Ressource Mensch - achtet ihr auf so Kleinigkeiten wie z.B. Wege kreuzen, im Weg liegen?

  • Oft kommt man mit einer gelassenen-humorvollen aber bestimmten Art wesentlich besser voran, als wenn man sich von diversen Menschen in Angst und Schrecken versetzen lässt und versucht diese bekloppten Erwartungen zu erfüllen die momentan gestellt werden.

    Totale Zustimmung 👍

  • wir kommen ein bischen vom Thema ab, aber vll. kriegen wir den Bogen ja wieder zurück :)

    Weder bin ich in Angst und Schrecken noch ist Lexy ein Problemhund. Aber mich beschäftigt ihr Verhalten in dem Punkt trotzdem, weil ich z.B. eben gern mit ihr auf den Hundeplatz gehe und dort eben gern Sachen mache, die Freilauf erfordern und zwar eben auch wenn andere Hunde da sind. Ausserdem merke ich, dass sie durch ihr Verhalten ebenfalls gestresst ist. Wenn bei der auf dem Platz der Groschen gefallen ist, dass die Hunde am Rand sie nix angehen, dann merkt man sofort deutlich wieviel mehr und besser ihre Konzentration ist und wieviel mehr Spass es ihr selbst bringt "freier" durch den Parcour zu laufen.


    Wenn also ein Hund ein Verhalten zeigt was nicht gewünscht ist, dann kann ich das stur nach Gehorsam einfach durchboxen, dass er tut was er soll. Oder aber ich schaue mir die Ursache an. Das passende Management in der Erziehung kann ich ja auch nur finden, wenn ich mir den Hund und sein Verhalten und ggf. die Ursachen anschaue.

    Ausserdem wäre es doch auch im Sinne des Halters, wenn man besser versteht warum, wieso, weshalb - vll. kann/soll man es dann beim nächsten Hund anders machen?


    Ist es Verweigerung des Gehorsams, ist es etwas was der Hund vll. auch nicht aktiv in dem Moment in der Kontrolle hat, ist es etwas/ein Verhalten oder Umstand was in der Situation das unerwünschte Verhalten auslöst.

    Also hier in meinem Fall mit der Situation auf dem Platz bei dem Beobachten ihres Verhaltens - ist es die Energie und die Erwartung auf Spass mit mir, der ihr versagt wurde, weil der andere Hund mit mir auf dem Platz war, oder ist es einfach weil sie diesen Hund nicht mag (sie hatte bisher ja noch keinen Kontakt mit ihm) , oder ist es weil sei mich als Ressource sieht und grundsätzlich andere Hunde von mir fern halten will, oder ist es weil sie einfach zu wenig richtigen Kontakt mit anderen hatte und im letzten Jahr viel zu oft genau dieses in andere reinpreschen vorgekommen ist. Ich finde es nicht verkehrt sich eben auch damit zu beschäftigen, damit man eben die Möglichkeit hat das richtige zu tun.


    Und dazu gehört für mich eben auch die Frage nach den Zusammenhängen die nicht unmittelbar mit der Situation, sondern vll. auch mit was ganz anderem Zusammenhängen könnten.


    Aus den letzten Antworten könnte man fast herauslesen das es für Euch völlig wurscht ist warum der Hund tut was er tut, entweder Gehorsam oder Situationen meiden. Das ist sicher so nicht gemeint, aber ich empfinde es so.

  • Ich verstehe deine Frage nicht wirklich.


    Es war ein eingezäunter Hundeplatz, Hundeplatz heißt bei mir, dass wir "was tun" und entsprechend Dulde ich keine Ablenkung, sondern möchte einen kooperativen Hund der mit mir arbeitet.


    Auf Hundewiesen gehe ich nicht, dort entstehen solche Situationen also nicht.


    Im Rudel oder beim Gassi mit Freunden regel ich so ein Verhalten natürlich, sonst knallts ja verständlicherweise irgendwann mal.

  • Oder aber ich schaue mir die Ursache an.

    Es sind Schäferhunde, die bringen das halt mit.

    Das passende Management in der Erziehung kann ich ja auch nur finden, wenn ich mir den Hund und sein Verhalten und ggf. die Ursachen anschaue.

    Der Weg ist schwarz weiß und lenkt das Temperament des Hundes in die Arbeit. Wenn man bei sowas ewig nur zuguckt hat man ruckzuck gefestigte Verhaltensweisen die man nicht gebrauchen kann.


    Das findet man doch bei allen Arbeitshunden irgendwo. Sei es die Sterotypen des BC oder Labbis oder eben Kontrollverhalten beim DSH. Verhalten Unterbinden, sinnvolles Ventil anbieten.

  • Also hier in meinem Fall mit der Situation auf dem Platz bei dem Beobachten ihres Verhaltens - ist es die Energie und die Erwartung auf Spass mit mir,

    Wie wäre es denn normalerweise, wenn ihr da nicht zu dem Seminar sondern zum normalen Training hingegangen wärt? Da hättest du dich vermutlich anders verhalten. Ich kann jetzt auch falsch liegen, aber wenn ich mit Tilli in eine Situation gehe, in der ich immer und sofort Anweisungen gebe, und es dann einfach bleiben lasse, da stehe und zuschaue was sie so macht, wird sie nervös. Schlicht schrecklich nervös. Sie verleiht dem erst mit Singen, Kläffen und später mit Unfug Ausdruck. Wäre da jetzt ein anderer Hund hinter einem Zaun, könnte es durchaus sein, dass der die Schuld bekommt. Kann ich nicht genau sagen, diese spezielle Situation hatte ich noch nicht.

  • Ich schließe mich da vollkommen Secans an. Sind Schäferhunde und wenn die wen nicht mögen, dann ists halt so. Da grüble ich nicht stundenlang, weshalb und wieso.

    Pepper : genauso handhaben wir das ja auch. Bei Antipathie muss mein Hund neutral bleiben. Aber Antipathie wird von mir ohne viel Gedanken akzeptiert

  • Nette - das verstehst Du jetzt falsch......es ist mir absolut nicht wurscht.....was mein Tierchen so abliefert......

    Ich persönlich mag Hunde, die mir "etwas" entgegensetzen.....d.h. die mental stark sind.....und deshalb kann ich gewisse Dinge (die in der Rasse liegen) nicht ändern, aber ich kann sie managen.
    Was ich regeln kann wird hier auch geregelt !!

    Nur erkenne ich den Unterschied, wie auch die Rassen unterschiedlich sind......
    Und ein Schäferhund IST einfach anders.....in meinen Augen.....

    Es gibt die direkten Raufer, es gibt die Ausweicher, es gibt die Unsicheren und es gibt die Ausgeglichenen.
    Je nach Anlage wird damit gearbeitet.

    Auf den Hundesport-Plätzen wo ich früher war, gabs NIE ein wildes Zusammentreffen.....also da wurde immer mit zwei Hunden gearbeitet......aber im Sport ist das auch anders.

    Ich war leider auf Deinem Seminar nicht dabei.....und kann Dir deshalb auch nicht sagen, ob es einfach eine Unsicherheit Deiner Hündin ist so zu reagieren.......

  • @Bass
    Neutral bleiben......kann nur ein Hund, der nervlich stabil ist....und/oder der nicht dauernd unter Speed steht.

    Mit einem nervenschwachen Hund kriegt man gar nix hin.....egal was man tut......leider.......

  • Wenn bei der auf dem Platz der Groschen gefallen ist, dass die Hunde am Rand sie nix angehen, dann merkt man sofort deutlich wieviel mehr und besser ihre Konzentration ist und wieviel mehr Spass es ihr selbst bringt "freier" durch den Parcour zu laufen.

    In dem Fall würde ich nicht irgendwie durch Sanktionen an völlig anderer Stelle (Umgang zu Hause, beim Alltagsgassi, ??) an einem vermeintlichen "Territorial- oder Besitzverhalten" des Hundes arbeiten, sondern daran arbeiten, dass ich den Hund in dieser Situation am Platz schlicht schneller und besser in den "Arbeitsmodus" bekomme. :/

  • @beide:nervenschwache Hunde hatte ich nie. Aber die ganze Palette von " ich mag kaum einen und den Rest kille ich, wenn auch unbeabsichtigt, weil kleiner und so" bis hin zu " ich liebe jeden, aber wehe, er bezweifelt meine Weltherrschaft, dann kille ich ihn, nicht beabsichtigt, weil kleiner und so"..

    Beides hat Vorteile und Nachteile.

    Bassam ist der Typ, der alle gern hat. War schon oft ein Vorteil, weil er echt viel mit " ich lasse nur ungefragt schnuppern " zu tun hat. Das Klientel ist zu 100% kleiner ( meist unter 10 kg) und dazu noch älter. Hat mir viel TA Rechnungen erspart.

    ABER: bis heute will er jeden kennen lernen und es ist auf dem Hundeplatz manchmal echt anstrengend, ihm zu sagen: ich bin auch noch da, Burschi!

    Und da er echt führerhart ist:den kann man prügeln, das interessiert ihn null..

    Ach ja, Futter interessiert ihn auch null, man hat da wirklich Arbeit, ihn zu begeistern mit dem Spiel- und Beutetrieb. Nicht, dass er das nicht mag, aber, wenn er den Helfer sieht oder Artgenossen, da hat man echt Arbeit, ihn anderweitig gleichwertig zu begeistern.


    Das ist jetzt mittlerweile auch nicht mehr ganz so schlimm ( aber immer noch Arbeit) und liegt sicher auch an meiner Unerfahrenheit und Unfähigkeit, aber ich möchte damit nur aufzeigen, dass das Gegenteil von mit keinem grün sein auch kein Zuckerschlecken ist.


    Undwenn meiner dann zupackt, dann auch gradso richtig. Also gnadenlos.

    Da er dann aber wirklich im Recht ist, kratzt mich das wenig. Ist in der heutigen Zeit schwer. Hat bisher trotzdem geklappt, da der andere Hund maßlos angegriffen hat und ich da kein Zugeständnis mache.

    Genauso wenig, wenn ich einen eher untoleranten Hund habe und jemand einfach riechen lässt. Sein Risiko..

  • Ja, also ich glaube so sehr brauchst du dir den Kopf wegen dem Verhalten nicht zu zerbrechen, so komplett selten ist das für Hunde mit einer entsprechenden Genetik glaube ich nicht.

    Also wenn ich Mila da ohne Kommando durch die Prärie streifen lasse, dann versucht sie auch dem ersten der aus irgendeiner Ecke schief guckt zu sagen, dass er jetzt hier erstmal gar nichts zu melden hat.

    Sie deutet mein schweigen dann wohl als Zustimmung 😆


    Ich glaube auch nicht, dass sie so ist, weil da erzieherisch irgendwas falsch gelaufen ist. Wie die anderen schon sagen. Die Hunde haben eben auch einen Charakter und teilweise ist es für einen selbst auch schwer den eigenen Hund da objektiv einzuschätzen.


    Ich neige total dazu Mila immer als ein süßes kleines Schoßhündchen zu sehen, dass einfach nur manchmal missverstanden wird, weil sie auch (um das Wort jetzt auch mal zu bedienen) schon fast unangenehm Führerweich ist.

    Dann sehe ich auch wie viel sie sich oft von anderen Hunden gefallen lässt. Sie muss mit einigen Australien Sheppards auskommen. Wie sie sich von denen schon auf ihrem eigenem Hof hat rumscheuchen lassen, aber wenn ihr irgendwas wichtig ist, dann sieht die Welt eben von jetzt auf gleich auch mal anders aus.


    Habt ihr Lexy denn da auch in deiner Abwesenheit mal beobachtet?

    Wäre ja interessant, ob sie in deiner Abwesenheit genauso pöbelig drauf ist.


    Mir fällt nämlich gerade ein. Als ich mit Mila für den Verkehrsteil bei der BH geübt habe, im speziellen die Vereinsamung, heißt es ja glaube ich.

    Also anbinden und außer Sicht gehen, dann sind die anderen mit ihren Hunden an Mila vorbei und sie hat in der Situation nicht mal geschaut, ob ihr einer von denen nicht passt und es waren da auch komplett fremde Hunde dabei.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie die anderen Hunde nicht von alleine komplett ignoriert hätte, wenn ich bei ihr gewesen wäre.


    Letztlich bringt einem diese Erkenntnis aber auch nichts, denn du willst ja mit Lexy und anderen Hunden zusammen trainieren. Ich würde da jetzt so vorgehen, passende Hunde finden, die sie nicht zu sehr triggern, bzw. Hunde die sich nicht auf ihre Eskapaden einlassen. Alle sichern und trainieren, das man trainieren kann.

  • Habt ihr Lexy denn da auch in deiner Abwesenheit mal beobachtet?

    Wäre ja interessant, ob sie in deiner Abwesenheit genauso pöbelig drauf ist.

    ich würde ja behaupten, dass sie sich dann genauso verhält, aber mit der Tendenz zu etwas mehr Vorsicht und Ausschau ob ich nicht doch in der Nähe bin.

    Ich sehe im Ergebnis keinen Unterschied, ob ich direkt neben ihr stehe oder ob ich 20m weg um die Ecke bin - sie tut es trotzdem. Hier hab ich mit der Trainerin nicht übereingestimmt - die gemeint hat man sieht deutlich einen Unterschied.

    Ich hab den nicht gesehen :)


    Ich hab mir von dem Faden hier nicht erhofft, dass ihr mir sagt warum Lexy das tut - ich hab mir einen Einblick verschaffen wollen, ob ihr bei euren Hunden auf so Sachen achtet und einen Zusammenhang zu seinem Verhalten herstellt.

    Für mich sieht es so aus, dass ihr das ehern nicht tut. Ich hatte das ja am Anfang geschrieben, dass ich da schon auch an Überinterpretation denke und eure Antworten sind ja eindeutig in die Richtung, dass ihr das ebenso seht.

    Aber trotzdem finde ich das man nicht ganz verkehrt ist, wenn man sich Gedanken um das warum macht und dann eben die passende Maßnahme ergreifen kann.


    Ich hab durchaus die Erfahrung gemacht, dass ich mit etwas Rücksicht auf meinen Hund bessere Ergebnisse erziele, als wenn ich einfach schwarz weiss ein "Schema F" durchziehe. Ausserdem lernt man ja nie aus und daher bin ich Neugierig auf andere Sichtweisen.


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit Lexy eine ganze Menge richtig gemacht habe, aber natürlich bin ich ein Streber und möchte es gern noch besser machen :D

  • nette: natürlich macht man sich Gedanken und ich kann dich sehr gut verstehen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass es wirklich stark genetisch bedingt ist, wie freundschaftlich Hunde miteinander umgehen. Man kann das natürlich in einem begrenzten Rahmen fördern, aber da sind einfach im Endeffekt Grenzen da.

    Also manage ich das lieber und zerbreche mir nicht den Kopf darüber.

    Einer meiner besten Sportkollegin ist es im übrigen ähnlich gegangen wie dir. Ihre Hündin ist auf den ersten Blick nicht so freundlich wie mein Bassam.

    Seit Ewigkeiten versuche ich sie zu beruhigen, da sich die Hündin in meinen Augen völlig normal benimmt.

    Sie möchte nicht von übereifrigen Rüden und anderen Hunden belästigt werden und tut das halt, auch Vokal, kund. Sie war nun wegen ihren Selbstzweifeln an einem Kurs und hat dort erfahren, dass ihre Hündin sehr souverän und nicht etwa unsicher ist, wie sie dachte. Und dass sie, was ihr Recht ist, auch klar kommuniziert, mit wem sie Kontakt will und mit wem nicht. Das hat meiner Kollegin sehr gut getan.

    Mit Bassam und der Hündin haben wir das so gelöst, dass er zwar in ihrer Nähe war, aber nicht hin durfte. Sie hat die Anwesenheit des fremden Fötzels anfangs lautstark kommentiert. Mittlerweile ist das vorbei und die 2 können auch Körperkontakt haben ohne Probleme. Aber das ging nicht von heute auf morgen und aus meiner Sicht war das Verhalten der Hündin völlig logisch und nachvollziehbar.

    Auch dass Hunde den eigenen Besitzer als ihr Eigentum sehen, ist im Zuge der Bindung absolut normal, auch Kinder werden eifersüchtig, wenn sich fremde Kinder oder Geschwister den Eltern zu sehr nähern.

    Das Gegenteil würde mir viel mehr Sorgen machen, also, wenn ich dem Hund egal wäre.

    Natürlich muss man dieses Besitzergreifen etwas steuern, damit es nicht überfordert, es ist aber eine völlig normale Begleiterscheinung der Bindung.

    Das heißt, du bist dem Hund etwas wert und was Wert hat, wird auch verteidigt.

  • Habe ein paar Nachrichten oben übersprungen, weil, bei mir und Axel auch total klar:


    Auf dem Platz ist Kontrolle angesagt. ICH bin das Zentrum des Universums, ICH und alleine ICH.


    Und ja ich muss auch zugeben, es interessiert mich nicht, was die Ursache ist.


    Das mit "die Ursache der Emotionen herausfinden" ist auch so eine Erscheinung der letzten Jahre. Das hat mich anfangs sehr interessiert und es klingt auch logisch und ist ja auch logisch. In der Praxis sieht es aber anders aus. Und im Endeffekt ist es sowieso egal welches die Emotionen sind, die Herangehensweise ist eh diesselbe.


    Denkt nur mal an Reaktivität. Hund A ist reaktiv weil er unbedingt zum Reiz hinwill aber nicht kann, Hund B ist reaktiv, weil er will dass der Reiz verschwindet. Beide werden im Prinzip gleich gearbeitet obwohl die Emotion als solche unterschiedlich ist.


    Dass ich das Zentrum des Universums bin, daran übe ich vom ersten Tag an. Es war auch das aller allererste, was ich mit Ioshy geübt habe, an Tag 1 als ich ihn abholte. Jeden Tag immer wieder und ständig.


    Hinzufüg:

    Ich wiederhole mich. Dem Hund einfach sagen was er machen soll, unsere Hunde sind darauf gepolt und warten darauf, dass wir ihnen sagen was sie machen sollen.

    Einmal editiert, zuletzt von Axman ()