Also, was sagen die Studien?
Nicht viel, denn es gibt kaum welche und hoppla, die die es gibt sagen:
Wichtige Studien und Erkenntnisse Generation Pup Longitudinal Study (RVC / Dogs Trust, 2024) Dies ist eine der umfangreichsten aktuellen peer-reviewte Studien:
Relevante Erkenntnisse: Welpen, die im Alter von ≤ 16 Wochen über Nacht in einer Box oder einem Raum untergebracht wurden, entwickelten im Alter von 6 Monaten seltener Trennungsängste (SRBs) als Welpen, die diese Erfahrung nicht gemacht hatten. PubMed Cambridge University Press & Assessment
Welpen, die im gleichen frühen Alter ≥ 9 Stunden Schlaf pro Nacht bekamen, entwickelten ebenfalls seltener SRBs. PubMed Cambridge University Press & Assessment
Umgekehrt waren aversive Trainingsmethoden, schlechte Stubenreinheit und „Aufregung” beim Wiedersehen nach der Trennung Risikofaktoren für SRBs. PubMed (SRB = Trennungsangst)
Studie zu Schlafdauer und Schlafplatz
Bei Hunden im Alter von ~16 Wochen im Vergleich zu ~12 Monaten gaben die Besitzer an, dass der häufigste Schlafplatz für Welpen (16 Wochen) eine Hundehütte oder eine Hundebox (~49 %) war, während Hunde im Alter von 12 Monaten häufiger ein Hundebett nutzten. Die Studie beschreibt auch, wie sich Schlafdauer und -muster mit dem Alter verändern. MDPI
Dies liefert einen gewissen Kontext: Transportboxen werden häufig in der frühen Phase verwendet, insbesondere über Nacht, und die Schlafgewohnheiten ändern sich mit der Zeit. Schlaf ist wichtig für das Wohlbefinden. MDPI
Die Verwendung einer Box als Managementinstrument wird wissenschaftlich unterstützt – insbesondere, wenn sie von klein auf richtig eingesetzt wird. Sie scheint besonders vielversprechend als Präventionsstrategie für Trennungsängste zu sein. Dabei muss jedoch auf das Wohlergehen geachtet werden: positive Assoziationen, Integration in eine umfassendere Betreuungsstrategie ( Artgerechte Beschäftigung, Erziehung/Training, Sozialisierung, Schlaf usw.)
Es gibt tatsächlich auch Studien, die negative Aspekte finden:
Gar nicht mal so überraschend, dass diese Studien an Laborhunden und Tierheimhunden sowie Hunden aus Massenzuchtstätten gemacht wurden, daher für unseren Zusammenhang unbrauchbar, denn wie in den Studien schon angemerkt, lässt sich keine klare Korrelation zur Boxen/Zwingerhaltung erkennen sondern die anderen Umstände "scheinen" eine mindest ebensogrosse Bedeutung zu haben: Lärm, soziale Isolierung, fehlende Beschäftigung etc.)
Im Resumée: Das gesamte Management, Tagesablauf, Umfeld ist ausschlaggebend, nicht die zeitweise Verwendung einer Box. Vernünftig eingesetzt kann die Box einen grossen Vorteil für das Hund-Mensch Zusammenleben und die Entwicklung des Hundes haben und die Wissenschaft unterstützt diese Erkenntnis und macht mitnichten die Feststellung, dass eine Box als Management in der Welpen/Hundeerziehung schlecht oder gar schädlich ist.