Risiko beim züchten bzw.dem Wurfvorgang/Geburt

  • Hallo,


    im Bekanntenkreis kam es zu einem tragischen Ereignis, von dem ich mich frage wie häufig kommt das vor?

    Die 4 jährige Hündin wurde belegt. Der Bekannte war noch unerfahren in dem Thema und die behandelnde TA mitsamt dem Personal eine Katastrophe wie sich in diesem eingetretenen Ernstfall raustellte.

    Das Ende vom Lied: Kaiserschnitt, die Hälfte der Welpen Totgeburten, falsche Narkose und eine völlig falsche Einschätzung des Zustandes der Hündin durch die TA Praxis und so ist die Hündin eine Stunde nach dem aufwachen nach Hause geschickt worden, (ohne Medikamente oder weitere Hinweise, nur mit der Instruktion am nächsten Morgen zur Kontrolle zu kommen).

    Die Hündin brach dann zu hause innerhalb kurzer Zeit so zusammen und verstarb auf dem erneuten Weg zum TA. Der Bekannte ist verständlicherweise am Boden.

    Glücklichweise wurde für die überlebenden Welpen schnell eine Amme gefunden und derzeit sind die kleinen fit und munter (und zuckersüß)



    Was ich mich frage wie häufig kommen Komplikationen vor? Ist ein Kaiserschnitt bei Hunden heutzutage noch so riskant bei Hunden?

    Und ehrlich gesagt als ich die ganze Geschichte gehört habe mit allem was da so noch drumrum war, war ich entsetzt wieviel Fehler in der ta Praxis gemacht wurden.

    Welche Erfahrungen habt ihr in Bezug auf Tierärzte gemacht, haben manche keine grosse Ahnung oder ist das einschätzen der Situation wirklich so schwer?

  • Hallo,

    bei uns -toi-toi-toi- hat es bis dato zum Glück noch keine ernsthaften Komplikationen bei der Geburt gegeben.

    Leider muss man aber auch sagen, dass sich viele Tierärzte mit Geburten nicht so gut auskennen. Theoretisch ja, praktisch eher nicht. Und warum? Weil sie seltenst bei einer normalen Geburt dabei sind/waren. Zu meiner Zeit in der Tierklinik war bei fast jeder unseren Geburten ein TA- Neuling dabei, nur um mal zu sehen, wie das "normal" abläuft.

    Zum Kaiserschnitt: wenn sich das TA -Team gut auskennt ist ein Kaiserschnitt heutzutage nicht riskant, allerdings können natürlich Totgeburten dabei sein, es gab ja einen Grund für den Kaiserschnitt ( Welpe steckt im Geburtskanal fest, andauernde Wehenschwäche, vorher abgestorbene Welpen usw.)

    Zudem kennen sich manche Züchter selbst nicht gut aus, können die Hündin nicht lesen, wissen nicht mal, wann die Geburt los ging ( Senkwehen usw) und wie lange welche Geburtsphase dauert/ dauern kann. Das alles dann als TA korrekt einzuschätzen ist echt schwer.

    Auch bei uns ist vor 2 Wochen ein- für uns - außergewöhnlichen Wurf geboren. Erstlingshündin, einmal in der Wurfbox gekratzt und schon gings los und der erste Welpe da. Der nächste dann nach 2 Stunden....und wieder der nächste nach 2,5 Stunden. Es war auch eine Pause von 4 Stunden =O dabei. Nach jedem Welpen hat Frieda erst mal geschlafen und mindestens 2 Stunden Pause gemacht. Nach 20 Stunden !! waren dann endlich alle 8/1 Welpen da. Auch ich, als TA- Helferin und langjährige Züchterin, war zwischendurch etwas nervös ( hüstel) ;). Aber die Hündin war entspannt, hat die Welpen einfach ohne groß zu drücken rausgeploppt :thumbup: Aus diesem Grund war für mich keine Gefahr im Verzug und wir habe es eben miteinander ausgesessen.

  • Oh je ... wie traurig ;( ...


    Bei uns sind ja leider die Katzenbabies gestorben - aber wenigstens der Mama geht's wieder ganz gut. Sie hat ne riesige Naht, die mir ein bisschen Sorgen macht ... muss am Montag wieder in die Klinik.


    Bei manchen Tierärzten frag ich mich aber schon, wie die zu ihrem Beruf kamen :rolleyes:

  • Leider sagt man nicht umsonst, "Züchten ist die Leidenschaft, die Leiden schafft", denn mich hat vor der Hundezucht stets der Gedanke bewahrt, dass ich als frischgebackene Pferdezüchterin gleich beim ersten Fohlen die Stute verlor. Es war nicht die Schuld des Tierarztes, aber hätte ich zu dem Zeitpunkt nicht bereits wieder tragende Stuten gehabt, wäre das vielleicht das Aus für meine Zuchtgedanken gewesen.


    Es brauchte dann aber trotzdem noch zwei Frühgeburten, ein tot geborenes Fohlen, zwei Stuten, die während und nach der Geburt verstarben (Aortariss - kein Tierarzt hätte das verhindern können) und ein lebensschwach geborenes Fohlen, das wir noch in die Pferdeklinik brachten, in der Hoffnung, es könnte gerettet werden, bis ich feststellte, dass mich die Schattenseiten der Zucht immer mehr an meine emotionalen Grenzen bringen und das Glück das nicht aufwiegt, was das Leid an Schmerzen verursacht.


    Ich schicke der Züchterin meine tiefst empfundene Anteilnahme und drücke ganz fest alle Daumen, dass die Welpen, die überlebten, das Glück zur Züchterin zurück bringen können.

  • danke für eure erfahrungen dazu


    von-carrara vermutlich ist es auch der ausbildung ein bischen geschuldet, dass ein normaler TA viele tiere ein bischen kennt aber keins so in allen aspekten?

    ich stell mir die ausbildung bei einem tierarzt immer nur vor, das der beim kalben oder fohlen dabei ist und vll. nicht so oft bei hunden/katzen?

    kommt vll. auch drauf an wo er die praxis macht oder?


    ich denke mal, dass hier tatsächlich eine maximal blöde verkettung von allen umständen die falsch laufen können zusammenkamen :(

    auch das geschlecht der welpen wurde von der TA praxis falsch angegeben



    die zwerge sind zuckersüße und entwickeln sich prächtig :)

  • bei uns war im Lauf der Jahre ein Kaiserschnitt nötig, wir konnten nachts um 23 Uhr in die Tierklinik kommen und holten die Hündin morgens um 5 mit 6 lebendigen Welpen wieder sb.1 Welpe ist dann leider am 2. Tag noch verstorben.

    Die TA-Praxis hat da wirklich tolle Arbeit geleistet und die Hündin die Welpen dann auch prima aufgezogen.

    Übrigens müssen Kaiserschnitte in die Papiere der Hündin eingetragen werden (beim SV)und , wenn ich mich jetzt nicht irre, bekommt eine Hündin Zuchtverbot wenn ein 2. Kaiserschnitt gemacht werden musste.

    Fenja kurz nach Kaiserschnitt

  • einen guten bzw erfahreren tierarzt zu finden, glaube ich ist nicht ganz einfach und wie von-carrara schon schrieb, dass geburten von hund o katzen in der regel eigentlich keinen ta benötigen und deshalb uu die erfahrungen fehlen. Aber ich glaube auch, dass nicht alle tä einen kurs in der geburtshilfe (klinik) während ihrer studienzeit belegt haben. Das ist aber nur eine naheliegende vermutung.


    Es tut mir sehr leid für die züchterin, gleich sovieles verkraften zu müssen.

    Ganz früher hatten meine eltern eine hündin, die dann versehentlich trächtig geworden ist und jedoch nur durch ihr "komisches" verhalten darauf aufmerksam machte. Der tierarzt dann damals hielt sie für "scheinträchtig" und gab ihr dafür eine spritze. Nachdem es ihr dann so schlecht ging, fuhren sie zu einem anderen ta, der dann die geburt von drei toten und einen lebendigen welpen einleitete. Der welpe und hündin überlebten auch. Die anderen starben im bauch wg der spritze.