Zeckenzeit, was für Halsbänder verwendet Ihr?

  • Wir haben auch Kokosöl probiert, half nur bedingt. Sind auch beim Frontline. Das wirkt, obwohl meine TA ja meint, dass Fipronil mittlerweile seinen Schrecken für die Zecken verliert. Bei uns wirkt es (noch). Wir haben hier aber auch leider massenweise Zeckenviecher, ätzend.

  • Was mich immer wieder entsetzt ist, dass es nach wie vor Hersteller von Mitteln zur Parasitenbekämpfung gibt, die schlichtweg die Glucoronidierungsschwäche von Katzen ignorieren,


    Fakt ist aber, dass den Katzen ein Enzym in der Leber fehlt, das die Aufspältung von ätherischen Ölen ermöglicht. Sicher ist es nicht tödlich für die Katze, wenn sie versehetlich den mit ätherischen Ölen eingeriebenen Hund ableckt, neben ihm schläft oder mal was von einem Spray abbekommt, das ätherische Öle enthält, aber Stoffe, die vom Körper nicht abgebaut und ausgeschieden werden können, lagern sich in der Leber an. Die macht das eine Zeitlang auch mit, denn bekanntlich wächst sie mit ihren Aufgaben und ist das einzige Organ, das in der Lage ist, seine Zellen rasch wieder regenerieren zu lassen. Aber irgendwann ist auch die Leber überfordert, wenn die Katze täglich und regelmäßig mit ätherischen Ölen behandelt wird und dann stellt man schlechte Leberwerte fest, weil die Katze sich schleichend vergiftet.


    Das im Ardap enthaltene Lavendelöl ist sehr reich an ätherischen Ölen (die machen es so wirksam gegen Hautparasiten) und Margosa-Extrakt ist ebenfalls nicht geeignet, um die Katze vor Hautparasiten zu schützen.


    Wir verzweifeln auch manchmal daran, dass alles, was sich bei Hunden und Pferden besonders wirksam erweist, für Katzen tabu ist, weil die Glucoronidierungsschwäche das Verwenden von Pflanzen, die ätherische Öle enthalten, verbietet, weil es für die Katze tödlich ausgehen kann.


    Dass solche Produkte aber nach wie vor auf den Markt kommen, ist für mich wirklich unfassbar.



  • Verbena (das wird jetzt off topic, aber ich frage dennoch): wie ist das bei Katzen mit diesen Öllampen? Die mit Teelicht darunter, und nem Schälchen mit Wasser und ätherischen Ölen darüber. Die Katzen atmen das „nur“ ein, aber kann ich das bedenkenlos weiter benutzen, oder schade ich damit meinen Katzen (auch)?

  • Von den Ölen, die Du mit dem Öllämpchen verdampfst, nimmst Du in der Regel ja höchstens vier Tröpfchen Öl und der Rest im Schälchen ist Wasser. Beim Erhitzen/ Verdampfen verfliegen die ätherischen Öle zusammen mit dem Wasser und verteilen sich im Raum. Damit ist das ätherische Öl nicht mehr ganz so gefährlich für die Katze.


    Ich verwende aber trotzdem lieber Räucherstäbchen oder Räucherkegel oder nutze die Öllämpchen nicht in direkter Nähe der Katzen - was bei unseren Mietzen auch Sinn macht, denn die kämen auf die Idee, das Teil umzuwerfen und das würde ich noch weniger gern riskieren.


    Ich schrieb es aber auch schon: Keine Katze stirbt, wenn man sie mal mit ätherischen Ölen konfrontiert, aber wenn man Katzen mit Kräutern entwurmt und in den Mischungen sind Thymian und Gewürznelke enhalten, dann würde ich das meinen Katzen niemals anbieten. Ich habe eine Kundin, die dachte, dass es eine tolle Idee ist, der Katze das gesunde Copaiba Balsam zu füttern. Drei Wochen später ging es der Katze immer schlechter und der Tierarzt stellte abgrundtief schlechte Leberwerte fest und vermutete eine Vergiftung. Nachdem die Katzenbesitzerin mich angerufen hatte und erzählte, dass sie der Katze Copaiba Balsam gefüttert hatte, ahnte ich schon, dass das der Grund der Vergiftungserscheinungen war. Wir haben dann über Entgiftung und Leberstärkung einen guten Weg gefunden, dass es der Katze wieder gut ging.


    Aber das ist, was ich meine: Die Dosis macht auch hier das Gift und für die Katze reicht eben eine sehr viel geringere Dosis, als ein Hund sie vertragen kann. Man kann auch davon ausgehen, dass eine große, schwere Katze mehr verträgt, als ein zartes, schmales Kätzchen, aber die Glucoronidierungsschwäche sollte eben doch jedem Katzenbesitzer bekannt sein und die möglichen Risiken sollen sorgsam abgewogen werden.


    Gewiss ist es nervend, wenn man kaum Möglichkeiten hat, die Katzen vor Parasiten zu schützen, weil die halt vor allem von ätherischen Ölen ferngehalten werden, aber mich entsetzt es, dass ich Fachkenntnis nachweisen musste, um Kräutermischungen herstellen zu dürfen und bei manchen Herstellern frage ich mich, ob die auch ohne Fachwissen arbeiten dürfen und mal locker riskieren, dass sie einem Tier mit ihren Mitteln Schaden zufügen.


    Aber manchmal habe ich auch das Gefühl, dass Herdis Hiller von der Krauterie und ich die Einzigen sind, die sich zur Glucoronidierungsschwäche von Katzen Gedanken machen, denn was ich an Antiparasitika auf dem Markt finde, enthält ätherische Öle.

  • Eben wegen den Katzen sprüh ich die beiden nur an Bauch, Rücken und Beinen ein.

    Mietzi liegt nie näher als 20cm bei Dina und Tinka reibt ihr Köpfchen nur manchmal an den Köpfen der beiden.

  • Ahhh - ich dachte, Du sprühst die Katzen damit ein. Auf der Packung steht ja auch, dass es für Hunde und Katzen verwendet werden kann ... und da bekomme ich wirklich Bauchschmerzen.


    Ich behandle meine Hunde auch schon mal mit ätherischen Ölen und die Katzen sind auch immer mal wieder in der Nähe der Hunde. Da mache ich mir dann auch keine Sorgen, denn solange man die Mittel nicht direkt an der Katze anwendet, passiert in der Regel auch nichts.


    Und mit dem Köpfchengeben wäre ich froh, wenn unsere beiden neuen Mietzen schon so weit wären ... heute wurde ich wieder angefaucht, als ich den Herrschaften Futter brachte und die Kistchen säuberte ... wenn die schon mich nicht leiden können, will ich mir gar nicht vorstellen, was die zu den Hunden sagen :(

  • Zuvor hatten wir immer Zeckenhalsbänder, aber wegen den Katzen nicht mehr.

    Unsere Tierärztin hatte uns gesagt, das man die in Katzenhaushalten nicht brauchen darf.

    Da geht eigentlich nur Tabletten, aber da stört mich halt das die nicht abwehrend wirken.

    Deshalb der Kompromiss mit einsprühen

  • Danke für die Info Verbena :).

    Jetzt hätte ich aber noch eine Frage an dich. Habe gerade etwas über den sogenannten Z Snack gelesen. Kennst du das? Und falls ja, ist das gut? Bzw. ist das auch für Welpen okay, oder nur für erwachsene Hunde?

  • Ich persönlich kenne ihn nicht, aber ich habe mal nachgeschaut, welche Ingredienzien er enthält.


    Im Grundsatz spricht nichts dagegen, es mit diesem Produkt zu versuchen, denn schaden kann man dem Hund nicht - es sei denn, wenn er auf irgendeine Zutat allergisch reagiert.


    Was mich aber stört ist, dass die "unwirksamen" (also nur im Bezug auf die Zeckenabwehr) Ingredienzien wie Süßkartoffel, Pflanzliches Glycerin aus Sonnenblumenkernen, Krill und Insektenmehl aus Hermetia-Larven ganz vorne stehen und damit der Hauptbestandteil der Kugeln sind. Klar braucht es Glyzerin, damit die Kugel nicht bröselt, aber das Insektenmehl dient dem Geschmack, die Süßkartoffeln vermutlich auch und ich möchte eher Wirkstoffe verabreichen, als leckere Bestandteile, denn wenn ich meinen Hunden etwas schmackhaft machen möchte, dann dippe ich Tabs, Kapseln und sonstiges in Leberwurst oder wickle es in Rinderhack ein und forme leckere Hackbällchen, die vn den Hunden dann problemlos genommen werden.


    Wirklich wirksam an dieser Mischung sind Bierhefe (6%), Schwarzkümmelöl (3%) und Zistrosenkraut (2%) -allerdings finde ich die Mengen, die in der Gesamtmischung enthalten sind, eher mickrig. Wenn so ein Kügelchen ca. 1,5 g wiegt (210 wiegen ca. 350 g, und Du 5 Kugeln täglich fütterst, dann sind das knappe 8 g Gesamtmischung. Davon 2% sind gerade mal 0,16 g täglich. Zum Vergleich: In unseren Bio Cistrosen DR-Kapseln sind 0,4 g enthalten und wir empfehlen bei einem 35 kg-Hund 2 Kapseln täglich - also 0,8 g Cistrose, damit eine Wirkung erkennbar wird.


    Wir verwenden auch extra magensäureresistente DR-Kapseln, weil die Magensäure des Hundes viele Wirkstoffe schon im Magen zersetzt und sie so nicht mehr in den Körper gelangen, um verstoffwechselt und wirksam zu werden.


    Ob es Kokosöl und Kokosraspeln gegen Zecken braucht, wenn man es immerlich anwendet, wage ich zu bezweifeln. Kokosöl und Kokosraspeln können vieles und sind durchaus schon aufgrund der enthaltenen Laurinsäure (auch ein Inhaltsstoff der Muttermilch, der die Abwehrkräfte des Babys stärkt) sehr gesund. Kokosöl und Kokosraspeln werden auch gerne gegen Darmparasiten eingesetzt und sie schmecken den meisten Hunden ... könnten damit also Bestandteil des Produktes sein, um die Akzeptanz der Hunde zu erhöhen.


    Lecithin ist ein Bindemittel - wobei hier auch interessant wäre, um welches Lecithin es sich handelt. Oft wird das günstige Sojalecithin verwendet und das führt bei manchen Hunden zu Blähungen, weshalb wir nur Sonnenblumenlecithin verwenden.


    Lavendel und Rosmarinextrakt verwenden wir äußerlich gegen Hautparasiten. Ob das auch innerlich eine Wirkung ergibt, die nach außen spürbar wird, kann ich nicht sagen, aber wenn das so wäre, würden unsere Herzmischung oder unsere Nervenmischungen, die Lavendel enthalten, auch der Zeckenabwehr dienen - das hat bislang aber noch kein Kunde festgestellt. Ich füttere auch ab und an mal Rosmarin bei Bene, weil es Herz, Blutdruck und die Durchblutung stärkt - eine Zeckenabwehr ergab sich daraus bislang nicht. Aber im Grunde sind auch Lavendel und Rosmarin aus meiner Sicht so niedrig dosiert, dass ich wenn überhaupt, eher eine schwache Wirkung erwarten würde.


    Rapsöl kann man wegen seiner positiven Wirkung auf Haut und Fell füttern, aber nachdem gerade mal ein halbes Prozent in der Mischung erhalten ist, schätze ich, dass das noch einem Tröpfchen entspricht ... damit erreicht man eigentlich nichts Gravierendes.


    Gleiches gilt für Zitronengras. Es wirkt reinigend auf den Organismus, wird bei Hautproblemen gerne eingesetzt und es wird aufgrund seiner Blutdruck- und Cholesterinsenkenden Wirkung eingesetzt - wobei der Rosmarin den Blutdruck erhöht und somit wäre hier keine Wirkung aus dieser Mischung zu erwarten, die dem Blutdruck dient. Aber die Menge, die in der empfohlenen Dosis enthalten ist, scheint mir sowieso zu gering, als dass sich daraus eine essentielle Wirkung zu erwarten wäre. Vielleicht verändert es im besten Fall den Geruch des Hundes ... aber die Menge ist eben wirklich minimal.


    Bleibt noch Grapefruitkernextrakt. Wir verwenden es sehr, sehr gerne, weil es keimwidrig wirkt und darum ist es auch in unseren Zahncremes oder der Tröpfelstop bei inkontinenten Hunden enthalten, respektive auch in der Blasenmischung. Es wirkt wie ein natürliches Antibiotikum.


    Alles in allem wäre dieses Mittel für mich eher gesund, als wirksam gegen Zecken, aber wem die knapp 25 € nicht zuviel sind, um 1,5 Monate zu testen, ob die Kombination dann doch die gute Wirkung ausmacht, dem würde ich nicht davon abraten.


    Wir arbeiten derzeit auch daran, unsere Zeckenschild (Bio-Zistrose, Bio Schwarzkümmel,reine Bierhefe, Bio-Schwarzkümmelöl) in Tabs zu pressen, aber beim ersten Versuch brach gleich der Stempel der Tablettenpresse und wir erwarten den Ersatz Ende April. Bis dahin gibt es nur Pulver. Ich werde aber auch weiterhin keine Geschmacksverbesserer verwenden, denn wer das möchte, stippt die Tabs in Leberwurst und hat im Pulver oder im Tab die volle Wirkung ohne wirkfreie Zusatzstoffe, die nur lecker schmecken.

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  • Fast vergessen: Cistrose ist leider als Novel Food eingestuft worden, weil es noch nicht genügend Studien gibt, die beweisen, dass es als Lebensmittel geeignet ist. Das kennen wir schon von Stevia, das auch lange nur als "Badezusatz" oder "Räucherwerk" verkauft werden durfte. Das gleiche gilt für Cistrose. Das Problem für uns war, dass wir davon ausgingen, dass wenn es so viele Shops als Futtermittelergänzung anbieten, es nicht geahndet wird, wenn wir das auch tun ... Ende April müssen wir uns dafür vor Gericht verantworten, weil uns das Gewerbeaufsichtsamt auf 12000 € Strafe verklagt hat, nachdem wir Cistrose als geschnittenes Kraut und als Pulver anboten.


    Die Problematik ist also, dass ich die Kapseln auch nicht als Futtermittel verkaufen darf und sie auch nicht als solche im Shop anbieten kann. Wir kapseln die Cistrose nur als "Badezusatz" und verkaufen 50 Stück für 7,90 € - die reichen bei einem Schäferhund ca. 25 Tage und sind - um die Wirkung von Cistrose im Bezug auf die Zeckenabwehr zu testen, vermutlich eine preisgünstigere Variante.

  • Ich drück euch die Daumen das ihr vor Gericht gewinnt.

  • ja, das ist ja wieder typisch Deutschland. Es wird ein Gewese um Nichtigkeiten gemacht, kleine Vergehen böse geahndet, aber die richtig schlimmen Dinger, die immer noch trotz besserem Wissens in der Landwirtschaft laufen, geht man nicht an. Hoffentlich geht das für Euch gut aus!



    Aber zum Thema, ich habe keine Lust eine Ausbildung zur Kräuterhexe zu absolvieren.

    Dann gebe ich liebe das Zeugs vom TA. Alles andere ist viel zu aufwändig und unzuverlässig.


    Wer weiß, was diese Pulverchen und Kräuter auch für negative Effekte auf den Hund haben.