Nasenarbeit / Fährte & Co /Praxisarbeit

  • Also, die Tanzeinlage wird wohl jeden Fährtenrichter begeistern :thumbup:

    Bei uns ist es endlich so trocken dasss wir wieder in einen Acker konnten, ein recht grob gegrubberter ohne Bewuchs.

    Oft ist es ja so dass die gröbsten Trainingsfehler vom HF fabriziert werden, wir hatten ziemlich starken Ostwind und ich Dummerchen habe gleich den ersten Schenkel, auf dem Hera sich eigentlich einsuchen sollte, quer zum Wind gelegt.

    Ihr fiel das Einsuchen ziemlich schwer, der Wind hatte die Geruchspartikel wohl ziemlich neben die Spur verweht, sie faselte ziemlich unsicher rum, hat aber trotzdem die 2 GS verwiesen, lag aber leider auch ziemlich schräg zum GS.

    Der 1. Winkel war mit Futter ausgelegt, nun ging die Richtung mit dem Wind, 2 GS und da lief es besser.

    Nach dem 2. Winkel wieder quer zum Wind, kaum besser wie beim ersten Schenkel, trotzdem 2 GS verwiesen, den 2. allerdings auch erst fast überlaufen.

    In dieser Fährte hat Hera sogar einzelne Futtterbröckchen überlaufen, denke da der Acker doch recht grob ist.

    Werde morgen nochmal dort legen und auf den Wind, falls wieder einer bläst, besser achten um ihr mit dem Wind im Rücken eine einfachere Chance zum Einsuchen zu geben.

    Meine Tritte kann man in diesem Boden kaum sehen, da hat Axman es etwas leichter auf ihrem Acker.

  • Ja, Übermotivation ist ja auch Axels grösstes Problem, deshalb wenn wir eine Fährte so schaffen, dass alles in etwa in einer vernünftigen Geschwindigkeit abläuft, freut mich das schon so, dass ich ein Tänzchen aufführe.


    Vielen Dank nochmal für den Tip! Deinen letzten Tip, mit neben dem Hund stehenbleiben beim Wiederansetzen habe ich schon beherzigt, der war auch sehr wichtig! Dann werde ich ab jetzt darauf achten, NACH dem Verweisen ruhig stehen neben dem Hund, DANN Leine aufnehmen, nochmal ruhig stehen mit Leine in der Hand, DANN Hund wiederansetzen. <3 😊


    Trainingsbuch Fährtenarbeit schaue ich mir mal an, ich hatte bisher 2 deutsche Bücher angesehen, die waren eher enttäuschend.

  • Wow, Schafring da erklärst du wirklich was sehr wichtiges. Ich muss sagen, ich habe bisher den Wind eher etwas auf die leichte Schulter genommen. Das muss sich ändern.


    Ich hatte zwar viel Glück, dass im Sommer als Axel anfing mit fährten meist sehr windstill war, aber ich denke das ist eigentlich ein grosses Thema. Zum Glück geht mein neues Buch sehr ausführlich darauf ein.


    Ja, zum Glück sah man die Fussspuren noch einigermassen. Ich achte immer darauf, dass man sie möglichst sieht.

  • Ich muss sagen, ich habe bisher den Wind eher etwas auf die leichte Schulter genommen.

    In der RH-Arbeit ist das Wissen um den Wind essentiell für ein gute Arbeit. Um den Hund richtig lesen zu können muss ich wissen woher der Wind kommt.

    Wenn man sich damit beschäftigt kann das m.M.n auch im Bereich Fährten helfen und manch "Fehlverhalten" vom Hund erklären und auch entschuldigen weil vielleicht gar keines vorliegt.


    Ja, zum Glück sah man die Fussspuren noch einigermassen. Ich achte immer darauf, dass man sie möglichst sieht.

    Das halte ich für gefährlich. Stichwort "auf Sicht suchen"...


    Danke fürs zeigen :thumbup:

  • Stichwort Wind, da gehts darum dem Hund beim Training die Sache nicht zu schwer zu machen, bei der Prüfung dann siehts evtl. anders aus.

    Das halte ich für gefährlich. Stichwort "auf Sicht suchen"...

    darüber war ich mir auch nicht so ganz sicher, hab dann mal eine Fährte bei einer leichten geschlossenen Schneedecke probiert. Hab gedacht, nun braucht Hera nur zu schauen wie die Tritte verlaufen.

    War nicht so, sie war mit der Nase unten.

  • Ich hab dich Schafring schon richtig verstanden, finde es auch sehr gut von dir wie du die Leistung deines Hundes auf der Fährte reflektiert. Eben weil der Wind eine so große Rolle spielt.


    Zum Thema "auf Sicht suchen" schrieb Axman:

    Ich achte immer darauf, dass

    Meine Bedenken begründen sich auf das "immer". Ich glaube nicht das es passiert wenn der Hund hin und wieder sehen kann wo es lang geht auf der Fährte. ;)

  • Das mit sichtbaren Spuren habe ich mich verlassen auf einige in der Fährtensuche erfolgreiche (mit verschiedenen Hunden) Leute, die davon überzeugt sind, dass das Spuren sehen auch über einen längeren Übungszeitraum hinweg überhaupt keine Nachteile hat, im Gegenteil (behaupten die)


    Ich denke, dass hier klassische Konditionierung am Werke ist, die das Sehen mit dem Riechen automatisch verknüpft, so dass es eines Tages keinen Unterschied mehr macht ob der Hund die Spuren noch sehen oder nicht mehr sehen kann. Wahrscheinlich ist er auch einfach so ein Nasentier, dass er sich im Zweifel dann doch auf die Nase verlässt, kommt mir plausibel vor.


    Ich bin erst bei unter 70 Übungsfährten, von denen die meisten nicht länger als 100m waren😁 und immer in sehr schwierigem, staubtrockenem Boden. Die Fährte im Video war zum allerersten mal auf feuchtem Acker.


    Ich hatte bisher den Eindruck, dass es da zwei Lager gibt, die einen sagen "auf keinen Fall Spuren sehen" die anderen sagen "Spuren sehen hilft beim lernen". Ich habe beschlossen, ich werde es mit dem Sehen machen wie mit dem Futter. Langsam weniger werden lassen und dann variieren, mal mehr mal weniger.


    Das mit dem Wind nehme ich mir auf jeden Fall jetzt richtig zu Herzen und beachte es pingelig beim Training. Freue mich schon drauf!


    Danke für eure Hinweise und Ratschläge ❤️

  • Ich hatte bisher den Eindruck, dass es da zwei Lager gibt, die einen sagen "auf keinen Fall Spuren sehen" die anderen sagen "Spuren sehen hilft beim lernen".

    Es gibt auch noch die Meinung in der Mitte, die Mischung macht es aus. ;)


    Ich finde den Ansatz, es zum Aufbau einzusetzen, aber tatsächlich sehr spannend!

    Frage mich allerdings selber: Wann ist dann dann der Zeitpunkt zum abbauen gekommen? Woran erkennt ich diesen Zeitpunkt? Mich würde das wirklich sehr interessieren.

    Meine Erfahrungen liegen ja nicht hauptsächlich im Bereich Fährte.


    Bei der RH-Arbeit ist es sogar gewünscht, dass der Hund auch die Augen einsetzt.

    Und es ist erwünscht, dass der Hund dann auch direkt zum Opfer rennt.

    Beim Fährten sollte der Hund aber eben nicht direkt zum Gegenstand rennen wenn er ihn denn sieht?!

    Genau hier liegt mein Delta im Verständnis. ;)

  • Flummi Ja genau! Ich glaube auch! Die Mischung machts. Hoffentlich😁


    Das mit den sichtbaren Spuren ordne ich da ein, wo man auch das Futter auf der Spur einordnet. Hund verknüpft Futter mit Spurgeruch und Hund verknüpft sichtbaren Fussstapfen mit Spurgeruch und alles wird dann irgendwann schrittweise abgebaut.


    Das "irgendwann" bzgl Futter habe ich so gemacht, dass ich das schon direkt nachdem Axel einigermassen kapiert hatte worum es geht (Gegenstände finden) immer wieder vereinzelt einen Tritt leer gelassen habe und dann werden es halt immer mehr, dann aber auch wieder mal alle Tritte mit Futter.


    Wenn ich allerdings genau zurückdenke, habe ich die aller allerersten Fährten ohne Futter in den Tritten gemacht. Da hatte ich etwas grünen Bewuchs im Garten und ich habe dann da nur Schneisen reingetreten an deren Ende ein Gegenstand lag. Da hatte ich noch nichts, niente, nada über IGP Fährte gelesen😄


    Da ich vorher Substanzsuche mit Axel gemacht hatte (habe ich aufgehört als ich Fährte anfing), bin ich von der Idee ausgegangen, dass es beim Fährten um das Finden eines Gegenstandes geht, nicht "nur" um das Verfolgen einer Fährte.


    Dann wurde mir klar, dass eine IGP Fährte keinen Raum für die Suche bietet, die der Hund von Natur aus anbietet🙄 sondern es auch eine Gehorsamsübung ist, im Sinne von, dass der Hund eben auch eine vorgegebene Art und Weise bei der Suche anwenden muss. Nase tief lassen, regelmässige Geschwindigkeit etc.


    Das machen dann auch die Futterstückchen in der Spur, die bringen auch eine geregelte Geschwindigkeit in den Hund.


    Bei Axel habe ich das schon sehr deutlich gemerkt, er findet einen Gegenstand einwandfrei, und nutzt dazu meine Spur, aber dann ist er viiiieeel zu schnell, verfällt dann u.U. ins Stöbern und sucht halt auf natürliche Hundeart. Finden tut er damit absolut aber nicht regelkonform.


    Wann genau der Zeitpunkt für Futter weglassen oder sichtbare Tritte weglassen gekommen ist muss man mMn erfühlen, bzw ausprobieren, Hund beobachten. Das ist das interessante daran. Ich gehöre zur experimentierfreudigen Fraktion, ich lerne viel von Versuch und Irrtum. Axel auch, glaube ich🤣


    Wer ein bisschen Englisch kann, dem kann ich die Angebote von Dave Kroyer (Amerikaner, IGPler, immer vorzügliche Noten seit Jahrzehnten) und Dick Staal (Belgier, Fährte nicht IGP, sehr gute Technik, arbeitet mit Mikrogegenständen, Nagel im Boden).


    Tut mir leid, dass ich immer englische Sachen empfehle, aber da gibt es einfach einen grösseren Markt mit sehr sehr guten Hundesportlern und Trainern die entsprechendes Material anbieten.

  • Mal ganz kurz eine Frage,


    der Hund will die Winkel abkürzen, was macht Ihr da dagegen? So ca. 2 Meter vor dem Winkel will er schräg rüber ?

    Ansonsten liegt rel. wenig Futter, so alle 20 Schritte mal 4, 5 Tritte ausglegt.


    Ich würde ihm jetzt zum Winkel hin etwas die letzten Schritte ausfuttern. Und direkt danach ist Futter zu ende.


    Dann, einige Fährten weiter, würde ich nur noch ein Futterstück direkt am Winkel legen. Und dann auch mal (immer unterschiedlich) kein Bröckchen in den Winkel legen. Dadurch weiß der Hund nie ob er evtl. durch sein Abkürzen einen Futterbrocken verpasst.


    Nach dem Winkel würde ich dann mind. 10 Schritte kein Futter legen damit er nicht schon schräg rüber das Futter riecht und zum Abkürzen verleitet wird.


    Würdet Ihr das auch so machen?


    In der Gruppe haben sie mir heute erzählt, dass das genau so ja völlig falsch ist.


    Der Hund wird bei ihnen, wenn er abkürzen will, ermahnt, der HF ist ganz kurz am Halsband an der Leine und lässt den Hund einfach nicht abkürzen.

    Begründung: Der Hund soll alleine lernen dass er den Winkel zu laufen hat.

    Einem Kind, welches nicht mit Messer und Gabel essen kann, lehrt man selbiges ja auch nicht indem man ihm ohne Besteck essen lässt.


    Also ich würde meinen Hund durch das Ausfüttern des Winkels bis zum Knick nur dort hin locken. aber wenn dann später wieder kein Futter mehr liegt dann kürzt er doch wieder ab.


    Bin gespannt auf Eure Meinungen.


    LG


    Micha

  • mir fällt da ganz spontan bei winkelabkürzungen der wind ein. Hast du auf den geachtet?

    Wir haben es früher immer so gemacht, dass wir einen büschel gras ausgerissen haben und so die windrichtung feststellten. Und entgegen der windrichtung die fährte legten Micha369

  • Ich finde es kommt auf den Hund an. Wenn der Hund gerne sucht und abkürzt weil er zu stürmisch oder übermotiviert ist, und er weiss was er tut, würde ich evtl korrigieren, sofern es sich um einen fortgeschrittenen Hund und wie gesagt, sehr motivierten Hund handelt.


    Bei einem Hund der aber nicht ausgesprochen wild auf suchen ist und den man bei Laune halten möchte, würde ich direkt so arbeiten wie du vorschlägst. Einen Hund der nicht supergerne sucht würde ich möglichst gar nicht korrigieren, in der Fährte, sondern versuchen alles so vorzubereiten, dass er immer Erfolg hat. Notfalls würde ich dann lieber wieder einen Schritt zurückgehen und stumpfere Winkel legen, oder Kurven und dem Hund vermitteln, dass es sich lohnt immer Tritt für Tritt zu schnüffeln.


    Aber du weisst schon, ich habe selber erst sehr wenig Erfahrung mit fährten, aber von meinem Instinkt her finde ich deine Idee gut. Ich lege Axel auch oft Futter in die Winkel und manchmal korrigiere ich ihn auch (auf den Schenkeln), wenn er Tritte überfliegen will. Bei ihm mache ich mir keine Sorgen, weil er immer (über)motiviert ist.

  • ich probiere die Winkel so zu verbessern dass ich 2-3Schritte davor, in den Gewinkelten Schritt und dann2-3 Schritt in der neuen Richtung Futter lege. Bei Hera war aber nicht das Abkürzen das Problem sondern dass sie häufig 1-2 Hundelängen geradeaus weiter läuft, dann merkt hier kommt nix mehr in meine Nase und sich dann selber korrigiert


    War heute wieder in dem Acker,da ist es jetzt angenehmer zu arbeiten als letztens beschrieben, die Oberfläche ist nicht mehr gefroren in der früh.

    Vom Ansatz bis zum 1. GS war Hera so ca 20cm neben der Spur, hat den GS etwas schräg verwiesen, Ab da war die Suche exakt auf der Fährte,2 u.3. GS , dann 1. Winkel nach links wie oben beschrieben, 2 GS perfekt verwiesen, Winkel nach links wieder 3 GS top, Winkel nach rechts und ab da erst (ausser am Ansatz und den Winkeln)gabs ab und an mal Futterbröckchen , noch einen Bogen eingebaut und am Ende der letzten Geraden gabs eine kleine Tupperdose mit etwas Nassfutter als Jackpot.

    War heute sehr zufrieden mit ihr, das erste mal dass Hera auf Acker keinen GS überlaufen hat!,

  • Wir waren gestern auch auf Acker suchen .. schön trocken und fluffig weich. Ich konnte meine Spur gut sehen und Django war einfach spitze. Nase runter, langsam und gleichmäßig superschön gesucht. Auch die Winkel perfekt und er konnte sich sogar dran erinnern, dass man sich bei Gegenständen hinlegt. Also zumindest bei 3 von 7 :D . Bei den anderen ist er stehen geblieben und hat nach hinten zu mir geschaut. Auf's PLATZ hat er sich auch gelegt.


    Futter habe ich nach Belieben gelegt. Mal mehr, mal weniger ... mal ne ganze Strecke keine. 2 Winkel mit Futter, 2 ohne. Er braucht es wahrscheinlich gar nicht. Ich reduziere beim nächsten Mal noch mehr. Besonders gefreut hat mich die Ruhe gestern. Nach den Gegenständen schön liegen geblieben - auch beim Leine aufnehmen und danach in gemäßigtem Tempo weiter und nicht losgestürmt, wie sonst.


    Hach .. das war schön :love:


    Den Jackpot lass ich jetzt übrigens weg. Es gibt zum Schluss einen GS mit einem Stück Futter. ENDE ! Danach ganz kurz den Ball und Schluss.