Hausleine - Schleppleine - Für und Wider bei der Welpenerziehung

  • Ich mache diesen Faden auf, um GeierWally s Quennie Faden nicht so zu überladen mit dem Thema.


    Luna Naja, sagen wir mal so, ich habe die Hausleine bzw die Methode eine Leine zur Welpenerziehung einzusetzen nicht erfunden. :)


    Lernpsychologisch kann man natürlich nachweisen/belegen, dass es funktioniert. Speziell Studien zu dem Thema gibt es wohl nicht, ebenso wie zum Thema Welpenerziehung im Allgemeinen wohl keine Studien zu finden sind.


    Ich persönlich habe über die Methode, die zugrundeliegende Lernpsychologie und das Warum/Wieso/Weshalb bei dem Trainerkurs genauer gelernt, habe es aber früher auch schon praktiziert und festgestellt, dass es eine wunderbare Methode ist, die dem Hund/Welpen Freiheit gibt ohne Sicherheit und Kontrolle aufgeben zu müssen und ohne in die typischen Fallen zu tappen. Mir hat es deshalb so gut gefallen, weil, besonders bei meinem sehr jungen Hund möchte ich erstmal subtiler agieren und lieber strukturelle Massnahmen ergreifen als in den Konflikt gehen (schimpfen, bestrafen).


    Wenn man einen Welpen hat, dann lässt man den nicht unbeobachtet, insofern sind auch jegliche Verhedderungsszenarien mit Verletzungsfolge obsolet. Ein Hund mit Haus- oder Schleppleine hat ja üblicherweise die gleiche Bewegungsfreiheit wie ein Hund ohne diese, man kann nur einfach schon von etwas Entfernung aus eingreifen, zeitlich eher und dadurch allein schon ist das Eingreifen effektiver. Der Hund bekommt das Gefühl, dass das Frauchen/Herrchen einen grossen Wirkungskreis hat, das macht ordentlich Eindruck ohne dass jemals auf Schimpfen oder "sich durchsetzen" zurückgegriffen werden musste. (übrigens dachten meine Kinder mit gut 10 Jahren noch, dass ich durch Wände gucken kann. Fällt mir gerade ein :D :D )


    Auch meine Schwester mit ihren Tierheim-Junghunden hat nur allerbeste Erfahrungen gemacht mit der Schleppleine und das jeweils innerhalb kürzester Zeit. Und andere Hundehalter die ich kenne und auch im Internet kann man sehr viel darüber lesen.


    Kann man es ohne Schlepp/Hausleine machen? Klar, kann man. Aber zum Glück kann man zwischen mehreren, funktionierenden Methoden auswählen und die nehmen, die einem am besten liegt. <3

  • Super, dass Du diesen Faden aufgemacht hast Axman.

    Zwar interessant was Du schreibst, aber ich würde das nie anwenden wollen, zumindest nie im Zuhause des Welpen bzw. unserem gemeinsamen Zuhause.

    Klar wird da auch Unfug getrieben und Sam sowie meine früheren Hunde haben da schon so ihre Dinger gedreht. Aber ehrlich? Ich liebe es, wenn die Welpis auch Sch.... bauen und man von Woche zu Woche sieht, wie sie begreifen, wie sie die Welt für sich entdecken usw...

    Immer zu kontrollieren, wäre jetzt auf jeden Fall nicht das meine. Die Entdeckungsreisen eines Welpen sind einfach zu schön für ihn und für uns.

  • Luna

    Klar macht es Spaß zu sehen, wie die kleinen die Welt entdecken.

    Aber wenn man Konflikte verhindern kann, indem ne 2-3m lange Schnur am Hund ist, die nur hinterher schleift, finde ich das nicht schlecht

  • Super, dass Du diesen Faden aufgemacht hast Axman.

    Zwar interessant was Du schreibst, aber ich würde das nie anwenden wollen, zumindest nie im Zuhause des Welpen bzw. unserem gemeinsamen Zuhause.

    Klar wird da auch Unfug getrieben und Sam sowie meine früheren Hunde haben da schon so ihre Dinger gedreht. Aber ehrlich? Ich liebe es, wenn die Welpis auch Sch.... bauen und man von Woche zu Woche sieht, wie sie begreifen, wie sie die Welt für sich entdecken usw...

    Immer zu kontrollieren, wäre jetzt auf jeden Fall nicht das meine. Die Entdeckungsreisen eines Welpen sind einfach zu schön für ihn und für uns.

    Ja, total! Na du willst ja natürlich nicht jeden Schritt und Tritt des Welpis kontrollieren oder gar bremsen, klar willst du ihn nicht in seiner Entdeckungsentwicklung einschränken, aber du kannst dir ja aussuchen, bei was du eingreifen willst/musst und wobei nicht. Das ist ja das Schöne. :) :)  <3

  • Axman Ich bin unschlüssig :)


    Auf der einen Seite kann ich Dir total folgen...mal ein anderer Gedanke dazu.

    Wann und wie erfolgt der Umstieg auf "ohne Schleppleine"?

    Wenn ein Hund sehr schlau ist wird er schnell das fehlen der Schleppleine u.U. sofort erkennen

    und die neu gewonnene Freiheit nutzen, oder meinst Du nicht?

    Ein eher einfacher Hund wird vermutlich denken "hmm, war schon immer so, wird auch ohne Leine so sein".


    Und noch ein Aspekt der passieren "könnte"...

    Der Hundeführer muss mit Schleppleine nie lernen, es "ernst" zu meinen. Diese spezielle Haltung die der Hund spürt.

    Er hat ja die Leine.

    Sprich, der HF wächst nicht, macht die Erfahrung nicht, wie der Weg zum Hund ist und wächst nicht an seinen Aufgaben.


    Leine ist technisch und verhindert möglicherweise das imaginäre Band was aber nur längsam mit der Zeit wächst.

    Ist die Leine weg, fängt man bei null an...wenn der Hund schlau ist.


    Ich schreibe das aus dem Bauch...wie ich es efahren habe. Wir hatten nie eine Schleppleine...Pepper war bis er

    ca. 1.5 Jahre alt war auch wenig leinenführig...er zog nie wie ein Irrer, aber durchhängend war die Leine auch nie.

    Jetzt,plötzlich, einfach so weiß er, wenn Leine, dann ist ruhiges gehen angesagt...er war und wird aber nie ein Hund sein, der gerne 45 Min. an der Leine neben einem her trabt, wie ich es oft sehe.

    Heute blieb er einfach stehen...schaut mich mit hängenden Ohren an. Ich hatte ihn auf einem Weg, wo auch sporadisch Radfahrer kommen können, an die Leine genommen.

    Er sah da keinen Sinn drin und ich dachte erst, er will zurück nach Hause.

    Aber er hatte keinen Bock auf "an der Leine gehen".

    Leine ab, trabte er los...der Sack! :)

  • Dazu hab ich bei Dirk von Stadtfelle ein mMn gutes Erklärvideo gefunden:

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  • So, ich oute mich jetzt mal als "nicht-Hausleine-Nutzer" ... was aber an verschiedenen Gründen liegt. Zum einen, kannte ich es, so praktiziert, bis vor kurzem nicht ( * mehr dazu gleich). Zum anderen hatte ich Zuhaus keine Not dazu gehabt, da keine anderen Haustiere oder sonstigen "Störfaktoren" ( sorry, mir fällt kein anderes Wort dafür ein)

    *Ich habe die Hausleine immer so verstanden:

    "Wenn der Hund rumspinnt, mach ihn an die Hausleine ( zukünftig HL). "Wenn Besuch kommt mach ihn an die HL..." Ich dachte der Hund wird angebunden... so war mir auch nicht klar was der Hund daraus lernen soll....

    Ich habe mir aber nach den ganzen Bilder vom Böhnchen und so manchem Beitrag, meine Gedanken dazu gemacht... Und zwar:

    Ausgehend von dem Grundsatz "besser Fehler vermeiden als korrigieren"... ist eine HL ( als Schleppleine) ja nur die Hilfe, dies konsequent umzusetzen... Und weiter, wenn der Welpe diese immer trägt, wird es zur Normalität... also lernt der Hund auch nicht den Unterschied zwischen Bändel dran oder nicht.

    (Ich gehe mal davon aus, dass die Leine später, wenn das Verhalten vom Hund gefertigt ist, langsam kürzer wird bzw. anders abgebaut wird?;) ) Von daher ist das so praktiziert völlig einleuchtend.


    Nur, wäre MIR das im Haus viel zu unpraktisch und anstrengend. Ich denke da nur an Tischbeine, Stühle, Beine...


    Ein dünner Bändel hatte ich aber außerhalb, beim Spaziergang die ersten Wochen auch immer dran. (Is ja eigentlich nichts anderes) Aber nie in der Hand... Der Folgetrieb sollte trotzdem ausgiebig ausgenutzt werden. Aber das ist ja nicht das Thema.

  • Man kann bzw. sollte die SL oder Hausleine nach und nach etwas kürzen und nicht einfach weglassen. So hat der Hund nicht gleich das Gefühl von Freiheit, sondern wird langsam daran gewöhnt.

  • Dazu hab ich bei Dirk von Stadtfelle ein mMn gutes Erklärvideo gefunden:

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    Klingt plausibel...wenn man so einen kleinen Wirbelwind hat, macht das total Sinn

  • Ich finde es bemerkenswert, wie konsequent GeierWally das bei ihrem Böhnchen umsetzt. Ich glaube, dass wir oft zu „menschlich“ denken bei solchen Themen und da Dinge hineininterpretieren, die aus Hundesicht völlig unrelevant sind. Nur, weil ein Hund eine Leine mitschleppt heißt es nicht, dass er zu 100 % kontrolliert wird und sich nicht mehr selbst entfalten kann oder die Umwelt nicht mehr erkunden kann, jedoch wird es weniger Konflikte geben bzw. diese können schneller beendet/abgebrochen werden, weil man durch die Leine einfach besser eingreifen kann. Der Welpe verknüpft die Leine nicht als Einschränkung, da er sie von Anfang an dran hat und nicht erst zur Korrektur, wie viele andere Hunde. Ich finde das gut, denn der Hund lernt so weniger unerwünschtes Verhalten und braucht dadurch auch weniger Korrektur, was für beide Seiten angenehmer ist. Das hat nichts damit zu tun, dass man es als Mensch meidet, in den Konflikt zu gehen. Da hier viel menschliches interpretiert wird, möchte ich es mit einem Beispiel aus „Menschensicht“ verdeutlichen. Ich kann von meinem Kind nicht erwarten, dass es einwandfrei multipliziert, wenn die Addition noch nicht richtig sitzt, also schauen wir, dass zuerst die Addition sitzt, bevor wir den nächsten Schritt - mit Unterstützung - gehen. Hier sehe ich die Leine nicht als Einschränkung, sondern als Unterstützung. Ich kann gewisse Dinge noch nicht von einem Welpen erwarten, deshalb - auch der Fairness halber - dient die Leine als Unterstützung und nicht als massive Einschränkung wie es manche hier wohl sehen. Ich bin wirklich schockiert, was in dem Thread von Böhnchen teils losgelassen wurde. Es gibt zig verschiedene Ausbildungsmethoden und jeder HF hat unterschiedliche Erfahrungen gemacht, aber ich finde manche Kommentare wirklich massiv übergriffig und ich für meinen Teil würde mich schämen jemanden zu belehren, den ich nicht persönlich kenne und dessen Hund und Umstände ich nicht kenne.


    Ich mag kontrollierte Hunde, Hunde die funktionieren und hier wird der Grundstein über eine Leine (!!!!) gelegt, nicht über Gewalteinwirkung oder sonstiges. Meine Hunde dürfen die ersten Apporte im Wasser auch nur an einer Leine machen, die ich in der Hand habe, obwohl es an Land schon prima funktioniert. Wieso? Weil ich möchte, dass die Hunde wissen, dass ich im Wasser ebenfalls eingreifen kann. So vermeide ich, dass sich Fehler einschleichen, die später nur durch viel Mühe und teils auch harte Strafen wieder abstellen lassen. Wieso dann nicht kontrolliert lernen und es sich und dem Hund somit leichter zu machen. Meine Hunde haben sich an mich anzupassen und sie haben im Alltag in jeder Situation zu funktionieren. Das schreibe ich bewusst so hart, weil ich es mir nicht erlauben kann und will, dass mein Hund vielleicht seinen eigenen Interessen nachgeht, die aber in der heutigen Zeit zu viel Ärger führen würden. Und das hat nichts damit zu tun, dass die Hunde sich nicht mehr „entfalten“ dürfen. Ich habe ein großes Rudel, da akzeptiere ich keine Spannungen, ich akzeptiere es nicht, dass einer aus der Reihe tanzt, das muss funktionieren. Aber ich strebe an, dass das „Müssen“ zum „dürfen“ wird. Nach einer guten Ausbildung ist es nicht mehr zu erkennen ob die Motivation des Hundes intrinsisch oder extrinsisch ist.


    Ich kenne Hunde, die waren das erste Lebensjahr nie von der Leine und das sind alles keine Hunde geworden die sich dachten: „Boah, endlich ist die Leine ab, jetzt haue ich mal so richtig auf den Putz.“ Nein, das sind sehr zuverlässige Hunde, denen es trotzdem nicht an Selbstvertrauen mangelt. Gleichzeitig kenne ich hingegen sehr viele Hunde, die sich unerwünschtes Verhalten angeeignet haben (z. B. nicht zu 99,9 % abrufbar,…) und die dann eben für eine lange Zeit an die Leine mussten, ständige Korrekturen erfahren, um das unerwünschte Verhalten wieder abzustellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Goldi ()

  • ich frage mich wie das gehn soll, wenn der welpi und späterer junghund immer mit einer hausleine unter kontrolle ist, wie der auch mal alleine zuhause bleiben kann. Arztbesuche, einkaufen, vllt auch ein paar std in die arbeit gehn usw... wenn ich ihn natürlich überall hin mitnehmen kann ist das kein problem.

    Aber im normalfall ist das so, dass das nicht geht.

    Wenn bei uns welpen eingezogen sind, hatten wir aufgeteilt 6 wochen urlaub. In dieser zeit lernte der welpe vertrauen und was er darf und was nicht, auch dass er, langsam gesteigert, auch mal kurze zeit alleine sein muss, ohne riesengross zu heulen bzw zu bellen..

    Das ist erziehung für ein zusammenleben und dazu muss der welpe sein zuhause kennen und lernen, damit umzugehn.

    Als jungspund fällt ihnen dann schon so allerhand ein, aber dafür hatten wir zumindest die wertvollen teppiche, gegenstände, alle pflanzen weg getan, so dass er sich frei entfalten konnte und es kein grosser verlust war, wenn ein hundekorb zerlegt o der teppich angenagt wurde.

    Es kommt auch sehr viel auf das charakter des hundes an.

    Ist er ein ruhigeres exemplar wie es zb xorro war oder eher draufgängerisch wie es in jung sam war.

    Schlussendlich haben sie alle ein zusammenleben mit uns unter einem dach akzeptieren gelernt.

    Es wurde nie ein problem, mal ein paar stunden alleine zuhause zu sein.

    Auch sam und benji bleiben, ohne mist zu bauen, ruhig alleine zuhause.

    Mit einem welpen zuhause beginnt für alle eine neue zeit und auch, dass man nicht mehr soviel zeit für anderes hat. Da muss ich mich halt kümmern und nicht einfach an die leine hängen, dass er die nä 2-5 meter kontrolliert werden kann.

    Dann ist er halt mal in einem anderen raum, wo ich nachsehen muss, was da gerade so interessant ist und wenn er mist baut, ihm erklären, dass das nicht erwünscht ist.


    Das kostet zeit und arbeit. Aber das ist wie mit kleinen kindern, denen muss man, ohne sie anzuhängen, das leben auch erklären. Dann funktioniert das auch. Zum teil mit einem lachenden und einem weinenden auge.

    Aber so ist das leben und auch die verantwortung einem jungen tier ggü, mit dem ich die nä ca 15 jahre mein leben teilen werde und möchte und zwar so, dass wir alle zufrieden und glücklich sind.

  • Luna Ich finde, du steigerst dich da zu sehr rein. Eine Hausleine hat doch nichts damit zu tun, dass der Hund nicht lernt, alleine zu bleiben. Man macht doch alles, was man im Grunde auch ohne Leine machen würde. Die Leine ist doch nur dazu da, ein unerwünschtes Verhalten abzubrechen. Du wirkst da direkt auf den Hund ein, hier wird die Leine dazu genutzt, dass es soweit nicht kommen muss und dem Welpen beigebracht wird, dass es gewisse Grenzen gibt.


    Ganz ehrlich, ich verstehe deine Sichtweise nicht.