Welpenalarm - Ein Schäferhundwelpe soll einziehen.

  • Ich finde es ist in jeder Sportart das Gleiche. Enweder man beschäftigt sich mit der Materie und Trainert Monate, wenn nicht sogar Jahrelang oder man bereitet sich Spasshalber in 2 Wochen auf einen Lauf vor und nimmt aber dann auch in Kauf dass einiges vielleicht nicht so perfekt läuft, wie man es gerne hätte. Erfüllt hat man die Aufgabe trotzdem, wenn man mitgelaufen ist.


    Ich finde halt einfach dass es sich lohnt, viel Zeit und Arbeit in die UO zu investieren sofern der Hund Freude dran hat, dann aber auch einen Hund hat der an Prüfungen absolut sicher ist und auch in der korrekten Position läuft. Vom Husch Husch Aufbau halte ich mittlerweile nichts mehr.

  • Es geht nicht darum dass es vielleicht nicht so gut läuft wie man es gerne hätte, und dass man selbst durch eine Prüfungsteilnahme eine Aufgabe erfüllt. Sondern darum dass man Leistungen von einem Hund verlangt, auf die er nicht entsprechend vorbereitet wurde (lt. TSchG übrigens verboten, zumindest in Deutschland). Weswegen Leistungsrichter gemäß PO Hunde auch aus der Prüfung nehmen müssen wenn sie erkennen dass der Hund den dafür erforderlichen Ausbildungsstand gar nicht besitzt. D.h. Du läufst nicht Deine Prüfung und fällst durch, sondern der LR bricht die Prüfung ab und disqualifiziert Dich in so einem Fall.


    Das Problem besteht darin dass wenn der Hund sich nicht in der jeweils korrekten Position befindet er einmal bestätigt wird wenn er nachhängt, einmal wenn er vorprellt, einmal wenn er sich die Vögel am Himmel betrachtet, einmal wenn er im Winkel erst mal noch einen Meter gerade ausläuft usw. Mensch bestätigt z.B. 5 x dafür dass sein Hund halbwegs bei Fuß bleibt. Und Hund macht dabei 5 x etwas anderes und wird somit immer für etwas anderes bestätigt. Wie soll auf diese Weise ein Lernerfolg entstehen? So kann weder eine klassische noch eine operante Konditionierung erfolgen.


    Es hat seinen Grund warum so oft gerade Begleithunde in der Prüfung neben ihren Menschen her laufen als würden sie tagtäglich von denen geprügelt werden. Sie haben nie verstanden für welches Verhalten genau sie eigentlich bestätigt werden. Weil sich der Mensch nicht auf das konzentriert was der Hund tun soll, aus reiner Bequemlichkeit einen Range "von/bis" im Verhalten/Bewegungsablauf des Hundes toleriert. Mal "übersteuert" der nach hinten in der Grundstellung, mal sitzt er schief, mal zu weit weg, mal zu weit vorne... Und immer gibt es eine Bestätigung... Meist noch in Verbindung mit starken Körperhilfen, die der Mensch dann bei der Prüfung plötzlich weg lässt und läuft wie ein Stockfisch... Kein Wunder dass dann ganz viele Hunde sich unwohlfühlen und stark ins Meiden gehen. Das ist auch eine Form von Tierquälerei und man sieht den betroffenen Hunden dann ganz deutlich an wie unwohl sie sich fühlen.


    Und das ist das, was ich mit "unfair" dem Hund gegenüber meine. Hundeausbildung ist Arbeit und erfordert Konzentration. Vom Hundeführer... Der muss bereit sein sich mit dem, was er tut, wirklich auseinander zu setzen und in erster Linie AN SICH arbeiten. Dem Hund hilft es nur wenn er durch seinen konzentriert arbeitenden Hundeführer ausschließlich in den korrekten Positionen bestätigt wird. Und nicht wenn er mal so und mal so läuft/sitzt/liegt... Und für ihn ist das Erlernen der korrekten Positionen genau so leicht oder schwer wie das Erlernen von falschen Positionen. Bzw. sogar deutlich leichter (weil dadurch eine Konsequenz erfolgt).

  • Es lohnt sich definitiv, die UO sehr sauber und solide aufzubauen. Ohne den Hund dabei zu überfordern, ihn mit meiner eigene Freude und Motivation „anstecken“. Mach ich selbst was nur halbherzig, wird es mein Hund nicht anders machen.


    Besser mehrere Male täglich sehr kurze Trainingseinheiten, die dafür aber präzise abverlangen. Das gilt für mich genauso wie für meinen Hund. Auch ich muss mich dabei voll auf meine Körperhaltung, meine Bewegungen und das, was ich vom haben Hund möchte, konzentrieren.

    Viel Abwechslung und viel Spaß bringt hohe Motivation, da ist man nach wenigen Minuten schon ausgelastet, denn das ist anstrengend. Mit viel Übung wird die Aufmerksamkeit immer länger, von beiden Seiten.


    Ich finde es wirklich schön, mir all das mit meinem Hund nach und nach zu erarbeiten. Uns hetzt nichts, alles kann aber nichts muss.


    Romeo weiß gar nicht, welches Glück er hatte, bei dir „gelandet“ zu sein. Bei dir wäre ich auch gern Hund😉

  • Ich sag jetzt mal so, als ich früher noch wirklich aktive Hundesportlerin war, waren die Prüfungen einfach dafür da, dass man z.B. einen Abschnitt in der Hundeausbildung mit der SchH1 zum Abschluss bringt. Anhand dieser Prüfung wird man dann für die wirklich viele Arbeit (Fährte, Schutzdienst, Unterordnung) belohnt. Der Weg zu dieser ersten Prüfung war auch der schwerste, weil die Hunde bis dahin am meisten erlernen mussten. Wenn man dann mit einem sg (sehr gut) oder v (vorzüglich) auch noch abschneidet, hat man einen echten Grund zur Freude, weil dann ist der Weg zum nächsten Ausbildungsschritt als Ziel die SchH2 geebnet gewesen. Habe ich mit ach und krach die SchH1 bestanden, weiß ich eigentlich, dass das alles wirklich noch nicht richtig sitzt und dass man gut daran tut, so manches zu überdenken, zu ändern und entsprechend in die Ausbildung einfließen zu lassen. Der Weg von der SchH2 zur SchH3 gestaltet sich dann nochmal als schwierig, da hier sehr viel Trieb und Gehorsam abverlangt wird, so dass manche in der Ausbildung bei der SchH2 stecken geblieben sind.

  • Für MICH ist es aber auch Tierquälerrei seinen Hund abhängig (Junkie) von einem Objekt zu machen, nur um eventuell eine Prüfung zu besthen.

    Wenn Dein Hund abhängig ist von einem Motivationsobjekt, dann kann er keine Prüfungen bestehen. Weil Du dieses bei Prüfungen ja nicht mit Dir führen dürftest (auch nicht verdeckt).

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    nette Wie gehst du denn vor, respektive wie ist euer Ablauf? Ist halt eine Wissenschaft manchmal, eventuell mal eine Einzellektion bei einem guten Trainer? Meist ist der Fehler schnell gefunden :)

    ja ich hätte nix gegen einzelstunden, aber ich muss gestehen, ich bin glaub ich bin an der stelle ziemlich schwierig als kundin X/ und ich hab halt eben leider schlechte erfahrungen mit sv vereinen hier im umkreis und hundeschulen die in dem bereich arbeiten gibts hier auch keine

    aber vll. werd ich mir nochmal 1-2 sv gruppen anschauen wenn die wieder offen haben, bei dem einen hat sich seit meinem letzten teilnehmen vor ein paar jahren dort wohl einiges verändert


    Das Problem besteht darin dass wenn der Hund sich nicht in der jeweils korrekten Position befindet er einmal bestätigt wird wenn er nachhängt, einmal wenn er vorprellt, einmal wenn er sich die Vögel am Himmel betrachtet, einmal wenn er im Winkel erst mal noch einen Meter gerade ausläuft usw. Mensch bestätigt z.B. 5 x dafür dass sein Hund halbwegs bei Fuß bleibt. Und Hund macht dabei 5 x etwas anderes und wird somit immer für etwas anderes bestätigt. Wie soll auf diese Weise ein Lernerfolg entstehen? So kann weder eine klassische noch eine operante Konditionierung erfolgen.

    das ist auch bei uns ab und an mal, so einfach weil ich bestimmte sachen auch gar nicht sehe - deswegen wäre es hilfreich da jemanden zu haben der mir dabei hilft es richtig zu machen

    Und ich denke auch das es ein Unterschied macht ob man IPG betreibt oder halt "nur" für die BH trainiert.

    Das sehe ich anders... Zum einen macht die PO keinen Unterschied zwischen einem Hund, der nach der BH nicht weiter sportlich geführt wird, und einem der anschließend noch weitere Prüfungen ablegen wird. Zum anderen finde ich so eine Einstellung dem Hund gegenüber unfair. Es ist Deinem Hund völlig egal wenn Du ihn bestätigst (egal mit was) ob er sich dabei in einer PO-gemäß korrekten Form neben Dir in der Grundstellung befindet oder bei Fuß läuft etc. oder auch nicht. Bestätigst Du unkorrekte Positionen Deines Hundes, ist das lerntechnisch für ihn genau das selbe wie wenn Du die korrekten Positionen bestätigen würdest. Der einzige Unterschied besteht darin dass Du Dir als Hundeführer deutlich weniger Mühe gibst, Dich deutlich weniger auf die Ausführung der Übungen konzentrierst. Und Dir deutlich weniger Gedanken machst wo Deine Fehler liegen und wie Du die beseitigen kannst, falls etwas nicht klappt. Dabei aber von Deinem Hund erwartest dass er sich auf Dich und die Ausführungen zu konzentrieren hat.

    mh, ich sehe das so wie du waschbär, es macht keinen unterschied ob BH oder IPG, allerdings gebe ich mir mühe und konzentriere mich, weil ich ein schönes/korrektes ergebniss haben will und weil es auch für lexy schön ist wenn ich mich freue wenn sie es richtig macht

    ich suche den fehler als allererstes bei mir und überlege was kann ich tun, damit sie versteht was ich von ihr will

    sie ist absolut toll und macht auch schön mit - aber sie spiegelt eben auch mein "unvermögen" wieder :)

  • Man braucht viel Erfahrung, Geschick und einen gewissen Spürsinn wenn etwas in die falsche Richtung läuft. Und etwas Glück sicher auch denn nicht jeder Hund eignet sich gleich gut für alles.

    Die ersten drei Eigenschaften fehlen mir sicher. Beim Glück bin ich mir nicht sicher. Wohl würden einige Dinge besser laufen wenn ich nicht so ungeschickt wäre. ;(

    Aber egal, wir machen so wie wir es können.

  • Ein Junkie fällt ja nicht gleich Tot um, wenn er seinen Stoff nicht sofort bekommt, der arbeitet sogar sehr hart dafür....beim Hund ist das nichts anderes....wer mich verstehen will, kann das auch.

    Wie gesagt, viele Wege führen nach Rom!

  • Micha369 und Energie, Fantasie, Lust und Laune, Spaß und Freude.

    Mich hat glaube ich der Zahn der Zeit erreicht, darum sehe ich alles nicht mehr so eng, ich arbeite auch auf nichts mehr hin und es geht mir nichts ab. Ich mache mit Sam das, was uns beiden Spaß macht und klar, Unterordnung und Fährte gehören zum auslasten eines jungen Hundes dazu. Aber sonst, das was ich vorhin geschrieben habe, gehört der Vergangenheit an, das wurde mir hinterher sowas von klar, dass ich über so etwas auch nicht mehr schreiben werde.

  • Wenn Dein Hund abhängig ist von einem Motivationsobjekt, dann kann er keine Prüfungen bestehen. Weil Du dieses bei Prüfungen ja nicht mit Dir führen dürftest (auch nicht verdeckt).

    Der Hund hofft aber, daß jeden Moment sein Motivationsobjekt zum Spielen freigegeben wird, z.B. ein Ball im hohen Gras am Platzrand. Deshalb zeigt der Hund auch eine erhöhte Aufmerksamkeit.

    Bei entsprechenden Training kann der Hund natürlich eine Prüfung durchhalten, ohne das er sein Motivationsobjekt bekommt.

    Am Ende der Prüfung muß der Hund aber auch sein Motivationsobjekt bekommen, sonst verliert er seine Lust an der Arbeit.


    Im Training wird der Hund manchmal mehrmals während der Arbeit mit seinem Motivationsobjekt bestättigt und manchmal auch erst am Ende der Arbeit mit seinem Motivationsobjekt bestättigt.

    Der Hund weiss nie , wann die Bestättigung mit dem Motivationsobjekt erfolgt und hofft, daß sie jederzeit erfolgen kann.


    Ich habe jedenfalls sehr oft unter prüfungsmäßigen Situationen trainiert und mein Hund wußte überhaupt nicht, ob es nun eine Prüfung oder nur ein Training war.

    Er hoffte immer, daß jederzeit ein Zergelspiel kommen konnte oder der Ball am Platzrand freigegeben wird.


    Bevor ich den Platz auf einer Prüfung betrat, habe ich mit meinem Hund noch mal ordentlich gezergelt und dann so getan, als ob ich die Beisswurst in meine Rückentasche verstaute. In Wirklichkeit hat meine Trainerin die Beisswurst hinter meinem Rücken mir abgenommen.

    Mein Hund hat immer gehofft, daß jederzeit gezergelt wird, egal ob es eine Prüfung war oder nur ein Training.

  • Danke ostholstein, genauso läuft es sehr oft und dem HH ist es pups egal ob der Hund verrückt gemacht worden ist, auf irgendein bescheuertes Objekt, hauptsache Punkte sammeln und sich selber auf die Schulter klopfen...ICH nenne es Tierquälerei, wenn ein Objekt wichtiger wird als alles andere.