Blödsinn in der Pubertät des Hundes - Wir gehen der Sache auf den Grund

  • das mit dem Herumhampeln und Knurren hat mich regelrecht verstört.....

    Weil es bei diesem Hund auch augenscheinlich zur Konfrontation führt.

    Er WILL ja mitarbeiten und auch gefallen.

    Schaut mal, wie er auf Körperkontakt und Wohlwollen reagiert. Er schmiegt dich regelrecht an.

    Er braucht Sicherheit und Kotakt zu seiner Vertrauensperson. Das ist für ihn essenziell.

    Dieses Knurren und Agro-Getue ist völlig deplaziert.

    Im Zweifel kippt der kleine Kerl und er steigt auf die Nummer ein - dann ist der Konflikt da und das Vertrauen ist futsch.


    Ich hab das Gefühl bei dem Hund muss man differenzieren zwischen Veranlagung/Trieb und Dominanz.

    Wenn man das bei ihm Verwechselt und meint, man müsse sich gegen den Hund durchsetzen, bringt man ihn auf die falsche Bahn.


    Wisst ihr was ich meine...?

  • Also nicht "nie wieder Zergeln weil das fährt ihn so rauf" sondern "wie zergelt man richtig mit so einem Hund". Ich finde gerade bei gutem Beutespiel kann man sooo unheimlich viel Fundament setzen.

    An anderer Stelle habe ich ja schon mal berichtet, dass ich ein Seminar bei Rolf Franck zu schwierigen Hunden mitgemacht. Der ist ja auch eher der sanfte Typ und findet das Zergeln so unglaublich wichtig für eine gute Mensch- Hund-Bindung. Ich kann mir nun auch nicht vorstellen, dass das für den Hund so schlimm sein sollte wie im Video beschrieben.

    Übrigens habe ich meine Malihündin nach der Übernahme einige Zeit an einer Kette geführt. Vom Vorbesitzer bekam ich einfach zu viel halbe Leinen mit...

  • Ich denke, für viele hier ist das Verhalten des Hundes völlig normal und das Problem, sofern es denn eines ist, wäre gar nie so aufgetaucht.

    Genetisch fahren solche Hunde halt sofort auf Zerr- und Beutespiele ab, der eine mehr, der andere weniger. Dass man da eben von der ersten Sekunde auch grad die Spielregeln festlegt, Grenzen setzt und auch Ruhepausen strikt fordert, ist da eigentlich sonnenklar.

    Ist aber nicht passiert, entsprechend haben die 2 Besitzer nun ein Problem damit.

    Da reagiert diese Trainerin nun durchaus im Sinne der Besitzer mit ihrem Ansatz ( ob man jetzt noch knurren muss oder Drohgesten ohne substantiellen Hintergrund einbaut und ob das sinnvoll ist, ist eigentlich egal), Ziel ist, den Beutrieb gar nicht gross erwachen zu lassen bzw zu Deckeln, damit die 2 nicht groß Probleme bekommen.

    Und da der Hund sehr weich ist, wird das auch klappen.

    Sonst wäre er dem unbedarften Pärchen schon längst über den Kopf gewachsen.

    Ich verstehe daher auch die Nachfrage nach solchen weichen, führigen Hunden in der heutigen Zucht, obwohl ich persönlich schon Vögel bekomme, wenn ein Hund sich von so wenig Körpereinsatz schon blocken lässt. Für mich persönlich wäre das kein Hund, mit dem ich mich wohl fühlen würde, weil ich da immer das Gefühl hätte, jede Geste, jeden Tonfall auf die Goldwaage legen zu müssen und das stresst mich.

    Wenn man dann am anderen Ende der Skala ist, was den Hund anbetrifft, dann hat man halt wiederum einen anderen Blick auf solche Situationen.

    Meiner durfte schon als Welpe seine 20min haben und wir haben dann halt einfach fröhlich mitgemacht. Wurde es zu grob, gab's eine Ansage.

    Meiner hat bis heute solche Anfälle und bis zu einem gewissen Rahmen blödeln wir gerne mit. Knurren ist nie dabei, soweit darf es nicht mal in Gedanken kommen. Aber er packt halt mal Ärmel, Hosenbein, Taschen whatever..Ist ja sein Trieb und auch gewünscht, nur zu grob werden ist tabu, Auslassen darf auch keine Frage sein. Das ist eine Art ritualisiertes Spiel.

    Aber so hat jeder seine Regeln im Umgang mit dem Hund und wenn man nicht sicher sein kann, dassman selber die Spielregeln aufstellt und durchsetzt, ist es besser, das Spiel zu lassen. Und darum geht es hier, denke ich mal

  • Aber so hat jeder seine Regeln im Umgang mit dem Hund und wenn man nicht sicher sein kann, dassman selber die Spielregeln aufstellt und durchsetzt, ist es besser, das Spiel zu lassen. Und darum geht es hier, denke ich mal

    Das hast Du schön auf den Punkt gebracht.

    Mir fällt bei diesem Thema auch immer wieder der Spruch "Die Geister die ich rief, werd ich nun nicht mehr los!" ein.


    Für mich persönlich wäre das kein Hund, mit dem ich mich wohl fühlen würde, weil ich da immer das Gefühl hätte, jede Geste, jeden Tonfall auf die Goldwaage legen zu müssen und das stresst mich.

    Für mich total. Als ich Pepper bekam war für mich total klar, das ich ihn mit leiser Stimme und "per Fingertip" führen will. Dazu muss ich natürlich auch genau drauf achten, wie ich ihm gegenüber auftrete, denn er passt sich ja im besten Fall mir an.


    Damals wäre der kleine X-Herder noch zuviel für mich gewesen. Heute würde ich ihn gerne haben...allerdings auch mit professioneller Unterstützung und ein paar Seminaren die ersten 3 Jahre. Dann ist/wird das ein toller Hund 😍

    Einmal editiert, zuletzt von Pepper () aus folgendem Grund: Scheiss Tippfehler 🙈

  • Pepper das kann ich absolut nachvollziehen und diese Hunde sind oft ganz tolle Hunde.

    Ich kann mit diesen auch gut umgehen, das ist kein Problem.

    Nur mein Beuteschema sind halt eher die etwas robusteren, ist neben persönlicher Vorliebe auch berufsbedingt, denn auf dem Hof wird immer mal laut, eine Herde Pferde stürmt auf einen zu oder es geht hektisch zu und her.

  • Ich hab das Gefühl bei dem Hund muss man differenzieren zwischen Veranlagung/Trieb und Dominanz.

    Wenn man das bei ihm Verwechselt und meint, man müsse sich gegen den Hund durchsetzen, bringt man ihn auf die falsche Bahn.

    Ja, vor allem weil der Kleine gar keine Dominanz zeigt. Nur Lausbubengehabe das man (noch) nicht in geregelte Bahnen gelenkt hat.

    Aaah, jetzt weiss ich wieder was mich auch noch gestört hatte!! Das "Suchtverhalten" und später dann auch "kanalisierendes, Tunnel- bzw. Suchtverhalten". Irgendwie mag ich die Art nicht, wie sie verschiedene Dinge benennt vor allem auch ohne diese genauer zu beschreiben. Als wären es krankhafte Verhaltensweisen. Also schon von der Anlage her krankhaft.


    Und jaaa, genau, was Ruebchen schreibt "wachkitzeln". Hahaha. "Muss ich mir genau überlegen was ich da wachkitzel". Also doch!! Sie glaubt, wenn man nie zerren spielt etc. dann kitzelt man sowas auch nicht wach und daher der Titel "Tu das nicht!". Sorry, ich hatte vorübergehend Ladehemmung, musste mir tatsächlich das Video nochmal anschauen um mich zu erinnern, was mich so getriggert hatte.


    Auch das "mit 12 oder 14 Wochen konnte er das hervorragend" :D :D Was kann ein Hund mit 12 oder 14 Wochen hervorragend?? Gar nix!! Kacken, fressen, beissen, herumtollen kann ein Hund mit 12 oder 14 Wochen hervorragend!

    Ziel ist, den Beutrieb gar nicht gross erwachen zu lassen bzw zu Deckeln, damit die 2 nicht groß Probleme bekommen.

    Und da der Hund sehr weich ist, wird das auch klappen.

    Für mich hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, also hier die sozialen Regeln mit dem Beutetrieb. Den Beutetrieb kann man in dem Hund nicht verhindern oder grossartig deckeln. Das einzige was hier hilft ist Regeln aufstellen. Spielregeln. Warum wohl hat sich das Leine beissen jetzt schon zum kanalisieren gewisser Bedürfnisse entwickelt? Die Leute müssen lernen mit den Hund vernünftig zu spielen, sonst brauchen sie einen anderen Hund. Oder will man einen ausgeprägten Beutegeier sein Leben lang durch soziale Grenzen und Zugriffseinschränkungen von Beutegegenständen fernhalten? Das geht schief.


    Ich bin bei Pepper , für mich war es auch bei den Pferden schon so, dass es mich immer fasziniert hat, wenn man Tiere am seidenen Faden führen kann. Mit Einwirkungen die der Aussenstehende kaum wahrnimmt, das ist für mich Klasse und Kunst.

    Lustig: Axels bestes AUS ist, wenn ich es flüstere. Leider kacke für den SD :D :D (das hat aber andere Gründe, nicht dass ich so subtil und künstlerisch talentiert wäre 8o )