Hündin oder Rüde Leistungsunterschiede

  • Nur warum ist das so?

    Ich denke, da kann man nicht die eine Antwort für alle finden.


    Bei den Leuten die dauerhaft hoch führen, wird sicher der finanzielle Aspekt eine große Rolle spielen, in den Stufen darunter gibt es dann zig Abstufungen von "die Großen haben auch Rüden, das brauch ich auch" über alte Vorurteile wie "Hündinnen sind zu weich" und ich kenne auch durchaus in den OGs nicht wenige Leute, die schlicht die Läufgkeit nervig/eklig finden und deshalb nie eine Hündin haben möchten, ganz losgelöst vom Sportaspekt.

  • ich denke das die frage ob mehr rüden oder hündinnen gewinnen oder überhaupt teilnehmen auch an der frage hängt wie die verteilung herrchen/frauchen bei sowas ist - denn da liegt ja auch ein zusammenhang ob die geschlechter auch persönliche vorlieben haben und in welchem hundesport sie unterwegs sind


    vll. ist der leistungsunterschied bei den hunden gar nicht gegeben sondern es spielen nur die faktoren vorliebe, ausbildungstil und einsatzzeit eine rolle das die tendenz dann ehern dazu geht das mehr rüden teilnehmen und auch gewinnen?

  • Prozentual gesehen (d.h. im Verhältnis dazu wieviele Rüden und wieviele Hündinnen teilnehmen) schneiden Hündinnen nicht schlechter ab in Bezug auf die vorderen Platzierungen bei großen Veranstaltungen.


    Die Teilnahme an überregionalen Veranstaltungen kostet die Teilnehmer inzwischen eine Menge Geld. Ein Bekannter hat mir das mal vorgerechnet... Auch wenn der Teilnehmer sein Hotelzimmer bezahlt bekommt und einen Obulus für die Fahrtkosten, kann man trotzdem von Kosten um die 2000 Euro ausgehen, die einen die Teilnahme an einer überregionalen Veranstaltung kostet. Alleine kann man zu so etwas nicht fahren, man braucht mind. einen "TT", eher zwei. ("TT" kommt aus dem Reitsport und bedeutet "Turniertrottel"). Für die zahlt man natürlich Kost und Logis, und oft ist man mit mind. zwei Autos unterwegs. Man fährt meist auch nicht erst einen Tag vorher los, sondern deutlich früher. Und i.d.R. frühstens am Montag zurück. Abend lädt man seine TTs natürlich auch noch zum Essen gehen ein etc., man benötigt sie ja meistens noch bei nachfolgenden Veranstaltungen.


    Rechnet man den Aufwand für das Training das ganze Jahr über (nicht selten wird mehrmals pro Woche mit Figuranten und/oder Trainern trainiert die hunderte von km entfernt wohnen, und die ihre Dienste nicht kostenlos anbieten), dass man KFZ- und anhängertechnisch ganz anders aufgestellt sein muss als wenn man nur hobbymäßig ein- oder zweimal pro Woche auf den nächsten Hundeplatz juckeln würde, die Hunde regelmäßig zur physiotherapeutischen Behandlung gehen, dann sind 10.000 Euro im Jahr noch relativ niedrig angesetzt, wenn es darum geht wie hoch die Kosten für die Teilnahme an überregionalen Veranstaltungen pro Saison sind. Insofern ist es völlig nachvollziehbar dass viele Hundeführer dann lieber einen Rüden als eine Hündin über Jahre ausbilden und führen. Weil dann durch gelegentliche Deckakte zumindest ein Teil des Geldes wieder rein kommt.


    Natürlich gibt es auch Hündinnen, die erfolgreich auf großen Prüfung geführt werden und gleichzeitig in der Zucht eingesetzt werden. Hier muss aber IMMER ein mind. 4-monatiger Trainingsausfall kompensiert werden, den es bei Rüden nur hin und wieder unfall- oder krankheitsbedingt MAL gibt. Hinzu kommt dass läufige Hündinnen Nachteil im Wettkampf haben. Wenn die Teilnehmer in den Tagen vor dem Wettkampf kurze Trainingszeiten auf dem Wettkampfgelände absolvieren dürften, dann fällt das für läufige Hündinnen oft aus. Oder sie müssen das zu unattraktiven Zeiten absolvieren wo keine anderen Leute mehr vor Ort sind, also kein Wettkampf-Feeling herrscht und ggf. bei Flutlicht, wodurch für den Hund eine ganz andere Atmosphäre herrscht als im Wettkampf.


    Auch müssen läufige Hündinnen ausserhalb der Los-Reihenfolge geführt werden. Wenn im Hochsommer der Planet brennt hofft jeder auf eine Losnummer durch die er möglichst Morgens in Fährte und Unterordnung führen kann. Mit einer läufigen Hündin WEISST Du dass bei Deiner Vorführung 35°C im Schatten herrschen werden, wenn Du mit Deinem Hund in der Sonne im Stadion oder auf dem Acker unterwegs bist. Oder aber es ist bereits dunkel und Du absolvierst Unterordnung und/oder Schutzdienst in einem fremden Stadion, in dem Du nie Gelegenheit hattest vorher dort mal unter Flutlichtbedingungen zu trainieren.


    Für mich sind solche Argumente verständlich. Am Tag X kann Dein Losglück entscheiden ob Du auf dem Podest stehen wirst oder unter "ferner liefen" landen wirst. Mit einem Rüden hast Du zumindest immer die Chance auf das Losglück. Mit einer läufigen Hündin nie.

  • Meine Sorge wäre, dass ich - würde ich mit Chia Schutzdienst machen - sie auf Wege geführt wird, die sie vielleicht eines Tages selbstständig geht. Klar ist die erste Regel immer, dass der Hund sicher im Gehorsam stehen muss, wenn man sportlich in Richtung SD schaut, aber ich möchte auch nicht ausprobieren, ob mein Hund nicht vielleeicht doch zu viel Freigeist ist, um nicht selbst zu entscheiden, wann eine Attacke angebracht ist.

    Macht aber nicht gerade Das die (Gebrauchs-) Hundehaltung erst richtig spannend? :/ Ich möchte jedenfalls den Freigeist an meiner Seite nicht missen. ;)

  • Meine Sorge wäre, dass ich - würde ich mit Chia Schutzdienst machen - sie auf Wege geführt wird, die sie vielleicht eines Tages selbstständig geht. Klar ist die erste Regel immer, dass der Hund sicher im Gehorsam stehen muss, wenn man sportlich in Richtung SD schaut, aber ich möchte auch nicht ausprobieren, ob mein Hund nicht vielleeicht doch zu viel Freigeist ist, um nicht selbst zu entscheiden, wann eine Attacke angebracht ist.

    Macht aber nicht gerade Das die (Gebrauchs-) Hundehaltung erst richtig spannend? :/ Ich möchte jedenfalls den Freigeist an meiner Seite nicht missen. ;)

    Ich auch nicht. Aber ich bin auch kein Freund des großen Risikos ;)

  • Also wir haben ja nur Rüden, und das aus dem simplen Grund, dass ich persönlich mit Hündinnen einfach nicht so recht kann .. die Läufigkeit nervt mich auch, Kastration kommt nicht in Frage. Da bleibt dann halt nurnoch ein Rüden-Trupp.

    Ich glaube, dass sich viele Hobbysportler garkeinen so großen Kopf um die Leistungssache machen, sondern sich auch einfach nach persönlichen Vorlieben entscheiden.

  • Gibt es eigentlich im Hundesport mehr Männer oder mehr Frauen 8):S ??


    Gefühlt übernehmen die Frauen hier die Führung ... also zumindest bei uns gibt es deutlich mehr Hundeführerinnen, als Hundeführer 8o ... ganz im Gegensatz zu FRÜHER ...

  • Die Hündinnen, die bezüglich der Läufigkeit derart komisch werden, sind zum Glück in der Minderzahl. Ein nicht unerheblicher Grund, warum viele Leistungssportler Rüden bevorzugen, ist schlichtweg der dass ein erfolgreicher Rüde zumindest einen Teil des Geldes, den man in den Sport investiert, durch das Deckgeschäft wieder ausgleicht. Mit einer Hündin ist das doch deutlich schwieriger. Zeitaufwand für die Aufzucht eines Wurfes, die Hündin fällt für 4 Monate im Sport aus (und in diese Zeit fallen wohlmöglich Quali-Prüfungen) und muss anschließend erst mal wieder auftainiert werden, man weiß nie ob die Hündin wirklich aufnimmt, bei einem kleinen Wurf rechnet sich der finanziell nicht usw. Das ist mit einem Rüden alles viel einfacher. Der absolviert am Tag X die erforderliche Quali-Prüfung und kann am selben Abend eine Hündin decken. Und außer der Zeit, die in den Deckakt zu investieren ist, hat der Rüdenhalter keinen Aufwand.

    nun, ich habe aber von Dir auch gelesen, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass ein DSH Rüde Deckrüde wird. Weil es so viel Hürden zu meistern gibt und das ist ja auch nur mit ganz viel Aufwand zu erreichen.

  • Gibt es eigentlich im Hundesport mehr Männer oder mehr Frauen 8):S ??


    Gefühlt übernehmen die Frauen hier die Führung ... also zumindest bei uns gibt es deutlich mehr Hundeführerinnen, als Hundeführer 8o ... ganz im Gegensatz zu FRÜHER ...

    Ja, würde ich auch so sehen, die Männer haben oft weniger Zeit, glaube ich. Der Hund kommt oft nach dem letzten Kind bzw. dient als Kindersatz. Das mag evtl. auch ein Grund sein.

  • Die Hündinnen, die bezüglich der Läufigkeit derart komisch werden, sind zum Glück in der Minderzahl. Ein nicht unerheblicher Grund, warum viele Leistungssportler Rüden bevorzugen, ist schlichtweg der dass ein erfolgreicher Rüde zumindest einen Teil des Geldes, den man in den Sport investiert, durch das Deckgeschäft wieder ausgleicht. Mit einer Hündin ist das doch deutlich schwieriger. Zeitaufwand für die Aufzucht eines Wurfes, die Hündin fällt für 4 Monate im Sport aus (und in diese Zeit fallen wohlmöglich Quali-Prüfungen) und muss anschließend erst mal wieder auftainiert werden, man weiß nie ob die Hündin wirklich aufnimmt, bei einem kleinen Wurf rechnet sich der finanziell nicht usw. Das ist mit einem Rüden alles viel einfacher. Der absolviert am Tag X die erforderliche Quali-Prüfung und kann am selben Abend eine Hündin decken. Und außer der Zeit, die in den Deckakt zu investieren ist, hat der Rüdenhalter keinen Aufwand.

    nun, ich habe aber von Dir auch gelesen, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass ein DSH Rüde Deckrüde wird. Weil es so viel Hürden zu meistern gibt und das ist ja auch nur mit ganz viel Aufwand zu erreichen.

    Die Rüden, die erfolgreich oben geführt werden, werden in der Regel schon alle Voraussetzungen mitbringen, um als Deckrüde eingesetzt werden zu können :)

  • nun, ich habe aber von Dir auch gelesen, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass ein DSH Rüde Deckrüde wird. Weil es so viel Hürden zu meistern gibt und das ist ja auch nur mit ganz viel Aufwand zu erreichen.

    Das Führen der Hunde auf überregionalen Veranstaltungen ist "ganz viel Aufwand". Da bleibt Dir keine Zeit großartig noch irgendwas anderes als Hundesport und Job oder Familie zu machen. Ein Grund warum sich solche Hundeführer auch nicht in irgendwelchen Internetforen o.ä. herum treiben. Da haben die gar keine Zeit für....


    Und ganz klar: Präsentierst Du Deinen Rüden schlecht vorbereitet, dann deckt der i.d.R. natürlich genau so wenig wie einer, mit dem Du gerade die Mindestanforderungen der Zuchtordnung erfüllst.

  • Ja, würde ich auch so sehen, die Männer haben oft weniger Zeit, glaube ich. Der Hund kommt oft nach dem letzten Kind bzw. dient als Kindersatz. Das mag evtl. auch ein Grund sein.

    Also ich denke mal die Anzahl der Frauen im IGP-Bereich, die in ihrem Hund einen Kindersatz sehen, dürfte schon relativ niedrig sein. 😆

  • Ich habe bisher nicht festgestellt dass es abhängig ist vom Geschlecht, ob man lieber Rüden oder Hündinnen ausbildet/führt. Viele der Leistungssportler, die selbst züchten, führen meist den Hund aus ihrem aktuellen Bestand, der gerade die besten Voraussetzungen für eine gute Platzierung mit bringt. Egal ob Rüde oder Hündin. Und ansonsten hat halt jeder, egal ob Mann oder Frau, seine persönlichen Vorlieben diesbezüglich. Manchen ist es auch schlichtweg wurscht. Die bilden Mal einen Rüden aus, das nächste Mal eine Hündin. Was ganz oft pragmatische Gründe hat, weil die Konstellation Rüde/Hündin im selben Haushalt oft deutlich besser funktioniert als zu einem dominant veranlagtem Rüden einen weiteren Rüden dazu zu nehmen, oder zu einer Hündin eine weitere Hündin.


    Generell ist es mit Rüden im Leistungssport halt oft unproblematischer. Weswegen die Mehrzahl der Leistungssportler zu Rüden tendiert. Weil man halt auch immer hofft durch ein paar Deckakte etwas von dem vielen Geld, das man für den Sport ausgibt, wieder herein zu bekommen.

  • nun, ich habe aber von Dir auch gelesen, dass es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass ein DSH Rüde Deckrüde wird. Weil es so viel Hürden zu meistern gibt und das ist ja auch nur mit ganz viel Aufwand zu erreichen.

    Die größte Hürde ist schlicht die Nachfrage.

    Ja, einen DSH vernünftig zur Zucht zu zu lassen ist aufwändiger als bei fast allen anderen Rassen, aber auch kein Hexenwerk.

    Ob sich nach der Zulassung aber auch Züchter finden, die sich für den Rüden interessieren, steht nochmal auf einem anderen Blatt.

    Wobei es halt auch da durchaus so ist, dass die Nachwuchsrüden von namhaften Hundeführern schon mal gefragt sind, bevor da viel auf der Haben Seite steht.