Umgang mit Schäferhund und Kind

  • Hi,


    da wir, wenn alles gut geht, ja im Frühjahr einen kleinen DSH-Rüden bei uns einziehen lassen und wir zwei Kinder im Alter von 5 und 3 Jahren haben, war natürlich von Anfang an die Frage da, ob sich der DSH-Hundewunsch mit den Kindern vereinbaren lässt.

    Sinnvoll in diesem Zusammenhang ist sicher, dass wir einen Welpen bekommen werden, eher weniger sinnvoll, dass es ein Rüde sein wird. Gut wiederum, dass unsere Kinder durch die Katzen (und einige Kratzer) bereits basale Regeln kennen (nicht beim Essen stören, beim Schlafen in Ruhe lassen, nicht an den Haaren ziehen, nicht gegen den Strich sreicheln, etc.) und wir ihnen "nur" noch erklären, müssen, dass das alles auch für den Hund gilt.


    Inzwischen haben wir ein bisschen was gelesen bezüglich DSH und Kind, Positives wie Negatives. Uns interessiert nun, wie wir am besten das Zusamfmenleben konkret gestalten können. Wenn ich zusammenfasse, was ich bisher gelernt habe, kommt das dabei heraus: Zunächst natürlich die Kinder immer wieder schulen, nicht unbeaufsichtigt lassen, besonders aufpassen, wenn Freunde da sind, etc.


    Und bezüglich der Hundeerziehung:


    "Dem Hund klar machen, dass er rangmäßig unter den Kindern steht." - das hört sich sinnvoll an, aber wie umsetzen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein ausgewachsener DSH ein kleines Kind als ranghöher anerkennt. Also läge es ja an uns als Eltern, ihm seine Rolle von Anfang an klar zu machen. Aber wie? Direkt üben, dass das Kind Fressen aus dem Napf nehmen, den Hund auch mal unpassend berühren darf, etc, ohne dass er sich wehrt? Immer positiv verstärken, oder auch strafen, wenn der Hund sich dem Kind gegenüber falsch verhält? Und falls ja, wie strafen?


    "Kinder in die Hundeerziehung einbeziehen" - klingt auch sinnvoll. Allerdings sind unsere Kinder ja in den ersten Jahren des Hundes noch sehr klein. Kann man da trotzdem was machen?


    Zuletzt: Kennt ihr Literatur, in der sich sinnvoll und explizit auf das Zusammenleben von DSH und Kind bezogen wird?

    Danke:-)


    Liebe Grüße

    Lupus


  • Hallo Lupus


    Ich spreche mal nur ganz allgemein,denn speziell situativ wird dir hier nun niemald alle nennen können die da entstehen könnten. Und Ferndiagnosen allgemein sind unseriös.


    Rüde oder Fähe ist völlig egal. Beide können genauso problematisch wie unproblematisch mit Kindern sein.


    "Rangtechnisch unter den Kindern" ist ,je nach Verhältniss,Quatsch.

    Ein erwachsener Hund steht aus hundlicher Sicht selbstverständlich über den Kindern. Ein Hunderudel ist keine hackordnung sondern eine Aufgabenverteilung. Da Kinder eher selten die Aufgaben eines Hunderudels übernehmen werden alá Kontrolle,Absicherung,Schutz,Futterbesorgung ,wieso um alles in der hundlichen Welt sollten da Kinder über dem erwachsenen Hund stehen,der mit ziemlicher Sicherheit mindestens kontrollieren wird. Vor allem als DSH!?oO
    Nun bekommt ihr ja aber einen Welpen der mit den Kindern groß wird. Insofern stellt sich diese Problematik erstmal nicht.


    Deine,oder eure,Aufgabe als Alphapäärchen ist,unter anderem für eine gewisse Ruhe und Sicherheit zu sorgen. Für alle Drei. Also Kind wie Hund. Das sit der Grundsatz an denen ihr euch halten solltet. Übertreibt es einer,geht ihr vielleicht mahnend,eher nicht strafend dazwischen. Unterbrecht das Spiel,oder gewährt einen Rückzugsraum für jenen der es da gerade nötig hat. Das wird vermutlich mehr der Welpe als die Kinder sein.

    Richtigerweise hast du angemerkt das ihr somit Kinder und Hund nicht alleine lasst. Es gab schon tödliche Unfälle mit Hunden an babys,einfach weil sie diese per nackengriff davontragen wollten. Bei besagtem Fall handelte es sich um einen DSH Rüden der in den Medien verteufelt wurde,die rasse als "unberechenbar" hingestellt wurde,weil ja der Bis in den nacken "klar zeigen würde das er gejagd hätte" und "töten wollen". Zufälligerweise stellte sich später heraus das die noch eingeschaltete Kamera auf den Tisch lag und den tragischen Vorfall filmte. Wiull sagen: Auch wenn Kind und Hund bestens klarkommt miteinander,sollte man Kinder zumindest nicht mit körperlich überlegnen Hunden alleine lassen. Die problematik ist halt immer,das ein Hund alles das was er tut imer und nur und ausschließlich aus hundlicher Sicht,niemals aus Menschlicher tun wird.

    Ein einfaches korrigieren seitens des Hundes an die Kinder kann sich also für die Kinder allein wegen anderer Anatomie als tragisch erweisen.

    Insofern: Grundsatz= merkt man das etwas zu doll wird,oder eirn sich rückziehen möchte,jedoch nicth gelassenw ird(kann auch das Kind bei einem sehr frechen Welpen sein), diesen Raum bereitstellen und das verhalten alleine schon durch die Unterbrechung des Spieles nicht dulden. Die Unterbrechung dann auch durchsetzen.


    Spielzeug und Futter kann immer problematisch sein. Hier würde ich stets nach Verhältniss agieren. Keinesfalls würde ich es-schon gar nicht bei den Kindern-auf eine Eskalation anlegen!

    Wenn kämen immer vorher andere Schen als der direkte Griff in einen Napf,bei welchen der Hund deutlich macht das er die Lage etwas anders sieht.

    Da ihr aber einen Welpen bekommt,sollte auch das nicht sonderlich schwer ausfallen. Lasst eure Kinder an der Fütterung teilhaben. Sie müssen nun nicht aus denselben Napf essen.:D Aber sie können sich daneben hocken. Mit an die Schüssel gehen. Lass sie Futter mit heineinwerfen. Oder füttere nicht alles und lasse den Rest von deinen Kindern dem Welpen geben. Das Kalkül dahinter ist ,das der Hund den anwesenden Menschen nicht etwa als Futterkonkurrent,sondern als zusätzliche Quelle selbst betrachtet. Auf diese Art und Weise habe ich sogar meine,erst draußen wildlebende DSH Fähe mit einer sehr hohen Futteraggressivität dazu überreden können,nunmehr ohne Probleme in den Napf greifen zu können,ja sie sogar auch mit dem Gesicht wegzudrängen. Immer weitere Annäherung und dann mehr Futter durch meine Anwesenheit. Ergo Nähe des Menschen am Futternapf angenehm weil mehr Futter. War ein langer Prozess. Funktionierte aber. Der kleine Welpe wird jedenfalls nicht die Kinder anfallen und jene zusätzlich verspeisen.^^


    Vielleicht eines noch,falls du es nicht weist: Lasse den Welpen knabbern. Stecke dem richtig deine Hand,oder eher Finger ins Maul. Biete sie an. Auch wenn die kleinen spitzen Zähnchen beim Spiel weh tun können. Denn genau darum gehts da. Beißkontrolle. NUR SO lernen die Hunde wie doll sie im Spiel zubeißen können,ohne den Anderen zu verletzen. Du wirst das merken das er ganz bewusst langsam immer doller zudrückt. Dabei solltest du dann nicht beweisen wieviel du aushältst :D, sondern schon sehr zeitig mit einem hohem,kindlichen "au,au" oder "auaaaaa"....also irgendwas was einem Winseln eines Welpen ähnelt,dem Welpen deutlich machen das das weh tut. Im Normalfall wird er sofort aufhören weiter zuzudrücken. Hört er nicht damit auf,darf er auch mit einem Schnauzübergriff (und Lefzen in die eigenen Zähne drücken) dazu gebracht werden gehenzulassen. Danach wird-selsbtverständlich-das Spiel konsequent beendet und auch über einen gewissen Zeitraum nicth wieder angefangen. Diese Art von Regeln,solltest du eben auch deinen Kindern klar machen. Und vor allem darauf achten das jene dies soweit als möglich umsetzen. Denn der Hund merkt in jedem Falle mit wem er was innerhalb der Familie machen kann.


    Ansonsten nur Mut. Das Aufwachsen mit einem Welpen stellt sich nach meinen Erfahrungen eher als unproblematisch dar,solange die oder der Hundeführer da auch auf die übliche Sachen der Hundehaltung/Umgang achtet(n). Es wird wohl eher dein Kopf-der dann zur Rundumleuchte wird mit zwei Kindern und Welpe- sein der dir Schmerzen bereitet.^^


    Viel Erfolg!

  • Das war ein sehr guter Beitrag von Twosouls. Meine Gedanken als ich deinen Beitrag las Lupus ( einiges deckt sich noch da mit Twosouls )


    "Dem Hund klar machen, dass er rangmäßig unter den Kindern steht." - das hört sich sinnvoll an, aber wie umsetzen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein ausgewachsener DSH ein kleines Kind als ranghöher anerkennt. Also läge es ja an uns als Eltern, ihm seine Rolle von Anfang an klar zu machen. Aber wie? Direkt üben, dass das Kind Fressen aus dem Napf nehmen, den Hund auch mal unpassend berühren darf, etc, ohne dass er sich wehrt? Immer positiv verstärken, oder auch strafen, wenn der Hund sich dem Kind gegenüber falsch verhält? Und falls ja, wie strafen?

    Wie erwähnt, das wäre von großer Bedeutung würdet ihr einen ausgewachsenen Hund hollen. Es ist sehr zutreffend, das KEIN ausgewachsener Hund wird ein Kind als über ihn sehen. Kinder sind mental nicht in der Lage die beschriebenen Rüdelführer Eigenschaften glaubhaft zu stemmen.

    Rangtechnisch unter den Kindern" ist ,je nach Verhältniss,Quatsch.

    Ein erwachsener Hund steht aus hundlicher Sicht selbstverständlich über den Kindern. Ein Hunderudel ist keine hackordnung sondern eine Aufgabenverteilung. Da Kinder eher selten die Aufgaben eines Hunderudels übernehmen werden alá Kontrolle,Absicherung,Schutz,Futterbesorgung ,wieso um alles in der hundlichen Welt sollten da Kinder über dem erwachsenen Hund stehen,der mit ziemlicher Sicherheit mindestens kontrollieren wird. Vor allem als DSH!?oO
    Nun bekommt ihr ja aber einen Welpen der mit den Kindern groß wird. Insofern stellt sich diese Problematik erstmal nicht.

    Was ich dir noch zu dem Thema mitgeben kann ist: als Welpe wird das keine große Rolle spielen, aber in der Pupertätphase in der der Welpe irgendwann kommt, wird er versuchen seine Rangordnung zu verbessern und testen "was geht". Da wir uns einig sind, das die Kinder nicht über ihn stehen werden, musst du dafür Sorgen in deinem Verhalten, dass die Kinder unter DEINEM Schutz aus Rudelführer stehen. Es fängt beim Welpen an: eben für Ruhe für alle Beteiligten sorgen wie twosouls beschrieben hat, wenn der Welpe später im Gefechteifer beim Spiel mit Kinder zu grob wird dann schreitest du ein, liebevoll aber konsequent ( wenn die Kinder zu klein sind im richtigen Moment "aua" zu sagen und gelassen dann den Hund ignorieren ).

    Da sind wir wieder bei der Beisshemmung. Wenn ein Welpe mit anderen Welpen spielt und einer zu doll drückt, dann quitscht der Welpe dem es weh getan wurde. Da die Welpen sich gegenseitig Gas geben, kommt irgendwann auch der ein Mal zu doll gespielt war auch in den Genuss zu quicken. Er signalisiert damit "du tust mir weh, lass mich in Ruhe, ich will Abstand". Nun: der selbe Welpe der mal gequickt hat drückt zu fest einen anderen Welpen im Spiel, der quickt. Der Welpe erinnert sich "der quickt! der will abstand". Das lernen die Welpen, sie können dann abschätzen ab wann ist es im Spiel zu doll. Das ohne Geschwister übernimmt IHR. Soooo, ich sehe dann oft wie Junghunde und Welpen Spielzeuge bekommen, die quicken.

    Überlege jetzt: es wird mit dem Welpen / Junghund gespielt, mit dem Spielzeug der beim drücken quickt. Ihr zergelts noch vielleicht. Hund beisst, es quickt, das Spiel geht weiter, Hund will das Spielzeug nicht hergeben im Spiel ( Beute ) drückt fester zu, Spiel geht weiter, was lernt der Hund bezüglich beisshemmung? Joa... Ich würde quitschspielzeug weglassen. Es erleichtert den Lernprozess am Anfang. Mein Gin hatte KEIN Spielzeug bei der Vorbesitzerin schon gar kein Quitschspielzeug. Weißt du was er tat als er zum ersten Mal ein Quitschspielzeug von einem befreundeten Hund in den Maul nahm und es quickte? Er ließ SOFORT los und sprang 1 m weg von dem Spielzeug. Das selbe sofort aufhören und 1m Abspringen beobachtete ich als eine Hündin mal im Spiel quickte.

    Zu der Pupertätsphase: da wenn ein Jungrüde seine Grenzen austestet, achte einfach darauf, dass er durch dich vorher im Welpenalter gesetzten Grenzen/ Regeln bei den Kindern an den Kindern nicht unterschreitet. Sei DU konsequent, die Kinder wird er nciht "ernst" nehmen, dich aber sehr wohl. Kinder sind unter deinem Schutz ( aus Hundesicht).

    Das fängt mal an zB. Der Hund dürfte früher nicht dem kind das Essen aus der Hand stehlen, das darf er als Perpertier auch nicht. Der Hund darf nicht Kinder anspringen als Welpe? Als Pubertier auch nicht. Schon gar nicht besteigen wollen. Darf der Hund als Welpe Kinds ruheplatz nicht betretten ( decke was auch immer ), als Pupertier auch nicht. Du setzt es um, wenn die Kinder das noch nciht unterbinden können.

    Ausdruckverhalten von Hund ist ein guter Beginn, so kannst du besser den Hund lesen und die Situation richtig einschätzen. Um zu erkennen zb. Kind macht was, der Hund mag es nicht und gibt Signale schon das er das nicht will oder ihm zu viel wird bzw. deeskaliert ( Kopf abwenden, Leftzen lecken, nicht anschauen ). Wenn du die nicht kennst, kannst nicht dem Kind sagen: du Schatz, das ist unangenehm für Hund, komm ich zeige dir wie es besser ist. Du gibst dem Hund das was er braucht bevor es zu viel für ihn wird und lehrst die Kinder angepasst an den Hundcharachter wie man mit ihm umgeht ( Hunde sind charachterlich verschieden).

    Du wirst dann auch automatisch gerecht. Es macht wenig Sinn Hund zu bestrafen, wo er gefühlte 5 min davor richtig deutlich alles mögliche gemacht hat um die Situation zu deeskalieren bzw. auf Hundesprache anzuzeigen: du ich will das nicht. Das ist bei den Kleinkinder deine Aufgabe und einer der Gründe weshalb Hunde und Kleinkinder nicht allein gelassen werden können, weil Kleinkinder können diese Signale gar nicht lesen. Der Hund wird die Kinder lieben, ganz sicher, aber was kann der arme Teufel als immer ewig anzuzeigen: ich will das nicht? ( Situation: Kind und Hund alleine im Zimmer, Hund in der Ecke und Kind spielt Friseur mit dem Hund und steckt Wäscheklammern an die Hundehaare und Ohren , Hund liebt das Kind aber zeigt an: aua, du tust mir we´h, Kind sieht das nicht und spielt weiter in seiner Kinderwelt, Hund schaut vielleicht sehensüchtig auf die Türe, wo ist mein Rüdelführer, AUA, ich will dem Kind nichts machen aber , AUA, sag mal das tut richtig weh! Hund dreht den Kopf zur Seite, schaut gar nicht hin, Kind: tooooll er will noch eins an das Ohr, AUAA, Hilfe ich kann mir nicht weiter helfen, WO BIST DU Rüdelfühere das Menschenkind ignoriert mein anflehen und Signale, wieso tut er das?, AUA!!, grrrr. Übersprungshandlung, Kind in die Hand gebissen. )


    "Kinder in die Hundeerziehung einbeziehen" - klingt auch sinnvoll. Allerdings sind unsere Kinder ja in den ersten Jahren des Hundes noch sehr klein. Kann man da trotzdem was machen?

    Da wurde auch schon sehr gut beschrieben. In Erziehung von Hund wird helfen, dass die Kinder sich an Grundsachen auch halten. Hund nicht von Tisch füttern heißt die Kinder auch nicht ( Das darfst du dem Hund geben, aber komm steh auf nicht beim Tisch weil... blabla ).

    Gehts in die Welpenschule / Hundeschule und nehme deine Kinder auch mit. Die werden mitwachsen mit der Erziehung, durch das Beobachten lernen sie auch. Außerdem wenn größer können sie "nachmachen" wie bringe ich den Hund ins Sitz? Es weckt freude und Spaß bei den Kindern "richtig" mit dem Hund "zu spielen". Hund wiederum baut noch eine besondere Bindung.

    Außer mit füttern lassen kannst du die Kinder in Fellpflege einbinden. Kinder lernen dadurch wie man Hund richtig anfasst (streichelt ), Hund von Welpen an das Kinder berühren und es ist was angenehmes.

  • Gut geschrieben!

    Allerdings denke ich schon, dass ein Rüde als erster eigener Hund in der Familie, zudem mit kleinen Kindern, ungeeigneter ist als eine Hündin. Den Züchter hat sich Lupus mit Bedacht schon ausgesucht. Da wird dann ein passender Wurf, wo die Welpen gut geeignet sind für Familien, ausgesucht.

    Man hat es in den ersten 3 Jahren mit einer leichtführigen Hündin einfacher. In einen Rüden während der Pupertät muss man deutlich mehr Zeit und Training investieren. Wo Lotte vielleicht 3 Wiederholungen brauchte, mussten wir mit Ludwig 15 mal wiederholen. Nicht, weil er dümmer ist, nein, weil er das infrage stellte. Dazu kommt das Posen und das Platzhirsch-Gebaren. Das bringen manche Hündinnen auch, aber bei Rüden ist es eher die Regel. Wenn dann ein Rüde mal bald 40 kg wiegt, ist das für Einsteiger eine ganz andere Hausnummer, als eine eher zierliche Hündin. Auch wenn das eine mentale Angelegenheit ist, kann das ungeeignet sein, wenn ein Familienmitglied, dass auch mit dem Hund regelmäßig gehen muss, nicht die nötige Führungsrolle für einen kräftigen Rüden hat. Dann beginnt der Rüde zu schützen und das Unheil nimmt seinen Lauf.

    Wenn man die ersten 3 Jahre viel mit dem Hund gearbeitet hat und gemeinsam die Höhen und Tiefen durchgestanden hat, ist ein Rüde ein Traum! Wir würden unseren Bären niemals wieder hergeben. Aber, obwohl er überhaupt kein schwieriges Tier ist, waren die ersten Jahre mit ihm deutlich anstrengender als mit Lotte. Und das sind Geschwister!

    Es gibt natürlich auch sehr schwierige Hündinnen. Aber die sind dann oft aus Verbindungen, die eher nicht für Familien geeignet sind. Ausnahmen gibt es sicher auch. Und auch Hündinnen mit problematischer Vergangenheit meine ich nicht, sondern gut sozialisierte Welpen aus einer für Familien geeigneten Zucht.

  • Mal ein kleines Update:


    Letztlich wurde es nicht mit dem DSH bei uns. Waren Nr. 10 auf der Warteliste und es gab nur 6 Welpen.


    Jetzt sind wir aber stolze Besitzer einer RR/Weimaranar Hündin (20 Wochen alt), da wir dachten (und uns viele Menschen dazu geraten haben), unser alter Rüde braucht Gesellschaft.


    Leichtführig, manchmal ein bisschen stur. Geht Ärger immer aus dem Weg, sozial, gut mit den Kindern. Bisher ein Goldstück und wenn sie so bleibt perfekt. Machen Gehorsamkeit- und Jagdtraining.

  • Herzlichen Glückwunsch zu der Kleinen. Toller Blick! Sie ist aber jetzt was gaaaanz anderes, als das, was ihr wolltet. Aber Jagddhunderfahrung habt ihr ja schon.

  • Mein erster eigener Hund war ein Rüde. Sammy <3 Als er 2004 aus dem Tierheim zu uns zog, war Sammy 6 Monate alt und meine Tochter 10 Monate.

    Ich hatte quasi 2 Kleinkinder im Haus. Aber natürlich hatte ich mir diese Konstellation vorher gründlich überlegt und nicht einfach übers Knie gebrochen. Regeln gabs natürlich von Anfang an für alle. Schlafplätze vom Hund waren für meine Tochter tabu und umgekehrt genauso. Außerdem durfte jeder nur mit seinem eigenen Spielzeug spielen. Gegessen bzw. gefressen wurde ebenfalls aus eigenen Napf/Teller. Wobei Sammy und Yelva das doch manchmal anders sahen. ^^

    Sammy war ein sehr leichtführiger,sensibler und sanfter Rüde. Für einen Ersthundebesitzer wie mich damals,ein Geschenk. Wenig bis keinen Jagdtrieb, Rüdengeplänkel gabs selten-Machoverhalten war also kein Thema. Grenzen wurden natürlich getesten,aber weniger schlimm als erwartet. Kurz um: Sammy war der perfekte erste Rüde für mich. Später kam eine Golden Retriever Hündin dazu. 9 Monate alt. Geholt aus einem privaten Haushalt mit Abgabegrund "Allergie des Kindes"... Nun, unsere Wegen trennten sich recht schnell. Es passte nicht. Die Hündin war unsicher, ein Nervenbündin, pöbelte andere Hunde aus Unsicherheit an und ging dann mit ihrer 34kg Masse nach vorne. Kein Geschenk. Und wäre sie anstelle von Sammy mein Ersthund gewesen...oh je.

    Ob nun Rüde oder Hündin, beides hat seine Vor- und Nachteile. Und je nachdem welchen Hund man bekommt, kann es einfach oder schwer sein. Ich denke, es gibt da kein Patentrezept: "nimm eine Hündin als Ersthund!" oder "nimm einen Rüden als Ersthund!"

    Bis auf den kurzen Ausflug mit meiner Hündin Bonny in die Welt der Hüdinnen hatte und habe ich immer nur Rüden gehabt. Mir liegt einfach deren Verhalten. Ich weiß gar nicht, ob ich mit der Zickigkeit so mancher Hündin klarkommen würde ^^

    Und wie bei uns Menschen: die Jungs sind machmal etwas langsamer im begreifen. Aber irgendwann holen sie das auf. Man muss nur geduld mit ihnen haben und manchmal alles 3 mal sagen ^^

  • Später kam eine Golden Retriever Hündin dazu. 9 Monate alt. Geholt aus einem privaten Haushalt mit Abgabegrund "Allergie des Kindes"... Nun, unsere Wegen trennten sich recht schnell. Es passte nicht. Die Hündin war unsicher, ein Nervenbündin, pöbelte andere Hunde aus Unsicherheit an und ging dann mit ihrer 34kg Masse nach vorne. Kein Geschenk. Und wäre sie anstelle von Sammy mein Ersthund gewesen...oh je.

    Das lag dann aber eher an der fehlenden Erziehung und Sozialisierung. Wir hatten sowohl mit unserem 1. Rüden, der von seinem Vorbesitzer gut erzogen wurde und lange mit seiner Mutter zusammen war, als auch mit der Hündin danach Glück, die von einer Züchterin kam und wenig kennengelernt hatte, aber Regeln durch das Zusammenleben im Rudel kannte.

  • Ich habe mich gerade ganz gebannt durch diesen Thread gelesen.

    Danke twosouls , Cuki und Hermannthegerman , eure Beiträge haben mir wirklich sehr geholfen! Genau wie Lupus damals, mache ich mir auch gerade diverse Gedanken wie und ob DSH mit Kleinkindern vereinbar ist und eure Beiträge machen Mut, da sie mir eine Art "Fahrplan" an die Hand geben. Danke hierfür.

    @Lupus: inzwischen sind ja doch ein paar Jährchen vergangen, wie hat das denn dann insgesamt geklappt mit den zwei Zwergen und dem Hund? Gibt's da einen eigenen Thread von dir?

    LG