Zu Hilf, mein Hund will jeder Hündin aufreiten!

  • Mein Rüde ist echt mühsam, was das Thema aufreiten betrifft!

    Im Januar wird er zwei Jahre alt und ich schaffe es nicht, dieses Aufreiten zu unterbinden.

    Bei Hündinnen, die eine deutliche Sprache sprechen, wandelt er es kurz in eine Spielaufforderung um, um die Hündin erneut zu bedrängen.


    Es ist nicht so, dass er schwer von Begriff ist und nicht weiss, dass er das zu unterlassen hat. Aber ich muss ununterbrochen hinterher sein und ihn davon abhalten und wegrufen. Kaum sieht er mein Gesicht nicht mehr…., nächster Versuch.

    Sieht er dann, dass ich ihn sehe, lässt er auch mal von sich aus ab. Ist echt mühsam.


    Ich habe Angst, dass dies ein Verhalten ist, was er mit ins Erwachsenenleben nehmen könnte =O

    Wie kann ich das lösen?


    Danke schon mal für Tipps

  • Leider kann ich dir, bei deinem Problem nicht helfen. :( Ich hatte nur einen Rüden bis jetzt. Und der hatte es nicht mit dem Aufreiten. Aber wenn der Bursche ein Mädel in die Nase bekommen hat... ||

    Er saß dann stundenlang im Flur und hat gejault wie ein Wolf. Futter über 1 - 2 Wochen =O komplett verweigert. Es war stellenweise so schlimm, dass der TA Infusionen gegeben hat. Mir wurde zur Kastration geraten, ich habe es nicht machen lassen.


    Das Problem wurde dann aber immer besser je älter er wurde. Bis hin zum "normalen" Rüden.

    Ich wünsche dir, dass es bei dir auch so sein wird!!!

    Allerdings war das der Grund, weshalb mein nächster Wuffel ein Mädchen wurde. Und das bleibt auch so, mir liegt die Art der Mädels einfach mehr. Und sie werden nur 2 mal im Jahr läufig, ein Rüde ist das quasi immer. ;)

    Das heißt aber eben auch, dass ich da nicht viel Erfahrung habe.

    Aber vielleicht / hoffentlich hat noch jemand einen echten Tipp.

    Es ist nicht so, dass er schwer von Begriff ist und nicht weiss, dass er das zu unterlassen hat. Aber ich muss ununterbrochen hinterher sein und ihn davon abhalten und wegrufen.

    Der Arterhaltungstrieb ist der stärkste Trieb überhaupt. Ich denke da schaffen es nicht alle ihren Hund abzurufen.

  • Ich kann hier auch nicht helfen. Harras wird zwar bald 7 Jahre alt und ist intakt. Aber aufreiten wollte er noch nie, weder bei einem Hund bzw. Hündin, noch bei einem Menschen (so wie einige Kleinhund oft).

  • Leider kann ich dir, bei deinem Problem nicht helfen. :( Ich hatte nur einen Rüden bis jetzt. Und der hatte es nicht mit dem Aufreiten. Aber wenn der Bursche ein Mädel in die Nase bekommen hat... ||

    Er saß dann stundenlang im Flur und hat gejault wie ein Wolf. Futter über 1 - 2 Wochen =O komplett verweigert. Es war stellenweise so schlimm, dass der TA Infusionen gegeben hat. Mir wurde zur Kastration geraten, ich habe es nicht machen lassen.


    Das Problem wurde dann aber immer besser je älter er wurde. Bis hin zum "normalen" Rüden.

    Ich wünsche dir, dass es bei dir auch so sein wird!!!

    Er hatte im Gruppen-Training auch schon richtig läufige Hündinnen gerochen (die wurden dann gleich nach Hause geschickt), ohne dass er „liebeskrank“ wurde.

    Nun, er ist natürlich auch noch in der zweiten Pubertät, das spielt sicher auch noch eine grosse Rolle :S.

    Ja, ich hoffe auch, dass sich das mit der Zeit legt 😇.

  • Ist er freilaufend wenn er das macht?

    Ich würde es nicht dazu kommen lassen. Je öfter er es machen kann, desdo grösser ist die Wahrscheinlichkeit dass er es zur Gewohnheit werden lässt.


    (Schlepp)leine dran und das Aufreiten konsequent verhindern. Sollte es doch mal vorkommen, oder auch alle Ansätze, ihn nimm ihn an der Leine von der Hündin runter und gib ihm zu verstehen, dass du das nicht möchtest. Positioniere dich dann zwischen Rex und der Hündin und zeige ihm körpersprachlich, dass er deine Erlaubnis nicht hat und du die Situation kontrollierst.


    Wenn er sich dann artig benimmt und auf dich eingeht, zauberst du ein Spielzeug hervor und spielst eine ordentliche Runde mit ihm.


    Ansonsten grundsätzlich weiter am Grundgehorsam und vor allem Beziehung arbeiten.,

    <3

  • Ja er ist dann nie angeleint. Ich bin dann immer bei Freunden im Garten. Wir machen das, damit unsere Hunde auch ab und zu sozialen und hündischen Kontakt haben und spielen können.


    Wir leben auf dem Land in einem kleinen Dorf. Hier hat fast jeder einen Hund in seinem Hof/Garten stehen und man kann nicht direkt von zu Hause aus spazieren gehen, das ist Stress pur für Hund und HF. Die Hunde bellen schon weit, bevor man überhaupt in derer Nähe ist und springen an den Zäunen hin und her.

    Also fahre ich mit dem Auto raus und dort trifft man eher auf Hirsche, Rehe, Hasen &Co 🙈 als auf andere Hunde.


    Wenn ich ihn also anleine, ist nix mehr mit Spiel und Spass :|

    Mich dazwischen stellen kann ich versuchen :thumbup: danke. Der Grundgehorsam ist momentan auch so eine Sache…,er fühlt sich da zur Zeit überhaupt nicht betroffen, wenn ich ihn anspreche oder gar ein „Platz“ von ihm verlange. Da kann er seelenruhig stehen bleiben und in der Gegend rum gucken und am liebsten würde er dann irgendwann davon trotten X/.

    Wir üben strikte weiter :!:


    Liebe Grüsse aus Ungarn, wir haben zur Zeit Dauerregen

  • Wenn ein junger Hund viel mit anderen Hunden spielt und wenig(er) mit Frauchen/Herrchen, kommt es meist dazu, dass der Hund sich mehr an anderen Hunden orientiert als am Menschen. Dann wird der Mensch als Störfaktor ignoriert wenn ein anderer Hund in der Nähe ist (Hündin!!).


    Warum ist Spiel und Spass zu Ende wenn du ihn anleinst und ins Gelände fährst? Mache es doch so, dass dann Spiel und Spass anfängt. Spiel und Spass mit DIR. :) Dann geht es bestimmt auch mit dem Grundgehorsam besser voran. Wenn dann Abrufen im Gelände funktioniert, weil dein Hund so eine gute Beziehung und Aufmerksamkeit auf dich hat, kann er im Gelände frei laufen.


    Versuche den Spiel und Spass Schwerpunkt bei dir zu behalten. Spielzeit mit anderen Hunden wird meistens an Wichtigkeit total überschätzt.

    <3

  • Vielen Dank Axman , das habe ich echt nicht gewusst :huh:, ich dachte (und las es), dass Kontakte mit Artgenossen essenziell für Junghunde sei. Aber deshalb bin ich ja auch hier in diesem tollen Forum, um von Euch zu lernen :*.

    Ich meinte natürlich, dass das Spiel (und die „Aufreitversuche“) mit seiner Kumpelin zu Ende ist, wenn ich ihn anleinen muss.

    Eigentlich dachte ich bisher, dass wir auf unseren Runden auch Spass haben :rolleyes:.


    Darf ich fragen, was genau du mit Axel tolles auf euren Gassigängen machst? Die anderen dürfen natürlich auch sehr gerne berichten, wie bei euch Spiel und Spass unterwegs aussieht, jetzt bin ich neugierig ^^.


    Danke schon mal und schlaft alle gut 😴

  • Also natürlich ist es sehr wichtig, dass der junge Hund regelmässig Kontakt mit Artgenossen hat.


    Nur, in letzter Zeit, so scheint mir, wird regelrecht Druck auf die Hundehalter gemacht, dass es Überlebensnotwendig und das einzig Wichtige im Leben eines Junghundes sei, zu jeder sich bietenden Möglichkeit mit anderen Hunden zu spielen.


    Bei all dem muss man aber darauf achten, dass sich die Balance nicht verschiebt. D.h. dass die Bindung zum HH dabei zu kurz kommt. Das kann von Hund zu Hund unterschiedlich sein, wieviel Spielen mit anderen Hunden angebracht ist. Mit Artgenossen sehr soziale Hunde brauchen eher mehr "Quality Time" (Qualitätszeit) mit dem HH und seinen Menschen um die Balance nicht kippen zu lassen. Sozial eher unsichere oder zurückhaltende Hunde brauchen vielleicht etwas mehr Förderung im Hundesozialverhalten und etwas weniger Bildung von Menschenbindung.


    Die Menge von jedem Anteil herauszufinden obliegt uns und wir müssen gut beobachten und testen. Achtet mein Hund auf mich, wenn andere Hunde in seinem nahen Umfeld sind? Kann ich ihn aus dem Spiel mit einem anderen Hund abrufen? Kann ich das nicht, ist die Waage auf der Seite "andere Hunde" zu schwer.


    Wir gestalten schon die Welpenerziehung so, dass das Spiel mit anderen Hunden als Belohnung für z.B. Blickkontakt oder Rückruf eingesetzt wird und dosiert erfolgt.


    Ich bin sicher, ihr habt auch Spass auf euren Runden! Ich hatte es anders verstanden. Aber es ist natürlich auch kein günstiger Wert für das Anleinen, wenn es regelmässig hochwertige Aktivitäten beendet. Also, wenn er frei spielt, mit der Hündin und du das dann abbrichst, ihn anleinst und dann an der Leine Gassi gehst und beim Gassi nichts besonderes geboten ist, kann es unter Umständen dazu führen, dass er sich in der Situation nicht mehr anleinen lassen will. Wenn das Spielen mit einer Hündin so eine hohe Wertigkeit erreicht, mit der Zeit, tun wir Menschlein uns natürlich irgendwann schwer, dagegen anzustinken. 8o


    Axel findet das Gassigehen als solches schon toll. Ich fahre mit dem Fahrrad und er liebt Bewegung, er läuft den Grossteil des Weges frei. Ich habe immer Ball und Belohnung dabei wegen der Kaninchen. Manchmal gehen wir Fährte machen, das motiviert ihn auch und früher habe ich ab und zu Gehorsamsübungen irgendwo im Gelände geübt, wegen der Verallgemeinerung der Übungen. Axel ist extrem arbeitsmotiviert und (dadurch?) auch extrem auf mich fixiert. Wir haben auch "Zauntraining" gemacht, da an etlichen Zäunen wo wir vorbei müssen bellende Hunde hin und her rennen. Heute kann ich mit ihm freilaufend an den Zäunen vorbeigehen, mit Minimalstress.


    In deinem Fall würde ich das Spielen mit der Hündin reduzieren oder vorübergehend ganz einstellen und vermehrt an der Bindung und Beziehung zu dir arbeiten. Viel Spielen mit Ball, Beisskissen, Frisbee, hier die Impulskontrolle nicht vergessen, kleine Übungen mit viel Belohnung einbauen, vielleicht irgendetwas Suchen im Gelände anfangen oder so Sachen. Die Rütter-Übung mit dem Futterbeutel apportieren ist sicherlich auch interessant.

  • <3 -lichen Dank für die vielen tollen Tipps und Gedanken-Anstösse :thumbup: .

    Manchmal habe ich das Gefühl, vor lauter Bäumen, den Wald nicht zu sehen ^^


    :huh: das mit dem „Zauntraining“ interessiert mich jetzt aber auch brennend 8o. Ich wünsche mir so sehr, eines Tages ganz entspannt mit meinem Rex durch unser Dorf gehen zu können :love:.

    Magst du mir dazu den Aufbau erklären? (ganzliebguck) :* Oder findet man dazu was gescheites im Internet?


    Lg aus dem regnerischen Ungarn <3

  • Mit Axel habe ich es so aufgebaut, dass ich mir passende Gegebenheiten als erstes vorgenommen habe, also Orte wo das Zaunspektakel nur auf einer Seite stattfand. Wo möglichst erstmal nur ein Hund bellt und vor allem, wo ich genug Platz hatte um die Distanz zu variieren.


    (Axel war von klein an sehr reaktiv auf andere Hunde und hatte kein Interesse bzw. grosse Unsicherheit, bzw grosse Aufregung, wenn es darum ging fremde Hunde zu treffen. Daher war für uns das Zauntraining optimal, weil er lernte, dass Hunde hinter Zäunen genau da bleiben wo sie sind.)


    Wir haben uns an die geeigneten Zäune angenähert, Ich zwischen Zaun und Axel und sind auf eine Distanz herangegangen wo Axel die Hunde registriert hat, aber ruhig und ansprechbar geblieben ist. Dann habe ich da Leckerli gegeben und kleine Basisübungen gemacht. Sitz, Platz, in Fussposition kommen, kurzes Bleib, Blickkontakt, oder so, Übungen die für ihn leicht und gut bekannt waren. Auf dieser Sicherheitsdistanz sind wir geblieben während des Vorbeigehens, immer wieder Schritte vorwärts, Hunde ruhig angucken belohnt, kleine Übungen im Wechsel. Wenn Axel in Richtung Zaun wollte, oder seine Aufmerksamkeit zu sehr gefangen von den anderen Hunden war (nur kurzes Registrieren erlaubt) habe ich ihn an der Leine zu mir gezuppelt und ihn dann nach einigen Momenten wieder für mental bei mir sein belohnt.


    Mit der Zeit bin ich immer näher rangegangen und habe das Übungen machen reduziert, aber das Leckerli geben für ruhig bleiben habe ich lange Zeit beibehalten. Man muss unbedingt vermeiden, dass der Hund in Gegenbellen verfällt, das ist sehr kontraproduktiv.


    Diese Arbeit kann unter Umständen mehrere Monate in Anspruch nehmen, mindestens aber Wochen. Wenn es an einem Zaun klappt, muss man an jedem anderen Zaun die Übung von Null wieder neu starten um eine Generalisation zu erreichen, d.h. wenn der Hund es an Zaun Nr. 1 mit Nachbarshund Nr. 1 kann, kann er es nicht automatisch an Zaun Nr. 2 mit Nachbarshund Nr. 2 etc. Also langsames Steigern der Schwierigkeit, am Ende dann Zäune mit Hunden auf beiden Seiten.


    Natürlich kenne ich deinen Rex nicht. Es kann sein, dass es für euch viel einfacher oder viel schwerer verläuft, je nachdem was für Beweggründe Rex hat an den Zäunen so gestresst zu sein.


    Evtl. geht der Stress nie ganz weg, aber der Hund lernt damit umzugehen und dass es so schlimm gar nicht ist, und vor allem, was DU möchtest wie er sich verhalten soll und dass DU die Situation kontrollierst.


    Wenn ich heute mit Axel an Zäunen mit Hunden vorbeifahre (ich fahre immer mit Fahrrad oder E-Mofa) möchte Axel flott an den bellenden Hunden vorbei. Also ein gewisser Stress ist da schon noch, aber ehrlich, wen stressen/nerven bellende Hunde hinter dem Zaun NICHT? :rolleyes:


    Ach, ein Punkt noch: Die Besitzer der Hunde an den Zäunen wo man übt, könnten verärgert reagieren, wenn man sich zu lange da "rumtreibt" und nicht "endlich weitergeht" :D. Mir war es schnuppe, aber ich hatte auch keine Beschwerden bekommen aber von FB-Gruppen in zB USA oder UK, weiss ich, dass es da mal Ärger geben kann.

  • So ähnlich hab ich mit Boomer früher auch gearbeitet.

    Der war auch sehr reaktiv bei Hunden allgemein.

    Der hatte das mit dem Ignorieren aber sehr schnell kapiert.

    Die können nicht raus usw, also hat er die schnell links liegen gelassen.


    Hicks ist da von anfang an relativ unkompliziert.

    Wir haben einen Hund in der Straße, hier ist der Gartenzaun wegen Hanglage erhöht. Der Hund bellt also von oben herab.

    Jetzt wo Hicks gerade recht hormonell pubertär ist, bekommt er eine Bürste und stellt den Schweif.

    Ich unterbinde das, nehm ihn zur anderen Seite und schick ihn weiter. Dann gehts ohne Probleme.