Nicht richtig im Gelenk sitzende Zehen und Blockaden im Rücken

  • Hallo Ihr Lieben,


    vor ca. 2 Woche bemerkte ich, dass Lexy ziemlich fest um nicht zu sagen hart/steif im Rücken ist, was man ihr auch ein bischen beim Laufen und in der Körperhaltung ansieht. Also hab ich es genutzt, dass in dem Hundehotel wo ich die Woche mit Lexy Urlaub gemacht habe auch eine Physiotherapiepraxis für Hunde angeschlossen ist.

    Termin vereinbart und zack: 2 Zehen an den Hinterpfoten waren nicht richtig im Gelenk sitzend und es hat kurz knack knack gemacht =O

    Danach noch festgestellt, das ab Schwanzansatz bis zum Kopf Blockaden sind und genau die Stelle die ich als auffällig vermutet habe (Schulter), hat der Physio als "am schlimmsten" beschrieben.

    Auf die Frage wo das herkommt (mit den Zehen) meinte er das kann vorkommen, wenn die Bänder und Sehnen nicht fest genug sind und dann reicht manchmal ein Tritt auf einem Kieselstein.

    Er hat auch leicht blasse Schleimhäute festgestellt und gemeint ich solle Mineralien dem Futter zugeben. Ich soll ihr einfach Meersalz geben, da ist alles drin was sie braucht.


    Nachdem er Lexy behandelt hat, haben wir noch eine Gangprobe gemacht und man hat sofort eine deutliche Verbesserung des Gangs gesehen. Ich werde also hier jetzt bei uns auch einen Physio für Hunde suchen und einen Termin vereinbaren.


    Ich wollte nun mal hier bei Euch nachfragen, ob Ihr sowas schonmal hattet oder Erfahrungen dazu habt. Ich hörte das mit den Zehen nicht richtig im Gelenk sitzen zum ersten mal. Lexy zeigte bisher auch keinerlei Schmerzen oder so.

    Und auch das mit dem Meersalz zufüttern höre ich zum ersten mal. Weiss dazu jemand was? Gibt irgendjemand Mineralien ins Futter?


    Grüßle

  • Und auch das mit dem Meersalz zufüttern höre ich zum ersten mal.

    Auf gar! Keinen! Fall!


    Das ist im Endeffekt nichts anderes als pures Salz (mit etwas mehr Wassergehalt als Tafelsalz) und während unsereins Salz ganz gut wegsteckt, ist das für Hunde deutlich gefährlicher. Wenn deinem Mädel Mineralstoffe fehlen, würde ich das über ein (sehr großes und teures) Blutbild checken lassen, gerne auf Kosten des Physios. Ein normales und auch ein „großes“ Blutbild decken die Werte von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen nicht ab, nur die der Organe (was aber ausreicht, denn ein Mangelzustand, der Schleimhäute blass macht, zeigt sich unweigerlich auch in den Blutwerten der Organe). Mir wurde das mal abgenommen und das waren deutlich über 50, wenn ich mich richtig erinnere und wenn du das je 50€ rechnest (manche Werte/Tests sind günstiger, manche deutlich teurer als das), weißt du, was dich grob an Kosten erwarten wird.


    Ein Hund mit blassen Schleimhäuten kann hundert Gründe dafür haben. Von Organfehlfunktionen hin zu leichter Dehydrierung über grundsätzlich eher zartrosa als blutrote Schleimhäute zu Angst (durch das abtasten des Physiotherapeuten) und damit verbunden verengten Blutgefäßen kann das echt alles mögliche sein.


    Meine erste Wahl wäre der Gang zum Tierarzt, der den Hund kennt. Physio schadet nie - aber bei solchen Tipps wie Meersalz ims Futter und Mineralstoffmangel (welcher eigentlich, der durch die Gabe von purem Natriumchlorid wieder behoben werden soll?) bei blassen Schleimhäuten - sorry, aber das gehört für mich in die Hand eines Mediziners oder fundiert wissenschaftlich(!) ausgebildetem Hundeernährungsberater…


    Gibt irgendjemand Mineralien ins Futter?

    Ich gebe zeitweise einen Barf-Mineralstoffmix, wenn ich so wie jetzt beim dicken die Futtermenge reduzieren muss, weil er abnehmen muss, damit kein Mangel entsteht. Allerdings ist das ziemlich viel Kopfgerechne und obendrein gebe ich trotzdem weniger als „in Ordnung“ wäre, damit da nix überdosiert wird. Eine Phase von 2-3 Wochen reduzierter Futtermenge mit supplementierten Nährstoffen ist für den Hund kein Problem, wenn danach wieder die Erhaltungsmenge gegeben wird (im Bedarfsfall muss man das aber mit dem Tierarzt abklären). Wenn der Hund aber sowieso genug bekommen, um ein gutes, gesundes Gewicht zu haben, sollte er, sofern er gesund ist und keine Organe krank sind, auch keinen Mangel haben.

  • Ich wollte nun mal hier bei Euch nachfragen, ob Ihr sowas schonmal hattet oder Erfahrungen dazu habt. Ich hörte das mit den Zehen nicht richtig im Gelenk sitzen zum ersten mal. Lexy zeigte bisher auch keinerlei Schmerzen oder so.

    Laut meiner Physio gibt's kaum einen erwachsenen Hund der sowas (oder ähnliches) NICHT hat... so kleine Zippeleien passieren einfach so im Alltag... beim aufspringen nach dem Schlafen, beim Sport, aber auch beim einfachen spazieren, spielen und toben.


    Wenn man da nix dran macht (was meist der Fall ist, weil man ihnen das nicht anmerkt), dann wird's von alleine halt nicht besser, die Sachen häufen sich an, gröbere Verspannungen/Blockaden bis hin zu Fehlbelastungen und Haltungen entstehen im laufe der Jahre. Und irgendwann merkt man's dann halt doch (so wie du jetzt bei Lexy). Gut, dass du bei der Physio warst.


    Ich bin davon überzeugt, dass es für jeden größeren Hund Sinn macht, ab und an einfach routinemäßig beim Physio vorbei zu schauen - die einen öfter (Sporthunde), die anderen weniger oft (Familienhunde) - einfach damit so Kleinigkeiten im Laufe der Zeit gar nicht zu größeren Problemen/Blockaden werden können.



    Meine erste Wahl wäre der Gang zum Tierarzt, der den Hund kennt. Physio schadet nie - aber bei solchen Tipps wie Meersalz ims Futter und Mineralstoffmangel (welcher eigentlich, der durch die Gabe von purem Natriumchlorid wieder behoben werden soll?) bei blassen Schleimhäuten - sorry, aber das gehört für mich in die Hand eines Mediziners oder fundiert wissenschaftlich(!) ausgebildetem Hundeernährungsberater…

    Das sehe ich genauso.
    Anhand von etwas blassen Schleimhäuten einen Mangel feststellen, der dann auf gut Glück mit Salz behoben werden soll... nene.

  • ja eben, das mit dem Salz kam mir komisch vor, vor allem weil er das allen anderen Teilnehmern die auch bei ihm waren auch empfohlen hat

    ich hab ihn gefragt wieso Meersalz, wo man doch sagt Salz ist für Hunde nicht gut

    er meinte es gibt einen unterschied zwischen Meersalz und normalem haushaltssalz - im Meersalz seien wohl die benötigten Mineralien drin und damit notwendig und Kochsalz dagegen ist nicht gut


    wie gesagt mir ist das neu und ich hab meine Zweifel so wie Asmi auch, dass man bei einem Blick in die Augen und ins Maul einen Mineralstoffmangel erkennt...


    aber das mit den Zehen war mir eben auch neu und sie lief nach der Behandlung definitiv freier als vorher, daher scheint nicht alles falsch zu sein bei dem Physio


    Danke für Eure Rückmeldung :thumbup: , dann lieg ich ja doch nicht ganz falsch mit meinem Bauchgefühl.


    Physio hab ich schon rausgefunden wo es einen hier gibt und TA ist demnächst eh fällig, dann kann ich ihn gleich mit dazu befragen.

  • er meinte es gibt einen unterschied zwischen Meersalz und normalem haushaltssalz - im Meersalz seien wohl die benötigten Mineralien drin und damit notwendig und Kochsalz dagegen ist nicht gut

    Das ist absoluter Quatsch. Nur weil da insgesamt vielleicht 0,002% Mineralien (alle zusammenaddiert) drin sind und bei der Minimenge, die man geben kann, damit der Hund nicht stirbt, quasi nicht vorhanden sind, hat er da null Vorteil draus, ganz im Gegenteil, das geht dem Hund direkt auf die Nieren und das Herz. Empfinde ich als grob fahrlässig und finde es gut, dass du das hinterfragst.


    Das mit den Mineralien ist ein Aberglaube (was Gesundheitsaspekte angeht), dem schon dutzende Wissenschaftsgotmate wie Welt der Wunder, N24 und Co auf den Grund gegangen sind, ebenso wie andere Informationsmedien, die das haben chemisch analysieren lassen.


    Zu allem Überfluss hat man darin aber jeglichen ungewollten „Schmodder“ wie Mikropkastik, auch mal Bestandteile von Sand und Co. jenachdem wie gut oder ob es überhaupt ausgewaschen wurde.

  • Er hat auch leicht blasse Schleimhäute festgestellt und gemeint ich solle Mineralien dem Futter zugeben. Ich soll ihr einfach Meersalz geben, da ist alles drin was sie braucht.

    Gibst Du Fertigfutter oder stellst Du das Futter selbst zusammen?

  • ich füttere roh und stelle damit selbst zusammen

    Dann ist die Angabe bezüglich der Salzzugabe korrekt. Da i.d.R. Fleisch von ausgebluteten Schlachttieren verfüttert wird ist auch NaCl ein essentieller Bestandteil der Fütterung. Ein erwachsener Hund benötigt ca. 50 mg NaCl am Tag je kg Körpergewicht. Nur wenn komplette Säugetiere und/oder Vögel verfüttert werden, inkl. deren Blut, ist eine ausreichende NaCl-Versorgung gewährleistet. Nur entspricht das nicht den EU-Hygieneverordnungen in Bezug auf das Schlachten von Tieren. NaCl ist nicht nur wichtig für den Wasserhaushalt im Organismus, sondern unterstützt auch die Funktion von Nervenbahnen und Muskulatur.


    Bei sog. Alleinfuttermitteln sollte ein ausreichend hoher NaCl-Gehalt enthalten sein. Da kann ja jeder mal kurz hochrechnen wieviel NaCl er seinem Hund mit einer Tagesration zuführt (der NaCl-Gehalt sollte auf der Verpackung deklariert sein). Koch-/Meer-/Steinsalz etc. enthält zu ca. 97% NaCl. Denke mal da wird bei jedem erwachsenen Hund in Schäferhundgröße mind. 1/3 Teelöffel bei heraus kommen, eher mehr (1/2 TL entspricht i.d.R. 1 bis 2 g Kochsalz), was der jeweilige Hund an Kochsalz am Tag im Futter hat.

  • Dieser Erklärung kann ich gut folgen und das haben wir im Gespräch auch als "Nährstoffe aus Blut fehlen" festgestellt, die 1-2 x im Jahr wo sie frisches Blut vom Jäger bekommt, ist halt vermutlich viel zu wenig.

    Was mich aber eben stutzig gemacht hat, ist das diese Empfehlung auch die anderen Teilnehmer bekommen haben, die Trockenfutter füttern.


    Und hier gibt es einen Artikel der die Empfehlung auch in Frage stellt: Blut oder Salz? Die Gretchenfrage bei BARF - Die PfotenBar - Düsseldorf-Flingern.


    Aber es ist wirklich gut, dass ich mich hier mit Euch austauschen kann, denn so setzt ich mich jetzt nochmal intensiver damit auseinander und rechne Lexys Futter einfach eine Zeit lang nochmal dahingehend durch.


    Danke!

  • Ich weiß von einigen Leuten, die ihren Hunden - vor allem vor anstrengenden Leistungsphasen oder alten Hunden als "Frischzellenkur" - getrocknetes Blut zum Futter geben (gibt's bei Amazon).


    Die schwören drauf und sagen, der Hund blüht richtig auf.


    Ich kenn mich ja nun wirklich gar nicht (mit Ernährung im Allgemeinen und Barf im Speziellen) aus, aber vielleicht wäre etwas in dieser Richtung auch eine Idee?

  • Das mit den Zehen kennen wir hier auch.

    Ich renk die selber ein bzw. kontrollier die immer mal wieder.

    Ist relativ einfach und schnell gemacht.


    Salz ist zwar ein Bestandteil der Fütterung, aber interessant, was man so durchs anschauen erkennt und was man dann empfohlen bekommt.