Steckt mein Rüde mit 18,5 Monaten noch in der Pubertät ????

  • Vorne weg muß ich sagen, das ist nicht mein erster Hund. Ich habe schon immer Hunde gehabt und einige auch sehr erfolgreich

    im IPO, oder auch in FH- Bereich geführt.

    Jetzt zum Thema : Mein Rüde ist jetzt 18,5 Monate alt, er war von klein auf schon immer etwas Körperlich bei Meinungsverschiedenheiten.

    Von klein auf musste ich immer bei gewissen Situationen dagen arbeiten. Dass heißt, wenn er etwas nicht wollte, knurrte er, weil er seinen Kopf

    durchsetzen wollte. Ich habe ihn NIE das durchgehen lassen und immer darauf bestanden, zB. seinen Ball mir abzugeben. Wenn er es dann gemacht

    hat, habe ich ihn gleich wieder belohnt und ihn zB. den Ball, oder ein Lekkerchen gegeben.

    Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde es mal besser, mal schlechter. Er ist ein Hund, der sehr, sehr motiviert ist, Übungen mit mir zu machen.

    Wenn ich jetzt zB. Übungen mache und ihn korrigiere durch zB. leichten ruck an der Leine, zeigt er mir seine Zähne und knurrt. Ich

    lass mich nicht beeindrucken, mache weiter, bis er die Übung korrekt ausführt (eigendlich kann er die, sind keine neuen Übungen) und

    ich bestätige sofort seine korrekte Arbeit.

    Mein Jungspund ist selbstbewusst und ab und zu ziehmlich Dickköpfig. Ich habe das Gefühl, er meint etwas ist noch nicht entgültig

    ausdiskutiert. Auf den Hundeplatz wurde mir auch nur gesagt, das musst Du mit Deinem Rüden ausdiskutieren, ändere das!!

    Auf leichte körperliche korrekturen, antwortet er sofort körperlich. (Nicht immer, ab und zu).

    Mein Rüde war von klein auf ein Spätzünder und ist stets übermotiviert.

    Kann er in dem Alter noch in der Pubertät stecken ??

  • Auf JEDEN Fall ist er noch in der Pubertät und testet kräftig seine Grenzen. Aber einen Tipp, wie Du das am besten händelst, kann ich Dir leider nicht geben. Konsequent bleiben in allem was Du tust, ist aber sicherlich richtig.

  • Natürlich steckt ein DSH Rüde mit 18 Monaten in der Pubertät. :D

    Voll mitten drin.


    Bei so einem typ Hund würde ich nicht auf die körperliche Ebene gehen, das kann mit zunehmendem Alter schnell eskalieren.

  • Ruebchen ja da muss ich Dir recht geben !!!!!

    Innerhalb der Ausbildung habe ich stellenweise das Gefühl, es ist ein Tanz auf der Rasierklinge.

    Lobe ich ihn zB. beim Fußgehen, springt er mir vor Freude fast auf dem Kopf.

    Deshalb mache ich immer noch Futtertreiben, um ihn bei Fuß ruhiger und konzentrierter zu

    halten. Beim zB. umrunden des Targetstabes bekommt er seine Bestätigung (Lekkerchen), vor mir auf

    dem Boden. Er gibt da richtig Gas und ohne dieses auf dem Boden Bestätigen, habe ich ihn vor

    freude fast wieder auf dem Kopf springend. Ich habe schon viele Hunde gehabt, aber so einen mit

    so extremen Trieb in allen Bereichen nocht nicht.

  • Dein Hund klingt so, als würde er auch unheimlich leicht übererregt sein, also emotional hochfahren auf Reize und dann kommt er mit sich selber nicht mehr klar, Hirn schaltet zum grossen Teil aus.


    Das ist besonders in diesem Alter wohl ganz extrem, wenn die Hunde eh schon diese Neigung haben. Da kann es sogar zu so Situationen kommen, wo sie total ausser sich um sich schnappen, nach allem was gerade verfügbar ist.


    Das kann leicht unter Aggression oder Dickköpfigkeit eingeordnet werden, ist aber eher ein "sich in Reizen, Trieben und Instinkten verlieren" weil der Hund es (noch) nicht sortieren kann. Natürlich kann ausserdem auch eine Resourcenverteidigung reinspielen, sind aber verschiedene Paar Schuhe.


    Bei Axel kommt noch eine extreme Reaktion auf Schmerz hinzu. Tut ihm etwas weh, mutiert er zur reissenden Bestie. In meinen Augen ebenfalls eine übertriebene Reaktion auf einen Reiz den er in dem Moment nicht einordnen kann.


    Man kann natürlich schwer beurteilen, woran es bei euch tatsächlich liegt, aber ich würde auch auf jeden Fall Abstand von körperlichen Auseinandersetzungen nehmen. Lieber Routine, Sicherheit und Sturköpfigkeit von Seiten des Hundeführers. Ausdiskutieren kann man es normalerweise auch, indem man einfach immer der Sturere ist. Da muss man aber dann auch Kleinlich sein und gelassen auf jedem Millimeter beharren.

  • Mein Tipp wäre noch, ausreichend für Ruhe, Pausen und Entspannung (Nichtstun) sorgen. Ruhig mal mit den Hund hinsetzten und "einfach nur" alles auf sich wirken lassen. Lernen, sämtliche Reize auszuhalten. Und nach diesem "Nichtstun" dem Hund zuhause ausreichend Zeit zum Abschalten/Schlafen geben.

  • Axman danke Dir !!!!! Du hast recht, bei köperlichen auseinandersetzungen fährt er so richtig hoch.

    Deshalb bin ich auch wieder zum Futtertreiben gekommen, da kann ich ihn korrigieren ohne körperlich zu werden.

    Pinguetta Ruhephasen hat er immer wieder zwischendurch. Wenn ich unterwegs mich auf einer Bank setze,

    muss ich ihn schon anleinen, damit er neben mir sitzen bleibt, ansinsten hat er mich zwar immer im Auge,

    aber er beschäftigt sich dann mit halben Baumstämmen.Sobald ich mich aber rühre, ist er sofort bei mir.

    Andersrum, ich brauche nur mal kurz leise mit der Zunge schnalzen und er kommt wie ein geölter Blitz an.

    Vielleicht mache ich es mal so, dass ich unterwegs auf einer Bank ihn anleine und er muss die Ruhe aushalten.

  • Luna ich gehe mit ihm seit er 10 Wochen alt war regelmäßig Fährten. Stand im Moment : ich mache

    ca. 250-300ter Fährtenlänge mit 2 Winkel, Bögen, oder Halbkreise und 3-4 Gegenstände.

    Danach ist er, wenn wir wieder Zuhause sind, erst mal platt.

    Axman ich habe mir Deinen Tipp zu Herzen genommen. Ich mache jeden Tag Übungen, wo sich

    mein Rüpel zurück nehmen muß, um ans Ziel zu kommen. Langsam wird es immer besser. Manchmal

    fällt es ihm aber auch extrem schwer, sich zurück zu nehmen.

  • Es gibt Hoffnung!! Axel ist jetzt bald 4 und seit ca 1 knappen Jahr ist er erwachsen, mental und körperlich. Er wird nie ein ruhiger Hund sein, aber all die Dinge, die er gelernt hat kann er jetzt gut umsetzen und anwenden, er kann sich kontrollieren bzw kontrollieren lassen.

    Aber ich will nicht tauschen gegen einen ruhigeren Hund! All diese wahnsinns Freude an Training und Arbeit, immer 100% dabei und Einsatz, das ist schon ein Geschenk. :)

  • Da muss ich Dir recht geben, ich würde auch nie tauschen wollen !! Am Anfang hatte ich ab und zu Frust, wenn ich andere ruhigere Hunde gesehen habe, die in etwa gleichaltrig sind und in der Ausbildung schon weiter sind.

    Es hat etwas gedauert, bis ich mich davon frei gemacht habe.

    Wenn man es geschafft hat,auch wenn es auch länger dauert, so einen Powerbolzen kontrolliert zu führen, ist es einfach nur mega toll :)

  • Ich hätte noch einmal eine Frage :

    Wenn ein Rüde mitten in der Pubertät steckt, die Gefühle, Triebe und Instinkte Karussell fahren,

    wie haltet ihr es mit dem Schutzdienst ????

    Mein Rüpel fährt da richtig hoch, um Kontrolle zu behalten mach ich erst einmal Unterordnungsübungen.

    Ins Platz bringen, Helfer kommt und erst auf Kommando "Vorran", schießt er zum Helfer.

    Ich frage deshalb, weil ich überlege, ob ich durch den Schutzdienst, im Kopf meines Hundes nicht noch mehr

    Konfetti rein bringe.

  • Das hat - glaube ich - jetzt weniger mit der Pubertät, als mit dem allgemeinen Trieb zu tun.


    Django wird jetzt 3 und ist genauso. Sobald der Helfer auf dem Platz steht, ist jeglicher Gehorsam verflogen. Daher bauen wir den SD gerade komplett neu auf. Mit viel mehr Ruhe ... Fußgehen um den Ärmel, um den Helfer usw. Beißen darf er gerade gar nicht. Er muss erst mal lernen, auf mich und meine Kommando's zu hören.

  • Kennst du die Facebook Gruppe von Martin Bigelge? https://www.facebook.com/group…tionsportbymartinbibelge/


    Schau dir seine Arbeit, seinen SD Aufbau an. Da sind viele Videos und Erklärungen.


    Ansonsten finde ich, wie du schon selber sagst, "erst Kontrolle und Ruhe" und in kleinen Portionen den Helfer dazunehmen. Je nachdem ob dein Helfer mit sich reden lässt, würde ich den Helfer auch "entwaffnen" 8o und bestenfalls mit Ball ausstatten oder auf Abstand schicken um UO zu üben und selber mit Beisskissen zu bestätigen, etc.


    Insgesamt bin ich der Meinung, dass der Trieb auf den Helfer immer in Koordination mit der Kontrolle gehen sollte. Will ich mehr Trieb, muss ich erst die entsprechende Kontrolle haben. Hund ansprechbar halten während des gesamten Aufbaus. Martin Bibelge zeigt das ganz fantastisch.


    Und, nicht zu vergessen, der Helfer heisst nicht umsonst HELFER, weil er sollte möglichst so für dich arbeiten, wie du es für deinen Hund brauchst.