Hund knurrt mich an

  • Bei Ludwig ist es sehr wichtig, dass man seine Neigung zur Kontrolle klein halten muss. Er darf auf keinen Fall zuerst aus der Tür, weil er dann sofort die Lage checkt und auch entsprechend reagiert. Das ist aber meine Aufgabe. Gerade bei Hunden, v.a. Rüden, die zur Dominanz neigen, sind Regeln absolut wichtig. Bei Lotte darf man auch weniger streng sein oder nachsichtig. Bei Ludwig wäre das eine Stufe zur Weltherrschaft. Wir haben daran intensiv gearbeitet. V.a. dass ihm jedes Familienmitglied jederzeit sein Spielzeug wegnehmen darf, war überhaupt nicht selbstverständlich. Futter ist überhaupt kein Problem.

  • Hallo,

    ein ähnliches Problem hatte ich mit unserem ersten Schäferhund. Das heißt , eigendlich war es der Hund meiner Schwester. Dieser lebte im Zwinger ihres Freundes bis sie sich getrennt haben, Da meine Schwester den Hund nicht zu sich nehmen könnte ( ganzen Tag arbeiten / 2 Zimmerwohnung) kam der Hund dann zu uns ( meinen Eltern , mir und noch einer jüngeren Schwester). Gefüttert wurde der Hund immer im Keller . Meine jüngere Schwester hatte dem Hund das Futter gemacht ( Trockenfutter mit Wasser) und wollte das Futter nochmal umrühren. Der Hund fand das garnicht gut und stand zähefletschend mit aufgestelltem Kamm vor ihr während sie mit dem Rücken an der Wand um Hilfe gerufen hat. Eindeutig Futterneid . Ich bin wie ein Blitz von oben in den Keller und hab mir den Hund geschnappt. Irgendwie wächst man in solchen Situationen über sich hinaus [ man schütz sein Rude ;) ]. Wie gesagt, ich habt mit den Hund gepackt. Ich habe ihn bzw, sie im Nacken gepackt , hochgehoben und anschließen auf den Boden gedrückt das er in eine unterwürfige Position kam. Nach diesem Vorfall konnte man den Hund sogar bei fressen zur Seite schieben um zB. nochmal das Futter umzurühren. Eigendlich war es total leichtsinnig von mir aber es hat funktioniert,

    Gruss Achim

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  • Das war aber ein schweres Versäumnis deiner Schwester. Schon als Welpe muss der Hund lernen, dass man ihm, jederzeit den Napf wieder wegnehmen darf. Selbst die Kinder einer Familie müssen einem Hund ein Spielzeug oder Futter gefahrlos wegnehmen dürfen. Sonst ist das ein Pulverfass, dass jederzeit explodieren kann. Man kann schließlich nicht ständig den Hund im Auge behalten.

  • Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht. Der Hund war schon 2 Jahre als er zu uns kam und hat bis dahin nur in dem Zwinger gelebt in dem er das Licht der Welt erblickt hat, Der Zwinger gehörte den Eltern ihres damaligen Freund,

    Dessen Bruder wiederum hat die Hunde ständig geärgert. Menschen haben sich am Zwinger im Grunde nur aufgehalten um dort sauber zu machen und die Hunde zu versorgen, Raus kamen die Hunde nur wenn es auf den SV-Platz ging zum drillen. Meine Schwester hat den Hund oft geholt und ist mit ihm spazieren gegangen, Unter Hunden war er sozialisiert, kannte den Umgang mit Menschen alledings nicht das Leben mit Menschen Der Zwinger befand sich ausserhalb an einem Reitstall wo keine Menschenseele gewohnt hat. Alles in allem keine optimalen Umstände. Bei soeinem Züchter würde ich nicht kaufen. Naja, wie auch immer. Der Hund hat sich super entwickelt und ist zu einem richigen Familienhund geworden,

  • Das ist super! In einem guten Umfeld, wo ein Hund erfährt, was Zuneigung und Erziehung bedeuten, und wo er die Möglichkeit erhält, mit Freude zu arbeiten, entwickelt sich ein Hund mit schwieriger Vergangenheit oft richtig toll. Das haben wir selbst auch schon erlebt.

  • ich wollte mal einen Zwischenbericht erstatten...

    Ich kann Argos wie gehabt alles wegnehmen. Er rastet auch im Moment nicht mehr so aus wenn er etwas besonderes bekommt.

    Allerdings nimmt er zb von mir ein Rinderdörrfleisch und guckt sich dann hektisch um wo er in Ruhe fressen kann.

    Ich kam ihn dann ansprechen und es ihm wegnehmen... Das ist für ihn "fast " in Ordnung.

    Er mag aber immer noch nicht am Kopf berührt zu werden. Der Rest des Körpers ist in Ordnung.

    Für mich schon ein kleiner Fortschritt :)

    Kein Knurren und schnappen


    ist es ok das er seinen Unmut trotzdem zeigt? Oder sich in eine abgelegene Ecke verzieht?

  • Die Formulierung "fast in Ordnung" verstehe ich nicht so ganz. Für meine hat es immer "in Ordnung" zu sein, wenn ich ihr was wegnehme. Und das muss für alle Familienmitglieder gelten. Der Hund steht am Ende der Nahrungskette. Wenn dem nicht so ist, ist die Frage wer wo im Rudel steht nicht geklärt bzw. der Hund hat auf die Frage eine falsche Antwort.


    Wenn Elli einen Knochen bekommt, kann sie sich damit irgendwo hinlegen. Warum auch nicht. Kommt sogar regelmäßig vor das der dann irgendwo im Haus oder Garten versteckt wird.


    Ich persönlich achte nur auf ihr Verhalten bzgl. ihrer Position im Rudel. Ansonsten soll sie so viel Hund sein dürfen wie möglich.

  • mit "fast in Ordnung" meine ich, das er bei der ganzen Sache nicht so glücklich aussieht ;)

    Aber er lässt sich alles gefallen.

    Von daher bin ich schon recht zufrieden.

    Werde aber auf jeden Fall an der Hierarchie weiter arbeiten.

    Schließlich wird der Junge grade aufmüpfig :D;(

  • Das sind halt Fragen die man so nicht beurteilen kann. Weil man eben hier nicht sieht was dein Hund wirklich macht-und was du machst.

    Normalerweise hat Birger da recht. Es muss ok sein das jeder aus der Familie dem Hund was wegnehmen kann. Bei Kindern muss man dennoch aufpassen,weil die eben nicht-zumindest nicht als kleine Kinder-unter dem Hund stehen.

    Wenn ein Hund mal brummelt ist das auch ok. Solange es mal ist...solange die Konstellationen ok sind,solange brummeln nicht bedeutet ich knurre mal und meine Körpersprache verrät Anspannung und fixieren-als Beispiel. Da kann es riesen Unterschiede geben. Bie einem "Unwohlbrummeln" wird der Hund nicht steif,hebt keine Rute,fixiert dich nicht,stellt sich dir nicht in den Weg. Alles was er tut ist dabei dennoch entspannt. Etwas anderes wäre ein brummen und der versuch die Beute dir streitig zu machen. Das kann schon ein quer davorstellen sein,oder ein wegdrehen des Kopfes mit der Beute von dir weg.


    Auffallen würde mir jetzt,das du sagst du könntest die Beute wegnehmen ohne das er was macht,jedoch sich nicht auf den Kopf greifen lassen würde.

    Aber auch da müsste man sehen was du dabei machst,wie du zu dem Hund stehst,was er macht u.s.w. Lass es halt ruhig mal deine Trainerin beobachten.

  • da werde ich auf jeden Fall noch drauf schauen lassen.

    Das ist mir sehr wichtig.

    Kurz vor unserem Urlaub hatte ich noch mit ihr darüber gesprochen... bin aber noch nicht dazu gekommen ihr das live zu zeigen.

    Ich bin aber schon sehr froh das ich von euch so umfassend Antworten bekommen habe und auf viele Dinge jetzt schön mal achten kann.

    Huschu ist für uns erst wieder Mitte Januar.

  • Knurren und Brummeln sind für mich 2 verschiedene Dinge.


    Knurren- der Hund meint er könnte mir signalisieren "lass es" und ist aktiv NO go!

    Brummeln(Seufzen/Stöhnen) - der Hund liegt irgendwo z.B. auf dem Sofa und man berührt ihn. Das ist dann mehr so ein "ich liege doch hier" und der Hund bewegt sich dabei nicht.


    Pauschal ist immer schwierig, weil viel mit der jeweiligen Situation zu tun hat.


    Knurren alias ist meins kannst du testen. Leckerlie, Spielzeug o.ä. einfach wegnehmen. Ideal Ergebnis (meiner Meinung nach) der Hund schaut dich mit Fragezeichen an aber ansonsten keine Reaktion. Jede Form der Reaktion wie z.B. versucht den Gegenstand dir wieder abzunehmen, bedeutet "DU bist NICHT der Boss".


    Dafür brauchst du keinen Trainer, sondern das musst du einfach machen. Und das immer mal wieder.

  • Hast du schon versucht das Futter beim Füttern zu halten? Also stets unter DEINER Kontrolle zu haben? Du erlaubst dem Hund lediglich etwas, du haltest es aber fest.

    Ich füttere Gin in der Hocke und ich halte meistens sein Schüssel. Auf mein OK darf er fressen.

    Nicht weil er mir was streitig macht, in unseren Falle ist es unserer kleiner Ritual und meine Bequemlichkeit damit Gin nicht mit der Schüssel an die Wand ankommt ( trotz Halterung ). Ich steigere es ab und an. Gin frisst ich sage dann "Sitz". Er setzt sich hin, kommt das ok, darf dann weiter auffressen.

  • Schüssel beim fressen halten ist vollkommen ok und ohne Stress.

    Ich habe mit meiner Trainerin nochmal drauf geguckt. Ich bin im Moment mit der Entwicklung echt zufrieden. Er ist viel entspannter und ruhiger. Das einzige was nicht funktioniert ist, das man beim fressen an den Unterkiefers kommt. Der Rest des Körpers ist ok. Da weiß sie leider auch nicht wirklich einen Rat... meinte das könnte mit der Zeit bei der Mutter zusammenhängen. Es weiß ja keiner wie das da abgelaufen ist.

    Knochen und ähnliches nimmt er erst wenn ich es frei gebe und dann zieht er sich in seine Box zurück und knabbert erstmal. Meistens dauert es nicht lange und er kommt damit an und legt mir den Knochen auf das Sofa oder vor die Füße. Wenn ich dann grade Zeit und Lust habe nehme ich den Knochen und setzte mich zu ihm auf die Erde, halte ihn fest und er knabbert dann ganz entspannt daran.

    Ich bin mittlerweile ganz zufrieden mit der Situation. Wenn er dann doch mal im weg liegt und ich zb an eine Schublade muss steht er sofort auf und geht beiseite.

    Gestern habe ich von zwei seiner Brüder gehört das das Problem bei denen ganz extrem ist. Die fletschen, Knurren und schnappen was das Zeug hält... und nicht nur bei Futter sondern bei allem.

    Ich glaube ich habe rechtzeitig um Hilfe gefragt und gute antworten von euch bekommen... das hat mir sehr geholfen.

    Mittlerweile kann ich auch seine Mimik und die ganze Körpersprache von ihm viel besser verstehen...

    Gestern hatte ich das Thema mich mit meiner Trainerin und sie sagte zu mir das ich doch froh sein kann das ein Schäferhund noch seine Mimik hat und nix weggezüchtet ist durch kurze schnauzen oä.

    Wo ich manchmal dachte der Hund zeigt mir Unmut war es genau das Gegenteil.... ich bin halt die doofe und muss lernen

  • Wenn das bei allen Wurfgeschwistern so ausgeprägt ist, es könnte was in deren Prägungsphase beim Züchter passiert sein. :/ Oder alle Wurfgeschwister haben die Hosen an bei denen zu Hause. Es ist schwer zu sagen, aber es ist schon bedenklich. Hast du noch Kontakt zu dem Züchter? Vielleicht kann man nachfragen. Dann weißt man die Ursache. Das schlechteste was passieren kann nach dem Fragen ist ja schließlich nur das der Züchter sagt "er weißt es nicht"