Erziehung oder Genetik??

  • was würdest du denn mit einem owtscharka anfangen wollen Ruebchen? Für den hundesport sind die doch eher nicht geeignet?


    In meinem bekanntenkreis hatte einer mal einen. Mir war nicht wohl bei seiner erzählung, dass der owtscharka mal in den wald lief und dann mit dem kopf eines rehs zurückkam. Der fand das noch ganz lustig, was der für ein toller u schneller jäger war.

    Das würde bei dir mit sicherheit nicht passieren, aber ich frage mich als laie, wofür diese rasse gezüchtet wurde. Wären das bei optimaler ausbildung nicht die richtigen zur wolfabwehr als hüteschutzhunde?

  • @Axmann
    Ich habe mich "etwas" falsch ausgedrückt.....
    Mit Privatperson meine ich, den Hundehalter, der keinen Sport bzw. Sportarten mit seinem Hund macht.....

    Die Leute, die Alma jetzt haben, hatten auch eine riesen Glück an so einen Hund zu kommen.
    Das wäre auch so mein Beuteschema :)

    Ruebchen
    Einen "aufgeweichten" DSH möchte ich doch gar nicht haben - davon war nicht die Rede.....

    Habe schon ein ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel.....als ich Kind war, hatten wir immer Schäferhunde und meine Liebe dazu ist geblieben - ich selber hatte bis jetzt 3 davon......

    Ich bin nicht zornig :)
    Unsere Sichtweisen sind einfach unterschiedlich.
    Du bist erfolgreiche Sportlerin - ich bin mittlerweile nur noch Hundehalter und würde auch nicht mehr in den Sport gehen (die nächste LGA bei uns hier schau ich mir trotzdem an ;))

    Mein Grundgedanke ist eigentlich ganz einfach:
    Klares und stabiles Wesen.....damit meine ich - ich mag Hunde, die "ihre Meinung haben"....mit der man dann auch arbeiten kann.
    Keinen Hund, der imens übertriebig ist.
    Einen mit Trieb, der einem Sportler nicht taugt (weil er davon zu wenig mitbringt), für mich würde es jedenfalls ausreichen
    Gebrauchshund......

    Deshalb hatte ich auch die fatale Entscheidung für einen Ossi getroffen.......jetzt habe ich all das, was ich NICHT wollte......





  • Das ist doch ähnlich wie bei den Jagdhunden, eigentlich sollen die nur in Jägerhand abgegeben werden. Gesetzt des Falles der ganze Wurf wäre perfekt als superduper Jagdhund geeignet, wo sind am Abgabetag genug Jäger vorhanden. Was soll mit den nicht vermittelten Hunden geschehen, willst du diese beseitigen? Wer würde dann rein wirtschaftlich noch züchten können?

    Bei den DSH, wenn du mal bei WD schaust, wie viele aus einer Spitzenvererbung werden auch im Spitzensport geführt?

    Meiner Meinung nach geht es einfach nicht härter zu selektieren, damit die Hunde (wieder??) härter werden. Du findest einfach nicht genug Leute die so ein Tier haben möchten und auch fähig sind (Wüstis Arbeitskollege als Beispiel).

    Würde jetzt der DSH nur noch an die vergleichsweise wenigen "richtigen" Hundesportler abgegeben, würden doch deutlich weniger Hunde "produziert", damit sinkt die Zahl der möglichen Vererber und wir sind wieder beim Thema Inzucht angekommen.


    Ich bin da ganz bei Pepper

  • Ich erlebe es halt auch noch aus einer anderen Perspektive, nämlich dass die heutigen, eher adaptiven Sporthunde zwar weicher und somit leichter erziehbar, aber auch tendenziell unsicherer und oft mit einem schwächeren Nervenkostüm ausgestattet sind. Sprich, sie neigen auch eher zu nervösen Getue, sind oft Viel-Beller und Schnappen schneller.

    Der eher stoische, härtere Hund braucht zwar manchmal eine strengere Hand und mehr Konsequenz, ist aber meist auch selbstsicherer und weniger schnell reizbar, sei es durch andere Hunde, sei es auf Menschenbegegnungen.

    Entsprechend sehe ich diesen älteren Schlag Hund auch eher geeignet, auch ohne Sport, dafür aber mit genug Bewegung und Kompetenz für die Erziehung grosser Hunde, in sogenannter Privathand geführt zu werden.

    Es gibt natürlich in beide Richtungen extreme, was nie gut ist, wichtig ist aber auf jeden Fall den richtigen Typ für sich selbst zu finden.

    Dass aber dieser härtere Schlag immer mehr verschwindet, ist mir auch stark aufgefallen und finde ich persönlich sehr schade, weil hier eben auch viel Qualität verloren geht.

    Korbi : für den nächsten Hund allenfalls mal in die Richtung überlegen, ich denke, da könntest du was passendes finden, sofern du mit dem Hund aktiv bist ( was ja auch Wandern und nicht nur Sport bedeuten muss). Und ja, ich bin der Meinung, der deutsche Schäferhund muss zwingend alltags- und privattauglich bleiben, weil das ist einer der Eckpfeiler der Zucht. Was nicht bedeutet, dassjeder Dödel einen halten soll, aber er sollte auch kein reiner Sportidiot werden, den nur noch Spezialisten führen können.

  • Ich verstehe diese Wirrwarr hier gar nicht, als würde man nun knallharte Hunde über eine IGP-1 selektieren. So ein Blödsinn. Wir sind doch bereits bei den Minimalanforderungen was Zucht angeht, dass es mit weniger Nicht besser wird, machen diverse Rassen vor.


    Keiner hier spricht davon wieder Körungen einzuführen bei denen jeder Hund raus ist, der beim Stuken trennt. Aber gar nicht mehr selektieren ist halt auch Nix.


    Warum sind bestimmte Vererber etablieren hat verschiedene Gründe, und 1+1 ist eben nicht 2, auch aus Spitzenvererbungen sind der Großteil ganz normale DSH.


    Und zum Thema „weniger triebig“, in meinem Bekanntenkreis hat genau so eine Hündin lange ein neues Heim gesucht, die käuferschaft dafür ist nämlich eben nicht riesig.

  • Secans ich wäre jaauch wieder für härtere Anforderungen bei den Prüfungen. Bei triebig ist halt die Frage, welche Triebe dominieren. Ein nervöser unsicherer Hund mag triebig erscheinen, doch für viele Leute ist so ein Nervenbündel nichts und für den Dienst ist das auch nichts. Ein ruhiger, souveräner Hund kann genauso arbeitswillig sein, er zeigt dabei nur nicht diese Nervosität. Ein in sich ruhender Hund kann auch viel Temperament haben, dies lässt sich aber mit Arbeit und Bewegung steuern. Verstehst du, was ich meine? Es gibt Hunde mit viel Trieb, die kann man aus oben genannten Gründen auch zu erfahrenen privaten geben, ohne dass diese deswegen zwangsläufig Hundesport machen müssen.

  • Ich verstehe diese Wirrwarr hier gar nicht

    Ja total!! Ich überlege worum ging es eigentlich??

    Die Argumente die gebracht wurden, gegen was eigentlich? Also ich blicke gerade nicht durch, was eigentlich kritisiert wird.


    Und vor allem: Wie in der spanischen Politik, es wird kritisiert, angeprangert dass irgendwas angeblich falsch läuft aber nie wird gesagt wie die es dann statt dessen machen würden. Also Alternativen, Verbesserungsvorschläge.....

  • Ist halt Geschmacksache, da muss ich mir als Käufer die Elterntiere und die Linien anschauen und gucken ob es meinem Geschmack entspricht.


    Der DSH ist kein Hund der unter den heutigen Ansprüchen ein gut geeigneter Familienhund ist.


    Ja, die Hunde waren früher vielleicht stoischer, aber auch durchaus kerniger und das ist absolut nicht das was ich bei den heutigen durchschnittlichen Hundehaltern auch nur irgendwie sehe. Damit sind doch schon genug Sportler überfordert. Und entweder hab ich als Züchter genug Nachfragen von fähigen Interessenten (womit ich mich nicht rein auf Sportler beziehe!), oder ich lasse das züchten bleiben.


    Der normale Mensch braucht einen weichen Hund der sich sehr leicht verunsichern lässt und dabei zu netten Lösungen greift. Wenig Trieb mitbringt (= schlecht motivierbar = schlecht für Sport und Dienst) und sehr fehlertolerant ist was ausbleibende Erziehung angeht.


    Ich gebe auch an Nicht-Sportler wenn es passt und ich ein gutes Gefühl habe. Überhaupt kein Thema. Aber erziehen muss man dann können und wollen. Und daran scheitert es leider zu 99% bei den Anfragen.

  • Secans da bin ich völlig bei dir. Von Familienhund für Durchschnittsfamilie habe ich auch nie geredet. Aber durchaus an Private, die dem Hund genug Bewegung verschaffen und Grosshund- erfahren sind.

    Der Schäferhund wurde schon zu meinen Jugendzeiten nie anders beschrieben als " für erfahrene Hundehalter".

  • Secans da bin ich völlig bei dir. Von Familienhund für Durchschnittsfamilie habe ich auch nie geredet. Aber durchaus an Private, die dem Hund genug Bewegung verschaffen und Grosshund- erfahren sind.

    Der Schäferhund wurde schon zu meinen Jugendzeiten nie anders beschrieben als " für erfahrene Hundehalter".

    Ist für mich kein Problem, man muss halt wissen worauf man sich einlässt und mögen worauf man sich einlässt.


    Was ich nicht mag, ist, wenn sich Hunde mit bestimmter Genetik wissentlich angeschafft werden, und dann wird nur dagegen, dagegen, dagegen „gearbeitet“.


    Die passende Erziehung ist einfach wichtig.

  • Ja also wie ist das jetzt mit der Genetik? :D :D


    Welche Schlüsse ziehen wir denn jetzt?


    Was haben wir am Ende eigentlich herausgefunden, bzgl. dem Thema? 8)

  • Für mich immer wieder interessant, wie schnell sich Genetik verändern kann je nach Zuchttrend. Und die entsprechende Auslese beeinflusst halt stark die Gene, die dann weiter gegeben werden oder auch nicht.

    Das sind so Dinge, die bei Hunden wie bei Pferden beobachte.

    Sieht man auch beim Warmblutpferd, das immer spezialisierter, reaktiver, elastischer und mit grosser Beweglichkeit gezüchtet wird. Bedienbarkeit, Belastbarkeit, Gesundheit, Vielseitigkeit bleiben da immer mehr auf der Strecke.

    Daher halte ich persönlich ein zu starkes Trend nacheifern und ursprüngliche Rassemerkmale vernachlässigen für eine schlechte Idee.

    Das ideale Tier, ob Pferd oder Hund wird es in der Masse nie geben. Es gab also schon immer Exemplare, die stärker vom Zuchtziel abgewichen sind als andere.

    Aber der Grundtenor einer Rasse war früher bei vielen Rassen noch da. Was heute leider oft nicht mehr der Fall ist.

    Warmblutpferde sind heute zum grossen Teil überelastische, ausser vom Profi kaum noch bedienbare Pferde geworden, deren Haltbarkeit oft kurz ist. Klar, die sehen auf dem Bildschirm toll aus, aber im eigenen Stall geht dann das Drama los.

    Ich persönlich findenden es immer erschreckend zu sehen, wie schnell sowas geht. Dass also die ganze Genetik eine neue Richtung einschlägt und wie schnell dann alte Genpools verschwinden.

    Ich muss ehrlich sein, diese Malinifizierung des deutschen Schäferhundes, wie man sie aktuell oft sieht, halte ich daher für keine gute Idee.

    Das sind so Fazite, die ich aus der ganzen Sache ziehe

  • Okay, das heisst, dass wir die Frage "Erziehung oder Genetik" ganz klar mit "Genetik" beantworten, denn sonst würden wir uns ja über "Fehler in der Zucht" oder dergleichen nicht beschweren müssen. :/ :)