mehr weh als Dir!" ;)


    Ich habe mich dafür geschämt - ein anderer Hundehalter hätte vielleicht gesagt: Das haben die doch verdient!


    Ob eine vollkommen gewaltfreie Erziehung funktionieren könnte, will ich auch gar nicht beurteilen, denn wenn man das Begrenzen und Blockieren, ein scharfes "Hey!" oder ein konsequentes Zurückführen auf die Decke - wenn sie unerlaubterweise verlassen wurde -, als gewalttätig empfindet, bin ich es auch.


    Aber ich bin kein Hundesportler, der nach höheren Zielen strebt. Mein Wunsch ist es, dass meine Hunde zuverlässig meine Kommandos befolgen, die ich bei reinen Spaziergängen auch eher sparsam einsetze. Wenn ich sie aber abrufe, sollen sie sofort kommen. Das klappt inzwischen auch bei Chia, die auf der Briefmarke wendet und zu mir zurückkommt.


    Genau den Rückruf habe ich aber auf sehr viele Weisen versucht zu trainieren. Der Erfolg war immer nur von kurzer Dauer oder der Reiz war größer, als der Gehorsam.


    Ich habe mich nun für eine andere Art des Trainings entschieden und habe das wirklich auch vom Handtouch an aufgebaut. Für Chia passt es und es funktioniert. Für mich ist es gewaltfrei, weil ich körpersprachlich begrenze und mit Markerworten arbeite. Für andere übe ich vielleicht psychischen Druck auf meinen sensiblen Hund aus, wenn ich sie begrenze, weil das für den Hund eventuell bedrohlich wirken könnte und ihm Angst macht.


    Auch hier weiß ich nicht, wie ich auf Chia wirke - ich schaue ihr nur vor den Kopf. Aber wenn ein solches Sensibelchen die Bindung zu seinem Menschen vertieft, weil sie merkt, dass ich die Verantwortung übernehmen kann und sie sich auf mich verlassen kann, ist diese Form von "psychischer Gewalt" für mich akzeptabel.


    Wieviel psychischen Druck verträgt, ist von Hund zu Hund verschieden - aber jeder Weg der Erziehung sollte schlussendlich zu einer besseren Bindung zwischen Hund und Mensch führen und nicht zum Kadavergehorsam, denn ein Hund, der nur funktioniert, hat keine Freude am Lernen und damit wird auch das Lernen erschwert.


    Wer also die Messlatte legen will, wann es zuviel der "Gewalt" ist, wird die Antwort bei seinem Hund finden: Lernt er mit Freude und hat eine sehr gute Bindung zu seinem Menschen, passt es wohl. Schleicht er devot neben seinem Menschen her und geht ihm lieber aus dem Weg, wenn Herrchen oder Frauchen laut werden, dann sollte man sein Training vielleicht überdenken.

  • Zu den restlichen Relativierungen von Halsband und Leine sag ich nichts, bzw. den weiteren Versuch Starkzwang damit gleichzusetzen sagt genug aus.

    Tatsächlich ist der Begriff "Starkzwang" nur schwammig definiert.

    umgangssprachlich versteht man darunter Stachel und Tele.


    Aber wie bei der Gewalt an sich kommt es ein Stück weit immer darauf an, wie es der Hund selbst empfindet. :/

    Selbst bei Wikipedia steht, dass über eine Leine und ein normales Kettenhalsband bereits Starkzwang auf einen Hund ausgeübt werden könnte.

  • Das Tierschutzgesetz ist da recht klar.

    Und natürlich kann ich mit Leine und Halsband Gewalt ausüben.

    Das kann ich mit allem möglichen Tun.

  • Das Tierschutzgesetz ist da recht klar.

    Wo steht im TSchG was alles genau Starkzwang ist, und was "nur" Zwang ist, und was nicht ok, aber trotzdem weder noch ist?


    Und warum sprichst du jetzt plötzlich wieder von Gewalt? Wir sprachen doch über Zwänge.

    Nicht jeder Zwang ist Gewalt, und nicht alles was Gewalt ist, ist Zwang... ein Zwang steht ja immer im Zusammenhang mit einer Handlung die erzwungen wird.

  • Das Tierschutzgesetz ist da recht klar.

    Wo steht im TSchG was alles genau Starkzwang ist, und was "nur" Zwang ist, und was nicht ok, aber trotzdem weder noch ist?


    Und warum sprichst du jetzt plötzlich wieder von Gewalt? Wir sprachen doch über Zwänge.

    Nicht jeder Zwang ist Gewalt, und nicht alles was Gewalt ist, ist Zwang... ein Zwang steht ja immer im Zusammenhang mit einer Handlung die erzwungen wird.

    muss ich nicht eben weil:

    ,,ein Tier auszubilden oder zu trainieren, sofern damit erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind,


    § 1

    Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

    Wie können uns jetzt weiter über Vernünftige Gründe streiten.

    Eskalieren kann ich übrigens immer, aber dann kann ich nicht mehr in die Deeskalation.

    Das ist der kleine aber entscheidende Unterschied ich könnte wenn ich es denn wollen würde Gewalt anwenden.

    Naja ich glaube sowieso das hier keiner überhaupt eine Ahnung hat wie sich Gewalt äußert/sich anfühlt etc.


  • Aber genau darum geht es doch: was für einen schüchternen Border Collie, oder eben auch einen Weißen Schäferhund ,,erhebliches Leid“ sein kann, kriegt meine Schäferhündin im Zweifel nicht mal mit.


    Genau deshalb macht es ja auch keinen Sinn, pauschal von Gewalt zu sprechen.


    Und wenn du da jetzt reininterpretieren willst, dass ich meinen Hunden gegenüber grob oder unfair werde, dann tu das halt.

    Diskutieren ist ja scheinbar eh nicht möglich.

    Den Zusammenhang mit dem zitierten Gesetz verstehe ich auch nicht, ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass das hier keinen betrifft.