Erfolgserlebnisse mit unseren Schäferhunden

  • Es geht rein um die stundenlang fehlende Bewegung Micha369 im Auto und Kälte kriecht bekanntlich in die Knochen ohne Bewegung. Da der HP und die Parkplätze auch noch direkt neben einer stark befahrenen Straße ist, ist es auch nicht so einfach mit ihm immer wieder mal zu laufen. Habe ich mir alles schon durch den Kopf gehen lassen.

  • Micha369 Du hast deine Meinung, ich habe meine. Einen Hund mit orthopädischen Problemen werde ich mit Sicherheit nicht auskühlen lassen, wenn ich das verhindern kann. Also bekommt er einen Mantel an, wenn ich weiß, dass ihm das gut tut. Genau so, wie ich meinem Hund zur Physio bringe, wenn ich ihm damit was gutes tue und es hilft. Wir reden hier nicht von rundum gesunden Hunden.


    Ich wünsche dir bzw. Witus von Herzen, dass seine mittlere HD mal keine Probleme machen wird. Aber wenn doch hoffe ich sehr für ihn, dass du die eine oder andere Einstellung überdenkst 🙂

  • Und ansonsten können mir alle den Buckel runterrutschen.

    Ich finde diesen Satz und diese Einstellung - auf den Hund bezogen bzw. die "Außenstehenden", die damit irgendwie was zu tun haben - so stark, so bewundernswert und ich versuche mir das auch grade anzueignen. Als Vorbild nehme ich mir dafür immer deine Worte und Ausdrücke, denn ich finde die so passend und rufe mir sie immer wieder ins Gedächtnis, wenn ich in Gedanken abrutsche, die mich schlecht fühlen lassen, wenn es um Brummi bzw. unsere "Umwelt" geht.



    Ich war schon länger an dem Punkt, nicht mehr auf den Hundeplatz zu wollen. Das erste mal war ich dort im Juni, gegen Mitte. Nun ist es Mitte September, es sind 3 Monate rum. In der Zeit habe ich viel erlebt, viel gelesen, viele Informationen bekommen und gesucht. Habe viel überlegt und nachgedacht. Nun habe ich ungelogen fast den ganzen Tag mit der Trainerin geschrieben, die wir nun haben. Und ich bin zu der endgültigen Entscheidung gekommen, dass ich nicht mehr auf diesen Hundeplatz gehen werde. Ich werde mich die Tage informieren, wie ich meine Mitgliedschaft dort kündigen kann - die muss man ja haben, damit man in den Sport darf und nicht nur Welpenkurse.


    Ich habe mit Brummi einen sehr großen Hund, der - ebenfalls im Juni - schon mal den Verdacht auf ED gestellt bekam. Alles schnelle mit vielen Wendungen oder Sprüngen fällt also für mich sowieso weg - wenn als regelmäßiges Hobby ausgeführt. Unterordnung kann ich auch zuhause machen, ich hab mir dafür ein dickes Buch gekauft und es interessiert mich nicht, ob der Hund am Ende in perfekter Position alles einwandfrei abspult. Ich will, dass wir beide Spaß haben und den hat er mit mir. Auf dem Hundeplatz jedenfalls, da machen wir, was das angeht, irgendwie kaum bis nichts. Und man merkt ganz klar: die schönsten Leistungen zeigen die Hunde, die auf mehreren(!) Hundeplätzen auftreten, nicht nur auf unserem(!) ;)


    Was mich allerdings wirklich sehr geschockt hat, ist, dass meine Wahrnehmung in Bezug auf Brummi und meine Wünsche zum großen Teil einfach missachtet wurden, dass mir widersprochen wurde, dass es aussagen gab wie "jetzt bring den endlich mal ins Fuß, zur Not ziehst du den halt neben dich", worauf ich antwortete "das geht nicht, schau ihn dir doch an, der is total feddich" - "nee der hat einfach keinen Bock und ist gefrustet, weil der net zu den Hunden darf" und ich dann sagte "nee das ist viel zu arg für den hier, bin froh, dass er überhaupt bei mir bleibt und mit mir läuft" und dann kam die Hammeraussage "ja selbst schuld, dass der überhaupt nicht gehorcht, wenn du dir so auf der Nase rumtanzen lässt". Meine jetzige Trainerin schlug auch hier wieder nur die Hände über dem Kopf zusammen und sagte "bitte geh da nie wieder hin".


    Jemand sagt mir also: bitte geh da nie wieder hin.

    Und ganz viele vorher sagten mir: du musst da hingehen, zwingend!

    Mein Gefühl sagte mir: geh da nicht hin.

    Mein Verstand sagte mir: irgendwas musst du doch tun.


    Und wisst ihr was? Ich "laste" den kleinen Zwerg von Anfang an zuhause aus und ich habe so ein Maß gefunden, dass der den ganzen Tag pennt - außer ich lade ihn ein, mit mir was zu tun, dann ist er voll dabei. Natürlich sind die Hormone jetzt eingeschlagen wie eine Bombe und die Hundebegegnungen, das hab ich einfach nicht in den Griff bekommen. Aber ansonsten ging es ihm sehr gut.


    Und dann hab ich mir die Fragen gestellt: brauche ich überhaupt den Hundeplatz? Auf dem er absolut gestresst ist? Wo er stundenlang eingepfercht ist in einer kleinen, dunklen Box in einem kleinen, dunklen Häuschen, mit anderen Hunden, die direkt neben ihm sind und ihn stressen? Wo er mir fast schon panisch rausstürmen will, sobald ich seine Boxentür öffne? War er denn nicht glücklich, mit mir, zuhause und draußen, wo wir geübt haben?


    Es wird der Tag kommen, da wird er sich wieder besser konzentrieren können, da können wir wieder draußen üben, da können wir mehr machen. Es gibt so viele Möglichkeiten, den Hund zuhause auszulasten: Suchmittelspürhunddings, Zielobjektsuche, Wohnungsagility, Unterordnung, Tricks, Dogdancing, man kann echt jeden "Mist" zuhause machen. Irgendwann macht man es dann mal unter Ablenkung, einfach, damit es für den Hund auch interessant bleibt. Aber dafür muss ich weder ihn noch mich auf den Platz quälen.


    Ich wurde im Sommer, als es über 30 Grad hatte, "dezent" drauf hingewiesen, dass es unerwünscht ist, mein eigenes Trinken zu trinken, ich solle doch bitte beim Gastronom etwas kaufen, eine Hand würde schließlich die andere Hand waschen. Kein Problem dachte ich! Also bestellte ich mir beim nächsten Mal ein Wasser und zahlte irgendwas um die 3 Euro. Für ein Glas Wasser. Wasser! Da sauf ich doch glatt lieber aus dem Hundeplanschbecken!


    Die Leute dort sind sehr nett, viele sind sehr engagiert, viele haben dort riesigen Spaß. Und ich habe mich sehr gefreut, mit meinem Schäfi IGP machen zu können, unter anderem deswegen wurde es überhaupt erst ein Schäfi. Aber nun ist er eben so ganz anders wie gedacht. Und ich nehme ihn so, wie er ist, mit all seinen Facetten. Und wenn ein Trainer nicht mal erkennt, dass ein Hund gestresst ist, wenn ein Hund im pubertären Alter nicht mal ein Pubertier sein darf, ja dann, ja was soll ich dann dort.


    Auf anderen Hundeplätzen mag das anders sein, aber ich für mich und ich für meinen Brummi, da habe ich entschieden: nein, ich werde dort nicht mehr hin gehen.


    Wenn es eine wildfremde Frau schafft, mir in 2h so viel geballtes Wissen, so viel Hilfe, so viel Mut, Unterstützung und Hoffnung zu schenken, mir so sehr unter die Arme greift, dass es mich glatt in die Luft katapultiert und ich aus meinem tiefen Sumpf, in dem ich feststeckte und fast unter ging, rauszieht und wieder auf festen Boden stellt, damit ich gradeaus laufen kann und die Trainer vom Hundeplatz mich sprichwörtlich nur tiefer in die Sche*ße geritten haben... Die Trainerin erklärte mir auch gestern, warum es völlig kontraproduktiv ist, meinen Brummi mit Spielzeug abzulenken. Aber gut, sie hat halt auch einfach Ahnung.


    Und das soll nun kein Bashing gegen die Trainer dort werden oder den Platz. Aber mir ist aufgefallen, dass auch auf andere Leute kaum eingegangen wird, wenn ich in den Kursen war. Da gabs Momente, wo ich dachte "will da denn keiner der Trainer mal helfen?". Das finde ich sehr schade. Und die Gespräche mit meiner neuen Trainerin waren dann noch mal so das i-Tüpfelchen, das meine eigentlich schon sichere Entscheidung nun endgültig gemacht hat.


    Ich strebe keine BH an, keine Prüfungen. Ich will mit meinem Hundi Spaß haben. Hätten wir die BH geschafft: spitze! Hätten wir eine IGP-Prüfung geschafft: noch besser! Es tut mir weh, mich von dem Gedanken trennen zu müssen, was einst mein großer Lebenstraum war: ein Schäfi, mit dem ich auf dem Hundeplatz IGP machen kann und der mein treuester Begleiter wird!

    Naja, jetzt hab ich den Schäfi und auch meinen treuesten Begleiter - auf den Hundeplatz und IGP kann ich dafür gerne verzichten! :) Und es fühlt sich überhaupt nicht wie ein Verlust an, im Gegenteil. Durch Brummi habe ich so viel in meinem Leben gewonnen, das ist unbezahlbar. Wenn er eines Tages bereit ist, kann ich in die Hundeschule der Trainerin fahren und da an Kursen teilnehmen, da bin ich sehr sicher. Oder einfach Seminare bei ihr buchen, um zb so etwas wie Dummyarbeit korrekt zu lernen - das ist wohl auch mehr als nur apportieren. Da sehe ich viel mehr unsere Zukunft. Entspannt, evtl alleine, so, dass Brummi und ich uns damit pudelwohl fühlen und nicht hundeelend.

  • Ich habe doch nichts dagegen dass Du Deinem Hund einen Mantel gibst. Warum nicht, wenn es ihm gefällt.


    Es ging mir doch nur darum dass der Hund im fast geschlossenen Auto so schnell nicht friert.

  • @Azemba, ich weiß ja nicht wo Du da warst und ich kann nur von meinen früheren Zeiten in den OG'S erzählen, nämlich dass wir zusammengehalten haben, wie Pech und Schwefel und ein jeder, jedem geholfen hat. Das war eine Zeit in meinem Leben, die ich nie missen möchte. Nie. Sie war zu schön.


    Allerdings musste ich seit Sam auch feststellen, dass sich wahnsinnig viel geändert hat und zwar nicht zum Vorteil. Die Trainer, die Ausbildungsmethoden, der Zusammenhalt und vieles mehr. Alles wird kunterbunt gemischt, sämtliche Rassen sind vertreten usw.. So dass es wirklich schwierig geworden ist, eine gute OG oder Hundeverein zu finden. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Ausbildungswarte und die Figuranten in einem Verein keinen Cent dafür bekommen und die Zeit die sie am HP verbringen, auch nicht bezahlt wird. Wenn dann das Wasser etwas mehr kostet, dann zahlt man das an den Verein und der bezahlt ja auch die Pacht, das Gelände usw..., weil die Mitgliedsbeiträge das nicht decken können. Und trotzdem, auch wenn ich dafür Verständnis habe, es herrscht schon große Oberflächlichkeit, die ich von früher nicht kenne.


    Von dem Verein, von dem ich zuletzt geschrieben habe, die waren alle so ungefähr wie früher in meiner OG. Ganz normale Leute, die gerne zusammen Hundesport machen und die ihre Hunde fordern und fördern. Niemand war grob zu seinem Partner mit der kalten Schnauze, aber sie griffen auch konsequent durch (und das ist wichtig beim Hundesport). Die zusammen Kaffee getrunken und Kuchen gegessen haben und miteinander Problemchen besprachen, was man da jetzt am besten tun kann. Mir ist an diesen beiden Samstagen, wo ich dort war, nichts negatives aufgefallen. Das gibt es also auch (noch).


    Genauso wie es Trainer wie Sand am Meer gibt, viele die nur ihren Paragraphen 11 machten und sonst nur wenig Ahnung von Hunden haben. Aber Du hast nun die eine einzige Trainerin gefunden, die Ahnung hat, die Dir helfen kann und wird und mit der Du auch auf einer Wellenlänge bist. Letzteres ist nämlich auch nicht einfach, sich zu verstehen, was der andere nun genau meint mit dem, was Du da umsetzen sollst. Verstehst Du was ich meine?


    Vieles ist heute Glückssache. Ob man einen gesunden Hund, einen guten Verein oder Trainer findet. Leider.

  • Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Ausbildungswarte und die Figuranten in einem Verein keinen Cent dafür bekommen und die Zeit die sie am HP verbringen, auch nicht bezahlt wird.

    Unter anderem deswegen haben sie meist nicht mal eine Ausbildung als Hundetrainer und noch viel öfter haben Trainer (nicht nur im Tierbereich) nicht mal Ahnung von Anatomie und das ist für mich dann etwas, was ich eben nicht möchte. Man merkt einfach den krassen Unterschied zu sehr bei uns.

    Wenn dann das Wasser etwas mehr kostet, dann zahlt man das an den Verein und der bezahlt ja auch die Pacht, das Gelände usw..., weil die Mitgliedsbeiträge das nicht decken können.

    Der Gastronom ist da unabhängig vom Verein, der bekommt keine Mitgliedsbeiträge und die Kosten fürs Wasser gehen nicht an den HSV.


    Die Leute im HSV waren ja durchaus nett und überwiegend mit den anderen Hundesportlern hab ich mich auch super verstanden, das fand ich auch echt klasse. Aber ich kann halt nicht wo trainieren, wo auf den Gesundheitszustand meines Hundes einfach nichts gegeben wird, wo sie nicht mal die simpelsten Mimiken des Hundes erkennen und einen noch unterbuttern und als unfähig etc. hinstellen, wenn man auf sein Gefühl hört - was ja im Nachhinein betrachtet so was von richtig war.


    Ich verstehe was du meinst Mona, aber so kann ich das einfach nicht machen bei uns hier.


    Im Nachhinein habe ich ein extrem schlechtes Gewissen meinem Hund gegenüber, dass ich ihm das überhaupt angetan habe und finde es umso dramatischer, nicht schon früher an einen guten Hundetrainer gelangt zu sein.


    Viele haben das Problem und ja, wir zahlen binnen einer Woche mal eben über 200 Euro, aber so ist das halt. Da bezahlst du halt die komplette Ausbildung eines Menschen, der nicht nur "Herzblut" reinsteckt, sondern ganz viel Theorie- und Praxiswissen auf Lager hat, auf dutzenden Fortbildungen war, sogar ein Studium absolviert hat, der sich voll und ganz dieser Sache verschreibt und nicht 2x die Woche 2h auf dem Platz seine Kurse gibt. Das ist mir jeden Cent wert.


    Dass ich aber nicht mal mein Wasser trinken darf auf dem Hundeplatz? Also weißt wie ich meine? Was soll das denn. ^^ Wenn ich als Studentin da im heißen Sommer mal eben monatlich 80 Euro nur für Wasser dort lasse in den Stunden und an den Tagen, wo ich dort bin, also, wenig Geld ist das nicht. So was weiß man leider vorher nicht, wurde mir zumindest nicht gesagt.


    Und wie gesagt: Auf anderen Plätzen kann das durchaus anders sein, mir gehts nur um den, auf den ich momentan gehen kann bzw. gegangen bin und wie dort vor allem mit meinem Hund umgegangen wurde. Da bringt mir die netteste Atmosphäre und die tollsten Hundesportler nichts, wenn es meinem Hund miserabel geht. Und da das von den Leuten auch gebilligt wird, ist mir das eben auch wieder unsympathisch.

  • Ich weiß was Du meinst @Azemba und wie ich schon schrieb, es ist verflucht schwierig geworden, einen guten Hundeverein zu finden und dass die natürlich nicht so eine gründliche Ausbildung wie Deine Trainerin haben, ist eigentlich auch klar. Was aber noch wichtig ist, ist die Erfahrung. Ein erfahrener Ausbildungswart oder auch Figurant, die können wahnsinnig viel aufgrund ihrer Erfahrungen mit z.B. dem DSH. Aber davon gibt es nur noch wenige, zumindest in unserer Gegend.


    Um so eine Trainerin wie Du jetzt hast, zu finden, da braucht es wirklich Glück. Und das hast Du jetzt und halt es fest.

  • Nun, ein professioneller Trainer ist auch nicht um sonst. Und in HSV haben die Leute auch schon Ahnung, man muss nur die richtigen herausfinden und das dauert ein paar Besuche, glaube ich. Aber für die Alltagstauglichkeit ist eine ausgebildete Trainerin sicher besser.

  • Aber für die Alltagstauglichkeit ist eine ausgebildete Trainerin sicher besser.

    Wenn ein HSV damit wirbt, Basistraining für alltagssichere Hunde zu machen, ist das schon irgendwo "Betrug", wenn man selbst dafür dann einen teuren Trainer braucht, weil alles, was nicht ins easy-peasy Schema passt, auf dem Platz, ja, keinen Platz hat. Und Listies für den Wesenstest bilden sie wohl auch dort aus. Hab ich aber noch nie gesehen, hat vielleicht seine Gründe.

    Nun, ein professioneller Trainer ist auch nicht um sonst.

    Der HSV auch nicht :D Wenn ich verpflichtet bin, dort Wasser zu kaufen und Mitgliedsbeiträge zu zahlen, kommt mich das teurer als die Trainerin, die ich jetzt habe. Da kosten die Einzelstunden zwar wesentlich mehr, ja, aber sie ist - aufgrund ihrer Erfahrung - sehr zuversichtlich, dass wir zb keine 20 Termine brauchen werden. Natürlich gibts auch viele Hundeschulen, die verkaufen 10er-Karten und dann kannst da mal eben 450 Euro hinblättern und weißt gar nicht, ob du das überhaupt brauchst und das sind dann auch keine aufwändigen Einzeltrainings, sondern da wirst in eine Gruppe gepackt. Und es ist tatsächlich schwierig, Einzeltrainings zu finden. Ist ja auch klar, wenn du 10 Leute mit einer 10er Karte hast, die dir in einer Stunde 450 Euro zahlen quasi oder einen Kunden, der dir "nur" 60 Euro in der gleichen Zeit gibt (außer Martin Ritter DOGS, die nehmen 90-100 Euro für eine Stunde) - da sind Einzeltrainings auf die Zeit berechnet echt nicht lukrativ.

    Um so eine Trainerin wie Du jetzt hast, zu finden, da braucht es wirklich Glück. Und das hast Du jetzt und halt es fest.

    Ich habe tatsächlich von meiner Tierärztin noch eine genannt bekommen, wo sie selbst schon war mit ihrem Hund (Schäfimix, auch so eine "Katastrophe" wie sie sagte) und wo sie Leute hin schickt, deren Hunde wohl auch Verhaltensauffälligkeiten haben - mit Erfolg. Wir wohnen hier zum Glück so stark vernetzt, dass es da durchaus Auswahl gibt. Der Hundesportverein bei uns mag halt echt gut sein für Agility und Turniersport, da werden auch regelmäßig Preise abgesahnt. Aber wenn du ein Problem hast? Überhaupt keine Chance. Da kannste mit deinem Malteser-Fiffi in den Basiskurs und mit dem Frenchie die BH machen, und IGP... Der IGP-Trainer ist schon bemüht und macht die Sache auch gut wie ich finde. Aber der Umgang mit den Tieren missfällt mir einfach. So lange die eben in Schema X passen ist alles gut, aber wehe wenn nicht.


    Wenn du da mit einem Schäferhund ankommst, sollst gleich das Stachelhalsband nehmen. Das würden sie niemandem empfehlen, der einen Frenchie hat. Niemand von denen würde einen Frenchie mal eben heftig an der Leine rucken, dass es ihn am besten noch umhaut. Aber wenn du einen Schäferhund hast, wird das dann von dir erwartet und wenn du das nicht machst, wirste noch angepfiffen, du seist zu lasch und das merkt der Hund nicht.


    Im Nachhinein: Gott sei Dank hat er das nicht gemerkt, Gott sei Dank hab ich das nicht getan. Ich habs einmal versucht, weil ich verzweifelt war und dachte es hilft vllt, so nen Mist war das auf der Straße, da denken die Leut erst recht ich hab nix unter Kontrolle. Und jetzt mit bisschen Leckerchen und weggucken ist alles entspannt.


    Mir muss niemand mehr sagen, man muss auch mal Gewalt anwenden oder "hart durchgreifen". Kein Hund hat das verdient.

  • Ich habe doch nichts dagegen dass Du Deinem Hund einen Mantel gibst. Warum nicht, wenn es ihm gefällt.


    Es ging mir doch nur darum dass der Hund im fast geschlossenen Auto so schnell nicht friert.

    vielleicht hat dein Hund irgendwann auch mal Arthrose oder andere Gelenkserkrankungen dann wirst du deine Meinung bezüglich lange im kalten Auto lassen überdenken

  • Also ich kann mit dem Vorwurf leben, meine Hunde zu "verpimpeln" 8o


    Meine Hunde. Meine Tierarztkosten. Meine Prophylaxe.


    Das bedeutet: Wenn ich meine Hund im Winter in einen Bademantel wickle, nachdem sie nass geworden sind, rechtfertige ich mich dafür nicht, denn wenn ich es nicht mache, weil ich auf die Leute höre, die das "verpimpeln" nennen, zahlen die meine Tierarztkosten nicht, wenn mein Hund eine Blasenentzündung davonträgt.


    Und wenn das Leben meines Hundes sich verkürzt, weil ich keine Rücksicht auf seine Zipperlein nehme, dann trage ich den Schmerz und muss mich mit der Frage quälen, ob ich ihm mehr Leben und weniger Schmerzen hätte geben können, wenn ich die Heizdecke gekauft, das Mäntelchen umgeschnallt und den Hundesport aufgegeben hätte.


    Also mache ich es, wie ich es für richtig und gut für meine Hunde halte, denn die Rechnungen - die finanziellen und die gedanklichen - zahle ich.


    Ich bin übrigens auch ganz bei all denen, die es nicht zwingend für nötig halten, mit dem Hund auf einem Hundeplatz zu trainieren. Aber ich denke schon, dass man den Hund nach besten Möglichkeiten auf einen guten Weg bringen und ihn gesund auslasten sollte, um seine Lebensfreude und sein Wohlbefinden zu steigern.


    Das "Wie" ist dabei aber nicht relevant. Ob ich einen privaten Trainer bezahle, eine gute Gruppe finde oder im Verein Einzeltrainings buche, ob ich zuhause für Spaß und Spannung mit dem Hund sorge, mich anhand von Büchern und der Investition eines Parcours mit Agility oder Obedience beschäftige oder draußen im Wald ein bisschen Abwechslung einbaue - all das ist gut und es gibt eigentlich kein besser oder schlechter, weil es um ein Individuum geht, dem wir gerecht werden wollen. Darum muss das Training eben auch zum Hund passen.


    Schafring schrieb auch mal, dass man auch unterscheiden muss, wohin man mit seinem Hund strebt, wenn man ein Training bewertet.


    Wer einen zuverlässigen Gassifreund haben möchte, kann den Weg dahin mit entsprechender Erfahrung auch selbst finden. Ich habe jahrelang mit meinen Leos keinen Hundesport gemacht und statt dessen das Clickern eingeführt, mit dem ich auch entspannte Spaziergänge genießen konnte. Mein Anspruch an die Hunde war aber auch ein Geringer und mir reichte es, wenn die Hunde kamen, wenn ich sie rief. Klar kannten sie auch Sitz und Platz. Aber über Positionen habe ich da nie nachgedacht.


    Mit meinen Schäferhunden hatte ich immer einen höheren Anspruch und war darum auch immer im Hundesportverein. Allerdings war es dann bei Benes Einzug so, dass ich einfach keinen passenden Verein fand und Martin Rütters D.O.G.S. hatte damals schon einen kernigen Preis, denn man sollte eine Zehnerkarte für 400 € kaufen, um am Gruppentraining teilnehmen zu können. Bene war ja nun auch nie ein "schwieriger" Hund und insofern war der Preis für ein bisschen Basistraining doch ein bisschen hoch.


    Bei einem Verein hieß es dann, dass ich erst mal ein Einzeltraining absolvieren muss, damit eingeschätzt werden kann, in welche Gruppe ich kommen kann. Das fand ich o.k., auch wenn der Preis bei 60 € lag. Aber dann hieß es plötzlich, dass wir mehrere Einzeltrainings brauchen, um in die Gruppe zu dürfen und das kam mir dann so komisch vor, dass ich bei Bekannten nachfragte, ob sie den Verein kennen und alle die ihn kannten, rieten mir ab und zweifelten sogar, ob es überhaupt eine Gruppe gibt, weil die Trainer wohl darauf getrimmt sind, den Leuten möglichst viele Einzeltrainings aufzuoktruieren - immer mit dem Versprechen, dass wenn es dann gut klappt, sie in die Gruppe dürften. Ich habe dann angerufen und gefragt, ob ich mir denn vorab mal so eine Gruppe ansehen dürfte und da hieß es dann, dass ich dafür im Verein sein müsste und in den Verein käme man erst, wenn man mindestens 1 Einzeltraining absolviert hat. Das war mir dann echt zu doof und darum habe ich dann auch abgesagt.


    Die Hundeschulen boten auch nur Gruppentraining an, das dann mit 25 - 30 € € pro Stunde berechnet wurde und wenn dann 10 Hundeführer in einer Gruppe sind und für jeden quasi gerade mal 6 Minuten zur Verfügung stehen, dann ist das auch ein stolzer Preis.


    Bei zwei Hundeschulen war es dann sogar so, dass zwar Einzeltraining für 25/ 30 € pro Stunde angeboten wurde, aber nachdem ich jeweils drei Wochen lang Emails schrieb, den Anrufbeantworter zutextete und sogar zu einer Trainerin hinfuhr und vor verschlossener Tür stehen gelassen wurde, hatte ich die Nase voll und trainierte eben allein.


    Es gab dann zwar noch ein Grüppchen, das auf dem Munagelände zusammen trainierte, aber die lösten sich dann leider auch mangels Interesse auch irgendwann auf.


    Dann Kam Chia und Corona mit dem ersten Lockdown. Hundesport, Welpengruppen oder Hundeschule war nicht möglich und ich nahm mir ein paar Bücher, meine Erfahrung aus der Vergangenheit und trainierte mit Chia zuhause.


    Die Mankos zeigen sich leider immer wieder, weil ich dazu neige, die Basis nicht genug zu festigen und die Lernschritte zu weit zu fassen. Überdies funktionierte zwar das meiste in der UO ganz gut, aber sobald es eine Ablenkung gab, war Chia "out of order".


    Meine Suche nach einem Verein begann erneut, war aber insgesamt unbefriedigend, weil mir ja auch gleich zum "Erziehungshalsband" geraten wurde und Chia im Training einen Maulkorb tragen sollte. Das wollte ich aber auf keinen Fall.


    Mit Lyssi fand ich einen Verein, dessen 1. Vorsitzender mir gleich sagte, dass ich in die Welpengruppe kommen kann, aber nicht in den Verein. ???


    Ich sollte pro Quartal 300 € bezahlen für eine Stunde Welpengruppe pro Woche mit einem Hund. hätte ich Chia auch mitnehmen wollen, wären weitere 300 € pro Quartal angefallen.


    Ich hatte aber trotzdem überlegt, ob ich das mache. Aber im weiteren Gespräch kam dann raus, dass der Verein sich auf die Ausbildung zum Hundeführerschein spezialisiert hat und außer Welpengruppe und Hundeführerscheinstraining gar nichts angeboten wird.


    Dafür dann 2400 € im Jahr? Eher nicht.


    In dem jetzigen Hundesportverein fühle ich mich wohl und nach vier kostenlosen Schnupperstunden sollte man Mitglied werden. Das habe ich auch sehr gerne gemacht, denn auch die Mitgliedschaft ist sehr günstig. man zahlt 80 € im Jahr und 50 € Aufnahmegebühr.


    Der Kaffee kostet übrigend 1 €, denn das Vereinsheim wird vom Verein betrieben und der "Kaffeekocher" macht das ehrenamtlich.


    Niemand wird gerügt, wenn er seine Wasserflasche mitbringt. Einzig das auf dem Platz schietern des Hundes kostet 1.- €. Aber dafür wird der Platz dann auch vom jeweiligen Trainer mit dem Wasserschlauch abgespritzt, damit niemand in die Reste eines weichen Häufchens tritt.


    Sportlich werde ich nicht zur IPG gelangen, weil kein Schutzdienst angeboten wird. Damit lebe ich eben.


    Dafür habe ich aber auch das gute Gefühl, dass die Trainer immer das Wohlbefinden des Hundes allem voran stellen.


    Als Chia letzte Woche irgendwann nicht mehr im Platz liegen blieb, immer wieder aufstand und ich dann schon ein bisschen genervt reagierte, meinte die Trainerin, dass ich auf keinen Fall Druck aufbauen soll. Chia sei zu sensibel und der Hund soll nicht mit krummem Rücken und angelegten Ohren arbeiten, sondern mit offenem Blick und Spaß am Miteinander. Sie riet mir dann, Chia noch einmal ruhig ins Platz zu legen, sie dann sofort zu belohnen und es damit gut sein lassen.


    Bei der nächsten Übung meinte sie auch gleich, dass ich von Chia nur soviel verlangen soll, wie sie anbietet und sie zu nichts zwingen soll, bei dem ihr unwohl ist.


    Ich sehe aber auch, dass alle Hunde in der Gruppe mit ganz viel Spaß dabei sind und keiner devot wirkt oder kadavergehorsam die Übungen abspult.


    Hätte ich auch nur einen Moment das Gefühl, dass sich Chia unwohl fühlt, würde ich wohl auch einen Trainer oder eine Trainerin suchen, die auch hundepsychologische Vorkenntnisse mit einbringt. Das Geld wäre es mir wert.


    Mich stört es weniger, dass in der Gruppe vorwiegend Aussis und Border Collies vertreten sind und Chia, zusammen mit Mila (die Langhaarschäferhündin der Trainerin) und einem grauen, einjährigen LZ-Rüden, die einzigen Schäferhunde sind.


    Der Fokus liegt natürlich erst mal auf dem Grundgehorsam, der "Alltagstauglichkeit" des Hundes und dem korrekten Führen des Hundes. Aber in der Erwachsenengruppe, die sich auf die BH vorbereitet, steht der sportliche Aspekt im Vordergrund.


    Chia ist momentan in der Junghundegruppe gut aufgehoben, denn in erster Linie ging es mir darum, unter Ablenkung zu trainieren und ihre Leinenpöbelei nicht weiter zu festigen, indem ich mich schon verspanne, wenn ich einen anderen Hund sehe.


    Wohin das Training führt und ob wir Prüfungen absolvieren, weiß ich nicht. Mal sehen.


    Vielleicht wird es eines Tages auch einen höheren Anspruch geben. Ob mit Chia oder einem 3. Hund überlasse ich auch den Hunden und der Entwicklung derselben.


    Aber selbstverständlich steht vor allem immer das Wohlbefinden der Hunde - gesundheitlich wie psychisch. Was nicht geht, geht halt nicht und wenn der Hund Einschrtänkungen hat, dann nehme ich darauf eben Rücksicht - ob mit der Aufgabe vom Sport im Verein oder mit Heizdecke und Mäntelchen ist mir dabei aber auch Wumpe. Ich habe gegen nichts davon Vorbehalte.

  • Nun, ein professioneller Trainer ist auch nicht um sonst.

    Der HSV auch nicht :D Wenn ich verpflichtet bin, dort Wasser zu kaufen und Mitgliedsbeiträge zu zahlen, kommt mich das teurer als die Trainerin, die ich jetzt habe. Da kosten die Einzelstunden zwar wesentlich mehr, ja, aber sie ist - aufgrund ihrer Erfahrung - sehr zuversichtlich, dass wir zb keine 20 Termine brauchen werden. Natürlich gibts auch viele Hundeschulen, die verkaufen 10er-Karten und dann kannst da mal eben 450 Euro hinblättern und weißt gar nicht, ob du das überhaupt brauchst und das sind dann auch keine aufwändigen Einzeltrainings, sondern da wirst in eine Gruppe gepackt. Und es ist tatsächlich schwierig, Einzeltrainings zu finden. Ist ja auch klar, wenn du 10 Leute mit einer 10er Karte hast, die dir in einer Stunde 450 Euro zahlen quasi oder einen Kunden, der dir "nur" 60 Euro in der gleichen Zeit gibt (außer Martin Ritter DOGS, die nehmen 90-100 Euro für eine Stunde) - da sind Einzeltrainings auf die Zeit berechnet echt nicht lukrativ.

    Die haben doch nicht alle Latten am Zaun, wirklich. Ja gut, klar, die wollen auch Geld reinbekommen, aber das ist nicht normal!

    Es kommt ja auch Geld in die Kasse wenn Du zahlendes Mitglied wärst. Und einen Kaffe wirst Du ja evtl. auch ab und an trinken. Aber dass man da nicht sein eigenes Wasser trinken darf, das ist unmöglich. Schließlich ist es ein Hundeplatz auf dem Sport getrieben wird und kein Edelrestaurant. Obwohl, in vielen Kneipen bekommt man auch kostenlos Leitungswasser zum Essen.

    :cursing:

  • Das bedeutet: Wenn ich meine Hund im Winter in einen Bademantel wickle, nachdem sie nass geworden sind, rechtfertige ich mich dafür nicht, denn wenn ich es nicht mache, weil ich auf die Leute höre, die das "verpimpeln" nennen, zahlen die meine Tierarztkosten nicht, wenn mein Hund eine Blasenentzündung davonträgt.

    Ich muss da immer dran denken, als wir den Brummi im Januar bekamen und es ständig schneestürmte, regnete, windig war und grundsätzlich war das Wetter einfach eklig. Und ich hab das kleine Hundebaby IMMER in ein dickes Handtuch fest eingewickelt, ans Feld getragen, pieseln und häufeln lassen, es wieder hoch genommen, eingewickelt und zurück getragen. Ich wurde auch angesehen, als hätte ich eine Vollmeise. Aber der Hund, nein, das kleine Baby, das hat gefroren, das schlotterte am ganzen Körper, dem was eisekalt. Und so war es mir dann egal. Als er dann etwas älter war und tatsächlich "gassi" möglich war, hatte ich immer ein Handtuch dabei, denn sein Bäuchlein war noch nackt und der "Unterboden" durch die kurzen Beinchen schnell nass. So hat er zwischendurch immer wieder das Bauchi trocken gemacht bekommen oder - wenns wie so oft schneite oder stürmte und regnete - auch mal das ganze Fell. So war der kleine Kerl happy, ganz oft total schmuddelig, aber konnte die Welt in vollen Zügen entdecken und krank wurde er nie. Bei so einem nackten Bauch, der nass wird, hatte ich nämlich auch Angst wegen Blasenentzündungen o.ä. und wir überlegten, ob wir ihm einen Pullover kaufen (Steilvorlage für @Ellionore ^^ ). Da er aber so rasant gewachsen ist, hätte der jeweils keine Woche gepasst. So war das Handtuch halt mein Begleiter :S


    Ansonsten, liebe Verbena, sprichst du mir mal wieder mit allen Worten aus der Seele, als wären wir irgendwo ein Stück seelenverwandt. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen und mich nur immer wieder dafür bedanken, dass du meine Gedanken so treffend formulierst. :)

  • Azemba und Verbena ich lese grinsend mit und genieße eure verpimpelten Hunde. :D