Welpensuche - richtige Vorgehensweise

  • Wie sollte man bei der Welpensuche vorgehen, um unseriöse Anbieter zu vermeiden?

    Auf jeden Fall gaaaaaanz viele Fragen stellen und wenn der Bauch sagt "könnte o.k. sein", dann vor Ort auch anschauen.

    Sobald vom Bauch her ein ungutes Gefühl kommt, wegen z.B. nicht nachvollziehbaren Aussagen oder den Gegebenheiten vor Ort,

    auch wenn es nur ganz gering ist (ist das Gefühl meine ich) , dann Finger vom Kauf lassen.


    Ich habe hier im Forum mittlerweile gelernt, dass es wirklich tolle Züchter gibt, so wie hier Waschbär oder auch der Züchter von KleineMama.

    Aber ebenso gibt es leider auch Züchter, die nicht soviel Aufwand mit und um ihre Welpen betreiben.


    Wir haben unseren Hund vor rd. 4 1/2 Jahren via Ebay-Kleinanzeigen auf einem Bauernhof in Ostfriesland gekauft. Aber die

    Gegebenheiten auf dem Bauernhof hatten uns sehr gefallen und auch alles drumherum (wie der Bauer mit seinen Tieren umging etc.).

    So kann es also auch gehen.

  • @Ellionore … ich bin ja noch relativ "neu" und maße mir bestimmt nicht an, irgendwen zu kritisieren …. aber Dein Ton ist schon manchmal ganz schön "hart" :(


    Matt ist hier, weil er Rat & Hilfe sucht …. er macht nicht den Anschein, als sei er ein verantwortungsloser Mensch. Ob der Hund seinen "Arbeitstag" dösend unterm Schreibtisch im 6. Stock oder unterm Schreibtisch im Einfamilienhaus mit Garten verbringt, ist ihm wahrscheinlich relativ schnuppe, sofern die Auslastung am restlichen Tag stimmt.


    Und bytheway: Meinen Hund habe ich doch tatsächlich auf Ebay Kleinanzeigen gefunden. Von einem seriösen Züchter (auch WorkingDog) mit sämtlichen Papieren.

    ja mag sein das ich manchmal sehr hart bin. Hierbei bin ich das nun einmal. So und nun noch einmal ich persönlich habe nichts gegen die Haltung eines Hundes egal wie groß in einer Wohnung, aber dann muss ich auch in der Lage sein diesen Hund im Falle einer Krankheit oder kaputten Fahrstuhl runter zu bekommen. Das ist hier nicht gegeben gewesen, darum wurde der Hund letztendlich abgegeben.

    Ich habe weder die Auslastung oder Lebenstil kritisiert.

    Und wenn ich schon Ironie hinter schreibe sollte man doch wohl wissen wie etwas rüberkommen sollte. So und da ich ja hier nicht mehr Krieg führen soll, werde ich mich ab nun hierzu nicht mehr weiter äußern.

  • und dann wieder auf die Suche geht nach einem Hund kann ich das sehr wohl kritisieren.

    aber dann kannst du es bitte auch mal dabei belassen und gut sein lassen sowie einen Haken an die Sache machen.

    habe ich doch gerade gesagt das ich mich nicht mehr dazu äußern werde.

  • Pinguetta

    Genau … Bauchgefühl ist das richtige Wort. Ich hatte nach dem ersten Telefonat sofort ein SUPER Gefühl …. was sich in allen weiteren Kontakten immer mehr verfestigte. Ich wollte ursprünglich gar nicht unbedingt einen Hund vom Züchter. Hat sich einfach so ergeben. Schicksal ;)

  • Vielleicht lohnt sich auch ein Blick auf die Seiten von der DSHN und vom Tierschutzverein für Schäferhunde Marsberg. Auch da gibt es schon mal Welpen.

    Ansonsten kann ich auch working dog empfehlen.

  • Ich habe auf meine Anzeige bereits mehrere Angebote erhalten, allerdings noch nichts, wo das Bauchgefühl "ja" gesagt hätte. Wirklich Vertrauen hätte ich wohl nur zu einem VDH-Züchter, bei den anderen bin ich sehr kritisch.


    - Welpen können bei Abgabe im Alter von 8-12 Wochen noch keine roten Papiere erhalten, oder?

    - Ist das HD/ED-Risiko bei LZ geringer als bei HZ?

    - Sind DSH aus der DDR-Linie (gerader Rücken) kleiner?

  • Noch etwas: Ein seriöser Züchter deckt seine Hündinnen nicht jedes Mal, sondern nur in Abständen von 1-1,5 Jahren, oder? Und falls sich das so verhält: Wieviel Hündinnen besitzen Züchter denn, um mit dem Gewerbe ihren Lebensunterhalt zu finanzieren? Oder ist Hundezucht zumeist nur ein Nebengewerbe?

  • Wirklich Vertrauen hätte ich wohl nur zu einem VDH-Züchter, bei den anderen bin ich sehr kritisch.

    Aber auch in Dissidenzvereine kann man sehr gute Schäferhunde finden, wo die Abstammung und Gesundheitsergebnisse der Hunde nachvollziehbar sind.

    Und bei der Suche nach einen LZ-Schäferhund sollte man auch im RSV 2000 schauen, nicht nur im SV.

  • Oder ist Hundezucht zumeist nur ein Nebengewerbe?

    Keine Ahnung. Aber soweit ich weiß, machen einige/viele GUTE Züchter das alles tatsächlich "nur" nebenbei, verwenden viel Zeit und ihren Jahresurlaub dafür.

    Und ja, ein guter Züchter lässt seine Hündin NICHT in kurzen Abständen wieder decken.

  • Im SV werden die Ahnentafeln der Welpen erst ausgestellt nachdem der Züchter alle Wurfunterlagen inkl. den Formularen der Wurfendabnahme (bei welcher die Welpen auch gechippt werden und gleichzeitig die Blutprobe für das DNA-Verfahren abgenommen wird) sowie der Unterschrift des Tierarztes am Tag der Impfung im Wurfmeldeschein (die erst nach dem Chippen durch den ID-Beauftragten des SVs, oder durch den Tierarzt in Anwesenheit des ID-Beauftragten erfolgen kann). Dann werden die Blutproben ins Vertragslabor des SVs gesendet und alle Formulare an das Zuchtbuchamt. Mit dem EInsenden der Wurfunterlagen hat der Züchter bis zur 12. Lebenswoche der Welpen Zeit (oft wartet der Züchter nach der Welpenabgabe erst mal ein paar Tage ab bezüglich des Einsendens der Unterlagen, nicht dass es bei einem Welpen im neuen Zuhause ein Problem gibt und der Welpe dann deswegen zum Züchter zurück kommt). Wenn alle Unterlagen vollständig sind und es keinerlei Rückfragen seitens des Zuchtbuchamtes gibt, dann dauert es i.d.R. 3 bis 4 Wochen bis der Züchter die Ahnentafeln der Welpen erhält. Diese muss er dann überprüfen und jede Annentafel unterschreiben, und dann kann er sie an die Welpenkäufer weiter geben.


    Aber oft gibt es auch Rückfragen durch das Zuchtbuchamt, vor allem wenn ausländische Deckrüden eingesetzt worden sind. Dann dauert es manchmal Monate bis die ausländischen Verbände alle noch fehlenden Angaben eingereicht und das im SV dann überprüft worden ist. Es ist also durchaus üblich dass man auf die Ahnentafel eines Hundes auch mal warten muss bis dieser schon ein halbes Jahr alt ist oder gar älter. Das kann in Einzelfällen auch mal vorkommen und ist nicht zwangsläufig ein Grund für Beunruhigung.


    Wenn alles sehr schnell läuft und ein Züchter alle Unterlagen zeitnah einsendet, die Welpen direkt nach Erreichen des Mindestalters gechippt worden sind, das Zuchtbuchamt die Angelegenheit fix bearbeitet und es keinerlei Rückfragen zu den Elterntieren gibt, dann kann es aber durchaus auch möglich sein, wenn man einen 10 bis 12 Wochen alten Welpen kauft, das dessen Ahnentafel bereits beim Züchter eingetroffen ist.


    I.d.R. wird aber beim Verkauf eines SV-Welpen vom Züchter zugesagt dass dieser z.B. eine Ahnentafel aus Kör- und Leistungszucht erhält. Oft wird das auch mit in den Kaufvertrag aufgenommen. Eben weil die Ahnentafel zum Zeitpunkt des Welpenkaufes noch nicht vorliegt.


    Das Risiko für eine HD- oder ED-Erkrankung ist auch bei Hunden aus Leistungslinien gegeben (und im übrigen auch wenn ein Hund aus den sog. DDR-Linien stammt, allen Unkenrufen zum Trotz). Man darf sich also nie darauf verlassen dass ein Hund "Papiere" hat oder ein DSH anstatt aus Hochzuchtlinien aus Leistungslinien stammt. Die "Papiere" sind kein Garant für einen gesunden Hund, aber im Gegensatz zu einem Welpen "ohne Papiere" hat der Käufer die Möglichkeit selbst recherchieren zu können wie groß der gesundheitliche Einfluss der Vorfahren eines Welpen diesbezüglich ist. Und ganz klar: "Papiere" (ganz pauschal, ohne weitere Recherche) schützen einen Welpenkäufer davor dass sein Welpe nicht aus einer Zuchtverbindung stammt bei der ein oder gar beide Elterntiere eine schwere oder mittlere HD oder ED haben. Bei vielen Würfen "ohne Papiere" hat es ja einen Grund, warum die keine haben. Nicht selten konnte zumindest ein Elternteil die Mindestvoraussetzungen der Zuchtbuchordnung nicht erfüllen.


    Was man in der Praxis sagen kann: DSH aus Leistungslinien werden i.d.R. häufiger HD/ED-geröngt als aus Hochzuchtlinien. Sprich man findet in den Leistungslinien häufiger Hündinnen, von denen ein höherer Prozentsatz der Nachkommen ausgewertet wurden, als in den Hochzuchtlinien. Das macht eine Recherche natürlich sicherer, ist doch die Dunkelziffer in Bezug auf HD und ED bei den nicht ausgewerteten Hunden teilweise manchmal recht hoch.


    Wenn man DSHs aus "DDR-Linien" mit Hochzucht-DSHs vergleicht, dann sind die "DDR-Hunde" i.d.R. kleiner. Das sind aber auch sehr viele DSH aus Leistungslinien... Wenn man DSHs aus "DDR-Linien" mit solchen aus Leistungslinien vergleicht, dann findet man viele Hunde aus westlichen Leistungslinien, die kleiner sind als viele Hunde aus "DDR-Linien". Wenn man einen kleinen bis mittelgroßen DSH sucht, dann muss man einfach, wie in Bezug auf HD und ED, recherchieren bei den Vorfahen und deren Geschwistern. Es gibt durchaus Züchter in den Leistungslinien, die schon lange gezielt "auf Mittelgröße" züchten. Natürlich kann es auch dort "Ausreißer" geben und man erwischt einen DSH, der dann doch "übermittelgroß" ist bis Endmaß, aber damit kann man ja leben. Wichtig finde ich immer dass der Hund kein "Pony" wird, so wie das bis etwa zur Jahrtausendwende in den Hochzuchtlinien üblich war. Wenn man da einen echten "Endmaß-Rüden" hatte, und der stand bei einer Schau neben den Hochzuchthündinnen, die gerade in den Ring rein sind, waren die nicht selten größer... 8) (obwohl auf dem Papier natürlich alle im Standard-Maß).


    Aber den DSH wieder in den richtigen Größenrahmen zurückzuführen, daran arbeitet der SV inzwischen seit zwei Jahrzehnten. Und man erkennt den Erfolg bereits. Zumal die Hunde inzwischen wirklich korrekt gemessen werden und es seitdem auch einen Größen-Zuchtwert gibt.


    In Bezug auf den "geraden" Rücken der Hunde aus DDR-Linien hier mal ein aus den Stehgreif heraus gepicktes Beispiel eines Hundes, der bereits 2003 geboren wurde (und damit noch näher an der ursprünglichen DDR-Zuchtpopulation dran war als heute; im übrigen knapp an der oberen Größengrenze des Standards liegend und mit einem durchschnittlichen Gewicht für einen Rüden aus Leistungslinien):


    https://www.working-dog.com/do…ls/52616/Aron-vom-Poppitz


    Ich finde dessen Rückenlinie und die seiner Vorfahren jetzt nicht unbedingt "gerader" als die vieler Hunde aus westlichen Leistungslinien... Ist natürlich auch immer eine Frage wie man einen Hund beim Fotografieren hin stellt. Viele Leute denken ja sie sehen zwei unterschiedliche Hunden wenn sie ein und den selben Hund einmal "gestellt" sehen und einmal so wie er sich selbst hinstellt. Im Zweifelsfall muss man sich einen Hund immer "in natura" ansehen und wie er sich bewegt, um zu beurteilen ob einem dessen Rückenlinie gefällt oder nicht.


    Zum "Zuchtgewerbe": Im VDH ist es verboten von der Hundezucht zu leben! Zucht sollte immer ein Hobby sein und bleiben. Allerdings akzeptiert der VDH es wenn man bis zu 30% seines "Broterwerbes" durch Zucht oder auch Ausbildung erzielt. Das ist dem Umstand geschuldet dass es sonst ja z.B. gar nicht möglich wäre dass ein Trainer von Blindenführ- oder anderweitigen Assistenzhunde seine eigenen Hunde mit VDH-Ahnentafeln züchten könnte. Oder jemand, der anderweitig hauptberuftlich als Trainer arbeitet. Zudem wird bei Freiberuflern der Erlös aus Zuchttätigkeit vom ersten Cent an mit zum Gesamteinkommen gezählt. Deswegen diese "30%-Toleranz-Grenze". Z.B. Tierärzte oder Humanmediziner,Rechtsanwälte, Ingenieure und Architekten etc. könnten sonst nicht im VDH züchten. I.d.R. erzielt aber auch dieser Personenkreis keinen tatsächlichen Gewinn aus seiner Zuchttätigkeit.


    Man kann auch nicht pauschal urteilen dass ein Züchter, der soundsoviele Würfe züchtet, ein guter oder ein schlechter Züchter ist. Das hängt immer von den Umständen ab, unter denen ein Züchter züchtet. Manchmal steht ein ganzes Team hinter dem Namen einer Zuchtstätte. Wenn es zwei, drei, vier oder gar mehr Personen gibt, die sich z.B. um je zwei Hunde kümmern, im täglichen Umgang wie auch in der Ausbildung, dem Sport und dem Ausstellungsgeschehen, dann kann da ganz schnell auch mal ein "Pool" von sechs, acht oder gar mehr aktiv in der Zucht stehenden Hündinnen zusammen kommen, mit denen abwechselnd gezüchtet wird. Dann wären z.B. vier bis sechs Würfe im Jahr nicht viel, vor allem dann wenn die Hündinnen noch räumlich getrennt wären (weil z.B. zwei hier, zwei dort, und vier wieder woanders leben). Während für einen Züchter, der Vollzeit außer Haus arbeitet, zwei Würfe im Jahr schon recht viel wären, wenn er seine Hunde/Würfe allein betreut.


    Also auch hier: Man muss immer die Umstände direkt in der jeweiligen Zuchtstätte hinterfragen, es gibt leider keine pauschale Formel, nach der Züchter in "gut" oder "schlecht" eingeteilt werden können.

  • Das erkennt man spätestens dann wenn man Bilder der Hunde sieht (z.B. auf working-dog). Und wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt kennt man ganz schnell die relevanten Zwingernamen, wenn man eine Ahnentafel öffnet. Spätestens bei den Inzuchtangaben wird man fündig. Das dauert nur kurze Zeit bis man diese Namen kennt. Auffällig ist auch wenn in einer Ahnentafel die Hündinnen überwiegend alle nur die IPO1 als Ausbildungskennzeichen haben und/oder vereinzelt die Zuchtschaubewertung "VA" ( = V-Auslese) auftaucht.

  • Bei vielen Würfen "ohne Papiere" hat es ja einen Grund, warum die keine haben. Nicht selten konnte zumindest ein Elternteil die Mindestvoraussetzungen der Zuchtbuchordnung nicht erfüllen.

    Die Würfe ohne Papiere kommen doch vom Vermehrer und nicht vom Züchter und können somit überhaupt keine Papiere vom Zuchtverband bekommen, auch wenn sich der Vermehrer eine gekörte Hündin gekauft hat oder beide Elternteile Papiere haben.



    Ich finde dessen Rückenlinie und die seiner Vorfahren jetzt nicht unbedingt "gerader" als die vieler Hunde aus westlichen Leistungslinien... Ist natürlich auch immer eine Frage wie man einen Hund beim Fotografieren hin stellt. Viele Leute denken ja sie sehen zwei unterschiedliche Hunden wenn sie ein und den selben Hund einmal "gestellt" sehen und einmal so wie er sich selbst hinstellt. Im Zweifelsfall muss man sich einen Hund immer "in natura" ansehen und wie er sich bewegt, um zu beurteilen ob einem dessen Rückenlinie gefällt oder nicht.

    Und deshalb wäre es doch auch schön, wenn man sich bei jeden Hund auf working dog den Körbericht im Bezug auf Rücken und Kruppe anschauen könnte.

    Dann könnte man sich so manche unnütze und weite Fahrt zum Züchter ersparen.

    Dann könnte man erst zum Züchter fahren, wenn man sich wirklich sicher ist, daß es ein Welpe aus dieser Zuchtstätte sein soll.