Hallo von Tay mit osteuropäischer Schäferhündin

  • die immer sagen, der Hund müsse erst 15 Monate erwachsen werden dürfen bevor man mit ihm Assistenzaufgaben trainiert

    fernab von Assistenzhunden: bei Fiasko ernte ich jetzt (32 Monate alt) erst volle Aufmerksamkeit im Training. Die bunte Knete, die dieser Hund im Kopf hatte, formt sich jetzt erst zu einem Hirn aus ^^ will sagen: mit manchen Kandidaten läuft es anders. Als allgemeingültige Regel würde ich aber dieses "warten wir mal ab" nicht verkaufen ;)

  • Ich finde, es kommt darauf an, was man unter "Assistenzaufgaben" versteht.


    Wie bei jeder Ausbildung, sei es Sport oder Gebrauch oder Haus, macht man ja 5000 verschiedene Basic Übungen von Welpi an, die für die grösseren, komplexeren Aufgaben aber absolut nötig sind.


    Ich sehe es kritsch, wenn man diese Zeit verstreichen lässt (oder aus Gründen verstreichen lassen muss).

  • Auch ohne viel Erfahrung bin ich da bei Dir Axman

    Bei Kleinkindern sagt man auch, man kann sie gar nicht überfordern.

    Wenn sie müde sind, kippen sie einfach um und schlafen.

    Soll nicht heißen, das man Druck ausüben soll.


    Ich kann bei Pepper nur sagen, das alle Übungen, die wir regelmäßig, also ständig und immer gleich gemacht habe, plötzlich - praktisch aus dem Nichts von einem Tag auf den anderen saßen.

    Wo wir früher beim Rückruf gescheitert sind und Pepper mich stumpf stehen ließ, kommt er heute total entspannt zurück, obwohl er schon 1,5m vor dem anderen Hund stand.


    Das hätte ich mir nie träumen lassen...und er ist jetzt 27 Monate alt.

    Ich bin mir sicher, da kommt auch noch mehr.

  • Klar kann man nichts verlangen von einem 10 Monate alten Hund, wenn die Basis dafür nicht steht, aber Dinge aufheben zB ist kein bisschen komplexer für einen Hund als Apportieren. Licht an und aus ist ein simples Target, Schubladen aufziehen macht ziemlich viel Spaß für Hunde... Geruchsprobenarbeit ist nicht so krass viel anders als ZOS, auch da kann man (ohne Verantwortung und ohne Stress) schonmal eine passende Anzeige üben. Sich auf ein Kommando auf eine bestimmte Art zum Menschen legen ist auch nichts wahnsinnig viel komplexeren für einen Hund als auf einem Baumstamm Platz zu machen.


    Es darf halt nie das Ziel sein den Hund früher in die volle Arbeit zu bringen, sodass er zu früh einen Full time Job hat. Aber bei uns war es einfach so, dass es in der Entwicklung Zeitfenster gab, die ich genutzt habe - für das was eben grade ging. Wenn das Zeitfenster zu gegangen ist weil das Hirn anderes im Sinn hatte, hab ich es halt wieder gelassen, konnte aber später trotzdem drauf zu greifen. Und die Gewöhnung an den Supermarkt ging mit 5-7 Monaten bombastisch gut, danach nicht mehr, dann erst mit 11-12 Monaten wieder, aber ich bin sicher dass es da schwieriger gewesen wäre (intensiverer Geruchssinn) wenn das ganze Setting neu gewesen wäre und sie gar keine Ahnung gehabt hätte, wie sie sich da verhalten soll. Solche Sachen meine ich. Man kann sich ja seinen Hund anschauen und wird sehen ob der ein Problem hat oder nicht und wer das nicht sieht hat ja noch den Trainer dabei.


    Ich bin mir sicher, da kommt auch noch mehr.

    Genau, man arbeitet daran und erwartet aber halt nicht dass es morgen sitzt und irgendwann macht es klick und ich kann mich drauf verlassen. Aber dran arbeiten sollte man schon dürfen wenn der Hund in Stimmung ist.

  • Eines möchte ich noch anfügen.

    Ich hatte das Gefühl, das mein Hund in viele Fällen schon verstanden hatte, was ich von ihm will.

    Aber der andere Reiz (der neuen Geruch, der andere Hunde, etc.) war für ihn einfach stärker, daher gab er ihm nach. Ich hatte aus seiner Sicht einfach "weniger zu bieten". (wer hätte das noch geschrieben? Schafring ?)

    Auch war vielleicht unsere Bindung noch nicht aus ausgeprägt.

    Diese beiden Punkte verändern sich aber mit der Zeit, die wir mit dem Hund arbeiten, mit ihm spielen und sein Vertrauen gewinnen.

    Das geht bei dem einen schneller, weil mehr gemeinsame Zeit oder intensiveres Training stattfinde kann und/oder weil der Trieb des Hundes geringer ist.

  • Da bringt glaube ich auch das Alter viel. Ich mein, welcher 15 jährige möchte freudig seine Mathe Hausaufgaben erledigen, selbst wenn er es kann, wenn er sonst mit seinen Kumpels auf den Bolzplatz könnte? Auch wenn er weiß wie die Aufgaben gehen und wenn er weiß, dass er sie erledigen sollte. Ich find, das kann man keinem Hund übel nehmen, wenn er nachfragt oder versucht, doch lieber zu denn Kumpel zu kommen. Natürlich kann ich so einem Hund zB nicht die Aufgabe geben, völlig unbeirrt eine blinde Person an den Kumpels vorbei zu bringen. Völlig klar. Man will ja auch als Assistenznehmer im Allgemeinen überleben :D Also ja, abschalten kann ich bei einem jüngeren Hund nicht, aber üben seh ich nicht als problematisch an, im Gegenteil. Ich glaube, dass es für den Hund einfacher ist wenn er mit bestimmten Aufgaben aufwächst als wenn man sagt "So du bist jetzt 15 Monate alt, auf geht's, ab jetzt lernst du völlig neuen Krempel, viel Vergnügen im weiteren Leben."


    Ich vergleich das immer gerne mit klassischen Musikern. Wir beginnen normal mit 6-8 Jahren, also wenn andere Kinder nur Schule haben, gibt es bei uns immer zusätzlich noch das Instrument. Was jeden Tag geübt wird. Mit ca 13-14 muss man im Allgemeinen entscheiden, ob man es ernst meint und auf ein Studium zugehen will. Bedeutete bei mir: 2 mal pro Woche Unterricht, 2 mal pro Woche Orchesterproben, 1x Musiktheorie, 1 mal Nebenfach, zusätzlich Ensembleproben und Konzerte. Wenn ich mir heute meinen Plan mit 15 anschaue - puh. Oft neben der Schule 2-3 Termine pro Tag. Nebenher bitte üben, natürlich. Natürlich ist das ein anderes Leben, aber ich hätte mich weigern können, und ich hab es halt auch irgendwie geliebt. Sicher auch mal geflucht, klar, aber ich habe dann studieren können (Aufnahmeprüfung ist ziemlich hart). Ist sicher nix für jeden, aber wenn ein Assistenhhund sagt "Du hörmal ich pack das nicht" und überdreht oder aufhört anzuzeigen geht er sowieso aus der Ausbildung raus und wird Familienhund. Man kann dich auf dem Hundeplatz wahrscheinlich auch keinen Hund, der so gar keinen Bock hat auf diesen Job, dazu zwingen den zu machen, oder? Und die werden ja gut ausgesucht, unter anderem danach ob sie lieber mit dem Menschen arbeiten oder mit den Geschwistern spielen.

  • Viele Grüße von meinem armen, geschundenen und in die Arbeit gezwungen Schäferhund aus Norwegen :saint:


    Keine Sorge, ich mach die Schlepp nicht am Halsband fest wenn ich vor haben sie zu benutzen, aber hier war Leinenpflicht und wir waren völlig alleine auf dem ganzen See, wenn jemand in Sichtweite kam hat sie mir die Schlepp eben in die Hand gedrückt und danach haben wir weiter gespielt. Irgendwie will ich mich ja schon dran halten, aber sie ist echt schweine gehorsam und es war auf mehrere 100 Meter nichts und niemand... das war unser Kompromiss.



    Ist kaputt =O armes Tier. Oder vielleicht glücklich und müde. Könnte auch sein :D


    Sind 2 Wochen mit Wohnmobil im Schnee, Arwa ist sehr zufrieden damit. Tür auf, überall liegt Spaß auf dem Boden, in den man reinbeißen und sich drin wälzen kann, rumballern, wieder rein ins Warme, fressen, schlafen, Spaß haben... usw.

  • Nach so viel Action im Schnee braucht die Süße eben ein schönes langes Schläfchen :) . Total niedliche Fotos! Hab weiterhin einen schönen Urlaub und lasst es euch gut gehen!

  • Tay Das sind wunderbare Bilder von Arwa!!

    Und mit Deinem Hund im Schnee, mit dem Wohnmobil, wie cool!!!

    Da passiert zwischen euch bestimmt nochmal ganz ganz viel...

    Danke für's teilen und euch noch eine tolle Zeit! 😊

  • So, mal ein Reisebericht von uns :)


    Wir waren 2 Wochen in Norwegen, jetzt möchte der Hund auswandern bitte. Zum einen wegen der Landschaft...


    ...und ansonsten aber auch wegen diesem weißen Zeug was es da gibt. Dieses weiße Pulverzeug macht nämlich glücklich (nicht, was ihr denkt!!! :P 8) ).


    Das beste Spiel: man nehme einen etwas härteren Eisklumpen, werfe ihn neben den halbwegs geräumten Weg in den Tiefschnee und der Schäferhund muss ihn finden. Großartig. Am allerbesten ist es, wenn es eine Böschung gibt und man sich erstmal 2 Meter den Schnee hochkämpfen muss, bevor man suchen kann. Dann ist es ein doppelt gutes Spiel. Das kann man locker 2 Stunden am Tag machen, mindestens, und dann kommt man auch auf seine 22 Stunden Schlaf weil dann ist der Tag nämlich gelaufen. Und ja, sie hat jetzt bessere Hinternmuskeln :P


    Eine Freundin hat sie auch gefunden, und sie hat dem kleinen Plüschding (8 Monate alt) erstmal Maulringen beigebracht. Gut, das Kleine musste für jeden Versuch wie ein Flummi hoch hüpfen aber das fand Arwa eigentlich ganz witzig.


    Zusammenfassend war Arwa so zufrieden mit unserer Urlaubsplanung, dass sie das gerne wiederholen würde. Also haben wir uns breit schlagen lassen und fahren nächstes Jahr im Januar wieder hoch... damit der Hund seine Portion Schnee bekommt.


    Es gibt dort auch sehr leckere Elchhaut, die fand sie auch ziemlich gut. Sie verspricht auch, wieder aufs Wohnmobil aufzupassen:


    Fähre war diesmal schon bedeutend weniger aufregend.


    Nur manchmal war das arme Tier vom Spielen und Wandern so müde, dass es eine qualifizierte Nasenstütze brauchte:

    Aber so lässt es sich dann eben auch 3 Stunden durch pennen. Und ja, ich hab sie die kompletten 3 Stunden gehalten... :saint:

  • Man sieht gleich wie viel Spaß Arwa mit dem weißen Zeugs hatte :love: dieser wunderbare Gesichtsausdruck, herrlich. Da führt kein Weg dran vorbei noch mal hinzufahren. Kein Wunder dass man dann doppelt so viel Schlaf braucht. Wunderschöne Urlaubsfotos von deiner hübschen Maus.