Barfen für Anfänger

  • Hi,


    ich gehöre zu den "Schissern", was das angeht, bin aber auch offen für Neues!


    Zunächst mal die Gründe, warum wir auf Barfen (bisher) verzichtet haben zusammengefasst:


    - Uns ist es einfach zu viel, uns ausführlich damit zu beschäftigen. Tut man das aber nicht, kann man schnell auch was falsch machen. Es wird zwar immer mit dem natürlichen Beutetier argumentiert, dann aber dafür umso genauer gerechnet, was, wovon und wieviel rein muss. So einfach ist die Sache also nicht.


    - Fleisch zu bearbeiten, Gemüse zusätzlich zu kochen, einzufrieren > Aufwand


    - Hygieneaspekt


    - Für Vegetarier gibts angenehmere Dinge als Rohfleisch zuzubereiten....


    - Die Erfahrung, dass man mit gutem Fertigfutter auch gesunde Tiere haben kann



    Dass die Vorteile massiv überwiegen, macht man alles richtig, steht mE aber außer Frage! Wir teilbarfen ja seit einigen Tagen: Und so erfreut und pappsatt wie Gaius seit dem wirkt - das ist einfach nur schön:)


    Freue mich daher auf die weiteren Erfahrungen hier im Faden, bin aber auch ehrlich: zu richtigen BarferInnen werden wir wohl nicht werden aus den genannten Gründen.


    Gut fände ich daher, könnte man hier auch, zumindest randständig, über Fertigbarf Info reinpacken. Sage das natürlich aus gegebenem Anlass (dem Fertigbarf, das wir füttern). Das erfüllt, soweit ich das aktuell beurteilen kann, die oben genannten Kriterien und ist vielleicht ein Weg, wie man zum Barfen kommt, ohne die kritischen Punkte oben "mit einzukaufen".:)


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Gemüse müsst ihr ja nich kochen, ich schreddere immer Obst/Gemüse für einige Tage und stelle es in den Kühlschrank.

    Und groß "bearbeiten" tue ich das Fleisch auch nich. Ich kaufe die einzelnen Komponenten TK bei meinem Barf-Händler und stelle dann selbst zusammen. Nur die Innereien taue ich auf und portioniere mir Mischungen.

    Natürlich kann man sich das Handling mit dem Fleisch nicht ganz ersparen. Askja bekommt ja z.B. auch Karkassen vom Markt.

    Ich bin auch Vegetarierin, komme aber in der Regel gut damit zurecht. Die Konsistenz mancher Sachen finde ich fies (Milz z.B), aber es geht.

    Was mir schon mal zu schaffen macht, ist der Fleischkonsum an sich - aber dann hätte ich mir statt Hund ein Kaninchen zulegen müssen.

  • Wie kann ich die Knochen vernünftig ersetzen? Bzw wieviel Knochenmehl müssten die beiden jeweils pro Tag bekommen? Gibt es beim Knochenmehl Unterschiede auf die ich achten muss?

    Ich kenne mich mit Knochenmehl nicht aus, weil alle meine Hunde zumindest gewolfte Knochen gut

    vertragen, wenn sie keine ganzen Knochen fressen.


    Im vorigen Beitrag habe ich einen Rechner verlinkt, der den Anteil an Knochenmehl ausrechnet.

    Ich denke mal, dass das Knochenmehl in allen Barfshops eine gute Qualität hat. Man kann es auch online bestellen.
    Es sollte reines Knochenmehl ohne irgendwelche Zusätze sein.

    Bei Quacks würde ich mich sehr langsam an seine Sollmenge herantasten. Auch Knochenmehl kann zur Verstopfung führen.


    Peggy hat von Anfang an grottenschlechte Zähne, schlechte Zahnsubstanz. Ein paar Zähne wurden schon gezogen. Sie soll laut TA keine Knochen mehr bekommen.

    Na ja, kräftiges Kauen stärkt eigentlich die Zähne.

    Und natürlich die Mineralstoffe in Knochen sind wichtig für die Zähne.

    Ich würde bei Peggy kein Getreide füttern, weil Getreide ein Calciumräuber ist (also kein Trockenfutter, keinen Mais, kein Soja...)

    Auch die Aufnahme von Vitamin D ist sehr wichtig für die Zähne:

    https://www.drei-hunde-nacht.d…ine/vitamin-d-calciferol/


    Wie kann ich die Jodversorgung sicherstellen? Algenkalk und Grünlippmuschel verweigern beide auch. Trockenfisch lieben sie, sie bekommen mehrmals die Woche ganze getrocknete Fische (Makrele, Lodde, Wittling, Flunder) - aber nicht mal der Hersteller kann Auskunft darüber geben, ob / wieviel Jod drin ist und ob eine Fütterung der Leckereien als Jodversorgung ausreicht. Da ich bei Hunden sowohl schon eine Schilddrüsenunterfunktion sowie eine Überfunktion hatte, bin ich eh übervorsichtig was die Jodversorgung angeht.

    Dann das Problem mit den Innereien......

    Jod gehört ja zu den Spurenelementen.

    Das bedeutet, es werden nur winzigste Spuren benötigt.


    mg = 1 Tausendstel Gramm, μg = 1 Millionstel Gramm

    Beim Jod rechnet man nicht in Milligramm (mg), sondern in Mikrogramm.


    Ich würde davon ausgehen, dass Trockenfisch diesen Bedarf abdeckt.

    Hast du schon mal Fischstäbchen für die Hunde gebraten? Ich kenne keinen Hund, der die nicht liebt.

    Oder es gibt von Petman kleine Sprotten. Die frisst eigentlich auch jeder Hund.


    https://www.futterinshaus.de/PETMAN-Natur-Sprotte-500g


    Außerdem ist im Fleisch und in Milchprodukten auch viel Jod enthalten, weil heutzutage die Futtermittel für Nutztiere alle Jodzusätze enthalten.

    Der Jodgehalt z. B. in Butter oder Milch ist um ein Vielfaches gestiegen im Gegensatz zu den 1980iger Jahren.


    Wie du Innereien ersetzen kannst, kannst du hier (ganz unten) nachlesen:


    https://www.der-barf-blog.de/2013/09/innereien-barf.html


    Hast du die Innereien schon mal leicht angebraten in Butter?

  • - Uns ist es einfach zu viel, uns ausführlich damit zu beschäftigen. Tut man das aber nicht, kann man schnell auch was falsch machen. Es wird zwar immer mit dem natürlichen Beutetier argumentiert, dann aber dafür umso genauer gerechnet, was, wovon und wieviel rein muss. So einfach ist die Sache also nicht.

    Eigentlich sollte man sich bei jedem Tier, welches man sich anschafft, mit der natürlichen Nahrung befassen.

    Du kannst weder Fische, noch Chinchillas, Meerschweinchen oder Schildkröten einfach mit Irgendetwas füttern, wenn sie gesund bleiben sollen.

    Dass man bei Hunden diese Verantwortung an die Futterindustrie abgibt, ist eigentlich traurig.

    Die wenigsten Hundehalter können die Qualität des Futters beurteilen, welches sie füttern.

    Sie können weder die Deklaration verstehen noch wissen sie, was ein Hund braucht.


    Man verlässt sich auf die Futterindustrie.

    Die Futterindustrie ist aber kein Tierfreund, sondern auf Gewinn ausgelegt. Für die Hunde, die dann durch das Futter krank werden, gibt es teure Spezialdiäten.


    Früher waren z. B. die Calciumwerte im Futter viel zu hoch angesetzt und das Industriefutter hat besonders Welpen eher geschadet.

    Dann gab es neue Erkenntnisse und die Werte wurden halbiert!!!

    Das passiert einem Barfer nicht, weil man die Knochenmenge nach gesundem Menschenverstand gibt.

    Genauso enthalten manche Fertigfutter viel zu hoch dosierte künstliche Vitamine. Das fällt niemandem auf und die Hunde werden krank.

    Ein Barfer muss nur schauen, dass er Fleisch, Knochen, Innereien im richtigen Verhältnis füttert. Er kann nicht so viel falsch machen.

    Wir haben vor 40 Jahren ohne jede Tabelle oder Bücher roh gefüttert.


    - Fleisch zu bearbeiten, Gemüse zusätzlich zu kochen, einzufrieren > Aufwand


    Das Fleisch kann man doch in kleinen Stücken oder gewolft kaufen.

    Gemüse gibt es normalerweise in jeder Familie täglich gekocht. Da kann man für den Hund etwas mehr kochen.

    Ich habe noch nie extra für die Hunde Gemüse gekocht, sie bekommen etwas ab.


    Oder man nimmt Tiefkühlgemüse von Aldi.

    Der Hund muss auch nicht jeden Tag Gemüse haben. Man kann einfach etwas Obst, Salate oder Kräuter zugeben.

    Der Hund frisst auch Gras auf der Wiese oder Nüsse und Beeren im Garten. Meine Hunde versorgen sich oft selbst im Garten.

  • Muriel, ich hoffe ich lenke nicht zu sehr vom Thema ab, aber Du schreibst einen Beitrag über meinem, dass Deine Hunde sich selber im Garten versorgen mit Beeren usw. Jetzt meine Frage: Rio frisst eigentlich alles, was er zwischen die Zähnchen bekommt, z.B. derzeit meine selber gepflanzten Chillis. Teilweise spuckt er es auch wieder aus, aber Beeren im Wald oder Vogelschiss oder Pferdeäpfel usw. würde er alle auffressen, wenn ich ihn lasse.. Ist das auch schon BARF? ;) (Spass beiseite) Meinst Du, das ist schädlich? Lässt Du Deine Hunde sowas essen?

  • Danke, Muriel, für deine tollen Tipps! Sprotten und Fischstäbchen werde ich ausprobieren. Und nochmal probieren, die Innereien anzubraten. Hatte ich auch schon überlegt, aber dann verworfen, weil es ja dann nicht mehr roh ist....Ich dachte immer (mal gelesen), daß man keinesfalls roh und gegart zusammen in einer Mahlzeit füttern sollte , da es zu Verdauungsproblemen kommen könnte. Bleiben denn die Inhalststoffe trotz anbraten ähnlich erhalten wie in rohen Innereien? Oder muss man dann etwas mehr geben?

    Du kennst dich wirklich sehr gut aus, Muriel! Da ziehe ich meinen Hut vor! Deine Beiträge sind sehr interessant, ausführlich und auch noch leicht verständlich. Vielen Dank dafür:*:*

  • Muriel, ich hoffe ich lenke nicht zu sehr vom Thema ab, aber Du schreibst einen Beitrag über meinem, dass Deine Hunde sich selber im Garten versorgen mit Beeren usw. Jetzt meine Frage: Rio frisst eigentlich alles, was er zwischen die Zähnchen bekommt, z.B. derzeit meine selber gepflanzten Chillis. Teilweise spuckt er es auch wieder aus, aber Beeren im Wald oder Vogelschiss oder Pferdeäpfel usw. würde er alle auffressen, wenn ich ihn lasse.. Ist das auch schon BARF? ;) (Spass beiseite) Meinst Du, das ist schädlich? Lässt Du Deine Hunde sowas essen?

    Ich habe ziemlich viel Vertrauen in meine Hunde und gehe davon aus, dass sie in der Natur nichts Giftiges fressen.

    Ich vermute, dass es ein genetisches Wissen gibt, was fressbar ist oder nicht.

    Anders ist das bei Giften, die vom Menschen in der Natur ausgelegt werden.


    Ein Beispiel ist der natürliche Dünger aus Hornspäne, der oft mit Rizinusschrot versetzt ist.

    Die Hornspäne werden gerne von Hunden gefressen und sind eigentlich unbedenklich.

    Das Rizinusschrot ist aber tödlich für Hunde. Inzwischen wird von vielen Firmen Hornspäne ausdrücklich ohne Rizinusschrot verkauft. Das ist dann auf der Verpackung angegeben.

    Viele Gartendünger und Insektizide sind gefährlich für Hunde.


    Pferdeäpfel sind eigentlich gesund für Hunde, das Problem sind die häufigen Entwurmungen bei Pferden. Es können Rückstände der Wurmmittel in den Pferdeäpfeln sein.
    Ansonsten habe ich kein Problem damit, wenn von meinen Hunden Tierkot gefressen wird.


    Ich habe zuletzt ja 3 Welpen gleichzeitig aufgezogen bis zur Pubertät.

    Die Bande habe ich tagsüber in den Garten gelassen. Ich habe einen relativ großen Garten mit einem naturbelassenen Teil.

    Man ahnt ja gar nicht, was alles giftig ist im Garten.

    Efeu, Goldregen, Hortensien, Narzissen, Rhododendron, Azalee, Eiben, Maiglöckchen, Lupinen usw.

    Hätte ich alles Giftige entfernen wollen, wäre das die Hälfte aller Pflanzen gewesen.


    Ich bin am Anfang immer mit im Garten gewesen und habe die Welpen beobachtet.

    Der Efeu hatte gerade reife Beeren, die massenhaft im Garten lagen. Die Welpen haben die Beeren auch mal aufgesammelt, aber nie geschluckt, sondern wieder ausgespuckt.

    Der giftige Aronstab unter den Bäumen hatte rote Beeren genau auf der Höhe der Welpenschnauzen. Ich habe den Welpen die Pflanzen gezeigt, aber sie sind nie da dran gegangen.


    So habe ich mich entschlossen, den Welpen zu vertrauen. Sie waren dann auch viele Stunden allein im Garten und haben es ohne Schaden überstanden.

    Was sie gefressen haben: Johannisbeeren vom Busch, Erdbeeren, Brombeeren, Vogelmiere, Gräser, Kaninchenkötel und jede Menge gelbe Blüten vom Löwenzahn. Sie haben auch Haselnüsse gesucht, sie geknackt und den Kern gefressen.

  • Hi,


    ja, man sollte sich mit der Nahrung befassen, auch bei Tieren. Aber da fängts auch schon an: Was ist denn die natürliche Nahrung eines Hundes? Fleisch, in den Mengen, die beim Barfen anzutreffen sind, war es zumindest die letzten 1000 Jahren nicht. Die Menschen hatten doch selbst kaum Fleisch. Und sie haben ganz sicher keine Tabellen angefertigt, um zu schaun, dass der Hund auch das rechte Verhältnis an Innereien bekommt....

    Und es gibt auch Stimmen, die vor einem zu hohen Fleischanteil (Übersäuerung) warnen. Was also ist richtig?

    Ist keine inhaltliche Frage, sondern eine, die auf das Problem hinweisen soll. Frag fünf Ernährungsexperten und Du bekommst 6 unterschiedliche Antworten...


    Gemüse kochen wir oft. Aber es ist eben auch entsprechend gewürzt (Salz, Pfeffer, Knoblauch, Zwiebeln, etc.). Dann habe ich gelesen, ohne zu wissen, ob das stimmt, dass Gemüse sehr fein püriert sein muss, damit Hunde es sinnvoll verwerten können. Und zählt Gemüse überhaupt zur natürlichen Nahrung eines Hundes?

    Also müsste man es extra kochen und pürieren. Ist natürlich machbar, aber eben auch Aufwand.


    Was die Futtermittelindustrie anbelangt, stimme ich voll zu: Die ist gewinn- und nicht gesundheitsorientiert. Aber das gilt für den Supermarkt, den Metzger, den Schlachter und die Barfshops ebenso. Man muss also in gewissem Maß Vertrauen haben und dann eben beim eigenen Hund beobachten, wie es sich auswirkt.


    Das spricht alles nicht gegen Barf. Aber meine Erfahrung ist, dass es immer zuerst heißt: "Ist alles ganz einfach!".

    Und dann werden einem zig Bücher empfohlen, die man aber doch gelesen haben sollte.

    Nimm mal allein die Zeit, die Du gebraucht hast, um dir all das Wissen anzueignen...


    Barfen ist sicher ne tolle Sache! Allein der Genuss beim Fressen!!!

    Aber ich sehe noch nicht, warum es nicht möglich sein soll, dass Profis, also Firmen das machen. Aber auch da ist meine Erfahrung: Der eine empfiehlt das, der andere wieder was ganz anderes. Also bleibt einem doch nur übrig, dass man sich selbst schlau macht, was mE ohne intensive BEschäftigung nicht möglich ist, oder eben der Industrie ausgeliefert ist. Und es muss doch auch Hersteller geben, die halbwegs redlich sind und "Fertigbarf" anbieten...


    Liebe Grüße

    Lupus

  • Hatte ich auch schon überlegt, aber dann verworfen, weil es ja dann nicht mehr roh ist....Ich dachte immer (mal gelesen), daß man keinesfalls roh und gegart zusammen in einer Mahlzeit füttern sollte , da es zu Verdauungsproblemen kommen könnte. Bleiben denn die Inhalststoffe trotz anbraten ähnlich erhalten wie in rohen Innereien? Oder muss man dann etwas mehr geben?

    Einige meiner neuen Pflegehunde hatten am Anfang Probleme mit Innereien, weil sie die komisch fanden.

    Ich brate die Innereien nur kurz an, so dass sie von außen nicht mehr roh sind.

    Innen sind sie aber noch überwiegend roh. Ich habe sie dann immer weniger angebraten, bis sie auch roh akzeptiert wurden.

    Verdauungsprobleme kann ich nicht bestätigen.


    Mineralstoffe und Spurenelemente sind unempfindlich gegenüber Hitze.

    Sie können beim Kochen nur ausgewaschen werden und ins Kochwasser übergehen.


    Darum sollte man immer in möglichst wenig Wasser kochen und das Kochwasser dann für eine Soße verwenden.

    So gehen diese Stoffe nicht verloren. Das gilt für alle Lebensmittel, ob Fleisch oder Gemüse.

    Beim Braten von Fleisch verwendet man den Bratensaft ebenfalls.

    Ich gebe die Butter aus der Pfanne mit ins Hundefutter, wenn ich Innereien angebraten habe.

    Man muss das natürlich erstmal abkühlen lassen.


    Bei den Vitaminen ist es so, dass die unterschiedlich hitzeempfindlich sind.

    Vitamin A, D, E, K sind nicht hitzeempfindlich. Diese Vitamine machen einen großen Anteil in Innereien aus.

    Siehe diese Tabelle (die Mineralstoffe kannst du überspringen, weil die ohnehin Hitze vertragen):


    https://www.der-barf-blog.de/2013/09/innereien-barf.html


    Dann folgen in der Tabelle noch die 8 Vitamine aus dem Vitamin B-Komplex.

    Das sind B1, B2, B6, B12, Pantothensäure, Nikotinsäure, Biotin und Folsäure.
    Diese Vitamine sind überwiegend hitzeempfindlich.


    Wenn du Sorge hast, dass deine Hunde nicht ausreichend Vitamine bekommen, weil du die Innereien anbrätst, kannst du noch 3 mal die Woche eine Bierhefekapsel geben.

    In der Bierhefe ist der gesamte Vitamin B-Komplex enthalten. Ich kaufe die im Reformhaus und nehme die auch selbst ein.

    Die Hunde bekommen hin und wieder eine Kapsel ins Futter. Man kann die Kapsel auch öffnen und das Pulver über das Futter streuen.

    Die Hunde mögen gerne Bierhefe.


    Mehr Innereien würde ich nicht geben, weil ein Zuviel an Vitamin A oder D auch schädlich sein kann.

    Diese Vitamine bleiben beim Braten ja erhalten.

    Die ganzen empfindlichen B-Vitamine kann man auch mit Bierhefe ergänzen.

    Von diesen Vitaminen wird ein Zuviel einfach ausgeschieden.

  • Was ist denn die natürliche Nahrung eines Hundes? Fleisch, in den Mengen, die beim Barfen anzutreffen sind, war es zumindest die letzten 1000 Jahren nicht. Die Menschen hatten doch selbst kaum Fleisch

    Das stimmt so nicht.

    Noch in meiner Kindheit liefen die Hunde meistens frei auf dem Bauernhof oder im Dorf herum.

    Sie haben sich selbst mit Beutetieren versorgt. Das war sogar gewollt, dass sie Mäuse, Ratten, Kaninchen und Vögel aus dem Garten fern gehalten haben.


    Außerdem haben sogar die Menschen in der Kleinstadt Schlachttiere gehalten. Unsere Nachbarn hatten immer Schweine, Hühner, Enten, Gänse und Kaninchen. Die Hunde haben dann auch Schlachtabfälle bekommen.

    Dann haben viele Jäger Hunde gehalten, die ebenfalls die Hunde mit Fleisch gefüttert haben.


    Und sie haben ganz sicher keine Tabellen angefertigt, um zu schaun, dass der Hund auch das rechte Verhältnis an Innereien bekommt....

    Das richtige Verhältnis ergibt sich von allein, weil Innereien nur einen kleinen Anteil im Beutetier ausmachen.

    Meine Katzen haben sich im Sommer ausschließlich von Beutetieren ernährt. Im Sommer habe ich sie nie gefüttert.

    Ausgewogener kann eine Ernährung nicht sein.


    Und es gibt auch Stimmen, die vor einem zu hohen Fleischanteil (Übersäuerung) warnen. Was also ist richtig?

    Du wirfst hier die Ernährung von Menschen und Hunden in einen Topf.

    Der Hund ist von den Zähnen bis zum Darm auf Beutetiere ausgerichtet.

    Das wird immer gern übersehen.


    Frag fünf Ernährungsexperten und Du bekommst 6 unterschiedliche Antworten...

    Nein, wirkliche Experten haben keine unterschiedlichen Antworten.


    Gemüse kochen wir oft. Aber es ist eben auch entsprechend gewürzt (Salz, Pfeffer, Knoblauch, Zwiebeln, etc.). Dann habe ich gelesen, ohne zu wissen, ob das stimmt, dass Gemüse sehr fein püriert sein muss, damit Hunde es sinnvoll verwerten können.

    Gewürze schaden Hunden nicht grundsätzlich. Wenn das Essen kindgerecht ist, kann auch der Hund etwas abbekommen.

    Auch der Mensch sollte sparsam mit Salz würzen. Etwas Salz schadet dem Hund nicht.


    Hunde können aus dem Gemüse ohnehin nicht viel verwerten. Die paar sekundären Pflanzenstoffe bekommt er auch durch Obst.

    Die ganzen Vitamine bezieht der Hund hauptsächlich aus den Innereien.


    Das spricht alles nicht gegen Barf. Aber meine Erfahrung ist, dass es immer zuerst heißt: "Ist alles ganz einfach!".

    Und dann werden einem zig Bücher empfohlen, die man aber doch gelesen haben sollte.

    Nimm mal allein die Zeit, die Du gebraucht hast, um dir all das Wissen anzueignen...

    Ich habe in wenigen Beiträgen das Wesentliche zusammengefasst.

    Man muss keine Bücher lesen, sondern sich wieder auf den gesunden Menschenverstand besinnen.

    So habe ich vor 40 Jahren schon meine Hunde gefüttert. Da gab es keine Barfbücher.


    Mein Ernährungswissen habe ich mir angeeignet, seitdem meine Kinder geboren sind.

    Ich habe auch meine Kinder gesund ernährt. Das geht aber auch ohne viel Lesen.

    Wenn man auf naturbelassene Lebensmittel achtet, ernährt man Kinder automatisch gesund.


    Das Wissen über die Hundeernährung ist nur eine Ergänzung, weil Hunde einen anderen Bedarf als Menschen haben.

    Aber das habe ich auch erst sehr spät angelesen. Meine intuitive Fütterung vor 40 Jahren hat sich im Nachhinein als richtig herausgestellt.


    Eine gesunde Ernährung oder Fütterung ist einfach.

    Wir sollten uns nicht von der Industrie verunsichern lassen.

    Selbst die WHO, die ständig neue Ernährungsstudien veröffentlicht, ist ein Teil der Lebensmittelindustrie und der Pharmaindustrie.

  • zum thema gemüse, mein hund hat das gemüse immer quasi unverdaut wieder ausgeschieden, man konnte wunderbar sehen wenn es am vortag mais, karotten oder sowas gab und ich es nicht püriert hatte 8o


    und zum thema "die hunde wissen was giftig ist" - meine erfahrung mit meinem ersten hund der sich auch sehr gern draussen selbst versorgt hat, sagt mir leider was anderes: er frass giftpilze die ihm fast das leben gekostet hätten ;(, alkoholfrüchte aus der mülltonne so das er stundenlang besoffen torkelte bis hin zu den halben kompost mit apfelabfällen vom saft machen auffressen das er fast platzte ... von styropor, aluminiumfolie und plastik die er als junghund gefressen hat ganz zu schweigen :cursing:

    meiner meinung nach lernen tiere wie wir menschen auch erst im laufe des erwachsen werdens was sie fressen können uns was nicht - wir als besitzer übernehmen die aufgabe des muttertiers und leiten da auch an indem wir z.B. sagen das er plastik oder steine wieder ausspucken soll


    passend zum thema selbstversorger: lexy hat mir heute eine tomate aus dem garten geklaut und den heidelbeerstrauch leergefressen (während herrchen am tratschen war) - ich finde das nicht nett X(

  • und zum thema "die hunde wissen was giftig ist" - meine erfahrung mit meinem ersten hund der sich auch sehr gern draussen selbst versorgt hat, sagt mir leider was anderes:

    Da gebe ich dir recht, man kann das nicht verallgemeinern.

    Ich guck mir auch jeden neuen erwachsenen Hund oder Welpen erstmal an und beobachte, was der so frisst.


    Wir hatten mal einen Eierpflaumenbaum im Garten. Manche Hunde kapieren, dass sie den Pflaumenkern ausspucken müssen, andere Hunde fressen die Eierpflaumen mit Kern. Das kann natürlich zu einer Verstopfung oder sogar zu einem Darmverschluss führen, wenn sie viele Pflaumen fressen.


    Welpenbesitzern rate ich immer, nicht sofort alles aus der Hundeschnauze zu fischen, sondern erstmal zu gucken, ob der Welpe das überhaupt frisst. Er erkundet ja auch alles mit der Schnauze.

    Meine Welpen hatten auch so ziemliches alles mal in der Schnauze, aber das meiste haben sie wieder ausgespuckt.

  • Ich denke eigentlich auch oft, daß man sich viel zu verrückt macht. Wenn man nur mal an die eigene Ernährung denkt:wenn man alleine schon mal versucht, jeden Tag die Menge an Magnesium und Kalzium aufzunehmen, die man therotisch bräuchte, wird es schon ziemlich schwierig, finde ich. Wenn ich unsere Ernährung so gestalten müsste, daß wir wirklich jeden Tag die "vorgeschriebene " Menge an allen Mineralstoffen und Spurenelementen aufnehmen könnten.....uff! Da müsste ich wohl Tage mit Rechnen und Pläne erstellen verbringen:). Dazu kommt noch, daß mein Göttergatte die Hälfte davon eh nicht isst:D. Der ist bei weitem noch mäkeliger als die Hunde:D.

    Noch mal eine Frage zum Knochenmehl: da man Knochen auch nicht täglich gibt / geben sollte /muss, wie verhält es sich mit Knochenmehl? Meine vorherigen Hunde haben immer 3 bis 4 Mal in der Woche Knochen bekommen. Würde das bei Knochenmehl auch so sein oder muss man das täglich geben?

  • Das würde ich einfach ausprobieren, wie die Hunde das vertragen.

    Bei Quacks würde ich erstmal kleine Mengen füttern.


    Bei der Fütterung von Knochenmehl kannst du die Fleischmenge etwas erhöhen.

    Von den 15 % fleischigen Knochen sind ja nur die Hälfte Knochen, die andere Hälfte ist Fleisch.