Böser, böser Schäferhund. Ich kann es nicht mehr hören!

  • ich bin zu 100% sicher das Hunde das können, warum sonst sollte man Hunde in Welpenspielgruppen bringen? Loki reagiert bei Sichtung eines weißen Schäferhundes ganz anders als bei jedem anderen Hund.

  • Ich denke auch, dass Hunde das können. Gibt ja doch recht eindeutige Rassemerkmale, die Hund sich eben merkt. Eine kleine Mopsdame die wir aus Tillis Welpen- und Junghundzeit kennen will immer noch zu jedem Schäferhund hin, den sie sieht. Und nein, die Kleine ist keine Flexififfi, der ohnehin überall hinrennt, eigentlich sind ihr unbekannte Hunde nicht so wichtig.


    Tilli ignoriert aus einem mir völlig unbekannten Grund Deutsche Doggen, es ist nicht so dass sie denen gegenüber feindlich gesinnt ist, oder sichtbar ängstlich wäre, oder sie sich an ihnen stört. Sie nimmt nur keinen Kontakt mit ihnen auf, jedenfalls bei den wenigen die wir mal getroffen haben. Auch werden Versuche der Kontaktaufnahme einfach nicht gesehen...wir haben zwei echt nette Kerlchen auf der Hundewiese, aber Tilli "übersieht" sie einfach. Für andere Riesenrassen gilt das nicht. An mir kann es auch nicht liegen, ich mag Doggen und die beiden oben erwähnten ganz besonders.


    Ich denke aber, oftmals spielt auch möglicherweise vorhandene Angst der Halter eine Rolle.

  • es ist wissenschaftlich belegt, dass Hunde Menschen sowie andere Tiere von Hunden unterscheiden können.

    Hingegen konnte keine Studie belegen, dass Hunde unterschiedliche Rassen auseinanderhalten können.


    Klar, es gibt Hunde die haben Schwierigkeiten andere Rassen körpersprachlich zu deuten und somit führt das dann zu häufigere Beißereien. So ist das platte Gesicht eines Mopses schwierig zu deuten. Wenn "normale Hunde" die Lefzen hochziehen und knurren kann das jeder normale Hund als Warnung deuten.

    Oder die fehlende Rute mag auch ein Problem darstellen. Wissen wir ja alle, wie man Hunderuten deutet.


    "Mein Hund kommt mit Schäferhunden einfach nicht klar" ist meist eine Behauptung um das aggressive Verhalten seines kleinen Kläffers zu entschuldigen. Bei der nächsten Hundebegegnung wird dann evtl. erklärt: "Mein Hund hat schlechte Erfahrungen mit Pudeln gemach, als er klein war wurde er mal von einem gebissen".

  • "Mein Hund kommt mit Schäferhunden einfach nicht klar" ist meist eine Behauptung um das aggressive Verhalten seines kleinen Kläffers zu entschuldigen.

    soso und das die meisten Schäferhunde das Starren eines Bordercollies/Aussies gar nicht abkönnen kommt dann woher?

    Das Hunde aufgrund ihrer Genetik entsprechende Aufgaben haben spielt auch keine Rolle? Sorry aber das ist doch Unsinn ein Hund der dafür gezüchtet worden ist im Rudel zu jagen oder zu ziehen, hat eine andere Artgenossenverträglichkeit als ein klassischer Einmannhund. Und klar erkennen die das oder willst du allen ernstes sagen ein Yorkeshire kommuniziert genauso wie ein Schäferhund.

  • Ich bleibe ja schon ein bisschen bei der Theorie, dass das Verhalten des Hundes auch sehr vom Besitzer beeinflusst wird ... gut, dagegen spricht, dass Babsi die Dogge mag, die Tilli mit Ignoranz straft. Vielleicht möchte der urbane Luxuscanide aber auch einfach nicht angesabbert werden ... wenn wir die Dogge Arthus treffen, sind meine Hunde stets mit Schleim bedeckt ^^^^


    Bei Pferden sagt man ja, dass beispielsweise die Farbe der Mutter die Vorliebe des Nachwuchses beeinflusst. So ein Pferd weiß ja nicht, wie es aussieht, aber wenn die Mutter ein Schimmel war, soll es wohl so sein, dass das Pferd sich zu Schimmeln besonders hingezogen fühlt. Ob aber ein Hund weiß, wie er aussieht? Oder ob der sich auch danach richtet, wie die Mutter und die Geschwister ausgesehen haben? Tatsächlich waren meine Leos Rassisten - alle Drei! Vor allem Elvis mochte eigentlich gar keine anderen Hunde, aber wenn wir zum Leotreffen fuhren, dann war er freundlich mit allen Anwesenden ... und auch mit der Bommeline verband ihn eine innige Freundschaft.


    Aber da wäre ja lediglich die Erklärung, dass der Hund sich am Bild seiner Mutter/ Geschwister orientiert.


    Ich habe also auch keine Antwort, die in jedem Fall Sinn ergibt und wissenschaftlich bestätigt werden kann, aber tatsächlich habe ich das Argument "Meine/r hat Angst vor Schäferhunden" auch schon öfter gehört und dabei sieht man hier nicht mal welche - sollte ich das also persönlich nehmen, dass es demzufolge speziell meine Hunde sind, die dem armen Wuff Angst einflößen? Darüber muss ich jetzt erst mal nachdenken ;)

  • in eine gemischte Welpengruppe zu gehen, weil DSH sonst Rassisten werden können.

    wäre hier für mich auch schwierig geworden, eine reine DSH-Gruppe zu finden. Mag es sicherlich in Bremen geben,

    aber "freie", sprich gemischte Gruppen findet man dann doch eher und auch ohne Vereinszwang.

  • Vielleicht möchte der urbane Luxuscanide aber auch einfach nicht angesabbert werden ...

    Wundern würde es mich nicht, aber das lässt sich widerlegen, das "kleine" Cane Corso Mädchen (11 Monate) das wir mal auf der Hundewiese kennengelernt haben, war nicht weniger sabbrig unterwegs und das hat Frau Hund nie gestört. Nach dem ersten Mal spielen der beiden, hab ich noch überlegt, wie ich meinen Hund diplomatisch entsabbere ohne die Gefühle des stolzen Hundepapas zu verletzten. Man hat so richtig gemerkt, wie verschossen er in seine kleine Prinzessin war und dann komm ich und wisch erst mal meinen Hund sauber. Zum Glück hatte er immer kleine Gästehandtücher dabei, um der Kleinen bei Bedarf die Schnute abzuwischen :D bestickt mit ihrem Namen. Himmel waren die beiden sympathisch, wir vermissen die richtig. Jedenfalls konnte ich danach auch das Notfallhundehandtuch (unbestickt) zücken, ohne einen hundehalterdiplomatischen Affront auszulösen. Wir sind ja sensibel, wir Hundehalter.


    Ich sehe keinen Grund, warum Hunde Hunderassen nicht unterscheiden können. Wenn sie die äußeren Merkmale erst mal positiv oder negativ verknüpft haben, steht ihr Urteil über diese Erscheinungsform dann mal fest. Aber ich gebe euch Recht, meist heißt das nichts anderes als "Ich hab Angst vor Schäferhunden".

  • Es macht für die Sozialisierung sicher mehr Sinn in eine gemischte Welpen/Junghundegruppe zu gehen. Auch in der Freizeit sollte man sich nicht nur mit Artgenossen der eigenen Hunderasse treffen.

    Die Welpen haben ja beim Züchter nur ihre Rasse kennengelernt und erfahren wie diese körpersprachlich interagieren.

    Hier habe ich jetzt schon einige Hundehalter getroffen die rel. entspannt sind wenn es um das lösen von der Leine geht. Auch wenn ihr Hund wesentlich kleiner ist als Witus. Und bis jetzt ging es immer recht gut, außer bei einer Begegnung wo der andere Rüde sofort mit voller Aggression einen Kampf anzetteln wollte. Und da haben wir sie einfach wieder getrennt und gut war es.

    Aber klar, ab und zu trifft man schon auf so Experten, die Interaktion kategorisch ablehnen weil der DSH so groß und bekanntermaßen sehr aggressiv und ur-böse ist.

  • Noch eine kleine Ergänzung: Man muss den Hunden, welche sich zum ersten Mal begegnen, auch eine kleine Eingewöhnungszeit geben und die Chance, dass sie den Charakter des Gegenüber herausfinden können.

    Gerade heute hatte ich wieder eine erfreuliche Erfahrung gemacht.

    Gestern hatten wir einen 4 Jahre alten Rüden ( Enzo ) getroffen und unser erster Versuch des Lösens der Leinen endete sofort damit, dass beide Hunde sich ziemlich aggressiv angingen sodass wir sie gleich wieder lösen mussten damit sie sich nicht vollends ineinander verbeißen konnten. Wir hatten uns dann verabschiedet mit der Erkenntnis dass die wohl nicht miteinander können: Enzo wollte sich von einem 9 Monate alten Hund nicht dominieren lassen und Witus wollte sich auch nicht unterwerfen.


    Wie der Zufall es will, haben wir uns heute gleich wieder getroffen. Wir haben es noch einmal versucht, diesmal von etwas größerem Abstand abgeleint sodass sie gleich besser rennen und ausweichen konnten. Und vor allem der Besitzer von Enzo hat auf seinen Hund beschwichtigend eingewirkt (nur per Sprache).

    Und ich habe meinem auch gesagt, dass er nicht so dolle machen soll. Dann sind wir ganz prima zusammen gelaufen, 30 Minuten lang. Es war ein sehr schöner Spaziergang.


    Also nicht immer gleich aufgeben bei den ersten Anzeichen von Aggressivität. Auch den Hunden etwas Zeit geben und beruhigend einwirken.