Einjähriger Rüde schnell erschöpft oder müde?

  • Hallo Freunde der Fellnasen,


    ich bin mir total unsicher, ob ich den Hund zu sehr belaste oder aber er die kalte, windige und trockene Luft nicht verträgt in der Sonne.

    Jedenfalls will Witus schon mehrmals am Tag raus, irgend etwas machen, bisschen Spiel und Spaß.

    Wir gehen dann oft auf die Wiese hinterm Haus, dort toben wir dann mit Stöckchen oder Beißwurst oder Bällchen herum. Klar, will der Hund auch mal rennen oder zergeln. Auch ist immer etwas UO mit im Spiel.

    Dann will ich weitergehen, wir gehen ja meistens pro Runde so eine Stunde, und Witus liegt erstmal im niedrigen Getreidefeld mit seinen Spielsachen und hechelt. Dann kann ich ca. 30, 40 Meter weitergehen bis er dann endlich hinterher kommt. Das finde ich komisch. Kennt das jemand mit seinem jungen Hund auch? Witus wird morgen 1 Jahr alt. Er kommt mir ganz schön groß vor.

    Wir gehen morgens ca. 1 Stunde, mittags nicht ganz eine Stunde und abends auch nochmal ca. 45 - 60 Minuten.


    Also die Spaziergänge sind überhaupt nicht das Problem. Nur wenn ich mit ihm Action mache dann legt er sich manchmal hin, wenn sich die Action-Fase dem Ende neigt. Gefühlt sind diese Action-Fasen aber auch nicht sehr lang, 5 - 10 ? Minuten evtl..


    Was mich jedoch wiederum etwas beruhigt: wenn er einen Hundekumpel trifft, mit dem er richtig gut kann dann rennen und toben die beide auch fast eine Stunde, klar, mit Unterbrechungen und unterschiedlicher Intensität. Und auch da legt er sich schonmal hin zum Verschnaufen, aber das wäre wohl ok, denn wenn die über den Acker fetzen dann ist das sicher viel, viel anstrengender als wenn Witus mit Herrchen mal um seine Beißwurst kämpft oder zergelt und ich die 5, 6 Mal wegwerfe zum zurückholen.


    Liegt das daran, dass er HZ ist?


    Macht ihr extra etwas, dass Eure jungen Hunde bisschen Kondition bekommen?

  • wir wandern jedes Wochenende. Ich denke das gibt Kraft und Kondition. Vor allem üben wir bergauf

  • Klingt für mich auch so, als hätte er einfach zu wenig Kondition.


    Wandern, Radfahren, Schwimmen, usw. sind da sicher gute und abwechslungsreiche Möglichkeiten... jetzt kommt er ja in das Alter wo man (wegen der Gelenke) eigentlich eh langsam so mit allem Anfangen kann. :)

  • sorry aber nach den Unterschiede Rasse Faden und dem Karpfenfaden .muss ich einfach blöden und natürlich ist ein HZ DSH nicht fähig körperlich mit einem Weißen Schäfer mitzuhalten. :D Trieb ist ja schön und gut hilft nur nicht wenn jeder euren dsh davon laufen kann. 8o

  • Hallo,


    ich würde mal eine Blutuntersuchung machen kann lassen, wenn alles okay tippe ich auf Kontitionsschwäche.

    Mit 12 Monaten kann man langsam mit dem Radfahren bzw rollern beginnen .


    Gruß Ghost 20

  • Also ich finde 3h am Tag Action und Altivität schon... sportlich!


    Wenn das immer mit Action-Spiel beginnt, er dann aufgeheizt (mit seinem vermutlich noch ersten richtigen Winterfell auf dem Pelz hehe) dann noch gassi soll, also MIR wäre das auch zu heiss, jetzt bei dem plötzlich wärmeren Wetter :D


    Meiner (6 Monate) jedenfalls ist nach der Mittagsrunde so platt, dass er erst mal 30min rumliegen und runterkühlen will, dann ist er wieder voll dabei. Und das, obwohl wir „nur“ noch spazieren gehen, kein stöckle werfen und holen im Moment und die Runde ist auch 15min kürzer, dem setzen die plötzlichen 10 grad mehr einfach zu. Dazu noch das schwarze Fell... Die Mittagsrunde hat ihm vorher gar nichts gemacht, im Gegenteil, direkt im Anschluss gabs immer unsere Übungssessions.


    Ich würde erst mal ordentlich Unterwolle ausbürsten und dem Hund nach dem toben eine Auszeit gönnen von 10-20min, damit er runterkühlen kann, denn schwitzen können sie nur sehr rudimentär über die Pfoten und ansonsten nur die Zunge und wenn er so aufgeheizt jetzt bei dem eh wärmeren Wetter noch ne Stunde gassi soll ist ihm das vllt einfach zu viel im Moment, sieht sicher anders aus sobald die Unterwolle raus ist und er sich eine gewisse Zeit bei wärmeren Temperaturen draußen bewegt hat.


    Wenn ein Hund sich hechelnd hin legt und nicht aufstehen will, sollte man ihm die Ruhe geben und ihn nicht zwingen weiter zu machen, weil man ihn 40m weit zurück lässt und er keine Wahl hat. Weil eigentlich zeigt er dir ganz klar: ich brauche kurz mal Pause :) Andere Hunde bekommen dann irgendwann Kreislauf und fallen um, weil es ihnen viel zu heiss ist aber sie sich nicht selbst bremsen können.

  • Das hat Tilli in dem Alter auch gemacht, ein wenig ist es Kondition, die kommt ja erst noch. Wobei ich drei Stunden Aktion jetzt nicht als wenig Kondition beschreiben würde. Und ein wenig sind es die Temperaturen, Hunde sind da unterschiedlich, meine z.B. verträgt Wärme auch nicht.


    Wenn du da Sicherheit brauchst, lass es mal bei Doc untersuchen. Hab ich auch gemacht (zwei mal :rolleyes: ) und dann war gut. Einmal untersuchen kann ja nicht schaden. Ich hatte damals auch Videos von dem Verhalten dabei, und die Ärztin meinte, das sei völlig normal. Sie meinte damals Hügel oder einfach Steigungen in moderatem Tempo hochtraben wäre eine gute Übung. (für beide :D )


    Nach dem Toben nimmt Tilli heute noch gern eine Wälzauszeit wenn z.B. am Rande unserer Wiese im Schatten noch richtig feuchtes Gras ist, oder noch besser Schlamm, schön dick und kühl. Da wird sich begeistert drin gekühlt. Ich lass sie dann auch machen, sie ist ja nicht so der Typ, der seine Grenzen richtig einschätzt...würde sie weiter animiert, macht sie auch weiter...und weiter...und weiter. Da bin ich für die zarten Hinweise hundeseits recht dankbar.

  • Danke für Eure Antworten.


    Na ok, ich denke mal, es war die Sonne gestern, die hier zur Zeit unermüdlich scheint und die Kondition.

    Heute Mittag sah es etwas anders aus Da waren wir auch spielen und toben aber wir hatten das Flüsschen in der Nähe. Er ist immer mal rein und dann war er wieder gut fit. Auch war der Weg heute etwas schattiger, mit einiges an Wald dabei.


    Ich gehe mit ihm nicht 3 Stunden am Stück. Es sind 3 Spaziergänge, maximal 3 Stunden insgesamt.


    Und jeder Spaziergang besteht nicht ausschließlich aus Action. Da gehen wir auch mal ganz normal.

  • mach dir doch weniger Gedanken, du siehst doch deinen Hund Micha369. Wenn du das Gefühl hast er braucht mehr Ausdauer dann bau es doch einfach auf. Zum Thema Hund absolut platt das hatten wir mal letzten Sommer, ja der Hund war platt, aber nicht platt genug um sich bei Frauchen loszureißen und eine Kuhweide zu stürmen und das just in dem Moment wo ich beschlossen hatte, die restlichen 5 km alleine zum Auto zu gehen um Hund und Frauchen abzuholen, eben weil Hund ko war.

  • Das stimmt.


    Oft ist er halt ein wenig ko und die derzeitigen Umweltreize reichen nicht mehr um ihn weiter laufen zu lassen. Also legt er sich mal hin. Man denkt "oh, mein Hund ist platt".

    Aber wenn dann ein anderer Hund um die Ecke kommt dann hat er plötzlich vergessen, dass er gerade eben ja noch so geschafft war.

  • man sieht es doch, Loki beispielsweise sucht dann die Schattenseite und pausiert dann öfter/trinkt mehr. Wir sind dann halt sehr früh mit ihm im Sommer raus um da Erleichterung zu haben. Aber jetzt geht es ja wirklich noch von den Temperaturen.

  • Nimm vllt einfach ne kleine Flasche Wasser mit Faltnapf mit. Wenn die Zunge immer schön nass ist, dann können sie sich am besten mit hecheln runterkühlen, aber wenn die schon nur so halbtrocken rumhängt, bringt das nicht viel. Das tut meinem jedenfalls ganz gut :)

  • Hallo, lass mal die Schilddrüsenfunktion untersuchen, wir haben mal aus einem Wurf einen Welpen nicht verkauft da sie schon ganz früh unter ihren Geschwistern sich als die "hinterste" Zeigte.Im Jugend und Junghundealter war es ähnlich wie Du es bei Deinem beschreibst, auch als ich sie dann mit zu den Schafen nahm.Interesse ja, aber keine Kondition. Es hat lang gedauert bis ein TA endlich mal festgestellt hat dass bei ihr eine Schilddrüsenfehlfunktion vorliegt. Sie durfte dann halt als Haushund bei uns bleiben und ein gemütliches Leben führen.

  • Ich würde - und ich bin kein Freund von Ferndiagnosen - eine Schilddrüsenproblematik bei Witus ausschließen, denn wir dürfen den hübschen Rüden ja zu unserer großen Freude schon länger begleiten und wenn ich mir die Beiträge durch den Kopf gehen lasse, passt seine Konstitution weder zur Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), noch zur Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion).


    Bei der Überfunktion, die sehr, sehr selten bei Hunden vorkommt und leider häufig mit einemhormonproduzierenden tumorösen Geschehen einher geht, ist der Hund extrem nervös, zittert, hat Herzrasen oder eine extrem hohe Herzfrequenzu, frisst und trinkt viel, ist aber trotzdem sehr mager.


    Diese Krankheit führt dann auch nicht zur Erschöpfung, wie Witus sie zu zeigen scheint.


    Haufig steht das Barfen in der Diskussion als Auslöser für eine Hyperthyreose, weil Geflügelhälse, Schlundfleisch oder Kehlköpfe natürlich auch die Schilddrüse der Futtertiere enthalten und hierdurch Hormone in den Hund gelangen, die dann zuviel sind und gleichzeitig zu einer niedrigen TSH Konzentration und somit auch zu einer Schilddrüsenathropie führen können und durch die Rückbildung (umfangsverminderung) des Schilddrüsenparenchyms wird die Hormonausschüttung reduziert. Ich stehe dieser These aber eher ablehnend gegenüber, denn aus meiner Sicht müsste man den Hund quasi nur von Geflügelhälsen und Schlundfleisch ernähren, um eine solche Hyperthyreose zu erzeugen - zumal die Schilddrüse bei Hühnern gerade mal stecknadelkopfgroß ist.


    Die Unterfunktion der Schilddrüse beim Hund ist eher ein Problem beim Senior. Es kann natürlich auch ein angeborenes Problem sein oder ein durch eine Entzüngung in jungen Jahren erworbenes (es steht häufig auch der Druck des Halsbandes als Entzündungsursache beim jungen Hund zur Diskussion), aber die Symptome sind sehr auffällig, weildie Hormone der Schilddrüse maßgeblich an den Prozessen des Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel beteiligt sind. Ein Mangel an diesen Hormonen verursacht eine Verlangsamung sämtlicher Stoffwechselvorgänge im Körper - der Hund wird grundlos dick, hat Verdauungsstörungen (Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung), das Fell fällt ohne Juckreiz aus und ist matt, glanzlos, brüchig und dünn, oft fällt eine Farbveränderung auf, die Haut wird schuppig, es kann zu Wassereinlagerungen/ Ödemen im Kopf- und Gelenkbereich bereich kommen, weil auch die Lymphe nicht mehr richtig fließt, der Hund neigt zu Entzündungen (Ohren/ Augen) und zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Viele Hypothyreose-Hunde bellen "heiser".


    Im Blutbild fällt neben dem niedrigen T4-Wert (deutlich unter 3.0 ug/dl) auch ein erhöhter Wert der Erythrozyten auf, der eine Anämie begünstigt.


    Aber auch das Verhalten eines Hundes mit Schilddrüsenunterfunktion ist auffällig: Plötzlich auftretende und grundlose Aggression, erhöhte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, nicht ansprechbar sein (Tunnelverhalten), plötzlich auftretende Ängste vor Geräuschen oder Dingen, die der Hund vorher tolerierte, Nervösität, Unruhe, geringe Stresstoleranz, grundloses "Ausflippen" und plötzlich auftretendes scheues, ängstliches Verhalten.


    Natürlich fällt auch die Antriebslosiglkeit, die Müdigkeit, das erhöhte Schlafbedürfnis, die schnelle Erschöpfung und die verminderte Ausdauer, sowie ein großer Mangel an Interesse auf, aber diese Symptome sind dann auch dauernd feststellbar und nicht nur in Phasen.


    Ich merke aber auch, dass meine Hunde nicht immer gleich munter und agil sind, sondern das Wetter, vor allem ein plötzlicher Temperaturwechsel von kühl auf warm, ihren Antrieb beeinflusst. Chia legt sich unterwegs auch mal hin und hechelt - nicht extrem, aber wenn wir gepielt haben, gibt es auch immer mal Pausen zum Runterkommen und die nimmt sie dann auch gerne an.


    Vielleicht hat Witus als Hochzuchthund einfach eine andere Konstitution (also nicht Kondition, sondern die allgemeine körperliche und psychische Verfassung), denn um mal aus dem Pferdebereich zu "beispielen": Ein englischer Vollblüter rennt länger und schneller, als ein Kaltblutpferd und braucht dazu weniger Energie, aber ein Kaltblüter kann länger Kraftanstrengungen aushalten und Holzrücken oder das Ziehen von Bierwagen fällt ihm bei entsprechender Kondition leichter, als dem feingliedrigen Rennpferd.


    Aber ich würde mir da nun auch nicht zu viele Sorgen machen. Bei meinen Hunden gibt es ale sechs Monate mal ein Blutbild, um zu prüfen, ob noch alles passt oder ich was supplementieren muss und einen Check-Up, damit ich beruhigt bin und der Tierarzt uns ab und zu mal wieder sieht ;)


    Wenn meine Hunde mehr Energie brauchen, gibt es auch mal was zum Futter dazu, das Energie gibt und ich habe gerade eine neue Kühweste für Bene bestellt, weil sie sich ja nicht auf die Kühlmatten legt und die Ruffwear-Kühlweste ihr irgendwie nicht so gut passt (sie mag damit nicht laufen). Dazu habe ich noch ein größeres Kühlhalsband für Bene bestellt (kürzere, die Chia passen, habe ich noch, weil die Bene alle zu klein sind) und der Doggypool sorgt zusätzlich für Abkühlung, wenn es meiner Seniorin im dicken, schwarzen Pelz zu warm wird.